Scars Above

Scars Above Test+

Forscherin vs Tentakelaliens

Hagen Gehritz / 6. März 2023 - 20:40 — vor 1 Jahr aktualisiert
Steckbrief
PCPS4PS5XOneXbox X
3D-Actionadventure
12
Mad Head Games
Prime Matter
28.02.2023
Link
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Teaser

Der Shooter entführt euch auf einen fremden Planeten. Die Erkundung der linearen Abschnitte wird belohnt, doch damit ihr so weit kommt, müsst ihr allerhand Aliens mit Elementar-Schüssen bezwingen.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal. Kurztest ist unser neues Format, um euch kompakt über Spiele zu informieren, die sonst vielleicht unter den Tisch fallen würden. Da wir für Kurztests nur mehrere Stunden spielen, gibt es eine "Daumen-Wertung".
 
Scars Above von Mad Head Games fügt sich sehr gut in den Katalog von interessanten Nischen-Titeln des Plaion-Labels Prime Matter ein. Mir fiel es im Vorfeld schwer, Scars Above einzusortieren. Es erinnerte etwas an Returnal, da man als gestrandete Astronautin auf einem düsteren Planeten auf Aliens schießt. Die wichtige Stellung von Ausweichrollen im Kampf und das Speicherpunkt-System ließ Assoziationen mit Dark Souls aufkommen. Nachdem ich es nun gespielt habe kann ich sagen: Es erinnert vom Spielgefühl weder an das Roguelite noch an Soulslikes.

Bevor nun aufgeklärt wird, wie sich Scars Above nun spielt: Worum geht es überhaupt in Scars Above? In dem Shooter spielt ihr die Forscherin Dr. Kate Ward, die zum SCAR-Team gehört. Das bemühte Akronym steht für "Sentient Contact Assessment and Response". Anders gesagt: Die Organisation wurde für den Erstkontakt mit Aliens gegründet. Als das vierköpfige Team eine seltsame Pyramide untersucht, die unweit der Erde aufgetaucht ist, zieht das Artefakt das Schiff und seine Crew an. Darauf erwacht Kate auf einem fremden Planeten und muss gegen gefährliche Kreaturen kämpfen.

In diesem Kurztest konzentriere ich mich auf drei Aspekte: Die Schießereien, die Erkundung und das Balancing.
Ein kurzer Prolog zeichnet grob die Charaktere von Kate und den anderen Mitgliedern des Teams, die ihr nach der Ankunft sucht. Die fallen aber zu platt aus, um eine Beziehung zu ihnen aufzubauen – auch die Holzpuppenmimik in den Cutscenes hilft nicht.
 

Herrin der Elemente

Die Kämpfe macht interessant, dass ihr nicht bloß mit Kugeln oder Lasern um euch ballert. Ihr startet mit Elektro-Blitzen und erhaltet bald darauf Feuer- und Eismunition. Später stößt noch Säure dazu. Dazu gibt es Nahkampf, aber der lohnt nur bei schwachen Spinnen. Wichtig ist zum einen, verwundbare Stellen an den Gegnern zu treffen, von denen manche sich in Lovecraft-Geschichten wie Zuhause fühlen dürften. Zum anderen ist es essenziell, die Element-Effekte voll auszunutzen. Stehen Feinde in Wasser oder es regnet, ist es schwer, sie abzufackeln, dafür knallt Elektromunition noch stärker rein.

Wichtig sind auch Kombinationen: Beim ersten Boss hing ich länger, weil ich mich voll darauf eingeschossen hatte, seine für Feuer empfindliche Schwachstelle in Brand zu setzen. Das dauerte aber zu lange und er regenerierte dazwischen Energie. Schieße ich aber Blitze auf Kreaturen, die ich zuvor vereist habe, erleiden sie ebenfalls mehr Schaden. Erst als ich diesen Kombo-Effekt nutzte, ging der Boss auf die Bretter. Das Zielen geht dabei gut von der Hand, doch die Bewegung der Heldin und die Ausweichrollen sind ein wenig hakelig geraten.

Atmosphärische Spielwelt

Obwohl Scars Above recht linear ist, steht ihr regelmäßig vor Abzweigungen oder landet in sehr abgesteckten offeneren Gebieten. Die zu durchforsten lohnt sich, weil ihr so Datenwürfel findet, die Erfahrung einbringen, mit der ihr Fähigkeitspunkte sammelt. Dazu wurde die Forschernatur eurer Astronautin schön eingefangen. Gerade am Anfang scannt ihr alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Dadurch lernt ihr nicht nur die Schwachpunkte von Gegnern und erfahrt den Nutzen von Umgebungsobjekten, sondern erhaltet ebenfalls Erfahrung.
Für etwas Auflockerung sorgen kurze Abschnitte, in denen ihr zum Beispiel die Anatomie eines Riesenkäfers durchleuchtet, um neue Ausrüstung zu erfinden oder eine Alienkonsole unter die Lupe nehmt, um drei Artefakte darauf richtig abzulegen. Dieses Rätsel-Design fügt sich gut in die Atmosphäre auf dem fremden Planeten. Grafisch reißt Scars Above keine Bäume aus, besonders die Mimik in den Cutscens fällt dabei negativ auf. Doch die Gestaltung der Umgebung ist dennoch stimmungsvoll und nach dem anfänglichen Sumpf wird optisch häufiger Abwechslung geboten.
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Links vom Fadenkreuz seht ihr einen Skorpionkopf, einen der häufigsten Gegnertypen in Scars Above. Die Wesen tauchen gerne aus dem Wasser auf, schlüpfen aber auch aus Eiern – wenn ihr sie nicht vorher abfackelt.

Kein Soulslike

Im Zuge des Abenteuers erhaltet ihr immer mehr Hilfsmittel. Ein Teil davon verbraucht eingesammelte Fasern, um euch zu heilen oder euren Akku aufzuladen. Akkuladungen gehen für technische Gadgets wie einen temporären Schild oder entflammbare Flüssigkeit drauf. Den Schild gibt es erst nach dem ersten Boss, der schon deswegen ein ziemlichen Ausreißer der Schwierigkeit nach oben darstellte – euch stehen dabei drei auch im laufenden Spiel änderbare Schwierigkeitsgrade zur Wahl. Dazu bieten die freischaltbaren Skills große Vorteile, wie dass eine Waffe mit leerem Magazin nach kurzer Zeit wieder etwas Munition erhält. Auch wenn die Story Horror-Elemente besitzt, ist Scars Above doch Action statt Survival Horror.
Unnötig finde ich, dass Scars Above auf ein hartes Checkpoint-Speichersystem setzt. Das Abenteuer speichert nur an Wiederbelebungssäulen. Benutzt ihr eine, um euch zu erholen und eure arg begrenzten Heilspritzen aufzufüllen, sind alle Feinde wieder da. In den Gebieten schaltet ihr daher stets eine Abkürzung frei, um Abschnitte zu überspringen. Allerdings verliert ihr bei Tod nichts, was ihr bergen müsst und das Töten von Feinden bringt keine Erfahrung. Anders als bei Metroidvanias oder Souls-Spielen bringt es mir also nichts, Abschnitte nochmal zu absolvieren.

Autor: Hagen Gehritz (GamersGlobal)
SCARS ABOVE PS5

Fazit: Hagen Gehritz

Scars Above hat spannende Seiten, mein Urteil lautet dennoch: Daumen quer. Anhand der Trailer erinnerte Scars Above an Returnal mit einer Prise Dark Souls – das Ergebnis ist aber doch eigenständiger. Weniger gelungen ist, wie das Dark-Souls-artige Rücksetzsystem das circa 6 bis 7 Stunden lange Scars Above in die Länge zieht und dazu noch unterstreicht, dass die Vielfalt an Gegnertypen nicht allzu groß ist. In Sachen Story ist es interessant, mehr über den Planeten zu erfahren, aber die Figuren sind zu platt und die Animationen zu leblos, als dass mich das Schicksal von Kates Crew interessieren würde.

In den besten Momenten jedoch erinnerte mich die Atmosphäre beim Scannen der fremdartigen Welt an Metroid Prime. Der starke Fokus auf die Elemente inklusive kleiner Wechselwirkungen in den Schießereien ist ein netter Kniff und auch in den Bosskämpfen macht es Spaß, dass ein Hauch Taktik gefragt ist.
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Hagen Gehritz 6. März 2023 - 20:40 — vor 1 Jahr aktualisiert
Hagen Gehritz Redakteur - P - 174635 - 6. März 2023 - 20:41 #

Viel Spaß mit dem Test!

Moe90 21 AAA-Gamer - - 30212 - 6. März 2023 - 20:55 #

Wirkt ein wenig wie Returnal für Arme. Danke für die Eindrücke, schaue ich mir noch im Detail an.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20270 - 6. März 2023 - 20:57 #

Story und Setting lachen mich irgendwie an. Das würde ich mal in einem Sale mitnehmen.

joker0222 29 Meinungsführer - 114715 - 6. März 2023 - 21:16 #

Ich hoffe auf GP oder PSPlus. Sieht eigentlich ganz interessant aus.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 6. März 2023 - 21:30 #

Ich hoffe mal auf den Gamepass irgendwann. So 6-7 Stunden, recht linear klingt fast nach Erholung, der ich so einiges verziehen würde nach den ganzen Monumentalen OW-Games der letzten Zeit.

rammmses 22 Motivator - P - 32639 - 6. März 2023 - 23:12 #

Sehe ich auch so und wenn nicht, hat man auch nichts verpasst.

vgamer85 (unregistriert) 6. März 2023 - 21:33 #

Habs mir geholt vor paar Tagen. Steam Reviews sind ja sehr positiv.

direx 22 Motivator - - 37040 - 6. März 2023 - 21:58 #

Wenn es auf meinem Deck laufen würde, dann wäre ich durchaus interessiert, aber das Ding will mit Proton nicht zusammenarbeiten ...

Audhumbla 20 Gold-Gamer - - 21675 - 6. März 2023 - 22:24 #

Ich habe auch schon reingespielt auf der Series x und finde es stimmungsvoll und amüsant, aber nichts neues und recht schwierig, wenn auch weit entfernt von zb wanted dead.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105030 - 6. März 2023 - 23:14 #

Steht auf der Wishlist.

Maestro84 19 Megatalent - - 18453 - 7. März 2023 - 8:49 #

Wirkt optisch aus dem frühen, letzten Jahrzehnt.

CptTrips 11 Forenversteher - 774 - 7. März 2023 - 9:45 #

Finde das Spiel sehr ansprechend, wenn auch die Bewegung des Characters schneller sein dürfte. Vor allem das es recht linear ist, finde ich gut. Nieder mit den großes Open World Games! ;)
Kommt auf die Liste und wird bei einer Preissenkung gekauft.
Danke für den Test.

Vampiro Freier Redakteur - - 121613 - 7. März 2023 - 12:17 #

Danke für den Kurztest. Fand die yt-Werbung ganz interessant. Im GP schaue ich mal rein.

Flooraimer 15 Kenner - P - 3368 - 7. März 2023 - 20:04 #

Wirkt auf mich wie eine kompakte, angenehmer zu spielende Variante von Returnal.

vgamer85 (unregistriert) 8. März 2023 - 0:08 #

Einfach besser als Returnal.

Flooraimer 15 Kenner - P - 3368 - 8. März 2023 - 17:31 #

Für einen bestimmten Spielerkreis auf alle Fälle :).

Edit: Habs mir jetzt geholt. Bin gespannt ob es mich überzeugen kann.

StefanH 26 Spiele-Kenner - - 65052 - 8. März 2023 - 18:47 #

Ich spiele das Spiel inzwischen schon fast 6 Stunden. Die Story hat wirklich so einige Schwächen, was die Charaktere betrifft. Auch Polishing fehlt an vielen Stellen. Aber die Atmosphäre gefällt mir echt gut und ich bin neugierig, wie es ausgeht. Also alles in allem recht okay bisher.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 10. März 2023 - 14:23 #

Hier hat sich für mich die neue Kurztest-Strategie schon mal gelohnt. Von dem Titel habe ich bisher überhaupt nichts gehört oder gelesen oder gesehen, aber ich finde es durchaus ansprechend. Die Grafik finde ich so schlecht nicht und das Erkunden eines fremden Planeten reizt mich sehr. Dass es dann auch noch drei Schwierigkeitsgrade gibt, macht es mir noch leichter, das Spiel mal im Auge zu behalten. Zumal der taktische Einschlag des Kampfsystems das Einzige ist, was mich noch nicht so recht überzeugt. „Stumpfes Abballern“ wäre mir ehrlich gesagt lieber gewesen.

StefanH 26 Spiele-Kenner - - 65052 - 10. März 2023 - 14:28 #

Gestern wurden übrigens PDF-Dokumente mit den Hintergrundgeschichten der Charakter veröffentlicht. Die kann man hier finden:
https://static.kochmedia.com/yac_sites/scars-above/EN_Pre_1.pdf
https://static.kochmedia.com/yac_sites/scars-above/EN_Pre_2.pdf

Maverick 34 GG-Veteran - - 1329551 - 10. März 2023 - 14:35 #

Danke für den Kurztest. :) Ein aufgesetztes Checkpoint-Speichersystem, bei dem alle Gegner wieder aufstehen, das lässt mein Interesse spürbar sinken...
*gähn*

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40297 - 10. März 2023 - 19:48 #

Dem Gähnen schließe ich mich an.

The Real Maulwurfn 17 Shapeshifter - 8092 - 11. März 2023 - 9:50 #

Gähn, das steckt an...

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40297 - 10. März 2023 - 19:48 #

Ist es sinnig ein Erstkontaktteam "Narbe" zu nennen?

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83898 - 11. März 2023 - 13:11 #

Ich frage mich vor allem, woher in "Sentient Assessment and Response" das C kommt?

StefanH 26 Spiele-Kenner - - 65052 - 11. März 2023 - 13:13 #

Vollständig heißt es eigentlich "Sentient Contact Assessment and Response".

Hagen Gehritz Redakteur - P - 174635 - 11. März 2023 - 13:45 #

Vollkommen richtig und nun korrigiert.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83898 - 11. März 2023 - 17:47 #

Aha, so wird ein Schuh draus. ;-)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83898 - 11. März 2023 - 13:12 #

Ein solider Sci-Fi-Shooter ohne Schnickschnack? Klingt gar nicht schlecht. Danke für den Tipp, kommt mal auf die Steam-Liste.