Test: Die Sims erobern die Uni

Sims 3: Wildes Studentenleben Test

Die ganze Nacht zocken, jeden Abend Party machen und morgens erstmal genüsslich ausschlafen – welcher Student kennt das nicht? Möchtet ihr im neuesten Addon zu Die Sims 3 aber Erfolg haben, solltet ihr diesen Lebensstil gut überdenken. Denn auf dem Campus gilt es auch zu lernen oder Experimente im Labor durchzuführen.
Carstenrog 16. März 2013 - 23:33 — vor 11 Jahren aktualisiert
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Von Carsten Rogowski / Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Schon im Jahr 2005 schickte euch EA in der Sims 2-Erweiterung Wilde Campus-Jahre an die Universität. Mit Wildes Studentenleben erscheint nun ein ähnliches Addon für den erfolgreichen Nachfolger Die Sims 3. Nachdem die Entwicklung der Reihe 2007 an das neugegründete Entwicklerstudio The Sims Studio übergeben wurde, holt EA nun auch wieder Maxis zurück ins Boot, die die Serie Anfang 2000 – damals noch unter der Leitung von Will Wright – erfunden hatte. Mit der Erweiterung und dem aktuell erschienen SimCity (GG-Test) kehrt Maxis also zu ihren Wurzeln zurück – aber auch zu alter Stärke? Das haben wir für euch herausgefunden.

Gute Vorbereitung ist das A und O
Bugs im Studentenleben


Wie bislang jedes neue Sims-3-Addon schlägt sich auch Wildes Studentenleben mit Bugs herum. So hört das Smartphone nicht auf zu klingeln oder Sims verschwinden beim Umzug auf das Campusgelände im Nirgendwo. Auch können Sims manchmal nicht an der Abschlussfeier teilnehmen, was besonders ärgerlich ist, da damit viele Spielstunden verloren gehen.
Anders als im erwähnten Sims-2-Addon, wo nur junge Erwachsene die Hochschule besuchen durften, könnt ihr ab sofort jeden eurer Sims auf die Uni schicken, sobald er ein gewisses Alter erreicht. Das gilt übrigens uneingeschränkt, also auch für Senioren, die sich im öden Alltag langweilen. Eine kleine Hürde gibt es dann aber doch: den Eignungstest. Dessen Ausgang wird von den bis dahin erworbenen Fähigkeiten, persönlichen Merkmalen und dem beruflichen Erfolg beeinflusst. Auch lassen sich so Stipendien abgreifen, etwa wenn ihr in Sport eine hohe Punktzahl erreicht. Um sich letztendlich an der Universität einzuschreiben, benötigt euer Sim nur noch ein Telefon oder einen Computer.

Habt ihr euch für eines der sechs Studienfächer Technik, Medizintechnik, Wirtschaft, Kunst, Kommunikation oder Sport entschieden, legt ihr die Intensität und die Anzahl der Semester fest. Je höher die Intensität, umso höher auch die Studiengebühren, die wiederum im Idealfall durch zuvor erworbene Stipendien abgedeckt werden. Sind alle Formalitäten erledigt, verlässt euer Sim, wie schon bei früheren Addons, seine gewohnte Nachbarschaft und zieht auf das Universitätsgelände. Während des Studiums bleibt die Zeit in der Heimat stehen – auch altert euer Sim nicht. Einen ersten Wermutstropfen gibt es dann bei der Studiendauer: Sie ist aus unerfindlichen Gründen auf maximal zwei Semester beschränkt – wenig realistisch. Warum ihr kein drittes oder viertes Semester anhängen könnt, falls ihr in dieser Zeit keinen Abschluss erlangt, bleibt uns ein Rätsel.

Nobelstudent oder Partyhengst?
Die Studenten verteilen sich auf drei Gruppen. Hier seht ihr einen typischen Nerd, der die meiste Zeit am Computer hängt.
Auf dem Campus angekommen, entscheidet ihr euch entweder für das Wohnhaus einer Studentenverbindung, oder aber ihr mietet euch gleich ein eigenes Haus. Wer das wirkliche Studentenleben auskosten will, sollte aber ersteres wählen, denn nur hier könnt ihr euch so richtig austoben: Kommilitonen mit dem Megaphon wecken oder wilde Partys feiern, gehört hier genauso zum Alltag eines Studenten wie das Gründen von Lerngruppen. Geregelt wird das Zusammenleben im Verbindungshaus durch die Zuordnung der Betten oder das Verschließen der Türen.

Anders als beim Uni-Addon zu Sims 2 habt ihr dieses Mal volle bauliche und spielerische Freiheiten. Das nötige Kleingeld vorausgesetzt, könnt ihr euer Wohnheim zu einem Palast umbauen und einen Butler einstellen. Herrscht im Geldbeutel gerade Ebbe, ist das auch nicht weiter schlimm: Das wissenschaftliche Institut sucht regelmäßig Testprobanden, die Blut oder Speichel spenden. Auch Tagesjobs wie das Einfangen von Fröschen im Labor oder das Sammeln von Steinen für ein wissenschaftliches Experiment bieten eine Möglichkeit, die maue Haushaltskasse aufzubessern. Mit dem solchermaßen verdienten Geld kauft ihr euch dann Möbel und hübscht eure Studentenbude auf. Man will ja leben und nicht nur wohnen...

In dieser Zoomstufe habt ihr die ganze Studentenstadt im  Überblick. Immer zugreifbar: der Stundenplan (Interface unten).

Erst die ArbeitHabt ihr es eurem Sim vorerst wohnlich eingerichtet, geht der Ernst des Lernens richtig los: Im Haus des Studentenverbandes wird der Sim begrüßt und erhält Informationsmaterial sowie einen Stundenplan, der vorgibt, wann und wo die Vorlesungen stattfinden. Deren Anzahl hängt auch von der eingangs ausgewählten Studien-Intensität ab. Darüber hinaus legt Sims 3: Wildes Studentenleben jedem Eingeschriebenen ein studienspezifisches Utensil ins Inventar, das ihm beim Lernen hilft. Ein Sportstudent beispielsweise erforscht die Anatomie des Menschen an einem Skelett. Ein Kunststudent findet hingegen einen Zeichenblock in seinem Inventar vor. Neu hinzugekommen sind auch einige Fähigkeiten. Die Zeiten der heilen Sims-Welt gehören mit Wildes Studentenleben der Vergangenheit an, denn mit Graffitis und Bodengemälden verbessert ihr eure Straßenkunstfähigkeit. Wie im richtigen Leben drohen aber auch hier saftige Geldstrafen, solltet ihr erwischt werden.

Das Ziel des Studiums ist es aber nicht, die Wände der Nachbarschaft zu verschönern, sondern der erfolgreiche Abschluss des Studiums. Die eigentlichen Vorlesungen fallen jedoch enttäuschend aus: Nur einmal in der Woche dürft ihr euren Sim in den Vorlesungssaal begleiten und ihm dort beim Studieren zuschauen. Einige der Unterrichtsstunden finden auch im Außenbereich des Campus' statt. Meistens läuft es aber darauf hinaus, dass euer Sim ein Gebäude betritt und ihr dann kurz wartet, bis er wieder hinauskommt – gerade hier hätten wir uns aber mehr Interaktion gewünscht.

Am letzten Tag des Studentenseins erwarten euch die alles entscheidenden Prüfungen – um diese zu bestehen, sollte euer Lernbalken möglichst gefüllt sein. Zudem müsst ihr inklusive dieser Prüfung genügend Studienpunkte gesammelt haben. Doch lohnt sich die Mühe: Das Abschlussdiplom verspricht euch bei der späteren Berufswahl zurück in der Heimat höhere Einstiegsgehälter und den Start auf einer höheren Karrierestufe – sehr schön, dass sich das Addon somit direkt auf das Basisspiel auswirkt. Solltet ihr das Studium allerdings nicht bestehen, könnt ihr es neu von vorne angehen, sobald ihr wieder zuhause seid.

Willkommen in der Gegenwart
In Wildes Studentenleben erreichen die Sims endlich den aktuellen Stand der Technik: Die veralteten Handys landen auf dem Elektroschrott und werden durch moderne Smartphones ersetzt, mit denen die Studenten im Internet surfen, Kurznachrichten verschicken oder Freunden niedliche Katzenvideos zeigen. Wer möchte, kann sogar die Farbe des Gehäuses seinem eigenen Geschmack anpassen. Das wahre Highlight ist jedoch die neue Blog-Funktion. Um seine Profilneurose zu pflegen, darf euer Sim nun über den letzten Kinoabend oder die letzte Vorlesungsstunde im Internet berichten. In Zweizeilern schickt ihr dafür einen Text in das virtuelle Internet und hofft, dass der Blog gut ankommt. Schafft ihr es, dadurch genügend Anhänger zu
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gewinnen, könnt ihr eure Internetseite sogar für teures Geld verkaufen. Mit steigender Blogfähigkeit erwerbt ihr zudem neue Apps, durch die ihr etwa Sims mit bestimmten Eigenschaften aufspüren könnt. Oder ihr bestellt euch gleich per SMS einen potentiellen Kandidaten für ein kleines Techtelmechtel ins Haus – die virtuelle Partnersuche stoppt auch nicht vor der Uni.

Ebenso wichtig ist die Pflege eurer sonstigen sozialen Kontakte. Die Studenten auf dem Campus sind in drei Gruppen unterteilt: Sportler, Rebellen und Nerds. Je nachdem, wie sich euer Sim anstellt, steigt oder fällt sein Ruf bei den jeweiligen Gruppen. Feierlustige haben einen guten Stand bei den Sportlern, Nerds sehen es hingegen gerne, wenn ihr viel Zeit am Computer verbringt. Rebellen wiederum sind begeistert, wenn ihr an Protestaktionen auf dem Campusgelände teilnehmt oder regelmäßig Mülltonnen durchsucht. Erreicht ihr bei einer der Gruppen eine ausreichend hohe Reputation, winken Boni und eine Karriere in einem der drei Jobs, die die Erweiterung mitbringt. Zur Wahl stehen Sportagent, Videospielentwickler oder Kunstgutachter.

Das Studentenleben findet nicht nur in Innenräumen, sondern auch auf dem Campus statt, "Gespräche" inbegriffen.
vicbrother (unregistriert) 16. März 2013 - 23:40 #

Gibts auch echte Vorlesungen im Spiel? :D
Der Nerd im Screenshot ist vermutlich der typische GamersGlobal-Leser ;)

Carstenrog 16 Übertalent - 4838 - 17. März 2013 - 7:23 #

Ja! Leider nur einmal pro Woche.

Equi 14 Komm-Experte - 2012 - 17. März 2013 - 15:59 #

Was heißt hier leider? Das ist Realismus pur! Zumindest in dem einen oder anderen Studiengang gegen Ende des Studiums ;)

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62014 - 17. März 2013 - 0:00 #

Was ist Saftpong an der Tischtennisplatte?

Vin 18 Doppel-Voter - 11879 - 17. März 2013 - 0:23 #

Ich vermute damit ist eine kinderfreundliche Variante der hochkomplexen Sportart Beerpong gemeint.

Carstenrog 16 Übertalent - 4838 - 17. März 2013 - 2:07 #

Bingo

Nokrahs 16 Übertalent - 5996 - 17. März 2013 - 2:01 #

Schöner Test! Spiele das Ding schon seit ein paar Tagen. Insgesamt eine solide und unterhaltsame Erweiterungung zur ohnehin schon sehr umfangreichen Sims 3 Welt.

sCsCfOu (unregistriert) 17. März 2013 - 5:08 #

Ernsthaft, wer spielt diesen Casualmist? Ich hab meinen Char da mal auf das Maximale Berufslevel gebracht und dann wurde es langweilig... wie kann man das immernoch spielen?

Carstenrog 16 Übertalent - 4838 - 17. März 2013 - 5:44 #

Ich!Und viele Millionen auch!

Zille 21 AAA-Gamer - - 26478 - 17. März 2013 - 9:57 #

Ich finde man sollte das nicht immer verallgemeinern. Alleine schon, dass du von "Char" und "Maximalem Berufslevel" redest zeigt, dass du vermutlich ganz anders da ran gehst als 70% deiner Mitspieler ;-)

Nokrahs 16 Übertalent - 5996 - 17. März 2013 - 10:34 #

Sims 3 ist ein Baukasten für kreative Menschen. Herzstück sind die starken Editoren und die Simulation einer Spielwelt. Zusammen mit beispielsweise der "Story Progression Mod" von Twallan ergibt sich ein hochkomplexes Gebilde.

So sehe ich die Sims 3 für mich persönlich. Das Spiel kann aber auf verschiedenste Arten gespielt werden und so treffe ich auch immer wieder auf die unterschiedlichsten Spielertypen online.

Maximales Berufslevel? Das soll wohl ein Scherz sein. In meiner Stadt leben 92 selbst erstellte Sims in über 30 selbst gebauten Häusern und als Spieler generiere ich die größtenteils die Ereignisse, welche sich in der Stadt zutragen.

Die Sims 3 ist sicherlich nicht für jeden Spieler da draußen gedacht und füllt eine Nische aus. Von "Casualmist" der es jedem recht machen will kann hier eigentlich nicht die Rede sein.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 17. März 2013 - 11:08 #

*unterschreib*

Von Casualmist kann bisher bei den Sims keine Rede sein. (Habe ein bisschen Angst vor Teil 4 *zuSimcityschiel*). Wer das Spiel natürlich als "Durchspiel"-Spiel sieht und eben nicht als Kreativen Baukasten wird den Reiz auch nicht nachvollziehen können. Gilt für Minecraft genauso.

Carstenrog 16 Übertalent - 4838 - 17. März 2013 - 21:21 #

Die Sims Community ist Twallan zu Dank verpflichtet.

KeinName (unregistriert) 17. März 2013 - 20:03 #

So Leute wie du sollte einfach die Spiele aus den 80 und 90ern rauskramen und glücklick werden. Da gibt es auch schöne Ziele, Endgegner, Level Ups und so. Ganz doll und so. Und man kann sich dann ganz cool vorkommen und so, wenn mans geschafft hat. Kannst mir dann auch deinen Highscore mal schicken, und ich werde dir meinen höchsten Respekt zollen.

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 18. März 2013 - 1:59 #

Perlen vor die Säue.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110361 - 17. März 2013 - 21:52 #

Soso, es als Casualmist titulieren aber im selbigen auf Max leveln. Was für ein trolliger Heuchler...

BruderSamedi 19 Megatalent - P - 13624 - 17. März 2013 - 10:05 #

Irgendwie hab ich mich bei dem rausgezoomten Screenshot gefragt, ob das nicht sogar größer als SimCity ist :)

Johannes 24 Trolljäger - 53700 - 17. März 2013 - 10:20 #

Mir hat das Campus-Addon damals bei Sims 2 viel Spaß gemacht, das hier werde ich mir also auf jeden Fall auch mal anschauen.

KeinName (unregistriert) 17. März 2013 - 20:02 #

Äh sorry, das geht ja mal gar nicht. 8.5 Punkte???! Das ist von EA! Wie wir alle wissen, ist EA böse und gemein, und der Antichrist (neben Activision natürlich, und den USA). Daher darf man die nicht auch noch ermutigen, weiterzumachen :(

Carstenrog 16 Übertalent - 4838 - 17. März 2013 - 21:18 #

Wenn du den Text gelesen hast, gibt es schon Kritik. Und damit du kein Schock bekommst, erzähle ich dir nichts von der Crysis 3 Wertung :-)

Roboterpunk 17 Shapeshifter - P - 6000 - 18. März 2013 - 15:20 #

Mag sein, dass aus Teil 3 langsam die Luft raus ist. Doch ich wäre vorsichtig mit dem Wunsch nach No. 4. Wetten, dass dann der heimische Rechner für die hochkomplexe Simulation nicht mehr gut genug sein wird, weshalb man das Spiel in die Cloud auslagern muss? Ausserdem werden irrsinnig tolle Social-Networking-Features dazu kommen, für die eine permanente Onlineverbindung Pflicht sein wird. Natürlich wird das aber alles völlig reibungslos funktionieren. Woher ich das weiss? Pure Spekulation.

Sims ist aber schon ein tolles Spiel, auch wenn ich glaube, dass EA mit den vielen Addons damals die DLC-Kultur erfunden hat.

ganga 20 Gold-Gamer - 22827 - 18. März 2013 - 17:26 #

klingt gut mich würde aber erst wieder ein sims 4 reizen

Nokrahs 16 Übertalent - 5996 - 19. März 2013 - 1:24 #

Wird sich nicht viel ändern. Die Grafik bleibt in diesem Stil. Veränderung zu Sims 2 war eigentlich eher die offene Welt und weniger die restliche Optik. Schätze mal Sims 4 wird "Always On" und kleinere Städte als herausragende Features einbringen.

blabla7 (unregistriert) 19. April 2013 - 17:57 #

wie kann man das testen? :-)