Im Test:

Resident Evil 5 Test

Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!


Resident Evil hat eine breite Palette an Standardwaffen. Von links nach rechts seht ihr ein Scharfschützengewehr, ein stationäres MG, ein Stumrgewehr und eine Pumpgun.

Kampf im alten Stile


Ein Zombie konnte sich an Chris heranschleichen.
Leider hält Capcom aber auch weiterhin an seinem alten Kampfsystem fest, in dem der Charakter nicht aus der Bewegung heraus schießen kann. Wenn ihr das Messer schwingen oder eure Pistole abfeuern wollt, bleibt ihr zwanghaft stehen. Dann müsst ihr mit dem Analogstick eure Waffe auf das Ziel ausrichten. Die Geschwindigkeit der Ausrichtung lässt sich im Optionsmenü glücklicherweise in drei Stufen variieren, doch erfahrenen Spielern oder vom PC verwöhnte Actionhelden könnte das immer noch nicht ausreichen: Die Charaktere drehen sich insgesamt zu schwerfällig. Nervig ist dabei vor allem die Kamera. Der Charakter ist standardmäßig in der linken unteren Ecke positioniert, ihr wisst nicht, was hinter euch passiert. Auch der Blick nach oben oder unten ist stark eingeschränkt, was das Entdecken von Gegnern  auf Hausdächern mitunter sehr mühselig macht. Erst im Zielen-Modus erhält man wieder so etwas wie eine Übersicht, mit den zuvor beschriebenen Einschränkungen. Capcoms Versuche, das Ganze mit einer 180°-Kehre und der erstmals möglichen Seitwärtsbewegung während des Zielens etwas abzufedern, kann man nur als unzureichend bezeichnen. Fans der Serie mag das alte System ans Herz gewachsen sein, für Neu- und Quereinsteiger ist die Einarbeitung frustrierend. In der Regel seid ihr nicht  damit beschäftigt, adrenalingetränkt nach versteckten Gefahren Ausschau zu halten, sondern lauft von einer gut sichtbaren Zombiehorde weit genug weg, um einen sicheren Platz zum Zielen zu finden. Sonst kann es passieren, dass ihr in der liebevollen Umarmung eines hinterrücks herangeschlichenen Zombies landet, aus dem ihr euch mit wildem Analogstick-Gewackel wieder befreien muss. Da manche Gegner auch fiese Sudden-Death-Attacken einsetzen, kann das mitunter sehr frustrierend sein. Glücklicherweise hat Capcom die Speicherpunkte fair verteilt.

Unser Video-Screenshot zeigt eine typische Kampfszene: Die Zombies schlurfen gemächlich, aber auch wir sind eher langsam beim Drehen und Zielen und müssen obendrein stehenbleiben, um zu schlagen oder zu schießen.

Ein Freund, ein guter Freund

Kommen wir zu einem wesentlichen Element von Resident Evil 5: Sheva und Chris sind Partner, und das zieht sich durchs ganze Spiel, egal ob im Solo- oder Co-Op-Modus. Euer Partner heilt euch in brenzligen Situationen und trägt auf Wunsch das eingesammelte Zeug, das in eure mageren neun Inventarfelder nicht mehr hineinpasst. Zu mehr ist die KI aber leider auch nicht zu gebrauchen. Euer Partner kann beispielsweise noch so tolle Waffen im Inventar haben, solange auch nur ein Schuss in seiner 9mm-Pistole steckt, wird er diese verwenden. Auf den Einsatz von Handgranaten verzichtet er, wohl aus Sicherheitsgründen, von vornherein. Immerhin bleibt so mehr von der restlichen Munition für euch übrig, die ihr von eurem Partner sogar aus eigenem Antrieb überreicht bekommt, sollte er unterwegs einmal etwas davon eingesammelt haben. Theoretisch sollte er (oder sie, wenn ihr Chris spielt) euch im Handgemenge den Rücken frei halten. Praktisch klappt das im Singleplayer-Modus nicht immer so gut. Geht euer Partner zu Boden oder ist er im Würgegriff eines Untoten, so müsst ihr ihm schnell zu Hilfe eilen. Denn stirbt euer Partner, beginnt ihr den Abschnitt von vorne. Umgekehrt wird euch euer KI-Mitstreiter auf dieselbe Weise beistehen, oft erfolgreich.

Gelungener Ko-op-Modus


Wie es sein sollte: Chris flieht vor der Übermacht, Sheva gibt Feuerschutz.
An diesen Stellen merkt man es sehr deutlich: Resident Evil 5 ist auf Kooperation ausgelegt. Wer möchte, kann die komplette Kampagne – oder auch nur einzelne Kapitelabschnitte – mit einem Mitspieler bestreiten. Das Spiel entfaltet sein wahres Potential, wenn sich die Teilnehmer gegenseitig Rückendeckung geben und in ihren Bemühungen ergänzen. Ganz extrem deutlich wird das beim Endkampf, der zu einem Großteil davon abhängig ist, dass ein Spieler den Gegner ablenkt, während der andere in Ruhe auf ihn anlegt und schießt. Mit einem KI-Kameraden wird dies zu einem Spießrutenlauf sondergleichen, da euer Partner erst einmal sinnlos Munition verballert und euch dann auch noch stupide hinterher rennt. So lenkt er natürlich die Aufmerksamkeit des Oberfieslings sofort wieder auf euch selbst.
Auch im restlichen Spiel gibt es immer wieder Passagen, wo man getrennt voneinander arbeiten muss. Während Chris beispielsweise einen schwer erreichbaren Schalter bedienen oder eine Tür öffnen muss, ist Sheva damit beschäftigt, euch die Monsterhorden vom Hals zu halten. Ein Zugeständnis an den Ko-op-Modus dürfte auch sein, dass das Öffnen des Inventars in Resident Evil 5 keine Spielpause mehr auslöst. Um halbwegs effektiv Waffen während des Gefechts zu wechseln oder Heilutensilien zu benutzen, muss diese auf einen der vier Quickslots legen, die über das Steuerkreuz ausgewählt werden.

GROBI 04 Talent - 35 - 24. Mai 2009 - 7:52 #

Der Vollständigkeit halber: die PC-Version ist in Arbeit und es sollte kein Problem sein, die hundsmiserable Konvertierung der vierten Teils (..."Keine Maus?!"...) vergessen zu machen.

BiGLo0seR 21 AAA-Gamer - 29336 - 24. Mai 2009 - 12:47 #

Gut geschriebener und informativer Test, also schon mal ein Lob an den Autor.

Zum Spiel selbst würde ich sagen, dass es von mir eine 9.0 bekommt. Denn es macht mir einfach einen Heidenspaß, auch wenn es gewisse Schwächen gibt. Die sind dann jedoch wieder schnell vergessen wenn man im Koop mit einem Kumpel gemeinsam loszieht.

Rapterror 11 Forenversteher - 607 - 24. Mai 2009 - 13:08 #

Der Koopmodus ist leider zumindest in der PS3 Version fürn Arsch, trotz riesigen Fernseher ist es dank der völlig missratenen Aufteilung des Splitscreens vorallem Augenkrebs und Kopfschmerz erregend.

Hinzukommt ein fehlerhaftes Speichersystem, so stehen wir nun vor dem Endboss ohne Munition, weil wir den zweiten Teil des Endkampfes nicht packten. Und nach einem Tag Pause wir wieder im ersten Teil des Endkampfes anfingen, nur leider wurde die verschossene Munition net ersetzt.

6,5

luckypete 16 Übertalent - - 4426 - 24. Mai 2009 - 16:18 #

Toller Test, das Spiel ist für mich leider kein richtiges Resi mehr

BFBeast666 14 Komm-Experte - 2094 - 24. Mai 2009 - 23:49 #

Resident Evil 5 hat auf jeden Fall einen Platz in den "Top 5" 2009 sicher. Die Mischung aus Spielspaß und Langlebigkeit gilt es erstmal zu überbieten. Tonnenweise Unlocks, der fordernde "Mercenaries"-Modus und last but not least der extrem launige Koop machen RE5 zwar nicht zum allerbesten (das ist bisher IMHO Code Veronica), aber zu einem richtig guten Resident Evil.

Mal an alle "bäh, das ist kein richtiges Resi mehr"-Nörgler: Was wollt ihr eigentlich? Immer noch durch die vorgerenderten Straßen von Raccoon City latschen und die ewig gleichen Zombies wegpusten? Dann holt Resi 2 aus der Mottenkiste und hört auf zu flennen. RE 5 verflechtet auf tolle Art und Weise das Resi-versum mit dem Charme eines krachenden Actionfilms. Wer sich das nur aufgrund von nostalgischen Hitzewallungen entgehen läßt, ist ehrlich gesagt selber schuld.

Jörg: Zwei Dinge zur Muni: Man kann sehr wohl Muni kaufen, allerdings nur für den Granatwerfer. Und für die Standardpusten fällt meist reichlich Munition von getöteten Gegnern ab. Ich hab Resi 5 auf "leicht" begonnen und am Ende für jede Knarre bestimmt 150 bis 200 Schuß Muni über gehabt. Man behält praktischerweise ja für jeden Durchgang sein Inventar, daher kann man die übrige Muni in die höheren Schwierigkeitsgrade mitnehmen. Und wenn man dann noch die Knarren mit unendlich Blei freispielt, hat sich das Ganze eh erledigt :)

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 25. Mai 2009 - 7:43 #

Ich hab den Artikel geschrieben. S. Autorenkasten. ;)

Mein Kritikpunkt war vor allem der, daß es unlogisch ist, gefühlt 50 unterschiedliche Wummen kaufen zu können, aber eben kein Päckchen Munition. Granatwerfer jetzt mal außen vorgelassen, der ist keine Standardwaffe und die Munition dafür ziemlich teuer. Es kann aber nunmal vorkommen, daß man manchmal aus einem Level herauskommt und wirklich kaum noch Munition hat. Viele Endgegner lassen sich beispielsweise nur mit einer bestimmten Taktik besiegen, haben nur eine einzige verwundbare Stelle. Das ist manchmal nicht immer sofort ersichtlich oder die Partner-KI versaut einem regelmäßig das freie Schußfeld. Hängt teilweise auch ein bißchen davon ab, wie schnell man die End- und Zwischenbosse erledigt und wieviel zusätzliches Kroppzeugs die herbeirufen. Da kann es schon passieren, daß man gerade als Einsteiger sinnlos Munition verschwendet und am Ende mit leeren Händen dasteht. Dann gibt es leider keine Möglichkeit, die wieder aufzufüllen. Allein mit dem Messer geht niemand wirklich gerne auf Zombiejagd.

KlistaKarma 04 Talent - 26 - 25. Mai 2009 - 10:58 #

Ich warte auf die PC Version, die wird sicher Spaß machen. Und schade ist natürlich, das RE nichtmehr gruselig ist, aber wenn das Spielgefühl doch trotzdem stimmt, dann ist es doch super.
Man muss sich halt klar darüber sein, das man nur nen linearen Shooter spielt, beidem man nichtmehr nachdenken muss....(obwohl Rätsel sicher nett wären), aber solangs Spaß macht ist doch alles gut!

Die Kritik von Armin ist aber berechtigt, das mit der Munition ist unlogisch und wenn die KI einem im Weg rumsteht nervt das auch (das gleiche Problem gibts ja auch in COD5, echt nervig!)...ein guter Bericht!

Tom 15 Kenner - 2998 - 25. Mai 2009 - 16:51 #

Super Review :) RE war früher nie was für mich (hab im Horrorgenre eher Silent Hill, Alone in the Dark und Fear bevorzugt), da klingt teil 5 umso interessanter. Von der Präsentation scheint das Spiel ja so einiges herzumachen.

Aber ich würde auch erst auf die PC-Fassung warten wollen, bleibt nur zu hoffen, dass die Portierung gut wird. Aber Capcom gibt sich da in letzter Zeit mehr mühe mit (DMC, SF port soll auch ordentlich sein laut GS)

prax 11 Forenversteher - 575 - 25. Mai 2009 - 20:53 #

Wehe das hat kein Mouseaim auf dem PC.

aideron 10 Kommunikator - 520 - 27. Mai 2009 - 7:41 #

Zur Munition:

Man kann die Waffen auffüllen, einfach das Upgrade für größeres Magazin kaufen. Dann ist die Waffe wieder voll. Lohnt sich, wenn man einen Abschnitt mit nur 5 Schuß Pistole beendet hat und für relativ wenig Geld wieder (im besten Fall) 50-90 Schuß hat. Geht natürlich nicht unendlich, ich würd das Kapazitäts-Upgrade aber wirklich nur machen, wenn ich die Knarre zum Zeitpunkt des Upgrades gerade relativ leer geschossen hab.

GingerGraveCat (unregistriert) 29. Mai 2009 - 9:22 #

Mir hat das Spiel insgesamt gut gefallen (Habe die Xbox360 Version gespielt), obwohl es leider einige Schwächen hat.

Ich hab von der Serie nicht alle aber einige Teile gespielt und ich finde den vierten Teil immer noch am besten. Ich bin glücklich, dass es keine vorgerenderten Hintergründe mehr gibt und alles etwas schneller läuft, aber der fünfte Teil hat etwas übertrieben. Es kommt mir vor als würde ich Gears of War spielen und nicht mehr Resindent Evil, an einigen Passagen. Im vierten Teil gab es noch vergleichweise viele Rätsel und es gab zwar weniger Zombies, aber die waren oftmals kniffliger. Ich denke da nur an die blinden Gegner mit den riesigen Klauen, wie Wolverine oder die unsichtbaren Insekten. Der vierte Teil hatte zudem etwas mehr Atmosphäre. Waffen wurden z.B. im Spiel beim Waffenhändler (übrigens coole Figur) gekauft.

Alles in allem ist Resident Evil 5 aber ein gutes Spiel und sollte von jedem Fan der Serie gespielt werden.

Lyrically (unregistriert) 4. Juni 2009 - 11:29 #

Ich finde ResidentEvil 5 ist so ein "Love it or Hate it" Spiel... ich persönlich mag es absolut nicht, wohl weil ich die alten Resiteile noch im Kopf habe... ich möchte bei Resi5 ein Horrorspiel und kein Shooter, aber okay.. der Erfolg gibt ihnen recht.

DigiDragon 08 Versteher - 152 - 29. August 2009 - 18:47 #

Resident Evil 5 ist im coop unschlagbar