Es muss nicht immer Core sein

Puzzle Quest 2 Test

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Viele Duelle laufen nach dem immer gleichen Schema ab -- das schränkt die Langzeitmotivation ein.
 
Weltbewegende Portale

Grafisch ist Puzzle Quest 2  nett anzusehen. Die Bewegungsanimationen wirken zwar etwas schlicht, die comicartigen Charaktere und Hintergründe sind aber mit viel Liebe gezeichnet und auch die seltenen Zwischensequenzen im Comiclook ordentlich umgesetzt. Die Soundeffekte hingegen heben sich nicht wirklich vom Durchschnitt ab und scheinen direkt aus der Ton-Klamottenkiste entnommen zu sein. Die Zwischensequenzen sind mit Sprachausgabe vertont, zudem brabbeln die Questgeber und Monster ab und zu mal etwas Unverständliches, was nach Sprache klingen soll. Die im Hintergrund dudelnde Musik ist leider ziemlich belanglos und nicht wirklich dazu geeignet, Spannung aufkommen zu lassen.

Neu ist die Art der Fortbewegung in der Spielwelt. Die Übersichtskarte aus dem ersten Teil wurde durch eine isometrische Nahansicht abgelöst, die den Betrachter näher an das Geschehen heranrückt. Dagegen ist erstmal nichts einzuwenden, zumal die Hintergründe nett aussehen. Allerdings bewegt ihr euch nicht frei durch die Spielwelt, sondern muss dies durch Anklicken von hässlichen blinkenden Pfeilen am Bildschirmrand tun, was nicht nur unflexibel ist, sondern auf Dauer auch viel Atmosphäre kostet. Ebenfalls sehr störend sind die künstlichen Wartezeiten, die beim Abgeben der Quests eingebaut wurden: Bevor ihr weiterziehen könnt, müsst ihr erst die gemächlichen Einblendungen zu Questbelohnung und Erfahrungspunkten abwarten.
 
Apropos Bewegung: Damit ihr die Orientierung nicht völlig verliert, haben die Entwickler am rechten unteren Bildschirmrand eine Minimap eingebaut, die sich auf Mausklick vergrößern lässt. Dort sind praktischerweise auch sämtliche bereits zugänglichen Portale eingezeichnet. Um schneller von A nach B zu kommen, könnt ihr euch dieser blauen, strudelartigen Löcher im Boden bedienen, die den Weg zu bereits erkundeten Gebieten verkürzen. Dieses (für Puzzle Quest) neues Prinzip funktioniert auch ganz gut, nur manchmal hüpft man unabsichtlich von Portal zu Portal, wenn man aufgrund fehlender Bebilderung der Textlinks nur raten kann, wo man letztendlich landen wird: Wo war noch mal der „Südflügel der Turmruine“?.
 
Fazit: Auf Dauer viel Monotonie

Die einfachen Cutscenes wurden immerhin vertont.
Auf den ersten Blick ist reichlich Abwechslung geboten in Puzzle Quest 2: Zahlreiche Quests warten auf Erfüllung, Minispiele zwischen den normalen Kämpfen lockern den Spielfluss auf und massenhaft Waffen, Rüstungsgegenstände und Bonusitems erfreuen das Rollenspielerherz.

Den Feinden geht es mit allerlei Zaubersprüchen, Tränken, Keulen, Äxten, Schwertern und Bogen an den Kragen. Doch irgendwann wird das Ganze dann doch bald ein wenig fad: Wir benutzen meist dieselbe effektive Kombination von Zaubersprüchen, und der Ablauf der Kämpfe wiederholt sich schnell. In fast jedem Raum stehen ein bis zwei Gegner herum, die erledigt werden wollen, um in den nächsten Bereich vorzudringen. Diese Zwischenkämpfe sind dann bald auch nicht mehr fordernd, sondern eher störend. Dabei ziehen sie sich etwa fünf bis zehn Minuten in die Länge, weil die Gegner in der Anzahl der Hitpoints mit eurem Helden mitwachsen. Nach dem siebenundzwanzigsten Ork weicht die Sucht schlicht der Monotonie. Auch weil die Unterschiede zwischen den einzelnen Monstern zu gering ausgefallen sind. Ob hinterlistige Goblinhexe, düsterer Wolfsschamane oder aggressiver Geleewürfel, dieselbe Taktik führt bei fast allen Gegnertypen zum Ziel.

Dennoch dürften Fans des ersten Teils immer noch Gefallen an dem Spielprinzip finden, bei der nächsten Auflage sollten die Entwickler sich jedoch ein bisschen mehr einfallen lassen, um den Spieler bei der Maus zu halten. Das Suchtpotenzial des ersten Teils ist bereits deutlich reduziert.

Die von uns ebenfalls unter die Lupe genommene Xbox 360-Version weist im Vergleich zur PC-Version nur marginale Unterschiede auf. Einzig die Hilfsanzeige zu den Auswirkungen der Zaubersprüche funktioniert auf dem PC etwas besser, da man dort einfach mit der Maus darüberfahren kann. Dieser Unterschied ist aber vernachlässigbar, so dass sich zwischen den beiden Versionen keine Differenz in der Gesamtwertung ergibt.
 
Autor: Florian Pfeffer / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

Einstieg/Bedienung
  • Simple Bedienung
  • Portale verkürzen Wege
  • Portalziel oft unklar
Spieltiefe/Balance
  • Mix aus Bejewelled und Rollenspiel-Elementen
  • Mehrere Minispiele
  • Aufrüstbare Objekte
  • Gewisses Suchtpotenzial, das aber nachlässt
  • Keine Begleiter mehr
  • Kämpfe immer ähnlich
  • Auf Dauer wenig Abwechslung
Grafik/Technik
  • Netter Cartoon-Stil
  • Abgehackte Laufanimationen
  • Langatmiges Warten, bis Questtexte eingeblendet werden
Sound/Sprache
  • Vertonte Cutscenes
  • Dudelmusik
  • Langweilige Soundeffekte
Multiplayer  
Hardware/Zubehör PC-Systemanforderungen: Dual Core mit 1,8 Ghz oder Athlon X2 mit 2,0 Ghz; 1 GB RAM, 256-MB-Grafikkarte (ab Geforce 7 oder Radeon X800); ca. 500 MB Festplattenplatz

Jörg Langer 17. September 2010 - 0:07
Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 17. September 2010 - 0:25 #

Es gibt auch größere Spielfelder, bei Riesenskeletten zum Beispiel. Und einige (Boss-)Gegner sollte man schon mit entsprechenden Taktiken angreifen - gegen die Medusa hilft der 0815-Standardangriff wenig, wenn sie den Helden mit einem Angriff sofort vergiftet und dann viele Runden lang Schaden nehmen lässt. Andere Gegner töten mit einer Spezialattacke den Helden fast augenblicklich, wenn man ihnen nicht zuvorkommt oder dafür sorgt, dass die für die Attacke nötigen Manapunkte schnell wieder verschwinden.

Die Zwischenkämpfe werden schnell öde, das stimmt. Aber ab und zu schummelt sich da ein Bossgegner rein, der dann teilweise wirklich knifflig sein kann. Meine persönliche Wertung wäre dann auch deutlich höher (alleine wegen dem fiesen Suchtfaktor), unter 7,5 würde ich das Spiel nicht abkanzeln wollen.

Anonymous (unregistriert) 17. September 2010 - 0:30 #

Wir reden hier immernoch über eine Art Tetris, oder?

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 17. September 2010 - 0:32 #

Naja, sehr grob Tetris. Und dank dem RPG-System dahinter noch ungleich motivierender - wobei ich auch Tetris stundenlang spielen kann.

Cloud (unregistriert) 17. September 2010 - 9:28 #

Mit Tetris würde ich das eigentlich überhaupt nicht vergleichen. Das ist eine völlig andere Spielmechanik und vor allen Dingen gibts bei PQ keinerlei Zeitdruck. Puzzle Chronicles dagegen ist schon deutlich an Tetris orientiert und auch sehr empfehlenswert für alle, die sowas mögen (ich fands alles in allem sogar besser als PQ2).

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 17. September 2010 - 1:30 #

Ich hab jetzt nur den Vorgänger auf dem DS gezockt, die Unterschiede scheinen aber nicht allzu gross zu sein. Die neue Iso-Grafik gefällt mir aber deutlich besser, als die fade Map des ersten Teils. Ich fand es auf dem DS ziemlich motivierend, kann mir allerdings nicht vorstellen das stundenlang auf der 360 oder am PC zu zocken. Sowas gehört für mich, ähnlich wie Tetris, einfach auf nen Handheld.

Leider kostet grade die DS-Version mit 30 Euro doppelt so viel wie die 360-Variante, was schon ziemlich heftig ist. Werd also erstmal auf ne deftige Preissenkung warten, falls ich plane es mir zuzulegen.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 17. September 2010 - 7:40 #

Auf dem Desktop spiele ich es nicht so gerne, das Notebook bietet sich aber an. Stundenlang gemütlich auf dem Sofa oder im Bett herumliegen und zocken - toll :D .

Matze 10 Kommunikator - 470 - 17. September 2010 - 7:48 #

Das Spiel macht einfach unglaublich viel Laune. Hatte den Vorgänger nur mal angetestet früher. Bin aber mit Teil zwei durchaus zufrieden. Und mit Tetris kann man das wohl nur minimal vergleichen. Bejeweled ist da schon der sinnvollste Vergleich oder die kostenloses Flashgames im Netz, wo man 3 Bananen, Orangen oder was weiß ich aneinanderreihen muss. Nur ist hier noch ein RPG hinter, echt nett für zwischendurch.

Cloud (unregistriert) 17. September 2010 - 8:16 #

>>zudem brabbeln die Questgeber und Monster ab und zu mal etwas Unverständliches, was nach Sprache klingen soll<<
Ähm, diese Sprache nennt sich englisch und lässt sich auch problemlos verstehen, wenn man genau hinhört ;-)

Ansonsten sehe ich das wie Dennis: eine 7.5 wäre mein Mininum für dieses Spiel, da es wieder unglaublich süchtig macht. Auch wenn es selbst auf der schwersten Stufe viel zu einfach ist (was im Test seltsamerweise unerwähnt bleibt) und man eigentlich nie in Bedrängnis gerät.

Und man könnte noch erwähnen, dass die deutsche Fassung offensichtlich von jemanden angefertigt wurde, der kein Deutsch spricht, sondern einfach ein Wörterbuch zur Hand genommen hat("gut uralt Schwert" usw).

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 17. September 2010 - 8:17 #

Also an einigen Bossgegnern wie der Medusa habe ich schon etwas kniffeln müssen..

Cloud (unregistriert) 17. September 2010 - 8:19 #

Lass mich raten: du benutzt keine Giftwaffe?

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 17. September 2010 - 8:31 #

Exakt.. Das ist das doofe wenn man immer versucht Rollenspiele wie Rollenspiele zu spielen. Eine Barbarin mit ner Giftwaffe? Geht gar nicht :) .

Cloud (unregistriert) 17. September 2010 - 8:39 #

Ach Quatsch, der Barbar von heute trägt rechts einen Giftdolch und links ein Wurfmesser ;-)

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 17. September 2010 - 8:41 #

Tonnenweise Goldketten um den Hals und nen Iro - das wäre ok ;) . Aber rosa Hemden und Giftdolche? Erinnert mich zu sehr an Baumkuschler..

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10233 - 17. September 2010 - 10:36 #

...menno, geht mein Attentäter mit Riesenaxt dann etwa auch nicht? ;)

AticAtac 14 Komm-Experte - 2319 - 17. September 2010 - 8:27 #

Sehr schöner Test!

Schade, dass das Spiel nicht für den PSP erschienen ist.
Den Vorgänger habe ich schon 3 x Mal auf dem PSP durchgespielt.
Die Kritikpunkte im Test kann ich zwar bestätigen, aber ich zock den 2.Teil trotzdem sehr gerne.

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10233 - 17. September 2010 - 10:35 #

Schöner Test. Ich finde das Spiel besser als 6.0. Aber das Gute an gescheiten Tests ist ja, daß sich jeder aufgrund der ausführlichen und fundierten Infos seine eigene Meinung bilden kann. Und *für ein Casual Game* darf man andere Maßstäbe haben als für, sagen wir, Herr der Ringe Online. Und als Casual ist es eine 8.0, finde ich.

Das auch vor dem Hintergrund, daß es über Steam immer wieder billig angeboten wurde und noch mal werden wird, und für z.B. 10 Euro 20 Stunden spielen wäre schon ein super-Geschäft, auch wenn man es nicht (wie Teil 1) bis zum Ende durchspielen würde...

Knight 13 Koop-Gamer - 1307 - 17. September 2010 - 11:27 #

Hab´s für die Xbox. Ich muss zugeben, dass ich das verschlungen habe, wenngleich nicht ohne "aber":

- Mir war klar, dass ich kein anderes Spiel parallel hätte spielen dürfen, da wäre sofort die Lust an PQ2 verloren
- Ich hatte ab dem 3.Dungeon-Level das Gefühl, dass sich alles zäh zieht, und wollte nur noch fertig werden. War dann nur noch Krampf.

Alles im allem ein Spiel für eine kleine Zielgruppe. Affinität zu Rätseln sollte vorhanden sein, RPGs dazu wäre von vorteil. Ausserdem spielt sich das Spiel quasi von allein, man kann aber das Hinweissystem im Menü ausschalten.

Mittelfeld im Idealfall, ich tendiere eher noch drunter. Neueinsteiger werden das Spiel eher ablehnen

Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21567 - 17. September 2010 - 12:18 #

Ich habs mir vor kurzem bei der Steamaktion gekauft und bin zufrieden. Allerdings muss ich sagen, dass die Kritikpunkte definitiv stimmen.

Anfangs fand ich es richtig klasse, war das erste Spiel dieser Art, das ich mir zugelegt hatte. Nach inzwischen 14 Stunden muss ich aber leider sagen, dass es wirklich etwas eintönig wird. Am Spielprinzip ändert sich praktisch nix und besonders die stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit auf der Karte ist sehr störend.

Ich werds trotzdem bis zum Ende spielen, danke ich. Ist eine nette Idee, aus der man aber wesentlich mehr hätte machen können (z.B. freie Beweglichkeit auf der Karte, selbstständiges Suchen nach Geheimnissen, eigene Story für jeden Charakter, usw.). Ich hätte dem Spiel eine 7.0 gegeben.

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10233 - 18. September 2010 - 12:15 #

Ich glaube, Du solltest Dir dann evtl den ersten Teil holen, wenn es den auf Steam mal für zwei, drei, vier Euro gibt. 20 Stunden bringst Du damit locker zu, und ich finde die Kämpfe sogar fast noch etwas "fetziger", und definitiv ist es übersichtlicher, auf einer großen Weltkarte zwischen X Städten herumzulaufen, als den blöden Fragezeichen im "zu nah herangezoomten" Dungeon hinterher. Und durch das Stehlen von Zaubersprüchen und das Einfangen von Reittieren ist der Charakterausbau sogar noch etwas, naja, "komplexer".

Poledra 18 Doppel-Voter - 12380 - 17. September 2010 - 19:50 #

Danke für den ausführlichen Test. Werde erstmal wie Sciron auf eine Preissenkung warten. Ist ja nicht so, daß man nicht genug Spiele in der Warteschleife hätte :)

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20268 - 18. September 2010 - 17:15 #

Warum genau sollte es eine Abwertung zur Folge haben nur weil ein Spiel repetitiv ist? Wenn das, was man immer wieder machen muss Spaß macht ist es doch gut, wenn man es immer wieder macht. Mit der Begründung könnte man auch Tetris mit 3 von 10 Punkten bewerten, weil es "immer nur das Gleiche" ist.

Puzzle/Logik
12
Namco Bandai
22.06.2010 (DS) • 30.06.2010 (Xbox 360) • 12.08.2010 (PC) • 09.12.2010 (iOS) • 16.12.2010 (Windows Phone) • 21.10.2011 (Android) • 04.10.2016 (Xbox One (Xbox 360 Backward Compatibility))
Link
6.0
7.1
AndroidDSiOSPC360XOne
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