Test: Die Legende kehrt zurück

Secret of Monkey Island Special Edition Test

Wir nehmen alles zurück! In unserem letztwöchigen Special zu Monkey Island haben wir noch über die Special Edition gelästert, und geschrieben, der alte Grafikstil sei so toll. Doch tatsächlich schlägt das Remake das Kultadventure-Original (mit ein paar Ausnahmen) bei Grafik, Sound und Bedienung. Und Witz.
Jörg Langer 16. Juli 2009 - 11:05 — vor 14 Jahren aktualisiert
PC 360
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Klar, ihr erwartet hier einen Test, in dem zu lesen ist, wieso früher alles besser war. War es ja auch, zumindest was die körperliche Verfassung dieses Autors, dessen Freizeit und dessen Fähigkeit, sich mehr als zwei Sachen gleichzeitig zu merken, anbelangt. Aber in Bezug auf The Secret of Monkey Island - Special Edition müssen wir sagen: Die Neufassung ist ein gutes Stück besser geworden als das Original – und erhält seine hohe Wertung nicht aus Nostalgiegründen, sondern als Adventure des Jahres 2009. Zunächst wollen ihr euch per Video einen kleinen Einblick in das Szenario von Monkey Island geben, von dem anfänglichen Dorf zum penetranten Verkaufsgenie Stan. Dabei könnt ihr zum einen die sehr gute deutsche Übersetzung (von Boris Schneider) lesen, zum anderen die gelungene englische Sprachausgabe hören.
 
Wir wandern vom Hafendorf zum Gebrauchtschiffshändler Stan -- und feilschen in aberwitzigen Dialogen.

Wie ihr im obigen Video sehen könnt, erlaubt es euch Monkey Island S.E.  jederzeit, also auch mitten in einer Cutscene oder während eines Gesprächs, per Tastendruck nahtlos auf die Originalversion (weniger Musik, keine Sprachausgabe, alte Grafik) umzuschalten. Als Service für euch schalten auch wir in unseren Artikel-Videos mehrfach zwischen alter und neuer Grafik um – und jeden einzelnen Screenshot dieses Tests könnt ihr euch auch in der Originalversion anschauen, per Link in der Bildbeschreibung. Auch wenn es, außer für beinharte Nostalgiker, nicht unbedingt so aussieht: Es gibt durchaus Situationen, an denen die alte Version der neuen überlegen ist. Dazu später mehr.
 
Die Story
 
Zur Story hinter Monkey Island, Ron Gilbert und Co. schaut ihr euch am besten den Report aus unserem Special an. Zumindest die Story des Spiels aber sei hier nochmal soweit rekapituliert, wie es die GamersGlobal-Spoilerpolizei zulässt: Ihr spielt Guybrush Threepwood, der neben seinem Namen ein zweites Problem hat: Ihm ist langweilig, und er will Pirat werden. Deswegen versucht er auf Melee Island, in diesen ehrwürdigen Berufsstand zu gelangen. Und in der Tat: In der einzigen Bar des einzigen Dorfes auf dem karibischen Eiland trifft er Minuten nach Spielstart auf "drei wichtig aussehende Piraten", die ihm drei Prüfungen auferlegen: Er muss toll fechten können (Schwertmeister besiegen), ein super Dieb sein (eine Goldstatue stehlen) und den Schatz von Melee Island finden.

[HIER KLICKEN FÜR DIE CLASSIC-VERSION] Die drei Piraten stellen uns die drei Prüfungen. Pudel betäuben? Oh-oh.
 
So lernen wir im ersten von drei Kapiteln (das zweite ist eher ein Intermezzo auf einem Piratenschiff, das dritte spielt auf Monkey Island) das Eiland und seine schrulligen Bewohner kennen – und freuen uns, dass diese seit 1990 das Sprechen gelernt haben: Die Stimmen sind durchweg klasse besetzt, auch wenn sie nur auf Englisch zu hören sind. Vom meist recht unsicher klingenden Möchtegernhelden Guybrush selbst bis zum Gebrauchtschiffsverkäufer Stan – man hat schnell das Gefühl, als hätten diese diese Stimmen schon immer zum Spiel gehört, und vermisst sie bei der stimmlosen Originalversion. Bald macht Guybrush die Bekanntschaft von Elaine, Gouverneurin der Insel, und kommt ihr wenig später, in einer der denkwürdigsten romantischen Szenen der Spielegeschichte (auf einem Pier stehend), näher. Doch ach, wie könnte es anders sein, kurz darauf wird Elaine entführt, vom Geisterpiraten LeChuck. Und zwar nach Monkey Island, von wo seit Ewigkeiten kein Mensch mehr lebend zurückgekehrt ist...

[CLASSIC-VERSION] Gouverneurin Elaine hat einen unangenehmen Effekt auf Guybrush: Es verschlägt ihm die Sprache.
 
Dramaturgie und Spielwitz
 
[CLASSIC-VERSION] LeChuck auf seinem Geisterschiff: In "neu" viel überzeugender als in "alt", oder nicht?
Wie seit dem allerersten LucasArts-Adventure Manic Mansion arbeitet Secret of Monkey Island mit "Inzwischen..."-Cutscenes, die ihr mit dem Erreichen bestimmter Orte oder dem Erfüllen von Aufgaben auslöst. So habt ihr kaum die drei Prüfungen der Piraten erledigt – was etwa die ersten drei bis vier Stunden des Spiels beansprucht –, als Elaine entführt wird. Natürlich wollt ihr sie sofort retten, doch da wäre noch ein kleines Problem zu lösen: Ihr habt weder Schiff noch Crew. Die Genialität von Ron Gilberts Spieldesign ist, dass ihr immer überschaubare, nachvollziehbare Aufgaben habt, die ihr lösen wollt – und dass sich dann zwischen diesem Ziel und der Realität immer wieder Verkomplizierungen schleichen, die ihr natürlich schnellstens aus dem Weg räumen müsst. So arbeitet ihr (meistens) keine Aufgaben ab, sondern löst Dinge, um zum eigentlichen Ziel zu kommen. Das klingt nach der selbstverständlichsten Sache der Welt, nach einer Kopie der ersten Seite des Buches "Adventure-Design leichtgemacht" – und ist doch offensichtlich so schwer umzusetzen, wenn man sich die vielen Genre-Vertreter anschaut, die es eben nicht so gut hinbekommen wie Monkey Island 1.
 
Hilfreich dabei ist natürlich der Humor, der sich durchs gesamte Spiel zieht. Und der nicht einfach aus ein paar platten Witzen besteht, sondern in vielerlei Gestalt auftaucht: Als Situationskomik, wenn etwa ein Blinder als Ausguck beschäftigt wird. In der liebevollen Charakterisierung der Figuren, seien es Guybrushs sprichwörtliche Probleme, mit Frauen zu reden, oder die diversen gar nicht so gefährlichen Piraten, auf die wir treffen. Der Humor steckt in zahlreichen Puzzles der Marke "aberwitzig, aber innerhalb des Spieluniversums logisch". Und er taucht als Wortwitz in den vielen lustigen Dialogen auf. Obwohl letztere 1 zu 1 aus dem Original übernommen wurden, wirken sie übrigens auch gesprochen nie zu lange – mit einer gewollten Ausnahme beim Feilschen um das Piratenschiff.

[CLASSIC-VERSION] Die Goldstatue stellt ein sprichwörtlich schwerwiegendes Problem dar. Einfach mal nachdenken...

Jenseits des humorvollen Szenarios schafft The Secret of Monkey Island das Kunststück, sich einerseits ernst zu nehmen – also etwa bei der Puzzlequalität, aber auch mit der im Grunde ja ernsten Story um Liebe und Entführung –, und andererseits auch auf die Meta-Ebene zu wechseln und sich selbst oder Adventures im allgemeinen auf die Schippe zu nehmen. So gibt es eine Szene, bei der Threepwood unterwasser festsitzt, angekettet, knapp außerhalb seiner Reichweite befindet sich ein halbes Dutzend Waffen oder Werkzeuge. Die Situation scheint unlösbar zu sein, solange man auf rein real-physikalische Annahmen vertraut. Ein anderes Mal findet man einen Roten Hering (ein Red Herring bezeichnet in Adventures traditionell ein sinnloses Objekt, das den User nur verwirren soll). Das allein hat schon etwas für sich – wieso sollte es auf einer karibischen Pirateninsel einen solchen Fisch nicht geben –, doch wenn man auf eine Art grünen Troll trifft, der einen nur über die Brücke lassen will, wenn man ihm etwas "Völlig Nutzloses, das aber nach viel aussieht" gibt, findet der rote Hering erstmals in der Adventuregeschichte tatsächlich eine Verwendung.

[CLASSIC-VERSION] Über Melee Island laufen wir per Karte; hier gibt's wenig Unterschiede zwischen den Fassungen.

 
Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 16. Juli 2009 - 22:19 #

Sehr ausführlicher und klasse geschriebener Text, der mir mehrmals ein dickes Grinsen aufs Gesicht gezaubert hat und der den Tests anderer Websites meiner Meinung nach klar überlegen ist. Das Remake ist damit ganz klar gekauft, jetzt muss ich nur noch überlegen, ob ich bei der Gelegenheit auch noch The Dig, Loom und Indy 4 "mitnehme". Schon erstaunlich, dass ein so altes Adventure mit der Konkurrenz im Jahr 2009 immer noch den Boden aufwischen kann. Wäre ja witzig, wenn es am Ende gar das beste Adventure 2009 werden würde.

Aber: Da wäre ja noch The Whispered World. Von daher: erstmal abwarten. :)

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 16. Juli 2009 - 22:29 #

ich bleibe lieber beim Original. Das läuft unter ScummVM immer noch prima.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468470 - 16. Juli 2009 - 22:54 #

Jaja, Mick, und früher war alles besser, gelle...?

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 16. Juli 2009 - 23:03 #

Wobei dieser Allgemeinplatz natürlich formvollendet nur in folgendem Dialog vorhanden ist: "Ach, früher war alles besser." "Ja, aber wir hatten ja nix. Wir hatten ja nix." :)

PumpkinStrikesBack 10 Kommunikator - 408 - 17. Juli 2009 - 9:30 #

...nicht alles, die Monkey Island-Grafik aber mit Sicherheit.

Creasy (unregistriert) 17. Juli 2009 - 13:26 #

Normalerweise war früher alles schlechter, trotzdem bleib ich ebenfalls beim Original. Warum auch nicht. Für was brauch ich höhere Auflösung? Der neue Stil ist widerlich.

Fabian Knopf Dev - P - 19484 - 16. Juli 2009 - 23:06 #

Wäre schön gewesen wenn sie im Remake für die Classic-Version auch ein paar Filter à la ScummVM angeboten hätten (ähnlich den hq Filtern).

Phoenix 16 Übertalent - 4165 - 17. Juli 2009 - 6:12 #

Ich hab mir das game jetzt auch mal angesehen und es ist wie das original! Man kann ja zwischen original und neu wechseln...

Noir 15 Kenner - 2711 - 16. Juli 2009 - 22:47 #

Ein toller, detaillierter und schön geschriebener Text. Ich bin ja nun jemand, der Monkey Island nicht gespielt hat, aber mit jedem Bericht, Special oder Video über das Spiel wird mir immer klarer, was ich eigentlich verpasst habe - Und das an dem "Hype" um Monkey Island definitiv was dran sein muss :)

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 16. Juli 2009 - 23:16 #

Hat mal jemand geschaut, wie die "realen" Minimalvoraussetzungen für das Spiel sind? Hätte irgendwie lust, es auf meinem etwas betagten Thinkpad zu spielen, allerdings verfügt das über deutlich weniger als die bei Steam minimal angegebene Hardware. Sind 2-3 GHz wirklich nötig, muss es eine 128MB Grafikkarte sein?

Joker 12 Trollwächter - 1189 - 16. Juli 2009 - 23:23 #

was haltet ihr eig von neuem aussehen von guybrush?

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 16. Juli 2009 - 23:30 #

Guybrush gefällt mir mit seiner Schmalztolle überhaupt nicht. Allerdings ist Guybrush allein nicht ausreichend, die Pro-Argumente auszustechen.

Übelgelaunter Pirat (unregistriert) 17. Juli 2009 - 7:00 #

Ich finde die neue Frisur entstellt Guybrush schon fast, stört mich ziemlich.
Und Elaine sieht aus wie 16..
Und LeChuck bestand im ersten Teil nur aus Ectoplasma (tm) nicht aus Haut und Knochen
Und, und und!! Ach! ICH WILL EINFACH PIXEL!!

PumpkinStrikesBack 10 Kommunikator - 408 - 17. Juli 2009 - 9:33 #

Elaine sieht aus wie ein Alien, nur die grüne Hautfarbe fehlt.

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 17. Juli 2009 - 9:29 #

auf die entfernung siehts gut aus. auch insgesamt sieht ALLES überraschend gut aus. aber was mich stört: die schwertmeisterin sieht total normal aus, guybrush und elaine scheinen extreme karrikaturen in closeups zu sein. das ist quatsch. da hätten sie den milchbubi und die toughe frau besser rüberbringen können.

edit: ja, lechuck ist auch fail.
andererseits hats mich schon immer gewundert, woher guybrush den bart von nem geist haben wollte in teil 2?

Ronny (unregistriert) 17. Juli 2009 - 0:05 #

Den Lob für das Interface kann ich nicht teilen - gerade auf dem PC. Wenn ich die Tastatur nicht benutzen will, muss ich mit dem Mausrad nervig durch die Aktionen scrollen - die Icons sind dazu nicht wirklcih selbsterklärend. Oder ich rufe das passende Menü auf - auch nicht gerade perfekt. Also nutze ich die wild auf der Tastatur verteilen Shortcuts. Naja. Das Inventar muss ich zum kombinieren von zwei Objekten ZWEIMAL aufrufen. Hallo?
Mal ehrlich - das neue Interface ist nicht besser, sondern ein schlechter Witz und ein erheblicher Nervfaktor auf dem PC.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468470 - 17. Juli 2009 - 0:26 #

Hi Ronnie, wir beziehen uns auf das Xbox-Interface. Ich mache das nochmal klarer im Artikel.

robsetabse 10 Kommunikator - 490 - 17. Juli 2009 - 1:27 #

grade bei der szene mit der voodoo frau, die ja hier in dem artikel als schöner als das original bezeichnet wird, kann ich ja überhaupt nicht damit übereinstimmen.
das original ist hier viel besser, es ist viel dunkler, geheimnissvoller, und das licht geht erst an, wenn man rechts rüber geht, zum zweiten bildschirm. beim remake wird alles schon vorher ansatzweise gezeigt, und außerdem ist der ganze raum beleuchtet.
und der voodoo kessel war auch cooler in der alten, den der hatte einen totenkopf mit glühenden augen drauf!!

ChrisL (unregistriert) 17. Juli 2009 - 8:14 #

Danke für den ausführlichen und sehr interessanten Artikel! Monkey Island habe ich nie gespielt (mein Klassiker war The Day of the Tentacle). Aber nach diesem Bericht bin ich schon am Grübeln, Monkey Island zu kaufen ... :)

Zwei kleine Tippfehler, die mir aufgefallen sind:
- "... sehr ihr insbesondere beim Tresorrätsel ..."
- Argh, den zweiten finde ich nicht mehr. ;)

Zwei Dopplungen:
- "Es gibt es sogar zeitkritische Rätsel ..."
- "... Standbildern statt anstatt als Rendervideo ..."

Absicht?:
- " ... der sich durchs gesamte Ziel zieht ..."

Fehlt hier ein Wort?
- "Und er taucht als Wortwitz in den vielen lustigen Dialogen."

Aber jetzt höre ich wirklich auf:
- "... Doch ach,, wie könnte es ..."

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468470 - 17. Juli 2009 - 9:30 #

Danke, korrigiert. Nur die zweite Dopplung ist keine Dopplung.

Fozzie (unregistriert) 17. Juli 2009 - 9:13 #

Interessanter Test!

Doch mein Eindruck ist insgesamt, dass die ganze Angelegenheit eher überflüssig ist. Ich bin froh, dass so zahlreiche, längere Videos dabei sind, denn das hat mir eines bestätigt: Monkey Island braucht keine Sprachausgabe. Seltsamerweise macht für mich gerade der "Textmodus" einen großen Teil des Charmes aus. Vielleicht liegt das nur am Nostalgiebonus, an den liebgewonnen Erinnerungen daran, wie drei Personen vor dem Rechner sitzen und unter gelegentlichem Kichern und Feixen praktisch synchron und ohne es richtig zu merken die Dialoge laut mitlesen. Man hatte einfach seine eigene kleine Interpretation dessen im Kopf, wie die Charaktere wohl klingen würden. Kleines Beispiel:
Die Piraten, denen man sich zum Duell auf Melee Island stellt, werden für mich immer fies berlinern - und das nur wegen einem kleinen Satz: "Geh mir ausm Weg oder ich schneid dir durch!"
Oder, wie es in meinen Ohren klingt: "Jeh mir ausm Wech oda ick schneid dir durch!"
Aus irgendeinem Grund funktioniert es ohne Vertonung besser. Ein besonders schneller Wortwechsel? Dann tauchen die Untertitel halt nur kurz auf. Die Textzeile enthält nur Großbuchstaben? Mein Instinkt entscheidet, ob da gerade geschrien oder einfach nur mit besonderer Betonung geredet wurde. Wenn der Ladenbesitzer "UND FASS JA NICHTS AN!" sagt, kann ich regelrecht hören, wie dabei im Hintergrund der Klischee-Donnerhall erklingt.
Dazu kommt, dass oft wiederholte Sätze als Text auf die Dauer nicht halb so nervig sind, wie in gesprochen. Besonders das Testvideo mit Stan hat das für mich gut deutlich gemacht.

Was die Grafik angeht: die ist erfreulich gut gelungen, aber ironischerweise würde ich mir eher wünschen, dass man den dritten Teil der Serie in diesem Stil gestaltet hätte. Für die ersten beiden Teile brauche ich das eigentlich gar nicht.
Das, was ich über die Steuerung gelesen habe, gefällt mir hingegen überhaupt nicht. Warum so ein fauler Kompromiss auf dem PC? Wenn man unbedingt mehr "Bild" haben will, warum kann das Inventar nicht einfach eingeblendet
werden, wenn man mit dem Cursor an den unteren Bildschirmrand fährt oder etwas ähnliches?
Regelrecht ärgern tut mich diese seltsame Hilfefunktion - wofür denn so etwas? Wer das Spiel kennt, braucht so etwas nicht und wer das nicht tut, kann sich immer noch entscheiden, eine Komplettlösung herunterzuladen, wenn er sich unbedingt den Spaß verderben will. Aber da bin ich vielleicht auch zu starrköpfig. Immerhin war für mich die inzwischen von allen als Standard
bejubelte Hot-Spot-Anzeige so etwas wie der Anfang vom Ende der klassischen Adventures, als sie damals bei Simon the Sorcerer 2 auftauchte.

Alles in allem: für Neueinsteiger ist das Remake sicher interessant, aber wer die alte Version noch hat, für den sehe ich keinen triftigen Grund, dafür Geld auszugeben. Und ohne eine Neuauflage des zweiten Teils ist das Projekt eh nicht komplett - immerhin hat der seinerzeit hinsichtlich Umfang und Rätseldesign noch mal einen oben drauf gesetzt.

[Nerd-Modus on]
Außerdem ist es nicht wirklich Monkey Island, wenn ich vor dem Spielstart nicht gefragt werde, wann man den Piraten, der wie eine Kreuzung aus Affe und mexikanischem Wrestler aussieht, in Tortuga aufgeknüpft hat... ;-)
[Nerd-Modus off]

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468470 - 17. Juli 2009 - 9:24 #

Hi Fozzie, die Sprachausgabe-Wiederholungen sind im Fall von Stan extrem, darauf ist auch im Test hingewiesen worden. Ich finde, die Sprachausgabe macht das Spiel deutlich besser. Und es war ja nicht "Design", dass dem ersten Teil die Sprache verweigert wurde, sondern es waren schlicht fehlende Ressourcen, siehe die späteren Teile...

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 17. Juli 2009 - 10:03 #

@Jörg: Früher war vor allem der Grafikstil besser. Ab Teil 3 sieht Guybrush einfach bäh aus, dieser aufgesetzte Comiclook hat mir noch nie gefallen. Keine Ahnung, warum die in diesem Remake wieder auf den doofen Comiclook mit Schmalztolle setzen, statt auf den schönen realistischen Stil des Originals. Und die Steuerung ist echt ein Witz, wieso nicht einfach per Maus und Klick, so wie man es gewohnt ist? Nee, als Altbesitzer der Originalversion ist mr das keine neun Euro wert.

malcolmY 09 Triple-Talent - 342 - 17. Juli 2009 - 10:36 #

Die Special Edition lässt sich durchaus mit "Maus und Klick" bedienen, vielleicht verwechselst du das mit "Tales of Monkey Island". ;)

Gerade als alter Fan würde ich dir dochmal empfehlen, das Ding zu testen - es ist wirklich sehr behutsam und konservativ, gerazu ehrfürchtig dem Original ergeben. Mit den fast originalen deutschen Bildschirmtexten von Herrn Scheider-Johne und der tollen Sprachausgabe ist es tatächlich selbst für altgediegene MI-Veteranen ein Fest.

Mich hat es jedenfalls überrascht. Es spielt sich toll und flüssig, kann durch die Sprachausgabe hier und da eigene Akzente setzen (der Accouncer! Toothrot! Die Kannibalen!). Achja - die Musik ist auch erste Klasse. ;)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468470 - 17. Juli 2009 - 10:58 #

Mir gefällt auch die süffige, Sales-Guy-persiflierende, Kinowerbung-bassige Stimme von Stan (der ja auch die Schilder vorliesT) extrem gut.

malcolmY 09 Triple-Talent - 342 - 17. Juli 2009 - 11:10 #

Gerade das ist so ziemlich die einzige Stimme, die mir nicht so gefällt bzw. die ich mir anders vorgestellt habe. :D

Ich hatte mir Stans Stimme in meinem Kopf immer etwas höher und hibbeliger vorgestellt, da er ja auch so schnell und viel redet. Auf dem Papier ist die Stimmwahl ziemlich gut - wie du schon sagst, Typ Gebrauchtwagen...ähhh, Schiffsverkäufer. Aber jeder malt sich halt was anderes aus.

Das war ja das schöne, die Texte in seinem Kopf zu vertonen. Ist ein wenig wie Hörbuch vs. Buch. :)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468470 - 17. Juli 2009 - 10:59 #

Guybrush sieht in der Tat etwas seltsam aus, auch die Nase und das teils sehr weiße Gesicht. Aber komm, alles andere ist den Designern großartig gelungen!

peo 08 Versteher - 188 - 17. Juli 2009 - 10:29 #

Ich finde das auf jeden Fall eine Kauf wert. Alt ist zwar okey aber das ist doch einfach nochmal Wert das ding zu spielen. Schöner bericht Danke....hat alles drin. Text Fakten und Video. danke

Maestro84 19 Megatalent - - 18338 - 17. Juli 2009 - 11:20 #

Irgendwie gefällt mir das neue Grafikkonzept nicht. Bis Teil 3 war alles noch sehr stimmig, aber seit Teil 4 und jetzt dieses neue Modell, das ist ja grausig.

Ily 11 Forenversteher - 595 - 17. Juli 2009 - 11:30 #

Also ich finde den neuen Grafikstil wirklich sehr schön und auch am neuen Guybrush stört mich nichts. Die Sprachausgabe ist der Hammer.
Hoffentlich macht LucasArts noch mehr Monkey Island Remakes. Ich würde sie alle kaufen.

tonmagnet.de (unregistriert) 17. Juli 2009 - 11:46 #

ich habs heute morgen auf der 360 durch gehabt. einfach nur genial!!! hab damals die classic version geliebt(und gehasst^^) und bei der SE ist alles rund...außer das mit dem inventar...leider. aber naja...die 800punkte sollte jeder der adventures mag investieren....erst recht guybrush-fans!!!
ich hoffe(ja bete) das lucasarts noch mehr solcher SEs released. ganz am ende steht ja auch G.T.will return...also hoffen wir mal.
ich träume von DOTT als SE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

J4N 09 Triple-Talent - 330 - 18. Juli 2009 - 13:14 #

Word ;)

BayLander 12 Trollwächter - 930 - 17. Juli 2009 - 12:21 #

Kann mich Jörgs Test (Danke dafür!!) anschließen:
die SE Version von MI ist wirklich liebevoll neu aufgelegt worden. Und das hin- und herschalten zwischen alter und neuer Version macht neben nostalgischer Verklärungsaufklärung sogar spielerisch Sinn (in der alten VGA Variante mit 256 Farben lassen sich manche Gegenstände viel einfacher auffinden).

P.S. Erinnert jemand Toothrot Gekichere auch frappierend an Gerhard Polts Lache ? :)
P.S.2: Ich denke mal, die anderen Klassiker werden wohl jetzt auch nicht mehr lange auf sich warten lassen (Day of Tentacle, Maniac Manison, Indi 3-4, MI2, etc....).

Porter 05 Spieler - 2981 - 17. Juli 2009 - 15:52 #

gibt mir ein gutes Gefühl das die Neuauflage hier als sehr gut bewertet wurde, hoffe das spornt auch andere Firmen an ihre alten Spiele Kataloge nach Glanzstücke oder Meilensteine zu überprüfen welche sich als günstige "HD" Remakes lohnen würden...

Trabbi 12 Trollwächter - 1040 - 17. Juli 2009 - 21:13 #

Ich habe es mir gekauft. Alle anderen Klassiker auch gleich dazu. The Dig läuft zu Hause hervoragend, Loom und Indy im Büro auf dem Notebook. Die nächsten Wochen sind gerettet! Toller Test btw!

Kavendish (unregistriert) 18. Juli 2009 - 22:16 #

Ich glaube, ich werde morgen Früh doch noch die MS Points investieren...dabei wollte ich eigentlich noch Magic kaufen, aber wenn es doch so gut neuaufgelegt sein soll, kann ich da kaum widerstehen.

Ein sehr sehr schöner Test.

Zachrid 08 Versteher - 179 - 19. Juli 2009 - 15:38 #

Ich hab nichts gegen die Grafik, ich finde nur der "neue" Guybrush sieht besch... eiden aus. Ich hab das Original im Schrank stehen, die hätten sich wirklich näher an die Coverart halten können.

Fohlensammy 16 Übertalent - 4331 - 20. Juli 2009 - 9:35 #

Sehr schöner, ausführlicher Test.
Meine Freundin und ich haben uns das Spiel letzte Woche auf der Xbox 360 heruntergeladen und können nur zustimmen: Die Grafik, die Sprachausgabe, das neue Interface und vor allem die gelungene Möglichkeit, jederzeit zwischen neuer und alter Version hin und her zu wechseln haben uns auf ganzer Linie überzeugt.
Ich kann dem Fazit nur beipflichten: Ob alter Fan oder jemand, der das Game bis jetzt nie gespielt hat: Zuschlagen!

Junkfoot 13 Koop-Gamer - 1533 - 21. Juli 2009 - 16:48 #

Ich kann mit dem neuen Guybrush auch überhaupt nix anfangen... ich frage mich, ob in der Hinsicht Marktforschung betrieben wurde? Das Original hatte ja eine recht realistischen Touch was die Nahaufnahmen anging... Schade, dass man das nicht übernommen hat.

SPILLOUT 05 Spieler - 42 - 22. Juli 2009 - 22:57 #

Warum hat man nicht den Guybrush vom 3. Teil genommen? Der grafische Stil hätte 1:1 gepasst.

Aber nichts desto trotz ist dieses Remake einfach spitze. Ich kann gar nicht sagen wie oft ich zwischen den 2 Ansichten umschalte um zu sehen was sich alles verändert hat...

cyril25376 09 Triple-Talent - 324 - 25. Juli 2009 - 9:45 #

Sehr schöner Test. Ich glaube ich jetzt was ich mir als nächstes Kaufe

Paru 06 Bewerter - 89 - 3. August 2009 - 14:23 #

Eine Wii-Version wäre nett...Ich meine es gab da mal so Gerüchte...

Anonymous (unregistriert) 26. August 2009 - 18:03 #

Liebe Leute, ich sehe da wo ich nach dem Schatz graben muss kein Kreuz und weiß nicht wie ich überhaupt graben kann, wenn ich auf Schaufel benutzen klicke dann passiert da garnichts.
Kann mir jemand helfen?

Oberpanda 09 Triple-Talent - 305 - 16. September 2009 - 8:34 #

Und manchmal kommen sie wieder. Vielleicht der Auftakt einer Reihe von Remakes. Zuletzt habe ich vom geplanten Remake des Klassikers X-Wing gelesen. Gegen gute Neuauflagen ist nichts einzuwenden, es muss ja nicht immer die Neuerfindung des Rades sein, wenn das alte Rad nur ein paar neue Alufelgen braucht. ;) Schöner Bericht.

Meister 09 Triple-Talent - 270 - 23. April 2010 - 9:56 #

Schade das es das Spiel nicht mit deutscher Sprachausgabe gibt. Im dritten Teil wars richtig gut....

Purzel 08 Versteher - 201 - 4. Mai 2010 - 18:04 #

Wow, ich glaube das kauf ich mir als nächstes :)