Test: Epische Rundenstrategie

Panzer Corps: Grand Campaign Test

Rüdiger Steidle 11. März 2013 - 19:14 — vor 10 Jahren aktualisiert
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Im ersten Kriegsjahr trefft ihr noch auf veraltete Waffengattungen wie Kavallerie. Das wird sich aber schon bald ändern.
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Überfall auf PolenEs gäbe noch viele weitere Absätze zum spannenden Spielprinzip von Panzer Corps zu füllen, doch das muss fürs erste genügen, um Neulingen Lust zu machen. Schließlich richtet sich die Grand Campaign ohnehin an Veteranen, die das Hauptprogramm aus dem Effeff kennen. Allein schon, weil sie schwieriger – und damit meinen wir: deutlich schwieriger – ausfällt als die Originalkampagne. Los geht es 1939 mit dem Überfall auf Polen. Was im Hauptprogramm nur ein kurzes Scharmützel darstellt, erstreckt sich in der Erweiterung auf satte zehn Szenarios, von Danzig bis Warschau. In diesem Spieljahr wird Panzer Corps seinem Namen nur bedingt gerecht, denn zu dieser Zeit regieren die deutschen Tanks das Schlachtfeld noch genauso wenig wie die gegnerischen – dazu sind sie einfach noch zu schwach und unterentwickelt. Stattdessen ruht die Hauptlast der Gefechte auf den Schultern der Infanterie und der Luftwaffe. Die Schlachten sind deutlich abwechslungsreicher als im Original. So prescht ihr nicht nur zur Attacke vor, sondern findet euch auch mal in der Defensive wieder, wenn ihr plötzlich mitten in einen polnischen Gegenangriff geratet.

Außerdem bietet euch ein Bonusszenario einen Vorgeschmack auf die späteren, ultra-harten Fights an der Ostfront: In „Spoils of War“ fordert euch ein Kommandeur der Roten Armee zum Duell, das sich beinahe wie ein Multiplayer-Gefecht spielt (die Erweiterung selbst ist nur für Solisten). Beide Armeen prallen in der Mitte der Karte aufeinander und es entbrennt eine erbitterte Auseinandersetzung um die zentrale Stadt. Die Invasion Norwegens, bei der zum ersten Mal Luftlandetruppen und Kriegsschiffe zum Einsatz kommen, stellt den Abschluss des ersten DLCs dar, und ist mit der Betonung auf schnellen Vormarsch mit See-, Land- und Luftstreitkräften so spannend wie in alten Panzer-General-Tagen.
Das Spieljahr 1940 führt euch in die Benelux-Länder und schließlich nach Frankreich, wo ihr es mit den fast unbezwingbaren französischen Tanks zu tun bekommt, denen eure Modelle einfach nicht gewachsen sind. Hier entpuppt sich neben den Sturzkampfbombern die „Acht-Acht“ als euer bester Freund. Dieses Flugabwehrgeschütz (Flak) lässt sich per Mausklick in eine potente Panzerabwehrkanone (Pak) verwandeln. Diese Funktion gab es zwar auch bereits im Original, sie wird aber in den DLCs noch ausgebaut. So verrichten manche der deutschen Sturmgeschütze ihren Dienst wahlweise als Artillerie oder Aushilfs-Panzerabwehr, genau wie die russische SU-Familie (SU-76, 122, 152), die euch später noch gehörig einheizen wird.

1941 steht nach kurzen Feldzügen in Jugoslawien, Griechenland und auf Kreta ganz im Zeichen der "Operation Barbarossa", der Invasion der Sowjetunion. Dort erwartet euch anfangs nur geringe Gegenwehr, die aber immer stärker wird, je weiter ihr in Richtung Moskau vorrückt. Dabei setzt euch die Rote Armee vor allem mit unvorstellbaren Mengen an Fußtruppen zu. Die meisten davon sind blutige Rekruten, die ihren Mangel an Erfahrung aber durch Masse wieder wettmachen. Nach der verlorenen Schlacht um Moskau befindet ihr euch im Kessel von Demjansk zum ersten Mal seit langem wieder in der Verteidigung.

Katz und Maus mit den Sowjets
Gelegentlich wählt ihr zwischen zwei verschiedenen Kampagnenpfaden – das erhöht den Wiederspielwert.
1942 erwartet euch ein Hin und Her an der Ostfront. Bei Kharkov stürzt ihr euch in eine große Panzerschlacht, bei der ihr die anrollende Rote Armee irgendwie an einem Flussübergang zum Halten bringen müsst, während ihr sie im Norden und Süden umgeht, um den Sowjets in den Rücken zu fallen. Beim Vormarsch auf Sewastopol stehen euch schwere Eisenbahngeschütze und Mörser zur Verfügung, um die beinahe undurchdringlichen Bunkerlinien aufzubrechen, wogegen beim finalen Straßenkampf um die Stadt wieder die Infanterie die Hauptrolle spielt – genau wie bei der abschließenden Serie der Kämpfe um Stalingrad, die in einer desaströsen Niederlage für eure Truppen enden.

Dann steht ihr an einem Scheideweg: 1943 teilt sich die Grand Campaign in zwei Pfade, einen an der Ostfront und einen im Westen (der zusätzlich ein paar Schlachten aus 1942 umfasst). Im Osten erwarten euch mit Ausnahme der gigantischen Panzerschlacht von Kursk (bis zum Schluss die größte Operation) weitgehend Defensivmissionen. Dort – und noch stärker in '44 Ost – wird aus der Grand Campaign ein zähes Gemetzel, das euch kaum strategische Freiheiten lässt und eher in Arbeit als Vergnügen ausartet. Fast immer müsst ihr eine Stadt, eine Bahnline oder einen Flussübergang auf Teufel komm raus halten, bevor ihr mit etwas Glück in den letzten paar Runden noch zum Gegenschlag ausholen dürft. Abwechslung? Fehlanzeige. Dass der Computergegner sich in der Offensive ziemlich dämlich anstellt, verstärkt den Frust noch. Auf taktischer Ebene gehört die KI in Panzer Corps zwar zu den besten des Genres und überrascht in der Verteidigung immer wieder mit cleveren Tricks, mit großen Angriffsoperationen ist sie aber sichtlich überfordert. Im Wesentlichen schickt der KI-Kommandeur einfach blindlings alles, was er hat, schnurstracks an die Front, ohne Rücksicht auf Verluste. Dass ihm die Leveldesigner dafür Unmengen an Material zur Verfügung stellen, gleicht dieses Manko nicht aus. Die eigentliche Herausforderung ist in diesen beiden Spieljahren eher, mit Munition und Nachschub hauszuhalten, als den gegnerischen Vormarsch zu stoppen.

Bis zum bitteren Ende?Zum Glück haben die Macher das Problem bald erkannt und die Beschwerden im Forum erhört. Die weiteren Szenarien an der Ostfront und die später veröffentlichten Gefechte gegen Amerikaner und Briten spielen sich wieder wesentlich abwechslungsreicher. So dürft ihr in '45 Ost gleich nach der ersten Mission wählen, ob ihr im weiteren Verlauf lieber attackieren oder verteidigen wollt. Am besten, ihr zieht die erste Option, denn dann erwarten euch einige der spannendsten Einsätze der Grand Campaign. Beispielsweise durchbrecht ihr vor Danzig die feindlichen Linien, um sowjetische Artillerie im Hinterland zu vernichten, und bei Breslau kommt ihr eingeschlossenen Verbündeten zu Hilfe, die ihr dann in einem aufreibenden Rückzugsgefecht evakuieren müsst. Ihr Finale findet die Ost-Kampagne schließlich in Berlin, wo euch bei gutem Abschneiden noch eine Überraschung winkt.
Besonders erfolgreiche Generäle dürfen auf Wunderwaffen wie Jets und V-Raketen zugreifen.
Ardrianer 19 Megatalent - 19689 - 11. März 2013 - 19:36 #

als HoI Veteran müsste ich mich hier eigentlich zu Hause fühlen ^^
klingt sehr gut. steht auf meiner Liste das Spiel :)

Aiex 16 Übertalent - 4439 - 11. März 2013 - 20:47 #

Das hat mit den HoI Mechaniken nicht viel zu tun, aber ja ich find es als HoI Fan auch Klasse.

vicbrother (unregistriert) 11. März 2013 - 19:51 #

Bitte fügt noch einen Minuspunkt in euren Wertungskasten hinzu: Das WK2-Szenario ist alt und der Krieg ist lange vorbei. Ich verstehe einfach nicht, warum man das Schlachten des WK2 immer wieder als Basis von Spielen dienen kann. Weder die Diktatur Stalins, noch das Dritte Reich, noch das koloniale Empire verdienen den Sieg oder machen diesen wünschenswert, noch glänzt der Konflikt im Spiel durch ein spannendes Gleichgewicht der Kräfte.

Ardrianer 19 Megatalent - 19689 - 11. März 2013 - 19:56 #

bei Shootern würde ich dir zustimmen, bei dieser Art von Spielen? nein! klares nein! dieses Szenario ist wie geschaffen für die Art von Spielen

Deathsnake 20 Gold-Gamer - 22556 - 11. März 2013 - 19:58 #

Was soll man nehmen? WK2 geht nunmal gut. Ein Dynasty General, Fantasy General (mein Lieblings-General) und Star General waren alle Reinfälle. Leider.

Pass auf wie sich Company of Heroes 2 verkaufen wird. Wie geschnitten Brot. Lass CDV wieder hochkommen und ein neues Sudden Strike oder Blitzkrieg releasen. Das geht weg.

vicbrother (unregistriert) 12. März 2013 - 9:49 #

Also ich fand nur Fantasy General gut, allerdings sah ich es mir gestern nochmal auf YouTube an: Brauner Hintergrund, Fitzelfiguren - das lockt heute auch keinen mehr.

Fantasy ist aber immerhin eine Möglichkeit interessante strategische Herausforderungen abzubilden, jenseits alter und aktueller Konflikte.

goodoldtimes (unregistriert) 24. März 2013 - 19:25 #

Dann freu Dich aufs neue Age of Wonders.

DomKing 18 Doppel-Voter - 9954 - 11. März 2013 - 20:10 #

Spannendes Gleichgewicht der Kräfte? Wo gabs das schon? Welche Konflikte bleiben dann übrig? Nicht zu vergessen, man tut das hier alles virtuell und Kriegsverbrechen gibt es i.d.R. nicht, gerade nicht bei Strategiespielen. Also welche Szenarios bleiben noch?

vicbrother (unregistriert) 12. März 2013 - 9:55 #

Virtualisierung von Kriegen halte ich für verharmlosend. Aber hey, unsere Wehrmacht war ja auch eine über jeden Zweifel erhabene Truppe.

Konflikte die da übrig bleiben? Im realen sind es zB die Konflikte zu Napoleons Zeiten. Aber besser sind m.E. reine Fantasy-Spiele, da diese nicht auf echten Konflikten beruhen und ich bin auch wesentlich motivierter: Mir als Goblin ist doch klar, dass ich für meine Leibspeise "gebratene Elfenohren" nur bekomme, wenn die Elfen bluten :)

Sp00kyFox (unregistriert) 11. März 2013 - 20:28 #

du kritisierst hier im ernst die moral bei dem szenario? abgesehen mal von dem umstand, dass du in panze rcorps nicht nur die achsenmächste übernehmen kannst, hast du die ethische problematik wohl so in jedem aktuellen shooter und strategiespiel.
immer wieder gehts es um das durchsetzen eigener machtansprüche, mehr oder weniger nicht gerechtfertigte kriege und das ganze verpackt in einer entsprechend gefärbten datstellung des entwickler-landes.
das darstellung von modernen wirtschaftskriegen der usa oder irgendwelchen propagandageschichten ala moh und cod ist keineswegs besser. schlussendlich dient das alles nur als szenario für eine spielmechanik die den kunden unterhalten soll.

Politician 13 Koop-Gamer - 1286 - 11. März 2013 - 20:38 #

Ich finde die akutellen Shooter sogar wesentlich schlimmer als jegliche Strategiespiele, da sie klar politisch Stellung beziehen und jegliche Konflikte einseitig darstellen. Deshalb sind COD und Konsorten für mich auch No-Gos.

vicbrother (unregistriert) 12. März 2013 - 9:57 #

Die Shooter senken die Gewaltschwelle (man ist nicht nur Zuschauer, sondern Täter; eine Reflektion findet aufgrund der Geschwindigkeit des Spiels nicht mehr statt) und bereiten auf Konflikte vor: Viele Shooter nehmen ja aktuelle politische Konflikte und spinnen diese weiter. Völkerfriede und Verständigung sehen anders aus.

Korbus 15 Kenner - 3189 - 12. März 2013 - 16:04 #

Nur so nebenbei, Du bist nicht zufällig Mitarbeiter des KfN?

vicbrother (unregistriert) 12. März 2013 - 16:42 #

Eine Frage ist doch noch kein wissenschaftlicher Aufsatz: Wie konntest du erraten, dass ich in der Kommission für Förderung von Nachwuswissenschaftlerinnen bin??

Korbus 15 Kenner - 3189 - 12. März 2013 - 17:51 #

Nun einige Deiner Ansichten hier klingen so abgedroschen das sie direkt aus dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen kommen könnten, daher die Frage. Aber wenn Du lediglich Mitglied in der Kommission für Förderung von Nachwuswissenschaftlerinnen bist bin ich beruhigt.

vicbrother (unregistriert) 12. März 2013 - 18:16 #

Was hast du gegen eigenen Denken, kritisches Hinterfragen und die kriminologische Forschung? Das die Katholische Kirche nicht an der Aufarbeitung ihrer Untaten interessiert ist ist bekannt, aber Ursachenforschung und Aufarbeitung ist für alle anderen ein wichtiger Baustein für das Gesellschaftsverständnis.

Korbus 15 Kenner - 3189 - 12. März 2013 - 18:30 #

Möp, hier gehts um Videospiele und Gewalt in eben diesen. Wäre schön wenn wir bei dem Thema bleiben könnten.

vicbrother (unregistriert) 12. März 2013 - 10:11 #

Denk an RPGs, sie konfrontieren uns ständig mit der Moralfrage, warum sollten wir diese also bei anderen Spielen ausblenden?

Sp00kyFox (unregistriert) 12. März 2013 - 12:04 #

weil sie bei rpgs zum spielinhalt gehören, bei strategie-titeln oder ego-shootern aber nicht.

vicbrother (unregistriert) 12. März 2013 - 13:26 #

Gehört es nicht zum Strategiespiel dazu, sich für eine Seite zu entscheiden?

Sp00kyFox (unregistriert) 12. März 2013 - 19:00 #

nicht wirklich. es gibt strategie-spiele in denen du dich innerhalb einer mission für unterschiedliche parteien entscheiden musst. aber die eigentliche rasse oder partei die man selbst spielt, ist eher eine optionsfrage die sich außerhalb der eigentlichen spielmechanik befindet.
genauso wie die frage des schwierigkeitsgrades oder der grafikoptionen.

Politician 13 Koop-Gamer - 1286 - 11. März 2013 - 20:37 #

Ich bin ja persönlich ein größerer Freund fiktiver Szenarien bei Strategiespielen, da man dort freier um ein möglich gutes Spielerlebnis rum designen kann.
Ich wollte mir die Panzer Korps Reihe trotzdem mal zulegen. Strategisch soll es ja echt gut sein.
Aber ja es gäbe interessantere Szenarien da stimme ich zu.

Anonhans (unregistriert) 12. März 2013 - 2:32 #

In welchem Krieg hat denn eine Seite den Sieg wirklich "verdient"? Man kanns ja fast immer von beiden (oder allen) Seiten betrachten und merkt schnell, dass man relativ gut gegen alle argumentieren kann. Klingt zwar nen bisschen abgedroschen, aber eigentlich gibt es bei nem Krieg sowieso immer nur Verlierer. Geht halt im echten Krieg darum, Menschen zu töten. Das kann man eigentlich als normal denkender Mensch nicht feiern.
Aber hier geht es ja zum Glück um ein Videospiel :) Da wird sich das Szenario ausgeliehen, weil es ein Weltkrieg(!) war, in dem verdammt viele und unterschiedliche Truppen gegeneinander gekämpft haben. Da hat wohl jeder mal von gehört, hat ansatzweise ne Vorstellung davon und kann was damit anfangen. Und in Sachen Gleichgewicht der Kräfte werden die Entwickler sich wohl die entsprechende Freiheiten genommen haben, indem sie nicht die historisch korrekten Truppenstärken übernommen haben. Wär wohl sonst reichlich langweilig bzw zu schwer/leicht. Ist halt am Ende nur nen Spiel ;)
Ich kann mich zwar auch für fiktive Kriege "begeistern", aber es hat schon seine Gründe, dass Filme, Bücher und Spiele sich gerne mal bei solchen historischen Szenarien bedienen.

Nekator (unregistriert) 12. März 2013 - 2:43 #

*seufz* ist in D-Land wohl nicht möglich ein Strategiespiel in der Epoche zu bringen, ohne dass gewisse Leutchen ihre moralinsauren Schwafeleien ablassen müssen... so überflüssig.

vicbrother (unregistriert) 12. März 2013 - 10:09 #

Bitte gehe respektvoll mit den Forenteilnehmern um, auch wenn diese vielleicht nicht deiner Meinung sind oder andere Gedankengänge ins Spiel bringen. Ich glaube nämlich nicht, dass die abwertende Bemerkung "gewisse Leutchen" angebracht und in diesem Forum erwünscht ist.

Nekator (unregistriert) 12. März 2013 - 15:25 #

Ich kann es auch definitiver machen und dich einen extremistischen Hetzer nennen... nichts anderes sind Leute für mich, die sogar noch in Computerspielen ihre politischen Ansichten rumposaunen müssen.

vicbrother (unregistriert) 12. März 2013 - 16:35 #

Wenn für dich Menschen, die Spielinhalte auch mal hinterfragen, "politische Hetzer" sind, was sind dann erst diejenigen, die diese Spiele und Inhalte auf den politischen Ideen des WK2 aufbauen und programmieren?

Ketzerfreund 16 Übertalent - 5978 - 13. März 2013 - 10:24 #

Spiele wie dieses bauen doch nicht auf politischen Ideen auf! Himmel, das Heranziehen eines historischen Szenarios ist doch kein politisches Statement an sich!
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Diese Diskussion erinnert mich an einen News-Artikel, den ich vor zwei Jahren zum Erscheinen von Combat Mission Afghanistan (www.gamersglobal.de/news/27301) schrieb, ein Spiel einer Serie, die vom 2. Weltkrieg bis zu einem fiktiven Jetztzeit-Szenario gegen Syrien(!) reicht. Was ich dort im dritten Absatz über das Spiel aus einem etwas anderen Genre, aber mit einer Zielgruppe gleichen Anspruchs schrieb, gilt auch hier: Die Gründe für die Wahl bestimmter Szenarien in Strategiespielen wie diesem decken sich letztlich zum Teil mit den Gründen für die Zweckmäßigkeit der technischen Präsentation - es geht im Kern um das Lösen taktischer und/oder strategischer Probleme und nichts weiter.
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Der zweite Weltkrieg ist aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften dafür so gut geeignet: Zum Einen hat er eine große Anzahl verschiedener Umgebungen unter verschiedenen klimatischen Bedingungen vorzuweisen, die als vielfältige Spielfelder herhalten können. Zum Anderen fand er mit einem technischen Entwicklungsstand statt, in dem die Haupt-Kriegsteilnehmer mit Einheiten aufwarteten, die sich für Spielsituationen gut ausbalancieren lassen. Ein Spiel über den Zulukrieg sinnvoll zu gestalten, wäre da sehr viel schwerer. Schließlich soll die Fähigkeit des/der Spieler(s) für den Erfolg einer Armee gegen die andere ausschlaggebend sein, nicht eine massive Überzahl oder starke technische Überlegenheit allein. Und keine ernstnehmbare Person kauft so ein Spiel aus Loyalität zu einer der dargestellten Kriegsparteien - das würde in der Tat eher zu einem hypothetischen, aus tatsächlich politischen Gründen gemachten Spiel passen, und für ein solches würde man sich sicherlich nicht eines so "trockenen" Genres wie dem der Rundenstrategie bedienen.
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Die Auswahl bestimmter Szenarien für Strategiespiele ist, wie Du siehst, weit pragmatischer begründet als Du glaubst. Warum gibt es kaum bis gar nichts zum 1. Weltkrieg? Weil es schlicht und ergreifend nicht _interessant_ ist, ständig haufenweise Einheiten in eine Front zu werfen und zehn Züge abzunicken, bis sie sich mal ein Feld nach Westen oder Osten bewegt (natürlich könnte man auch andere Fronten ins Auge fassen, wo es durchaus mal zu spannenden Situationen kam, aber offenbar glauben die Spielehersteller, ein 1.-WK-Spiel müsste zwangsläufig den Fokus auf der Westfront haben, weshalb sie es lieber gleich ganz sein lassen, aber das ist ein anderes Thema). Das gleiche gilt auch für militärische Simulationen, die wie Strategiespiele wie dieses frei von politischem Täteräh sind. Im Mittelpunkt steht stets die Bewältigung von herausfordernden Situationen. Die Frage danach, in wie vielen Zügen ich es schaffe, Moskau zu erobern, unterscheidet sich in nichts von der Frage, in wie vielen Zügen ich es schaffe, meinen Nachbarn Schach-Matt zu setzen.
Wenn ich in Foren zu Strategiespielen herumlungere, erlebe ich nicht, dass sich die Community in soviele Lager spaltet, wie das entsprechende Spiel Kriegsparteien hat, die sich dort politisch gegenseitig angiften. Ich sehe stattdessen Leute, die sich um die Spielbalance auf dieser oder jenen Karte sorgen, die Überlegenheit von Einheit X gegenüber Einheit Y debattieren oder eine von einem Forumteilnehmer berichteten Spielsituation so kommentieren, wie früher im Dritten Schachturniere kommentiert wurden (www.youtube.com/watch?v=GuG0SToF4kI). Ebenso stelle ich fest, dass etwa im Rise-of-Flight-Forum eher über das Flugmodell irgendeines Vehikels geklagt wird, als dass irgendwer sich den Kaiser zurückwünscht.
Und nicht einmal bei Shootern habe ich je erlebt, dass die dargestellten Parteien an sich groß diskutiert worden wären (d.h. über das journalistische Echo irgendwelcher PR-Skandalköcheleien hinaus); in COD erfüllt jeder Spieler im Multiplayer seine Aufgaben, egal, ob er in einem Modell eines Marines oder eines Nahostlers herumläuft. Auch in CS spielt jeder in seinem Team seine Spielfigur entsprechend der Spielmechanik, unabhängig davon, ob es als "Terroristen"- oder "Kontra-Terroristen"-Einheit dargestellt wird. Auch dort diskutiert man eher über Mapdesigns und Waffenbalancing statt über die politischen Ansichten der dargestellten Parteien.
Um mir abschließend eine nicht ganz ernstgemeinte Prise Polemik zu erlauben: Warum klagst Du nicht gleich Schach dafür an, Rassenunruhen zu schüren, da weiße gegen schwarze Figuren ins Feld geschickt werden, häh?! ;>
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Und zum Schluß: Musik! www.youtube.com/watch?v=G2APLuHrdEU

vicbrother (unregistriert) 13. März 2013 - 12:37 #

Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich erinnere mich ebenfalls gerne an die damaligen Schachsendungen im TV (WDR - Spahn ist aber im Ruhestand und damit wird Schach nicht mehr gesendet - und kurzzeitig mal Eurosport - mit Eric Lobron statt Helmut Pfleger) zurück.

Worauf ich hinauswollte ist die Nutzung von Szenarien die mit der aktuellen Geschichte verbunden sind und die Entwicklerstudios sich hierzu auch keinerlei Gedanken machen. Ich finde das unsinnig und verklärend und rege ein Nachdenken über alternative Szenarien an.

Gerade bei den Shootern gibt es öfter mal Kritik an den Szenarien, die oft aktuelle Konflikte eskalieren lassen oder alte Kriege durchspielen. Durch die Geschwindigkeit und der schnellen Ereignisabfolge kann man hier nicht davon ausgehen, dass die Spieler über diesen Hintergrund nachdenken - ein Fakt den das US-Militär erkannt hat und daher eigene Shooter rausbringt. Dahinter steckt dann schon System.

Schach würde ich aufgrund der Abstraktion nicht anklagen - aber Fantasy-Spiele leben schon von Vorurteilen und Rassenunterschieden: weißhäutige "Herrenvölker" wie die Elfen vs grünhäutige "Sklavenvölker" wie die Orcs. Aber das betrachten wir beim Erscheinen von Age of Wonders 3 mal genauer ;)

Tanami71 12 Trollwächter - 855 - 12. März 2013 - 17:19 #

Ein Minuspunkt für ein bestimmtes Szenario zu geben ist keine gute Idee.
Wenn man Western-filme nicht mag , dann geht man nicht rein. Verlangt aber nicht von anderen ,daß sie den Film wegen des Settings schlecht schreiben.
Ebenso erinnert diese ganze moralische Argumentation an selige "ASM"-Zeiten. Dort wurden auch manche Spiele wegen der Vorlieben einzelner Tester zerrissen.
Davon abgesehen kann auch das braten von Elfenohren mißverstanden werden. Vielleicht kommt ja jemand auf die Idee mit gebratenen Menschenohren :-))

Gruß
PS: Am liebsten hätte ich geschrieben "Don't feed the Troll"! Aber du hast ja auch vernünftig gepostet...also nix für ungut. Einfach nicht kaufen. Ich für meinen Teil bin Fan von Matrix Games...

Imbazilla 15 Kenner - 3068 - 11. März 2013 - 20:00 #

Wieso denn eine USK 18? Und dazu PEGI 7+, sehr gut :D

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 12. März 2013 - 12:12 #

Das dürfte damit zusammenhängen, dass man im Hauptprogramm auf der Seite Deutschlands den Krieg gewinnen kann. Obendrein fallen manche Missionsbeschreibungen arg martialisch und unreflektiert aus, Marke "Das Deutsche Volk steht tief in Ihrer Schuld."

Elton1977 21 AAA-Gamer - - 28893 - 11. März 2013 - 20:44 #

Die Panzer Corps-Reihe macht einfach nur einen Heidenspass. Ich hoffe auf einen zweiten Teil, wo man dann auf Seiten der Alliierten in die Schlacht ziehen kann.

Aiex 16 Übertalent - 4439 - 11. März 2013 - 20:48 #

Ich kann noch Panzer Tactics für den DS empfehlen.

Grziwatzk1 (unregistriert) 11. März 2013 - 21:10 #

Wo habt Ihr denn die Preisangaben her? o.O

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 12. März 2013 - 12:05 #

Aus dem Slitherine E-Shop. Die Preise der Boxed-Versionen bei hiesigen Händlern weichen teils ab.

Grziwatzk1 (unregistriert) 13. März 2013 - 8:28 #

Also ich seh da 25€ für das Grundspiel...

Exocius 17 Shapeshifter - 7534 - 11. März 2013 - 21:31 #

Vielen Dank für den Test dieses Strategiejuwels.
Ich warte bzw. hoffe das eine Steamversion erscheint, dann werde ich sofort zuschlagen.

***** (unregistriert) 11. März 2013 - 21:43 #

auf steam greenlight ist seit einigen tagen ein panzer corps eingestellt.

Exocius 17 Shapeshifter - 7534 - 11. März 2013 - 22:35 #

Und ich habe prompt dafür gevotet :)

Cloud (unregistriert) 12. März 2013 - 8:20 #

dito

Elton1977 21 AAA-Gamer - - 28893 - 12. März 2013 - 9:01 #

Das werde ich auch noch machen!

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62024 - 15. März 2013 - 20:15 #

Habe auch dafür abgestimmt.

Sören der Tierfreund (unregistriert) 12. März 2013 - 0:41 #

Diese Spiele haben schon vor 10 Jahren Bestwertungen bekommen und sahen genauso aus :D

vicbrother (unregistriert) 12. März 2013 - 10:17 #

Guter Gedanke. Ja, irgendwie ist die Zeit bei diesen Spielen stehengeblieben. Als ich mir gestern aber Fantasy-General-Videos ansah wurde mir bewusst, wie schlecht die Form der Präsentation ist und wie wenig Fortschritte es gibt. Warum können solche Spiele nicht in echtem 3D wie zB in Fantasy Wars/Elven Legacy daherkommen? Das wäre doch mal ein Fortschritt.

Cloud (unregistriert) 12. März 2013 - 11:06 #

Ich fand Fantasy Wars/Elven Legacy ja auch gut, aber es war dank der 3D-Grafik in Punkto Übersichtlichkeit und Bedienung einfach ein Krampf und den 2D-Titeln ganz klar unterlegen. 3D-Grafik ist bei solchen Spielen kein Fortschritt, sondern eine Verschlechterung.

vicbrother (unregistriert) 12. März 2013 - 11:45 #

Ich finde das zieht einen mehr ins Geschehen hinein. Bei Fantasy Wars/Elven Legacy war nur die Steuerung und das UI undurchdacht...

Aiex 16 Übertalent - 4439 - 12. März 2013 - 18:07 #

Wer was anderes als Nato Symbole benutzt is eh ein Noob.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 13. März 2013 - 9:05 #

NATO-Symbole bei z.B. Fantasy General...?

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25649 - 13. März 2013 - 15:15 #

Da wäre mal eine interessante Idee. :)

Aiex 16 Übertalent - 4439 - 13. März 2013 - 16:20 #

Tut mir leid, hier gibts keine Ironie Symbole. Werd es nächstes mal extra dazuschreiben.

Philley (unregistriert) 14. März 2013 - 12:02 #

Das erinnert mich irgendwie an Hearts of Iron...
Da hab ich tatsächlich nur mit taktischen Zeichen gespielt. War wesentlich übersichtlicher. (Sofern man sie denn beherrscht)

Thomas_de_Ville 14 Komm-Experte - 2233 - 12. März 2013 - 2:44 #

Vielen Dank für diesen ausführlichen Test eines meiner Lieblingsspiele :)
Bin auch froh, das es so eine gute Wertung bekommen hat.... :)

BruderSamedi 19 Megatalent - P - 13628 - 12. März 2013 - 9:39 #

Beinhaltet das Spiel auch historische Informationen, also wird man über technische (Neu-)Entwicklungen, Kriegsverlauf und (echte) Schlachtverläufe informiert? Ich kenne aus dem Genre bisher nur Historyline, was mir besonders wegen dieser Informationen im Gedächtnis blieb.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468612 - 12. März 2013 - 9:40 #

So gut wie nicht, also wenn du irgendeine halbwegs ernsthafte historische Abhandlung der Geschehnisse erwartest.

Cloud (unregistriert) 12. März 2013 - 11:10 #

Schau dir die Kampagnen des Design Mod Projects an (z.B. die neue Ostfront-Kampagne unter www.designmodproject.de/forum/viewtopic.php?f=2031&t=26903 ). Die sind nicht nur besser und vor allen Dingen auch fordernder, als die offiziellen Erweiterungen (welche für PG-/PC-Veteranen eher zu leicht sind), sondern enthalten auch noch Hintergrundinfos, für die man Stunden zum Lesen braucht.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 12. März 2013 - 12:08 #

Das Hauptprogramm beinhaltet eine ganz anständige Enzyklopädie, die vor allem die technische Ausrüstung beleuchtet, allerdings in erster Linie im Hinblick auf die Verwendung im Spiel. Bei den späteren Erweiterungen gibt es in den Briefings hin und wieder ein Sätzchen zu den historischen Gegebenheiten. Das ist aber auch schon alles. Als Geschichtslektion taugt Panzer Corps definitiv nicht.

BruderSamedi 19 Megatalent - P - 13628 - 12. März 2013 - 12:44 #

Danke für alle Antworten. Das ist mMn eine vertane Chance für so ein Spiel, welches auf einem realen Szenario basiert. Natürlich will ich nicht stundenlange Abhandlungen zwischen den Missionen lesen, aber ein wenig Begleitinformation zu den Hintergründen fände ich bei sowas schon schön.

Sp00kyFox (unregistriert) 12. März 2013 - 13:03 #

das ist natürlich ein zweischneidiges schwert bei solchen spielen mit dynamischer kampagne. wer es sich nicht genau auskennt mit den details des krieges, mag dann solche begleittexte für bare münze nehmen. obwohl durch die eigenen handlungen die kampagne sich im verlauf von der realität verabschiedet hat.
und der mehrwert von gefakten historischen erläuterungen ist auch fraglich.

BruderSamedi 19 Megatalent - P - 13628 - 12. März 2013 - 14:21 #

Das müsste man dann in diesem Fall herausstellen, wenn sich eine wirklichkeitsnah beginnende Kampagne von der Realität verabschiedet.
Und wieso "gefakte historische Erläuterungen"? Es muss doch nicht falsch sein, nur weil es als Intermezzo zwischen zwei Schlachten gezeigt wird. Natürlich sollte man nichts als Tatsache verkaufen, was man sich ausgedacht hat. Oder man sagt halt von vornherein "Wir nehmen zwar das Szenario, aber nichts davon stimmt mit irgendwelchen echten Ereignissen überein".

DocRock 13 Koop-Gamer - 1380 - 12. März 2013 - 19:44 #

Mich nervt bei Panzer Corps der massive Glücksfaktor der Kämpfe. Mal verliert man alles, mal quasi nichts. Das artet dann immer in Laden/Speichern aus...

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 13. März 2013 - 6:38 #

Da habe ich einen Tipp für dich: STRG + SHIFT + ALT + C drücken, dann in das erscheinende Fenster "chess" eingeben (ohne Anführungszeichen) und der Kampfausgang entspricht exakt der Vorhersage.

Unter http://www.slitherine.com/forum/viewtopic.php?f=121&t=25990 gibt's weitere Cheats.

DocRock 13 Koop-Gamer - 1380 - 13. März 2013 - 8:22 #

Vielen Dank! Geht das auch beim ursprünglichen PzC? Dann muss ich das heute gleich mal wieder installieren. :)

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 13. März 2013 - 10:40 #

Ja, das geht. Es gibt sogar die Überlegung, das "offiziell" in den Schwierigkeitsgrad miteinzubauen, aber das ist noch nicht entschieden.

DocRock 13 Koop-Gamer - 1380 - 13. März 2013 - 13:59 #

Sehr gut, vielen Dank nochmal! Hab erstmal den halben Vormittag damit verbracht meine Serial wiederzufinden (Digital Download -.- ) aber dann "mit Freude" Polen überrollt. ;) Das Addon wird definitiv gekauft..

goodoldtimes (unregistriert) 24. März 2013 - 20:02 #

Ja die Kampfergebnisse sind zum Teil echt dumm: Wie sollen sich ein paar Rekruten ohne Panzerfäuste in offenem Gelände geg. eine Panzerdivision halten und auch noch schwere Verluste zufügen ? Warum treffen russische Jäger dauernd meine Panzer und meine Jäger so gut wie nie ? Mir kamen die Ergebnisse bei Panzer General u. Co nachvollziehbarer und besser vor. Klar hin und wieder waren auch Rekruten einfallsreich und cool, aber die Regel war das dann nicht. Auch wäre es schön, wenn die SS nie fliehen würde. Taten sie ja auch nicht in der Realität: Bis zur letzten Kugel, bis zum letzten Mann.

Oder: eine bis auf healt 1 runtergebombte Einheit, rot - also surpressed, zieht sich 4 mal (!!!) zurück, ohne zu sterben-meine Einheiten haben NIE so viel Glück, auch wenn sie viel bessere Werte haben.

Marc Oberhäuser 14 Komm-Experte - 2546 - 13. März 2013 - 7:12 #

Hach, vor 10, 15 Jahren war ich noch ein großer Fan des Genres, aber ich muss leider zugeben, dass ich heute einfach nicht mehr die Geduld habe, mich durchzubeißen. Dennoch freut es mich zu sehen, dass es immer noch einen schönen Markt für die Perfect und Panzer Gernerals gibt:)

goodoldtimes (unregistriert) 24. März 2013 - 19:57 #

Die Grand Campaign hat leider den Nachteil, daß zu gutes spielen zu einem überaus dämlichen Kriegsverlauf führt.

Bsp.: Ich halte Stalingrad ohne Probleme - vernichte ALLES was die Russen haben - kaum Verluste - nur um dann zu lesen, daß ich zwar ein Wunder vollbracht habe (war aber gar ned schwer lol) aber an ANDEREN Frontabschnitten läuft alles sooo schlecht das meine Erfolge wertlos sind.

Besonders deutlich wirds am D-Day: Meine ebenbürtige Luftwaffe erringt schnell die Lufthoheit. Dadurch gelingt es meinen Panzer Divisionen, die noch dazu ausschließlich aus weit überlegenen Königstigern bestehen, relativ ungehindert (mit den Fallschirmjägern macht meine Ari und die SS Infantrie kurzen Prozess)die Landungszonen am Strand zu erreichen. Da die Alliierten kaum Panzer haben und die viel zu wenig Feuerkraft und Panzerung haben, um ein ebenbürtiger Gegner für die Tiger2 zu sein, kommt es zu einem gewaltigen Gemetzel. Die hoffnungslos unterlegenen Allierten werden in einer gewaltigen Kesselschlacht völlig abgeschlachtet. Meine Luftwaffe versenkt die allierte Marine und die feindlichen Jäger werden von Elite Schwalbenstaffeln, sowie 88er Flak schnell vom Himmel geholt. Und was DANN ???? Der Strand ist verloren. Aha. Wie soll da wer landen, wenn jeder Zentimeter von meinen SS Panzern gehalten wird, unterstützt von Massen Pak, Ari, Fliegern etc....

Und so gehts dann immer weiter: In der Realität waren die Allierten am Boden im Westen oft unfähig und Ihre Luftwaffe hats dann gerichtet. (Caen, Ardennen) Nur genau dieser Vorteil fehlt Ihnen im Spiel, wenn man seine Core Army gut hochrüstet.

Es wird einfach Zeit für Neuerungen: 1.Auch wenn es ein Gesetz für TB Strategie zu sein scheint - mieße Grafik ist nicht Pflicht. Auch 2D kann man viel hübscher realisieren.

2. Die Spielmechanik sollte auch die Distanz, sowie die Ausrichtung der Truppen berücksichtigen. Gerade die Distanz, war der große Vorteil der Tiger. (Ich glaube mich zu erinnern, daß Panzer General 3D, dies berücksichtigte und Tiger 2 Felder RW hatten.)Und die Ausrichtung eines Panzers sollte auch wichtig sein. Ob ich einen Tiger von vorn oder hinten beschieße, entscheidet, ob ich einen Tiger brennen sehe, oder gar nix passiert.

3. Am interessantesten am Szenario finde ich die "Was wäre gewesen wenn... ?" Frage. z.b. Es ist interessant zu sehen, wie anders der D-Day verläuft, wenn die Deutschen über eine starke Luftwaffe verfügen. Oder: Wie wäre der Krieg verlaufen mit einem Bündnis Hitler - Stalin gegen die USA ? Oder man verzichtet auf das unnötige Bündnis mit Italien und Japan, erspart sich Afrika, Balkan und steht dafür im Juli 41 vor Moskau. Oder man errichtet ein 3 Reich OHNE Rassenwahn und hat damit mehr Soldaten.....

Ich würde mir einen ambitionierten, mutigen Designschritt wünschen:

Es sollte eine dynamische Kampagne sein, wo von Anfang an die Zahl aller Truppen feststeht (nat. kann man Truppen ausheben und bauen, aber das sollte mit dem Industrie Wert korellieren-ich will einfach kein Panzer gespawne). Es sollte Werte für die Industrielle Kapazität geben, die abnehmen, wenn man auf der Hex Karte z.b. Rüstungsbetriebe und Raffinerien zerstört. Die Kampagne sollte keine Aneinanderreihung von Einzelschlachten sein, sondern der Spieler sollte entscheiden können, wo auf der Weltkarte er seine Truppen einsetzt. Schütze ich meine Industrie, oder gehe ich in die Offensive ? Initiere ich schon 1933 massive Ausbildungsprogramme um später genügend Piloten zu haben ? Vereinfacht Civ Light meets Panzer Corps. Kurz: ich will nicht nur der General sein. :)

Ritter (unregistriert) 8. Januar 2014 - 14:22 #

dachte sowas gibt es schon und heisst Hearts of iron

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10231 - 12. Juni 2013 - 11:23 #

...auch jetzt noch: danke für den Test. Habe gerade das Hauptprogramm Panzer Corps nochmal angefangen, weil's einfach auch nach "Jahrzehnten" immer wieder toll ist, "Panzer General" zu spielen. Und auf die Erweiterung freue ich mich schon jetzt.

Soldier2207 (unregistriert) 15. Juli 2013 - 19:28 #

Hallo ihr von Gamerglobal,

könnt ihr mal ein Test von dem Mod Ostfront für Panzer Corps machen, einem Mod von der Seite designmodproject.de

Wäre toll, wenn ihr da mal einen Bericht macht, damit man weiß, auf man sich einlässt bzw. auch andere die Sache mal kennenleren. Ehrlich gesagt spiele ich die letzten 6 Stunden pausenlos durch und finde den Mod schon jetzt besser als das Orginalspiel ... hoffe ich sehe das nicht allein so und ihr könnt das bestätigen!

DAAANKE!!

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10231 - 29. Juli 2013 - 8:09 #

...wieso machst Du nicht einfach einen User-Artikel darüber, wenn Du schon im Thema drin bist? :-)

Ritter (unregistriert) 8. Januar 2014 - 14:34 #

ja der mod von DMP ist genial,
neue einheiten, gaaanz andere Farben (Terrain, Einheiten, usw)
Schwierigkeitsgrad, Missionsziele die wesentlich fordernder sind usw
quai ein neues spiel, dazu noch umsonst