Port Royale 4

Port Royale 4 Test

Karibik-Kapitalismus

Rüdiger Steidle / 25. September 2020 - 10:00 — vor 3 Jahren aktualisiert

Teaser

Spannende Rundenkampf-Seeschlachten, vier Charaktere, neues Kolonie-Bausystem mit komplexeren Produktionsketten: Klingen die Neuerungen nur auf dem Pergament gut oder funktionieren sie auf hoher See?
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal
Port Royale gehört zu den Spielereihen, die die Tradition deutscher Wirtschafts- und Handelssimulationen hochhalten, die in den 80er Jahren mit Klassikern wie Hanse oder Ports of Call begann und ihre Hochzeit um die Jahrtausendwende erlebte, insbesondere durch die Erweiterung mit Aufbauelementen wie in der Anno-Serie. Zwischenzeitlich war die Popularität der „virtuellen Rechenschieber“ etwas abgeebbt, doch seit einigen Jahren verhelfen insbesondere Publisher und Entwickler aus Deutschland und Österreich dem Genre zu neuer Blüte – längst nicht mehr nur am PC, sondern auch auf Mobilgeräten oder wie im Fall von Port Royale 4 für die aktuelle Konsolengeneration.
 
Zu den Genreexperten gehören zweifellos die Gaming Minds Studios in Gütersloh, denen die Gemeinde der Hobbybuchhalter Titel wie Railway Empire, Rise of Venice und eben die ungleichen Zwillinge Patrizier und Port Royale zu verdanken hat. Letzteres liegt nunmehr in vierter Folge zum Test vor.
 

Aufstieg in der Neuen Welt

Die Grundlagen sind seit Anbeginn der Serie die gleichen: In Port Royale 4 verschlägt es euch in der Rolle eines aufstrebenden jungen Händlers (und später Gouverneurs) in die Karibik des 16. bis 17. Jahrhunderts, als die Kolonialmächte Spanien, England, Frankreich und die Niederlande die ersten Siedlungen in der Neuen Welt gründeten, vor allem in der Karibik. Die steigende Nachfrage nach Kolonialwaren wie Kakao, Tabak oder Kaffee, das scheinbar unerschöpfliche Angebot an „herrenlosem“ Land sowie sagenumwobene Schätze lockten Glücksritter und Auswanderer aus der Alten Welt in Scharen an.
 
Ihr startet, je nach Einstellung und Szenario, mit einer kleineren oder größeren Flotte von Schiffen und einem Bürgermeisterposten in einer der kleinen Städte und macht euch daran, euer Vermögen und euren Einfluss im Gebiet zwischen den heutigen Grenzen von Brasilien, Mexiko, Mittelamerika und den Vereinigten Staaten zu vergrößern. Dazu bietet euch die Spielmechanik mehrere Mittel an, das mit Abstand wichtigste ist aber der Handel zwischen den verschiedenen Hafenstädten. Orte wie Trinidad, Cartagena oder Charlestown haben ihre heute noch klangvollen Namen ihrer Bedeutung aus der amerikanischen Kolonialzeit zu verdanken.
 
Neu in Port Royale 4: Sowohl im freien Spiel als auch in der Kampagne sucht ihr euch anfangs den passenden Charakter aus. Die vier wählbaren Hauptfiguren – Händlerin, Abenteurer, Freibeuter oder Piratin – sind jeweils auf eine bestimmte Spielweise zugeschnitten. Die Händlerin braucht für ihre Geschäfte keine Lizenzen (die anderen drei müssen für jeden neuen Hafen eine Konzession erwerben) und kann auch im Kriegsfall mit verfeindeten Nationen tauschen (aber nur, wenn sie ungehindert in den Hafen kommt). Die Piratin büßt bei Überfällen weniger Ansehen ein und wird von anderen Freibeutern in Frieden gelassen, bezahlt aber mehr für Bauaufträge. Der Einfluss der Charaktere beschränkt sich auf solche Boni und Mali, im Spiel selbst treten sie ansonsten kaum als Figur in Erscheinung.
 
Je nach Wahl eures Alter Ego empfiehlt sich eine andere Spielweise. Leider treten die Charaktere sonst kaum in Erscheinung.
 

Alles auf einer Karte

Die Neuerung, die den größten Einfluss auf den Ablauf und auch das Spielgefühl hat, betrifft die an Rise of Venice erinnernde Weltkarte. Bis auf die gerade beschriebenen Seeschlachten, für die auf separate, stark hereingezoomte und in Hexfelder unterteilte Nahansichten umgeschaltet wird, läuft das ganze Spiel jetzt in Echtzeit auf der 3D-Übersichtskarte ab. Es gibt also keinen eigenständigen Stadtbildschirm mehr. Stattdessen werden die Siedlungen komplett in der frei dreh- und stufenlos zoombaren 3D-Ansicht dargestellt, inklusive aller Gebäude, Straßen, Felder, Betriebe und sonstiger Einzelheiten.
 
Der Detailgrad kommt zwar lange nicht an den von Anno 1800 heran. Und im (selten verwendeten) mittleren Vergrößerungsbereich stellt die Engine manchmal eine etwas unglückliche Mischung aus verwaschenen und scharfen Texturen, niedrig- und hochaufgelösten Modellen dar. Insgesamt bin ich aber wirklich beeindruckt, wie souverän die bereits im Eisenbahnspiel Railway Empire eingesetzte Technik dieses Riesenareal zwischen den beiden amerikanischen Kontinenten handhabt, von der Satellitenperspektive bis hinunter zur Postkartenansicht samt über den Wellen kreisenden Vögeln.

Weil das ständige Umschalten entfällt und ich beispielsweise Gebäude auf der hereingezoomten Weltkarte platzieren kann (wo sie später auch aus großer Entfernung zu sehen sind), spielt sich Port Royale 4 einfach flüssiger als der Vorgänger und vermittelt ein einnehmenderes Mittendrin-Gefühl. Die Grafik selbst ist hübsch, ohne ein echter Kracher zu sein.
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Sehr schön: Die Engine lässt euch flüssig aus der Satellitenperspektive bis in die Nahansicht zoomen, es gibt beim Spielen praktisch keine Ladepausen mehr (nur noch für Seegefechte).
Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 23. September 2020 - 17:32 #

Viel Spaß beim Lesen!

Maverick 34 GG-Veteran - - 1299830 - 25. September 2020 - 10:17 #

Schön umfangreicher Text-Test, danke Rüdiger! :-)

--> "Ein Runde Port Royale 4 ist genau das Richtige nach Feierabend: Ein stimmiger Mix aus entspannendem Vor-sich-hin-Handeln, gelegentlichen Quests unter Zeitdruck, Statistiken und Feintuning, einer Prise Städtebau und seltenen, dafür fordernden Gefechten".

Hört sich prima an, wenn ich meinen neuen Rechner zuhause stehen habe und das dann schön flüssig läuft, werde ich mir das definitiv mal anschauen. Auf der Konsole und mit Controller will ich mir das nicht wirklich geben. ;)

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 25. September 2020 - 10:35 #

Die Controller-Steuerung ist etwas langsamer als die Maus-Bedienung, funktioniert aber ansonsten recht gut. Die Hardware-Anforderungen sind nicht allzu hoch, nur meine Grafikkarte (1070) war teils überraschend stark ausgelastet. Das mag aber noch am noch nicht ganz fertigen Zustand der Testversion gelegen haben. Es gab ein paar kleine Bugs, die ich aber nicht der Rede wert fand und deshalb im Test nicht erwähnt habe.

Ja, Port Royale 4 ist definitiv unterhaltsam. Ich mag die Serie seit dem ersten Teil und Part 4 ist definitiv der beste bisher, auch wenn mir die alten Seeschlachten besser gefallen haben. Bei den Hexfeld-Gefechten ist das Spielareal einfach zu klein und die Gegner sind schon im ersten Zug auf Tuchfühlung, weshalb die meisten Begegnungen durch schnelles Entern gleich entschieden sind. Mit ein paar kleinen Änderungen könnten die Gefechte richtig genial sein: Größeres Spielfeld, größere Startentfernung, größere Kanonenreichweite, und die Schlachten wären richtig klasse.

Mersar 17 Shapeshifter - P - 7148 - 25. September 2020 - 10:41 #

"Weil die Serie seit ihren Anfängen weitgehend auf der Stelle tritt."

Ist für mich persönlich auch ein Grund, hier einen Punkt drauf zu schlagen, sodass ich am Wochenende in die Karibik aufbrechen werde. Selbes Spielgefühl (dazu direkt zum Release offensichtlich bugfrei) und mit schönerer Grafik?...gekauft :)

Danke für den ausführlichen (Text-)Test.

Maestro84 19 Megatalent - - 18404 - 25. September 2020 - 10:50 #

Gibt es keine männlichen Charaktere? Und was ist mit Sklaverei? Ich frage für einen Freund aus Berlin, der Duftkerzen mag.

Vampiro Freier Redakteur - - 121138 - 25. September 2020 - 10:58 #

Und was ist mit Transgender? Ein wichtiges Thema, gerade auf hoher See.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 25. September 2020 - 11:35 #

Falls das tatsächlich ernst gemeint war: Es gibt zwei männliche und zwei weibliche Spielcharaktere , die Vizekönige sind männlich, die Kapitäne bunt gemischt.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 25. September 2020 - 17:11 #

Eher nicht. Offenbar stören aber die progressiven und / oder ungewöhnlichen Meinungen von gewissen Podcaster:innen die Kreise einiger GG-Nutzer so sehr, dass sie ohne Seitenhiebe nicht mehr durch eine Kommentarsektion kommen, selbst wenn die mit diesen Personen rein gar nichts zu tun hat :D

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 25. September 2020 - 17:57 #

Ignorance is bliss! :)

Vampiro Freier Redakteur - - 121138 - 25. September 2020 - 10:57 #

Eine Abwertung wegen zu großer Ähnlichkeit zu den Vorgängern finde ich interessant. Gut, ist eine subjektive Note, Port Royale hat jetzt halt einfach Pech gehabt, keine 8.5 auf die Packung drucken zu können. Mal schauen, ob Fifa 21 und das nächste AC (oder Remaster!) ne Abwertung kriegen ;)

Ist keine Kritik an der Wertungsfindung oder Note, ich finde es aber interessant.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 25. September 2020 - 11:27 #

Hey, es ist de facto sogar eine Aufwertung. Mick war beim dritten Teil noch kritischer. ;-)

Vampiro Freier Redakteur - - 121138 - 25. September 2020 - 19:56 #

Haha, das stimmt :)

Rise of Venice hatte ich irgendwie nicht den Zugang gefunden und Port Royale nur mal angetestet, sehr kurz. Mein Favorit ist bislang Patrizier 2 - Aufschwung der Hanse (imho immer joch sehr hübsch, noch im Höhepunkt von 2d). Würdest du auf einer einsamen Insel lieber 100 Stunden Patrizier 4 oder Aufschwung der Hanse spielen, sprich, welches Spiel findest dh spielmechanisch besser?

Lencer 19 Megatalent - P - 14502 - 26. September 2020 - 8:51 #

Drei Herzchen von mir für Patrizier 2. Der 4. Teil hatte nette Ideen, aber irgendwie war das Flair beim 2. Teil einfach besser. Mein Gott hab ich das Teil gesuchtet ...

Vampiro Freier Redakteur - - 121138 - 26. September 2020 - 8:56 #

Das ist eine Ansage, vielen Dank. Habe da auch die Box- und die GOG-Version.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 26. September 2020 - 11:08 #

Ich habe Patrizier 2 in sehr guter Erinnerung, aber für einen Direktvergleich ist es einfach zu lange her für mich. Meine Vermutung ist, dass sich Port Royale 4 vor allem komfortabler spielen dürfte.

Vampiro Freier Redakteur - - 121138 - 26. September 2020 - 13:09 #

Vielen Dank für deine Einschätzung :)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 26. September 2020 - 23:00 #

Ehrlich gesagt wäre ich mir da gar nicht mal so sicher. In manchen Aspekten sicherlich - vor allem dann, wenn man unter "komfortabel" versteht, dass vieles automatisch geht, was aber leider dazu führt, dass sich das Spiel im Wortsinn von selbst spielt. Davon abgesehen ist die UX im Spiel was Menüführung und Bedienung angeht teilweise wirklich nicht gut.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht, alle diesbezüglichen Mängel für die Dialoge zum Starten eines freien Spiels (also Wahl der Nation, Name des Charakters, Schwierigkeitsgrad, ...) aufzuschreiben und bin auf fast 800 Wörter gekommen aufgeteilt auf 21 unterschiedliche Punkte.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83744 - 9. Oktober 2020 - 13:14 #

Zumindest PES hat eine Abwertung bekommen, weil es nur ein Saisondaten-Update ist. ;-)

Kriesing 30 Pro-Gamer - P - 142902 - 25. September 2020 - 11:00 #

Die Note geht für mich voll in Ordnung. Ich habe das Spiel schon über Betazugang gespielt und der Test spiegelt meine Ansicht ziemlich genau wieder.

Ich finde es schade, dass das Tutorial, obwohl es viele Sachen gut erklärt, so unglaublich trocken und dröge daher kommt. Das hätte man auch mehr im Spiel einbetten können. Außerdem empfinde ich das Aufstiegs- und Freischaltsystem als hinderlich und aufgesetzt. Wieviele Schiffe ich habe bzw. Kapitäne für mich fahren sollte wohl von meinen Goldreserven abhängen und nicht von irgendwelchen Ansehenspunkten.

Sehr gut gefallen hat mir das Waren und Produktionssystem. Etwaige Fummeligkeiten habe ich da gerne mal übersehen. Es ist einfach mal wieder schön seine Betreibe und Handelsrouten zu optimieren. Und die Graphik ist natürlich wünderschön, da macht alleine das zu sehen richtig Spaß.

Beim Kampfsystem bin ich zwiegespalten. Ich will nicht zu den Leuten gehören die sagen nur weil es anderes ist ist es schlechter aber ich habe mich schwer damit getan. In der Vergangenheit konnte man auch mit kleinen Schiffen auf Grund besserer Manövierbarkeit größere Pötte kappern. Ich erinnere mich noch, dass ich in Teil 2 mal mit einer Slup gestartet bin und direkt auf Käptain Blackbeard auf der Queen Anne's Revenge getroffen bin. Ich konnte ihn umsegeln und so weit runterschießen um ihn zu erobern. Solche Husarenstücke funktionieren im neuen System nicht mehr.

Danke an Rüdiger für den schönen Test.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 25. September 2020 - 11:32 #

Theoreeeetisch könnte das in einem Duell noch funktionieren, solange dich der Gegner nicht entert und du ihm mit Streukugeln die Besatzung zusammenschießt. Praktisch kommen solche One-on-Ones so gut wie nie vor und wegen der oben beschriebenen Probleme mit der Kartengröße, der Startaufstellung und der Reichweite kann dich der Computergegner halt schon im ersten Zug kapern. Es ist wirklich schade: Das Kampfsystem bräuchte nur ein kleines bisschen Feintuning, um von "nett, aber unausgewogen" zu "genial!" zu werden.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1299830 - 25. September 2020 - 11:47 #

Vielleicht wird ja mit einem Update nachträglich die Kartengröße angepasst, das wird ja bestimmt anderen Spielern auch auffallen und zu einem Feedback an die Entwickler führen.

The Real Maulwurfn 17 Shapeshifter - 8092 - 25. September 2020 - 12:00 #

Standard Kalypso Kost eben, nichts grandioses, aber auch nicht wirklich mies.

Mr. Tchijf 17 Shapeshifter - - 6436 - 25. September 2020 - 12:08 #

Vielen Dank für den guten Test. Leider hat sich meine Sorge bestätigt und es hat sich irgendwie nicht (stärker) weiterentwickelt.

Optische Verbesserungen sind klasse und gerne gesehen. Auch das Beibehalten des grundsätzlichen Spielprinzips halte ich für goldrichtig.

Das Kampfsystem...muss ich mir anschauen. Bin skeptisch, aber will nichts vorverurteilen, bevor ich nicht selbst gespielt habe.

Nun...ich warte ab. Eventuell behält man sich noch das ein oder andere Feature für einen DLC vor.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56324 - 25. September 2020 - 12:42 #

"eigentlich mochte ich trotz meiner Hexfeld-Leidenschaft die actionreichen Duelle à la Pirates! von früher lieber."

Oh oh... das hatte ich befürchtet, aber auf's Gegenteil gehofft. Naja, spielen werde ich es trotzdem :] Vielen Dank, Rüdi, für den wie immer sehr tollen Test und die aussagekräftigen Screenshots, die bei dieser Art Spiel ein Video wirklich völlig ersetzen. Top!

Am Rande gefragt:
Warum wird der Test mit dem Accout von Jörg veröffentlich? Ist mir bei Fränkels Kolumne neulich schon aufgefallen.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 25. September 2020 - 12:49 #

Weil Jörg oder die fest angestellten Kollegen von GG meine Texte redigieren und veröffentlichen, ich schreibe sie nur.

Vampiro Freier Redakteur - - 121138 - 25. September 2020 - 13:28 #

Hat sich da was an den Abläufen seit dem Wasteland 3 Test geändert?

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56324 - 25. September 2020 - 13:51 #

Hmmm, bisher waren deine Tests immer mit deinem Account verknüpft. Es ist nicht mega-wichtig, ist mir nur aufgefallen, dass es diesmal anders ist als sonst.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1299830 - 25. September 2020 - 14:55 #

Der GG-Chef braucht Kudos und EXP, das muss es sein! ^^

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 25. September 2020 - 16:55 #

Weil Jörg oder die fest angestellten Kollegen von GG das gerne mal vergessen, in diesem Fall war ich es. Wird sofort geändert :-)

Player One 16 Übertalent - 4429 - 25. September 2020 - 13:43 #

Danke für den Test Rüdiger. Damit machst du mir leider zu einer ungünstigen Zeit den Mund wässrig. Jetzt werde ich stundenlang überlegen, ob der Titel noch in mein Budget für diesen Monat passt und das letztendliche Ergebnis kennen wir ja alle. Fallen dir nicht doch noch ein paar Kritikpunkte ein?

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 25. September 2020 - 15:36 #

Die wichtigsten stehen im Text. Ich habe sogar eher das Gefühl, dass ich recht kritisch war, wenn auch nicht so wie Mick beim dritten Teil. Man könnte durchaus auch 0.5 Punkte mehr vertreten. Und Einsteiger dürfen eh einen ganzen Punkt aufschlagen. Wenn du vor allem gemütlich handeln und bauen willst, ist das genau das richtige Spiel. Wenn du eher auf Seekriegsführung stehst, gibt es Besseres.

Player One 16 Übertalent - 4429 - 26. September 2020 - 14:31 #

Na toll, dann wird das Spiel nachher im Steam-Warenkorb landen und ich werde mit dem Kaufen-Button ein minutenlanges Blickduell austragen. Stare down, wie man im Boxsport sagt.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1299830 - 26. September 2020 - 14:43 #

Lass mal hören, wer Sieger geworden ist. ;-)

Player One 16 Übertalent - 4429 - 26. September 2020 - 18:12 #

Die erste Runde ging an mich aber ich habe mir gerade ein Lets Play von Writing Bull angeschaut, also die zweite Runde wird bald beginnen und nachher genehmige ich mir vermutlich noch ein Glas Rotwein...........

Maverick 34 GG-Veteran - - 1299830 - 26. September 2020 - 19:45 #

Das tendiert zu Sieger nach Punkten für Port Royale 4. ^^

Larnak 22 Motivator - 37541 - 26. September 2020 - 22:57 #

Wenn du standhaft bleiben möchtest, könnte ein Blick auf die Steam-Reviews dir bei deinem Anliegen helfen :P

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56324 - 26. September 2020 - 23:53 #

Bei mir hat der Button nach 30 Sekunden gewonnen :|

Maverick 34 GG-Veteran - - 1299830 - 27. September 2020 - 8:19 #

Also ein Blitz-K.O. ;-)

Player One 16 Übertalent - 4429 - 27. September 2020 - 9:59 #

Gestern habe ich Nervenstärke bewiesen und beschlossen, dass ich erst zuschlage, wenn das Spiel für ca. 30€ zu haben ist.

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10231 - 28. September 2020 - 7:59 #

...wenn du bei Kinguin schaust, ist das HEUTE ;-)

Sciron 20 Gold-Gamer - 24181 - 25. September 2020 - 14:08 #

Auf der Steamseite steht das Preview-"Sehr Gut" von GG übrigens als (bisher einzige) Auszeichnung. Ob sie das wohl durch die finale Wertung ersetzen? Hmmm....

Maestro84 19 Megatalent - - 18404 - 25. September 2020 - 16:05 #

Gamestar (Martin Deppe und Markus Schwerdtel) vergibt 79%.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40197 - 25. September 2020 - 14:38 #

Ich darf als blutiger Anfänger eine Noten obendrauf schlagen? Das ist mal ein Wort. Das Spiel wird beobachtet :)

Maverick 34 GG-Veteran - - 1299830 - 25. September 2020 - 14:58 #

*Reicht dem Kapitän in spe ein Fernrohr* ;)

BruderSamedi 19 Megatalent - P - 13628 - 25. September 2020 - 14:39 #

Ich habe erst dieses Jahr mal wieder Rise of Venice gespielt...gut für ein paar Tage, aber dann wird es ziemlich schnell langweilig. Hier erwarte ich nach dem Test zufolge genau dasselbe - habe das aber auch schon vor dem Test so erwartet. Spiele ich gerne mal rein, wenn es nächstes Jahr zu Ostern gratis im Epic Store steht...

Aktuell spiele ich Railway Empire, wusste noch gar nicht, dass das die selben Entwickler sind. Ist aber vom Schwierigkeitsgrad her ähnlich...alles einmal einstellen und das Geld fließt.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 25. September 2020 - 15:34 #

Ja, es ist nah an Rise of Venice - minus Story und Politik. Ich habe aktuell 25 Stunden auf dem Konto und es sind durchaus noch mehr drin, es macht also schon eine Weile Spaß.

Wem es zu leicht erscheint, der kann den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Gerade die automatischen Handelsrouten muss man dann schon manuell optimieren.

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10231 - 25. September 2020 - 16:54 #

Ich darf nicht vergessen, nach Feierabend gleich den download zu aktivieren... Danke für den Test! Die letzten Runden im Vorgänger oder bei Hanse, Gilde, Fugger, Anno oder wie-sie-alle-heißen sind bei mir so dermaßen lange her, dass ich wahrscheinlich sogar ZWEI Noten draufschlagen kann ;-)) Jedenfalls freu ich mich auf ein verregnetes Zocker-Wochenende - mal sehen, ob Frau & Kind da "mitspielen"...

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56324 - 25. September 2020 - 17:14 #

Wer traut sich, DREI Noten draufzuschlagen? ^^

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83744 - 9. Oktober 2020 - 13:19 #

Ob das Raum-Zeit-Kontinuum DAS aushält?

Larnak 22 Motivator - 37541 - 25. September 2020 - 17:13 #

Um mich selbst von einer anderen Seite zu zitieren:
"Ach seufz.
Sind ja einige nette Ideen drin, wie beispielsweise die Winde, aber leider fehlt mir hier, wie schon bei PR3, wieder der Anspruch in der eigentlichen Kernmechanik, dem Handel. Durch den Ansatz, den Spieler:innen nahezu totale Information zu bieten, was Preisgefüge, Vorräte und Waren betrifft, artet er sehr schnell in relativ stumpfe Klickarbeit aus. Handelsrouten sind dann mittelfristig interessant, aber auch hier wird es zügig repetitiv und es geht schnell nur noch um die Ausweitung etablierter Prinzipien auf mehr Waren und / oder Seegebiete. Vor allem bietet das mühsame manuelle Justieren von richtigen Handelsrouten (im Gegensatz zu einfachen Transport- oder Verteilungsrouten) kaum einen Vorteil gegenüber den angebotenen Automatiken, die ohne jeden Aufwand, aber auch ohne jeden Spaß die Aufgabe für uns übernehmen. Eine Welt, die zu offensichtlich klaren Systematiken und Aufteilungen folgt, tut hier ihr übriges.

Ich möchte diese Spiele wirklich lieben, aber Port Royale 2 ist tatsächlich das letzte der (erweiterten) Serie (Patrizier und Venice mal dazu nehmend), bei denen das geklappt hat. Dabei ist die Optik wirklich gelungen - reißt keine Bäume aus, aber für die begrenzten Mittel sieht das wirklich sehr schick aus. Und auch das im Hintergrund werkelnde Wirtschaftssystem ist immer noch weitgehend einzigartig im Markt und verspricht eine wunderbar flexible und interaktive Welt. Aber eine tolle Simulation im Hintergrund, so gut ich die Faszination daran aus Entwicklerperspektive nachvollziehen kann, macht leider noch kein spannendes Spiel. Denn was das angeht sind größere Änderungen am Kerngameplay leider überfällig, vor allem auch mehr Mut zur Komplexität. Wir haben in den letzten Jahren an so vielen Fronten gesehen, dass komplexe Hardcorespiele sehr gut funktionieren und auch in den Mainstream vorstoßen können, wenn sie dabei eine faszinierende spielerische Herausforderung und oder eine faszinierende Geschichte transportieren (Crusader Kings beispielsweise, aber in anderen Genres auch Titel wie Escape from Tarkov). Das Setting sowohl von Patrizier als auch von Port Royale hätte absolut das Zeug dazu, die Spieler:innen wahrhaftig in die widrigen Gefilde der damaligen Zeiten zu entführen und kreative, durch Interaktion erzeugte Geschichtchen zu erzählen - aber bisher sind die spielerischen Möglichkeiten einfach zu begrenzt, und bei dem, was möglich ist, zu wenig abwechslungsreich, die Fantasie zu wenig anregend. Die Ebene, auf der die Spieler:innen agieren, verschiebt sich viel zu schnell auf ein abstraktes Verwaltungslevel. Das wiederum ist zu simpel, um Fans knallharter Zahlenspiele zu überzeugen.

Bitter ist, dass Gaming Minds die Probleme offenbar durchaus erkannt haben - die Lösungsversuche aber in die falsche Richtung gehen. Die nun angebotenen unterschiedlichen Charaktere, zwischen denen sich die Spieler:innen bei Spielstart entscheiden können, vergrößern den Entscheidungsraum innerhalb eines Spiels gar nicht - im Gegenteil nimmt diese im Voraus getätigte Wahl den Spieler:innen sogar Entscheidungen ab, weil sie durch ihre Boni klar festlegt, was am lohnenswertesten ist. Ein dynamisches Wechseln der Spielweise ist so zwar möglich - wird aber indirekt bestraft. Gleichzeitig fordert diese Charakterauswahl den Spieler:innen eine Entscheidung für den präferierten Spielstil ab, ehe er überhaupt abschätzen kann, was ihnen in Port Royale 4 am meisten Spaß macht. Gerade im Rahmen des neuen Kampfsystems (das ich jetzt mal bewusst ausklammere, um den Kommentar halbwegs auf erträglicher Länge zu halten) ist das wohl nicht einmal Serienfans zwingend klar. Nach der Wahl müssen wir dann erst einmal einen Spieldurchgang abschließen, ehe wir von diesem Feature tatsächlich profitieren können - und dann auch nur dergestalt, dass wir in einem neuen Durchgang andere vorgegebene Entscheidungen als ideal empfinden dürfen - qua Charakterbonus.
Als Kirsche auf der Verschlimmbesserungstorte bleibt dann noch zu erwähnen, dass diese Wahl vorgefertigter Charaktere ja selbst das emergente Storytelling bombardiert, das theoretisch eine wunderbare Stärke dieses Spiels sein könnte - wenn es doch nur konsequent mitgedacht und geplant worden wäre.

Gekauft hab ich das Spiel natürlich trotzdem.
Ach seufz."

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 25. September 2020 - 17:57 #

Das ist ja ein halber User-Test! =)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 25. September 2020 - 18:51 #

Eigentlich wollte ich nur ganz kurz in 1-2 Sätzen zusammenfassen, was mich unglücklich macht. Naja, wie das halt so ist :D

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 25. September 2020 - 19:07 #

Wobei du das glaube ich bereits unter meine Preview damals eingepastet hast.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 25. September 2020 - 19:23 #

Nein, das hier ist neu und viel tollererer als damals :P Eben geschrieben, als mich der tolle Telekom-Service "Wir rufen Sie zurück, sobald wir Zeit für Sie haben" von sinnvoller Beschäftigung abgehalten hat - natürlich ohne jemals zurückzurufen.

Ich hab aber erst übersehen, dass GG auch einen Test hat, deswegen kopiert.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56324 - 26. September 2020 - 23:54 #

Hier gibt es wenigstens kein Zeichenlimit... ;)

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10231 - 28. September 2020 - 8:05 #

Ich verstehe den Wunsch der Hardcore-Spieler nach mehr Komplexität; aber für mich als berufstätigen Vater scheitern die Spiele wie Crusader Kings usw. immer GERADE an der Einstiegshürde und Komplexität, so dass ich ganz dankbar bin, mal genau so ein "Feierabend-Spiel" mit relativ simplen Handelsrouten zu bekommen. Das noch dazu eine Art Pirates!-Feeling erzeugt, schon durch die Karte an sich.

Aber du hast natürlich recht insoweit, als dass man das auch einfach durch verschieden ausgestaltete Schwierigkeitsgrade für uns beide recht einfach hätte lösen können...

Vampiro Freier Redakteur - - 121138 - 28. September 2020 - 9:53 #

Die Zugänglichkeit von neuen CK ist (noch) recht hoch ;)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 28. September 2020 - 18:03 #

Hast du die anderen Serienteile gespielt / wirst du diesen spielen? Würde mich mal interessieren, wie lange dich das bei der Stange hält. Meine Einschätzung ist, dass man auch als Nicht-Hardcorespieler Interesse an einem Spiel hat, das sich nicht von selbst spielt, und in dem das, um das es im Kern geht, also das Handeln, in irgendeiner Weise interessant ist und bleibt.

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10231 - 1. Oktober 2020 - 1:36 #

Ich habe jetzt so ca. 10-12 Stunden gespielt, alle Tutorials und einige Stunden in die spanische Kampagne hinein, und nach mindestens 10+ Jahren ohne irgendein Port Royale ist es mir derzeit "schwer genug" und hat genügend Funktionen, Gebäude, Städte, Mechaniken mit Kapitänen König Dies-und-das, dass ich denke, ich habe sicher noch einige Zeit zu tun, bis ich überhaupt mal alles selber gespielt und gebaut und ausprobiert habe.

Klar kann man ein, zwei Schiffe auf geldbringende (selbst wenn nie optimiert) Handelsrouten schicken und muss sich nicht mehr ums Geldverdienen kümmern; man muss dann nur noch einen gewissen Erfahrungswert beobachten, um wieviel das Geld sich in ca. welcher Zeit vermehrt, damit man nicht irgendwann pleite geht, weil man z. B. zu schnell zu viele Gebäude kauft und dann die Handelsschiffe kein Geld mehr zum Waren einkaufen haben. Anfängerfehler :-)

Nächster Anfängerfehler: nicht merken, dass die "Aufträge/Quests" des Vizekönigs ("Baue 4 Baumwollplantagen und 4 Tabakplantagen in Sevilla") ein Zeitlimit haben, nach dessen Ablauf man die Kampagne verliert.

Im Ergebnis habe ich jetzt ein paar Stunden lang zwei Schiffe automatisch Routen fahren lassen und mit einem dritten "von Hand" gespielt und Aufträge erfüllt, Baumaterial an die Orte meiner zu errichtenden Gebäude gebracht, Kolonialwaren in die Königsstadt gefahren, die Karte erforscht, Handels- u. Baugenehmigungen freigeschaltet, mir gemerkt, wo ungefähr welche Waren teuer und billig sind usw.

Im Ergebnis habe ich nach X Stunden noch keine Seeschlacht gehabt, einen einzigen Kapitän für ein einziges Schiff, das Waffen hat (die ich noch nie gebraucht habe); ich habe in drei Städten selbst was gebaut und so ca. 10 königliche Vorgaben/Baumissionen usw. erfüllt - Die Karte ist längst nicht aufgedeckt und wie gesagt, die Hälfte der Buttons und Funktionen noch nicht konkret vorgekommen.

Das Spiel ist nicht in dem Sinne "schwer", aber ich denke, als "Feierabendspieler" kann ich locker zwei/drei Wochen/40+ Stunden oder wie immer man es definieren mag, jedenfalls locker so viel Zeit damit zubringen, dass sich die Euros dafür insgesamt für mich lohnen. Mich stresst es eher, wenn ich mit einem Schiff in einem Hafen irgendwas machen würde und gleichzeitig bekomme ich 7 Meldungen, dass überall in der Welt was anbrennt, wo ich hier und da und dort gleichzeitig eingreifen soll. Ich stelle lieber auf Pause und kümmere mich gemächlich um eins nach dem anderen, und das geht hier - zumindest am Anfang - eben auch mal ohne Pause, und trotzdem geht nicht gleich überall alles gleichzeitig schief, bevor man die Mechanik kapiert hat.

Also ich kann's empfehlen :-)

Lencer 19 Megatalent - P - 14502 - 1. Oktober 2020 - 9:45 #

Klingt auch für mich sehr empfehlenswert.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 1. Oktober 2020 - 16:37 #

"man muss dann nur noch einen gewissen Erfahrungswert beobachten, um wieviel das Geld sich in ca. welcher Zeit vermehrt, damit man nicht irgendwann pleite geht, weil man z. B. zu schnell zu viele Gebäude kauft und dann die Handelsschiffe kein Geld mehr zum Waren einkaufen haben. Anfängerfehler"

Anfängerfehler? Ja. Aber ich glaube, der wäre unwahrscheinlicher, wenn du vorher dein Geld mit mehr Verständnis selbst hättest erwirtschaften, die Routen selbst erforschen und einstellen müssen sowie langsam wachsen sehen, weil du dann über Zeit ein bessers Gefühl dafür bekommen hättest, wie gefährlich deine Bauaktionen sind. So ging es mir zumindest in meinen eigenen Patrizier-2-Anfängen der Serie. Da war es schon fast Endgame für mich, überhaupt mal was zu bauen.

Das mit dem Zeitlimit klingt irgendwie nicht sehr attraktiv, aber ich spiele solche Spiele sowieso immer im freien Spiel.

"Mich stresst es eher, wenn ich mit einem Schiff in einem Hafen irgendwas machen würde und gleichzeitig bekomme ich 7 Meldungen, dass überall in der Welt was anbrennt, wo ich hier und da und dort gleichzeitig eingreifen soll. "
Verstehe ich, ich weiß aber auch gar nicht, wie du darauf kommst, dass das auch nur ansatzweise das wäre, worauf ich mit meim Kommentar hinaus wollte.

Aber trotzdem schön dass es dir gefällt :D

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10231 - 7. Oktober 2020 - 14:28 #

Das Zeitlimit ist sehr großzügig und nicht stressig. Man muss es nur erstmal wahrnehmen, dass ein Monat und Jahr für die Bauvorgabe angegeben ist. Und vieles an Anfänger-Problematik wird sich auch beim zweiten, dritten Spiel ganz von selbst lösen. Auch haben zwischenzeitlich simple Patches schon effektiv Hilfe geleistet, dass zum Beispiel jetzt jede Ankunft eines freien (nicht-Konvoi-)Schiffs in einem Hafen ein Tonsignal auslöst, damit man nicht übersieht, dass ein Schiff schon X Tage lang irgendwo voll beladen vor Anker liegt, das längst schon wieder unterwegs sein könnte, um Geld zu verdienen.

Ich dachte nicht, dass du mit deinem Kommentar auf etwas anderes hinauswolltest, als du wolltest; ich bin nur vom hundertsten ins tausendste gekommen; mein Fehler ;-)

hotzenrockz 17 Shapeshifter - 7402 - 26. September 2020 - 20:04 #

Danke für den Test und die ausführlichen Antworten in den Kommentaren.

Werde ich definitiv mal zocken und freue mich schon darauf.

10vorne 14 Komm-Experte - P - 2161 - 27. September 2020 - 22:55 #

Ich denke Gaming Minds hat in dem Spannungsfgeld zwischen Hardcore-Fans (Macht es so schwer wie möglich und lasst alles wie es war!) und den Casual-WiSims (Och wieder alter Wein in neuen Schläuchen) Mut bewiesen und einige Änderungen eingebaut. Ein Partizier 2 (was ich geliebt habe) würde heute keinen breiten Erfolg mehr feiern, auch wenn es im Genre als Klassiker gilt.

Als Nischentitel bedient PR 4 sicher seine Fans (wie mich) und wird dank zu- und abschaltbarer Komfortfunktionen auch möglichst beiden o.g. Gruppen gerecht.

Natürlich wünsche auch ich mir mal wieder eine echte Evolution im Genre, aber ob die noch einmal kommen wird? Ich tat mich schon schwer mit dem Kappen des Hotseat-Modus im ersten Port Royale, weil WiSims für mich immer Multiplayer vor einem Bildschirm waren. Aber die Zeiten sind vorbei, dafür gibt kein Publisher mehr Geld aus. Railway Empire war am Ende im Genre ein sehr guter Verteter, wobei es auch nur eine Art Railroad Tyconn Deluxe mit besserer Grafik war. Aber auch ich werde die Titel auch ohne weitere Evolution weiter kaufen, weil Gaming Minds um Daniel Dumont die einzige Spieleschmiede ist, die mich in dieser Richtung noch mit Qualität versorgt.

Sehr schade finde ich was in Sachen Steam-Bewertungen passiert. Da hat man den Eindruck, ein paar unreflektierte Schwachmaten strafen das Spiel nach 0,7 Stunden Spielzeit ab, weil ihnen der Publisher nicht passt oder sie ein vollkommen anderes Spiel (Anno, o.ä.) erwarten - ein ähnliches Problem hatte schon Grand Ages Medieval bei Steam - wobei hier auch der Titel des Spiels suboptimal gewählt war, weil viele eine Art Total War erwartet haben.

Ich freue mich auf jeden Fall auf viele Stunden PR 4, auch wenn ich mir ein neues Patrizier mit noch mehr Mut zur Evolution gewünscht hätte - aber das wird wohl nicht mehr passieren :)

Vampiro Freier Redakteur - - 121138 - 28. September 2020 - 0:37 #

Hast du eine Idee, was die Evolution sein könnte? Ganz persönlich sehe ich insgesamt im Genre eher Rückschritte als (positive) Weiterentwicklungen. Grafik mal außen vor, aber da bin ich sowieso eher die 2D-Fraktion.

Jetzt hat PR 4 einen neuen Kampfmodus, aber auch das kann man denke ich so oder so sehen.

Edit: Habe mal kurz in dem Steam Reviews gestöbert und sehe da eher enttäuschte Fans.

Mr. Tchijf 17 Shapeshifter - - 6436 - 29. September 2020 - 12:58 #

Würde ich auch interessieren. :) Ich kritisiere auch die fehlende Evolution, komme aber selbst auch nicht mit vielen neuen Ideen daher.

Ich (!) persönlich würde mir z.B. Verbesserungen in zwei Bereichen wünschen:

1) Sim: Wirtschaftsteil komplexer und herausfordernder. Unwägbarkeiten einbauen. Eventuell die Hindernisse der Schifffahrt mit berücksichtigen. Verpflegung etc.

2) RPG-Elemente: Hier würde ich mir mehr Elemente, mehr Schatzsuchen, mehr Quest-artiges, mehr zusammenhängende Story wünschen, eventuell Abenteuer anleiten. Wenn man schon auf Rundentaktik geht, kann man diese doch eventuell auch mit Land-Erkundungs-Suchen, etc. verbinden.

Werde mir das Spiel schon noch holen, warte jedoch auf eine Reduzierung.

10vorne 14 Komm-Experte - P - 2161 - 28. September 2020 - 14:04 #

In den Steam Reviews findet man schon relativ viele knappe "...boring game...." - artigen Reviews, die relativ undifferenziert an die Sache gehen und oft auch nur wenig Spielzeit vorzuweisen haben, in der man sich gar kein Bild von so einem Spiel machen kann. Ich habe jetzt jeden Tag mal reingeschaut und mein Bauchgefühl war mehr, man will dem Spiel / Publisher / Entwickler einen reinwürgen.

Klar, enttäuschte Fans gibt es bei jeder Spielereihe, die altgediente Tugenden vermissen und Veränderungen grundsätzlich erst einmal kritisch sehen. Wie gesagt, grundsätzlich bin ich ja auch eher ernüchtert wohin die Reise in Sachen WiSims geht. Aber immerhin haben die Dumont-Spiele eine simulierte Welt und nachvollziehbare Preisentwicklungen, das haben zum Beispiele die wenigen Indy-Titel aus dem Genre nicht, zumindest mir nicht bekannt.

Gerade weil es ein Nischen-Genre ist, mit (im Vergleich) wenigen eingefleischten Käufern, ist das mit "dem Mut zur Veränderung" so eine Sache, weil man sich schnell auch den eigenen Ast an Käufern absägt, die vielleicht erstmal keine Lust auf Veränderung haben. Wenn ich etwas zu sagen hätte, würde ich einfach mal das Setting ändern, auch wenn sich Seefahrt sehr gut anbietet für dieses Genre. Mit dem Wechsel im Setting würden sich schon von alleine viele Änderungen ergeben, da würde sich wohl eine Eigendynamik entwickeln. Aber hier spielt der Publisher dann wohl auch eine eher bremsende Rolle, der hier (augenscheinlich) eher die Karte "Sicher mit wenigen Änderungen" spielen möchte.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 28. September 2020 - 18:15 #

Das ist für Kunden-Reviews völlig legitim, finde ich. Da kann man ja nicht den Anspruch einer tiefschürfenden Analyse nach stundenlanger Spielzeit erwarten - wenn es sich nunmal als langweilig herausstellt, ist das eben so. Ich finde diese Bewertung bisher absolut nachvollziehbar, auch im Kontext von Leuten, die Interesse an WiSims haben. Sollte ich meine Einschätzung in einem Wort zusammenfassen, wäre es wohl auch "langweilig".

Simulierte Welt, nachvollziehbare Preisentwicklungen usw. sind toll - bringen mir als Spieler aber nichts, wenn ich immer nur Balken verschiebe, bis eine bestimmte Zahl grüne oder rote Lampen leuchten. Das kann man ja tatsächlich sogar abschalten - allerdings ist die Option dafür versteckt, hat einen Namen, der überhaupt nicht erklärt, was sie tut ("Filling level indicator" on oder off), und keine weitere Erklärunng. Ich hab nur durch Ausprobieren herausgefunden, was das macht - und man kann das nicht mal eben so in den Optionen ändern, sondern muss extra ein neues Spiel starten.

Settingwechsel gab es mit Railway Empire und Grand Ages: Medieval doch, auch wenn da der Fokus jeweils etwas anders war. Im Kern hat man viel vom bekannten System wiedergefunden.

10vorne 14 Komm-Experte - P - 2161 - 29. September 2020 - 8:20 #

Zwischen dem was da (teilweise) an negativen Reviews steht und "tiefschürfenden Analysen" gibt es dann doch noch einen relativ breiten Bereich - und um den geht es mir. Aber daran will ich mich nicht aufhängen, das kann ja jeder für sich entscheiden, ob einen die negativen Reviews die dort zu finden sind bei der Kaufentscheidung weiter helfen oder nicht.

Ich nehme das Spiel in der ersten Version (ohne Inhaltspatches und DLCs) auch nicht rundum positiv wahr, bin unterm Strich aber bei der Bewertung von Rüdiger und werde sicher eine Menge Spaß damit haben. Das Perfektionieren und Rädchendrehen macht mir ab und zu immer noch viel Spaß, vor allem im Seefahrer-Setting :)

Aber weder Railway Empire noch Grand Ages empfinde ich als den Settingwechsel, der mir da vorschwebt, das waren für mich nur Geschmacksrichtungen oder Varianten der Standardthemen. Ich bin zum Beispiel sehr gespannt auf "Empire of Sin" - das ist ein für dieses Genre unverbrauchtes Setting und könnte ein guter Schritt in Richtung WiSim-Evolution sein.

Lencer 19 Megatalent - P - 14502 - 29. September 2020 - 10:56 #

Ich hoffe, Empire Of Sin beseitigt die Schwächen von Omerta - City of Gangsters. Dann wäre ich schon sehr zufrieden.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 29. September 2020 - 19:51 #

Die haben doch gar nix miteinander zu tun :o

Lencer 19 Megatalent - P - 14502 - 30. September 2020 - 9:51 #

Ja, sorry so hab ich das auch nicht gemeint. Es sind einfach nur ähnliche Spiele.

Lencer 19 Megatalent - P - 14502 - 3. Oktober 2020 - 10:21 #

Version 1.1 ist raus und bringt viele Änderungen mit sich (Lagerverwaltung etc.). Ich glaub ich werde das mal noch weiter beobachten. Wird sicher noch ein runderes Spielerlebnis draus werden.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83744 - 9. Oktober 2020 - 13:33 #

So ein umfangreiher Text passt ja irgendwie zu so einem Oldschool-Spiel. Aber gerade in der Länge lese ich so was einfach nicht mehr gerne am bildschirm, deswegen hat es etwas länger gedauert...
Ich habe auch noch nie ein Port Royale oder Patrizier gespielt. Wwenn WiSim, bin ich eher im Aufbau- als im Handelsbereich zu Hause, das sdcheint mir weniger trocken. Aber wennn es den Fans gefällt, ist alles gut. :-)