Pikmin in allen FarbenWenn ihr der Story folgt, schaltet ihr nach und nach weitere Pikmin-Typen frei. Dann gesellen sich zu den roten auch noch gelbe Pikmin (stromresistent), pinke (flugfähig), blaue (unterwassertauglich) und schwarze (die so genannten Fels-Pikmin). Jede dieser Arten hat ihre besonderen Fähigkeiten. Nur mit den Fels-Pikmin könnt ihr ohne weitere Hilfsmittel Kristallformationen zerstören. Allgemein sind sie auch gut geeignet, um bestimmte Fluggegner zum Absturz zu bringen und damit kurzzeitig für den Rest eurer Karotten-Horde angreifbar zu machen. Die Strom-unempfindlichen gelben Pikmin sind wiederum in der Lage, Elektrozäune aus dem Weg zu räumen. Sie sind außerdem schneller beim Ausgraben von Objekten. Nur mit den blauen könnt ihr unter Wasser überleben und ausschließlich die flugfähigen Pikmin könnt ihr über kleinere Wasserflächen fliegen lassen. Nur letztere dürfen außerdem bestimmte Pflanzen aus dem Boden reißen, unter denen sich manchmal eine Frucht versteckt.

Die Elektro-Tore könnt ihr nur mithilfe der gelben Pikmen einreißen, alle anderen bekommen einen Stromschlag.

Allerdings sind beim Einsatz dieser Pikmin-Arten noch weitere Eigenschaften zu bedenken. Zum Beispiel könnt ihr die gelben Pikmin deutlich höher werfen, womit für andere Pikmin unerreichbare Stellen zugänglich werden. Auch die unterschiedliche Charakteristika der Feindtypen ist dabei zu bedenken: Manche verteilen beispielsweise Elektroschaden, der anderen Typen als den gelben Pikmin schnell zum Verhängnis werden kann. Andere greifen wiederum mit Feuer an. Hier sollten die roten Pikmin eure erste Wahl sein: Flammen an sich können ihnen nämlich nichts anhaben.

Die geflügelten pinken Pikmin sind keine allzu effektiven Kämpfer – bei Fluggegnern allerdings beweisen sie mehr Geschick als ihre andersfarbigen Artgenossen. Dennoch sind die pinken Pikmin vor allem beim Transport von Objekten hilfreich, da sie fast immer einen Weg zurück zur Basis finden, ohne in Feindkontakt zu kommen und sogar Reiserouten über Wasseroberflächen einschlagen können. Allerdings müsst ihr genau darauf achten, ob auf ihrem Weg nicht zufälligerweise ein Spinnennetz hängt. Darin bleiben sie hingegen gerne hängen. Selbst bei einem längeren Weg zur Basis für die anderen Pikmin-Arten kann es also sinnvoll sein, den sichereren Bodenweg zu nehmen. Eine gute Ortskenntnis vorausgesetzt.

Im Mehrspieler-Modus gibt es zudem noch die lila und die weißen Pikmin. Erstere sind die Kraftmeier unter den kleinen Wesen: Ein einziger lila Pikmin hat so viel Kraft beim Tragen von Obst und Gegnern wie zehn andersfarbige Artgenossen. Die weißen Karotten hingegen sind klein und giftig.

Die Anführer können nicht aktiv springen, sich aber gegenseitig werfen wie die Pikmin. Ihr musst diesen Umstand häufig nutzen, etwa um in diesem Fall an die dringend benötigten Früchte zu gelangen.

Von jedem etwas

Während normale Kadaver am nächsten Tag verschwunden sind, bleiben die von Bossen länger liegen. Sie verschaffen euch eine wahre Flut von Pikmin-Samen.

Je nach Terrain und Hindernissen empfiehlt es sich, mehrere Arten von Pikmin bei sich zu haben. Das Spiel empfiehlt zwar, das Vorgehen mittels der nur auf dem Touchpad der WiiU sichtbaren Übersichtskarte vorauszuplanen. Welche Arten und vor allem, welche Anzahl an Pflanzenhelfer ihr aber tatsächlich braucht, findet ihr letztlich erst nach einer ausgiebigen Erkundungstour heraus. Maximal 100 Pikmin dürfen sich zugleich auf dem Feld befinden, wobei ihr vollkommen frei darin seid, wie viele der jeweiligen Art ihr mitnehmen wollt – vorausgesetzt, ihr habt genug von ihnen gezüchtet. In der Zwiebel finden quasi unbegrenzt Pikmin Platz, und ihr könnt jederzeit zurück zur Basis gehen und eure Pikmin-Gefolgschaft neu zusammenstellen. Ihr dürft dabei auch ohne Zurückhaltung sämtliche Pikmin einer Gattung mit ins Feld nehmen.

Sollten euch unterwegs alle davon sterben, produziert die Zwiebel automatisch einen neuen Setzling der Art. Allerdings ist der nun nötige Prozess, um diesen Pikmin-Typ wieder zahlreich zu machen, sehr aufwändig. Zunächst sind nur Vermehrungsaktionen (Blume ernten et cetera) mit einem Pikmin möglich, dann mit zwei und so weiter. Sofern ihr euch einigermaßen geschickt anstellt, ist es aber möglich, 50 bis 100 neuer Pikmin nur einer Art innerhalb von ein bis zwei Ingame-Tagen herzustellen. Mit Blumen allein geht das natürlich nicht. Ihr könnt aber auch andere Pikmin-Arten zum Töten von Gegnern verwenden, die Kadaver dann aber von der Art zum Schiff transportieren lassen, die ihr vermehren wollt. Denn aus eurer Raumschiff-Zwiebel kommen Setzlinge der Pikmin-Farbe heraus, die den "Rohstoff" dorthin transportiert hat. Auf diese Weise gleicht ihr einen großen Verlust einer Pikmin-Sorte schneller aus, als ihr es zunächst vielleicht für möglich haltet.

Anspruchsvoller als gedachtPikmin 3 beginnt recht einfach und bietet von Beginn an eine Fülle von Tutorial-Texten und (aufsammelbaren) Zusatz-Tipps. Es führt euch sorgsam an die grundlegende Spielmechanik heran, wird mit der Zeit aber immer anspruchsvoller und vielseitiger. Zum Beispiel müsst ihr an diversen Stellen in den sechs Gebieten Brücken mit den Pikmin errichten, um das Einsatzziel erreichen zu können. Während die Brückenteile anfangs auch mal offen auf einem Haufen herumliegen, sind sie später meist auf mehrere Orte verteilt und müssen öfters erst mit einem Fels-Pikmin aus einem Kristall herausgebrochen werden. An diesen Stellen ist es anfangs unerlässlich, den jeweiligen Pikmin-Typus in ausreichender Anzahl bei sich zu haben. Genauso wie die Fels-Pikmin bei den Kristallen, benötigt ihr in Höhlen quasi immer auch gelbe Pikmin, um sie an durchtrennten Stromleitungen als Flickmaterial zu benutzen. Ohne sie geht es an diesen Stellen einfach nicht weiter. Zumindest bei manchen Teilen kommen aber später alternative Objekte hinzu. Aus Ameisenhaufen, aus denen ihr oft Brückenteile herausholen müsst, grabt ihr später auch explosive Steine aus. Mit ihnen sprengt ihr Steintore auf, zerstört Kristalle oder bekämpft schwierige Gegner. Ohne sie werdet ihr insbesondere bei einem Bossgegner keine Chancen haben.

Den Motivations-Nektar setzt ihr manuell ein. Die Pikmin verfärben sich dann für einige Sekunden und kämpfen besser.

Mit den beiden noch fehlenden Crew-Mitgliedern ergeben sich zudem weitere taktische beziehungsweise Puzzle-Lösungs-Möglichkeiten. Die kann der aktive Anführer nämlich genauso werfen wie die Pikmin und so beispielsweise über eine schmale Schlucht oder ähnliches werfen. Die Pikmin werft ihr dann einfach hinterher und wechselt in die Rolle des bereits hinüberbeförderten Anführers. Später müsst ihr das gleich über drei Plattformen hinweg machen, was logischerweise erst mit dem dritten Crew-Mitglied möglich ist.

Zwei gute Möglichkeiten, mehr aus seiner maximal 100 Pikmin starken Gefolgschaft herauszuholen, sind Nektar und Motivationsnektar. Ersteren findet ihr in zahlreichen Eiern in den Levels und bei manchen Gegnern. Lasst ihr eure Pikmin davon trinken, wächst ihnen aus dem Blatt auf ihrem Kopf eine Blume. Sie sind dann etwas zäher, machen mehr Schaden und sind zudem flinker auf den Beinen. Die Steigerung ist zwar in allen genannten Bereichen nur minimal, dafür allerdings ist die Veränderung dauerhaft. Nur der Tod kann euren Pikmin die Blume wieder wegnehmen – und neue Einheiten haben zunächst natürlich keine Blume. Den Motivationsnektar wiederum hinterlassen einige größere Gegner. Den sammeln allerdings nicht die Pikmin, sondern eure Astronautenführer ein. Das Zeug, das ihr dann per Knopfdruck auf die Pikmin versprühen könnt, ist allerdings kein Liebestrank. Stattdessen verwandelt ihr eure Begleiter damit in wahre Rambos – in Pikmin-Maßstäben, versteht sich. Der Effekt hält allerdings nur eine kurze Zeit an.

Wenn eure Pikmin Nektar trinken, wächst ihnen anstelle des Blatts eine Blume auf dem Kopf. Sie sind dann stärker, zäher und auch ein bisschen schneller. Die Verbesserungen sind dauerhaft, ihr verliert sie nur, wenn die Pikmin sterben.