Bosse wie Lahmu unterstreichen die Qualitäten des Dämonen-Designs.

 

Biedere Bosse

Die Bosse, die wie der Rest der Dämonen schön gestaltet sind, stellen wiederum kleine Kampfpuzzles dar. Beim ersten Versuch kann ich glücklich die richtigen Skills dabei haben, aber ich brauche in jedem Fall auch richtig Resistenzen, damit der Boss Züge verliert. Sonst kann ich zwar viel austeilen, da die Bosse aber einiges aushalten, gewinnen sie trotzdem auf lange Sicht durch ihre mächtigen Attacken. Mit dem richtigen Team und Items  dagegen waren die von mir in 20 Stunden erlebten Bosskämpfe zwar weiterhin lang, aber wenig spannend, da ich nur zwischendurch umdenken musste, wenn mir doch ein Teammitglied wegstarb oder einem Dämon das Mana ausging. Ich erkenne also entweder früh, dass ich mit meiner Crew keine Chance habe oder sitze mit der richtigen Taktik die Zeit ab, bis der Boss erledigt ist – durch diesen Mangel an Dynamik fehlt es den Obermotz-Kämpfen für mich an Spannung. Das merkte ich insbesondere, als ich nach einem Miniboss starb, ohne gespeichert zu haben.

Nochmal denselben Loup-garou über etliche Runden zu beharken, während er mir dank der passenden Skills und Items auf meinem Level fast keinen Schaden zufügt, hat mir gar nichts gegeben. Als ich für den Screenshot nochmal den Kampf mit einem etwas niedrigerem Level anging, hat er dagegen schonmal mit der ersten Attacke die ganze Party getroffen und direkt einen Dämon getötet. Das zwang bis zur erfolgreichen Wiederbelebung zu mehr Vorsicht, dennoch lief der Kampf weiter recht gleichförmig ab.

Diese Erfahrungen beziehen sich alle auf das Spiel auf dem Schwierigkeitsgrad "Normal". Ihr könnt jedoch jederzeit auch auf "Einfach" schalten. Nach Launch soll es zudem einen Story-Schwierigkeitsgrad per Patch geben. Es war mir allerdings nicht möglich, im laufenden Spiel von "Normal" auf "Schwer" zu wechseln.

Dieser Werwolf-Miniboss hat fast nur physische Attacken. Durch den Hohn-Skill greift er nur meinen dagegen resistenten Oni an. Dazu ein paar Debuffs und ein Elektroschild-Item, wenn er seinen elektrischen Magatsuhi-Angriff auflädt und ich gewinne den Kampf fast ohne Schaden. Das Aussitzen dieser simplen Taktik dauert aber dank der großen Lebensleiste des Feindes so einige Runden.

 

Pimp My Demon

Bei der Vorbereitung auf die Bosse kommt besonders das tiefgreifende Fusionssystem zum Einsatz. Das funktioniert ähnlich wie in Persona: Durch die Verschmelzung zweier Dämonen entsteht ein stärkeres Wesen, in der Regel mit höherem Level. Ihr vererbt dabei auch eine Auswahl der Skills der verschmolzenen Dämonen. Jeder Dämon beherrscht gewisse Elemente besser oder schlechter, wodurch etwa ein Feuerskill dank Elementmodifikator +5 besonders reinhaut. Manchmal wollte ich dennoch einen selteneren Skill weitergeben, obwohl der neue Dämon Abzüge auf das Element mitbringt. Schließlich könnte das wieder ganz anders aussehen, wenn ich wiederum diesen Dämon fusioniere und den seltenen Skill erneut vererbe.

Dazu kommt die Verbesserung eurer Spielfigur. In der Welt findet ihr Essenzen, mit denen ihr ebenfalls Skills übertragen oder die Resistenzen eures Helden verändern könnt. Dazu erhaltet ihr durch die Entdeckung überall versteckter Miman-Kreaturen und durch das Erbeuten entsprechender Schatzkisten (eher Schatz-Polyeder), mit der ihr euch selbst stärkt. So steigt etwa die Zahl der Skills, die ihr oder eure Dämonen gleichzeitig beherrscht oder eure Kreaturen lernen, Items im Kampf zu nutzen. Es gibt also sehr viel Spielraum beim Aufleveln eurer Dämonen und eurer Spielfigur, da ihr ein Team mit bestimmten Resistenzen und Kräften zusammenstellt und auch euer eigenes Level erhöht, da ihr nur Dämonen anwerben oder fusionieren könnt, deren Stufe nicht über eurem Level liegt.

So viele Skills, aber nur wenige verfügbare Plätze – zumal manche Skills unveränderlich zu den Startfähigkeiten eines Dämons gehören. Da steht ihr oft vor der Qual der Wahl, was vererbt werden soll.

 

Hast du mal 'ne Macca?