Sherlock Holmes - Devil's Daughter

Sherlock Holmes - Devil's Daughter Test

Besser als der Vorgänger

Stephan Petersen / 9. Juni 2016 - 19:13 — vor 5 Jahren aktualisiert

Teaser

Knapp zwei Jahre nach seinem letzten Abenteuer lässt Entwickler Frogwares den Meisterdetektiv Sherlock Holmes auf den Bildschirm zurückkehren. Ob im Gegensatz zum Vorgänger dieses Mal auch die kleinen grauen Zellen gefordert werden, verrät unser Test.
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Seit Jahren beliefert Frogwares die Adventure-Gemeinde mit soliden, aber auch sperrigen Sherlock-Holmes-Abenteuern. Mit Sherlock Holmes - Crimes and Punishments (Test: Note 6.0) schlug der ukrainische Entwickler schließlich einen anderen Weg ein, modernisierte Optik und Spielmechanik grundlegend. Allerdings ging Frogwares trotz toller Ideen dabei etwas zu weit. Modernisierung bedeutete in diesem Fall auch eine starke Simplifizierung des Gameplays. Die Inszenierung in Crimes and Punishments war klasse, der spielerische Anspruch hingegen äußerst dürftig. Ob Sherlock Holmes - The Devil's Daughter auf dieser Schiene weiterfährt? Wird es angesichts der Ankündigung von mehr Action-Elementen noch simpler? Oder geht der Weg gar doch Richtung Anspruch? Soviel sei schon hier verraten: Es hat sich einiges geändert.
 

Fünf Fälle für den Meisterdetektiv

Erneut schlüpft ihr in die Rolle von Sherlock Holmes und steuert den Meisterdetektiv per Tastatur oder Gamepad durch 3D-Schauplätze. Insgesamt vier voneinander unabhängige Fälle warten auf euch. Zudem gibt es eine die gesamte Spielzeit umspannende, unterhaltsame Geschichte rund um die titelgebende „Devil’s Daughter“, die in einem fünften Fall und einem furiosen Finale mündet. Genauer gesagt, eines von sechs möglichen Enden.
 
Im Notizbuch sammelt Holmes Hinweise und erhält Tipps, wenn ihr auf dem niedrigen Schwierigkeitsgrad spielt.
Das Abenteuer dauert rund 15 Stunden. Allerdings kann man es auch wesentlich schneller meistern oder auch mehr Zeit darin investieren. Warum? Zunächst einmal gibt es zwei Schwierigkeitsgrade. Zum anderen lassen sich zahlreiche Rätsel und Minispiele nach einer kurzen Wartezeit überspringen. Doch der Reihe nach. In unserem ersten Fall sollen wir das Verschwinden eines Mannes untersuchen. Unsere Nachforschung beginnen wir in seiner schäbigen Wohnung mit der Suche nach Hinweisen, die übrigens einen großen Teil der Detektivarbeit einnimmt.

Ein weißer Cursor mit gelbem Punkt bedeutet, dass wir an dieser Stelle interagieren dürfen. Teilweise zoomt die Kamera dann näher ans Geschehen, beispielsweise auf eine Leiche oder den Inhalt einer Schublade. Dort suchen wir dann nach weiteren Hinweisen. Wird der Cursor grün, haben wir alle Indizien entdeckt. Das erweist sich in der Praxis als sehr hilfreich.

 

Das schlaue Büchlein

Rücken durchdrücken, Hintern raus, der Meister bei der Arbeit.
Hinweise wandern automatisch in Form von Notizen in Holmes‘ Büchlein, das uns immer wieder als Anlaufpunkt dient. Hier finden wir unter anderem die aktuelle Aufgabe: etwa "Untersuche den Tatort" oder "Besuche Verdächtigen XY". Zudem werden dort aufgelesene Dokumente und besagte Hinweise abgelegt. Überdies findet ihr hier die Übersichtskarte, die zur Schnellreise zwischen den Schauplätzen dient. Wer den niedrigeren Schwierigkeitsgrad gewählt hat, findet neben den Indizien im Notizbuch bisweilen Symbole sowie eine Erklärung, was er mit diesen Hinweisen als Nächstes machen muss. So soll etwa die Bedeutung eines Symbols in Holmes‘ Privatarchiv ermittelt werden.  Das funktionierte schon im Vorgänger genauso. In Devil’s Daughter gibt es auf dem höheren Schwierigkeitsgrad solche Tipps allerdings nicht mehr.
 

Der Typ mit dem irren Blick

Auf dem höheren Schwierigkeitsgrad – auf den leichteren runterschalten könnt ihr jederzeit – werden weitere Hilfsfunktionen gesperrt. Erneut verfügt Holmes über den speziellen Blick sowie die Möglichkeit, sich vergangene Geschehnisse bildlich vorzustellen. Während euch das Spiel auf dem niedrigeren Schwierigkeitsgrad wie im Vorgänger Crimes and Punishments genau sagt, wann ihr die entsprechende Taste drücken müsst, ist auf dem höheren Schwierigkeitsgrad Eigeninitiative gefordert. Dieser gestiegene Anspruch durchzieht das gesamte Spiel. So gibt es auch hier wieder Momente, in denen Holmes in einer Nahaufnahme Verdächtige und Zeugen genauer unter die Lupe nimmt. Dabei wandern wir mit dem Cursor über die Person und klicken besondere Merkmale an. Das war im Vorgänger ziemlich simpel. In The Devil’s Daughter hingegen müssen wir bei einigen Merkmalen zwischen zwei Auswahlmöglichkeiten wählen. Zudem läuft auf dem höheren Schwierigkeitsgrad oft ein Timer ab.

Schade: Nicht abgeschlossene und unvollständige Charakteranalysen scheinen keinen wirklichen Einfluss auf den Fortgang der Ermittlungen zu haben. Zudem könnt ihr bei  Befragungen der Verdächtigen teilweise nachhaken, wenn euch das Spiel diese Möglichkeit vorgibt. Die Wahl aus den fünf vorgegebenen Möglichkeiten ist allerdings denkbar einfach.
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So, so, nur eine Grippe? Wir entgegnen dem Befragten natürlich, indem wir ihm triumphierend das Bild seines Familienwappens unter die Nase halten! Oder sollten wir etwa doch auf das starke Schmerzmittel auf seinem Tisch verweisen?
Benjamin Braun Freier Redakteur - 430324 - 9. Juni 2016 - 19:21 #

Viel Spaß beim Lesen!

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 72363 - 9. Juni 2016 - 19:30 #

Hm, die Gamestar findet Devil's Daughter um einiges schwächer als den Vorgänger, welcher mir sehr gut gefallen hat und ich hier unterbewertet fand. Naja, ich werd mir sowieso mein eigenes Urteil bilden. ;)

Sierra 27 Spiele-Experte - 84736 - 9. Juni 2016 - 19:43 #

Ja, hab mir den Test dort auch durchgelesen. So oder so, ich werde warten, bis es für nen schmalen Taler zu bekommen ist.

Jürgen 26 Spiele-Kenner - P - 74834 - 9. Juni 2016 - 20:48 #

Ich werde auch erstmal warten. Könnte aber das richtige für mich sein.

Name12345 (unregistriert) 9. Juni 2016 - 20:38 #

Die Gamestar war bei Adventures noch nie eine verlässliche Quelle. Selbst wenn der Petersen bem Vorgänger daneben gehauen hätte, was er meiner Meinung nach nicht hat, okay vielleicht einen Hauch zu streng in der Wertung, ist auf ihn garantiert mehr Verlass als aif die GameStar.

Mike H. 15 Kenner - 3071 - 9. Juni 2016 - 22:15 #

Es gibt keinen "Verlass" auf eine Wertung, da sie immer zu einem großen Anteil persönlicher Geschmack des Rezensenten ist. Wie ich leider immer mehr feststellen muss, stimme ich der Gamestar jedenfalls weitaus häufiger zu als GG. Daher sehe ich die GG Tests für mich mittlerweile mehr als Unterhaltung denn als Kaufberatung.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 72363 - 9. Juni 2016 - 23:27 #

Ja, ne Zeitlang waren die Gamestar-Bewertungen von Adventures wirklich ziemlicher Mist, aber das ist schon lange vorbei (negativ ist mir da vor allem der schlechte Test zu Syberia in Erinnerung geblieben). Am meisten verlasse ich mich, was Adventure-Tests angeht, eh auf Fan-Seiten wie Adventure-Corner oder Adventure-Treff. Für letzteres hat ja auch Benjamin Braun früher geschrieben, weswegen ich seine Adventure-Tests hier auf GG auch ziemlich verlässlich für mich finde.

amenon 17 Shapeshifter - 7270 - 9. Juni 2016 - 19:47 #

Klingt gut. Der Crimes & Punishment hat mir ganz gut gefallen.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 61072 - 9. Juni 2016 - 20:04 #

Hört sich gut an, hatte nach dem überfliegen der GS-Bewertung schon schlimmeres befürchtet. Da mir schon Crimes and Punishents schon deutlich besser gefallen hat als dem Tester hier werde ich wohl demnächst zuschlagen.

wieauchimmer (unregistriert) 9. Juni 2016 - 20:08 #

Für mich heißt das erstmal abwarten und Meinungen anderer Magazine einholen. Bei Crimes and Punishment hatte ich wegen dem GG-Test keine hohen Erwartungen und wurde vom Spiel positiv überrascht. Fand den Test hier letztendlich etwas am Spaß vorbei. Aber die bessere Wertung beim neuen Teil lässt schonmal hoffen.

Olphas 25 Platin-Gamer - - 62788 - 9. Juni 2016 - 21:38 #

Meins kommt morgen an. Da werde ich bestimmt am Wochenende schon mal die ersten Fälle lösen :)

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86587 - 9. Juni 2016 - 22:32 #

Grummel, will ich es spielen oder lieber nicht... Da ich Spass mit dem Vorgänger hatte, kann ich doch eigentlich nichts falsch machen? Oder?... Ein gut geschriebener Test, auch wenn er mich etwas ratlos zurücklässt...

rammmses 22 Motivator - P - 31431 - 10. Juni 2016 - 5:38 #

Hab es gestern spontan ausgeliehen und den ersten fall gelöst (ca 2 stunden). Nach meinem eindruck ist es schwächer als der vorgänger, was an den neuen, aber bisher durchweg sehr schlechten "action"sequenzen liegt, die sich hinziehen. Da haben sie auf das falsche pferd gesetzt. Der erste fall war zudem sehr vorhersehbar, da hat jeder die auflösung vor dem meisterdedektiv. Aber die anderen sind ja vielleicht besser. Die atmosphäre ist aber wieder gut.

Elton1977 21 AAA-Gamer - - 26129 - 3. Juni 2018 - 19:18 #

Die Action-Sequenzen verderben mir teilweise den Spielspaß sehr deutlich.
Beim Flashbackrun durch die Maya-Pyramide war ich dann sogar richtig angepisst, weil sich das viel zu sehr
In die Länge gezogen hat.

selters 19 Megatalent - P - 13786 - 10. Juni 2016 - 6:25 #

Auch mir hat "Crimes and Punishments" sehr gut gefallen - der Kritikpunkt "Dementsprechend spielte sich Crimes & Punishments fast wie von selbst" war für mich eher ein Pluspunkt. Insofern bin ich bezüglich "The Devil’s Daughter" eher ein bisschen skeptisch und werde auch erst einmal abwarten, bis das Spiel irgendwann günstiger zu haben ist. Das hatte ja schon beim Vorgänger nicht sehr lange gedauert...

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 10. Juni 2016 - 7:59 #

Danke für den Test, werde das, wenn's bisschen günstiger zu haben ist, meiner Frau Mal hinlegen

Berthold 22 Motivator - - 36700 - 10. Juni 2016 - 13:28 #

Schöner Test, herzlichen Dank dafür.
Ich mochte den Vorgänger, werde mir also Devil's Daughter auf jeden Fall mal zulegen... Dieses mal aber nicht sofort, da warte ich ab, bis es billiger geworden ist.

Karsten Scholz Freier Redakteur - P - 14811 - 10. Juni 2016 - 21:26 #

Fand den ersten Teil überraschend gut, genauso meine bessere Hälfte. Die Fortsetzung ist also Pflicht :-)

Detektvin (unregistriert) 21. Januar 2017 - 13:05 #

Ich finde die deutschen Synchronsprecher wesentlich schlechter und hätte mir gewünscht, dass ich The Devils Daughter ebenfalls auf Englisch hätte erleben dürfen... War authentisch, nicht so die teilweise viel zu alt klingenden Stimmen (Watson und noch ein paar) - ich vermisse außerdem das britische Englisch. Hat mir Spaß gemacht, den Vorgänger hat das noch mal interessanter und gewitzter gemacht. Ist hier für mich ein ganz klarer Minuspunkt. :(

Danywilde 30 Pro-Gamer - - 149066 - 7. Oktober 2019 - 8:21 #

Ich habe mir das Spiel jetzt gekauft und bin erstmal über die Grafikprobleme auf der PS4Pro überrascht, starkes Kantenflimmern und Texturfehler (weiße Flächen schimmern durch Zäune durch) hatte ich so nicht erwartet.

Spielerisch macht der Anfang jedenfalls schon einmal Spaß. Mal schauen, wie es weitergeht.