Familienfreundliche BossgegnerIn jeder der Welten wartet etwa in der Mitte ein Schloss mit einem Zwischengegner auf euch – im späteren Spielverlauf kann es auch mal eine Burg mehr sein. Habt ihr euch zu dem Zwischenboss durchgeschlagen, müsst ihr ihn dreimal mit einem Sprung treffen, bevor er das Zeitliche segnet. In den fortgeschrittenen Welten stehen vereinzelt auch Geisterhäuser, in denen die scheuen Buu Huus leben. Sie bewegen sich nur auf euch zu, wenn ihr gerade wegschaut. In den Spukschlössern geht es weniger darum, unbeschadet den Level zu beenden, sondern mehr um das generelle Finden des Ausgangs. Die große Zahl von Türen, von denen einige bei Berührung im Nichts verpuffen, sowie Schaltern, die die Strukturen des Levels verändern, stiften ordentlich Verwirrung.
 
Am Ende einer jeden Welt erobert ihr das Schloss eines Endgegners – einem von Bowsers Sprösslingen. Aber egal, ob Zwischengegner oder Boss am Ende einer Welt: Bis zur Mitte von NSMBU werden erfahrene Spieler sowohl von den normalen Levels als auch den Bossen unterfordert sein. Zwar setzen die Bosse auf unterschiedliche Angriffsarten, doch sind diese viel zu leicht zu durchschauen. Herausfordernde Taktiken, in denen wir etwa eine Lenkrakete retour gehen lassen, sind nur selten erforderlich. Zwischengegner erledigt ihr oft sogar innerhalb weniger Sekunden. Liegen sie nämlich einmal auf dem Boden, müsst ihr nur den richtigen Moment abwarten, bis sie wieder aufstehen, und dann erneut auf sie hüpfen.
 
Der Anspruch steigt

In den Geisterhäusern geht es meist darum, sich überhaupt zurecht und den rettenden Ausgang zu finden.

Im späteren Spielverlauf nimmt der Schwierigkeitsgrad dann aber deutlich zu. Einige Levels erfordern dann sehr genaue und bestens getimte Sprünge über Lavaflüsse oder fleischfressende Pflanzen hinweg. Perfekt ausbalanciert ist New Super Mario Bros. U aber trotzdem nicht, denn während wir in der vorletzten Welt mehrmals knapp davor waren, das wertvolle Tablet-Gamepad gegen die Wand zu pfeffern, kamen wir in der letzten Welt wieder sehr zügig voran. Auch Bowser stellte kein unüberwindbares Problem dar. Solltet ihr dennoch mal nicht weiterkommen, dürft ihr auf die aus dem Wii-Vorgänger bekannte und umstrittene Super-Assistent-Funktion zurückgreifen: Scheitert ihr zu häufig im selben Level, spielt euch Luigi den Abschnitt auf Wunsch vor. Am Ende entscheidet ihr euch dann, ob ihr es selber packen wollt oder seinen Fortschritt übernehmt.
 
Trotz alledem solltet ihr regelmäßig die Speicherfunktion nutzen, die euch nach jedem Schloss und Geisterhaus angeboten wird. Und solltet ihr eure Partie mitten in einer Welt abbrechen wollen, geht das ebenfalls, ohne dass ihr euren Fortschritt verliert. Diesen Spielstand könnt ihr allerdings nur einmalig laden, als dauerhaften Savepoint vor einem schwierigen Level lässt er sich nicht verwenden.
 
Von Minispielen und bunten Drachen

Dank Baby-Yoshi überwinden wir die fiese Maulwurfsmeute...

Besonders gut gefallen haben uns die kleinen Zufallsereignisse in der Oberwelt. Mal finden wir ein Item, das wir in unser Inventar übernehmen dürfen, ein anderes Mal müssen wir an einem Pinguin-Hindernis vorbei. Kollidieren wir auf unseren Wegen mit einem Gegner wie diesem, müssen wir einen Sonderlevel bestehen, der aus lediglich einem Bildschirm besteht. Besiegen wir in diesem alle Feinde, erhalten wir ein Item für unser Inventar, scheitern wir, verlieren wir ein Leben. Sonderlich anspruchsvoll sind diese Levels nicht; wer sich mit halbwegs offenen Augen durch die Oberwelt bewegt, wird auch nicht in die Falle tappen. Dennoch bekamen wir es immer wieder mal mit solchen Begegnungen zu tun, weil wir nur schnell von A nach B gelangen wollten und das Hindernis übersahen. Gelungen ist auch die Kombination aus Minispiel und dem beschriebenen Zufallsereignis. In der Sandkuchenwüste etwa durchquert ihr ein kleines Labyrinth in Rundenmanier. Mit jedem Zug bewegen sich auch zwei Feinde in dem kleinen Parcours, um euch zu fangen.
 
Ebenfalls in der Oberwelt trefft ihr hin und wieder auf Baby-Yoshis, die ein wenig den bunten Yoshis aus dem Wii-Vorgänger gleichen. Sie gewähren euch in den Levels jeweils einen neuen Vorteil. Der rosafarbene etwa bläst sich zu einem Ballon auf, sodass ihr sicher über Gefahren hinweg segelt. Der blaue Baby-Yoshi verschießt auf Kommando Seifenblasen, die Gegner in Münzen verwandeln. In einem der Geisterschlösser findet ihr einen gelben Baby-Yoshi, der auf Knopfdruck für mehrere Sekunden den finsteren Bildschirm erleuchtet und zudem Gegner im direkten Umfeld verscheucht. Ihr großes Vorbild, der grüne Yoshi, kommt allerdings viel zu selten zum Einsatz und bleibt zudem am Ende eines Levels zurück.
 
Gut versteckte SternenmünzenSolltet ihr euch nach dem Abspann des Spiels, den ihr als geübte Spieler nach etwa acht Stunden sehen werdet, immer noch unterfordert fühlen, könnt ihr euch noch auf die Jagd nach den Sternenmünzen machen. Drei von ihnen sind in jedem Level versteckt. War es im Vorgänger New Super Mario Bros. Wii oder in Super Mario Galaxy zumindest in den ersten Abschnitten noch recht einfach, alle Münzen „im Vorbeigehen“ mitzunehmen, könnt ihr euch in New Super Mario Bros. U von dieser Idee gleich wieder verabschieden. Die Sternenmünzen sind bestens verborgen und teilweise nur über geheime Bereiche oder mit bestimmten Items zu erreichen. Häufig beendeten wir einen Level, ohne eine einzige der begehrten Münzen gesammelt – oder überhaupt gesehen – zu haben. Schafft ihr es trotzdem, alle Sternenmünzen einer Welt einzusammeln, dürft ihr euch in einem dadurch freigeschalteten Level auf dem Superstar-Boulevard beweisen. Wollt ihr den Abenteuer-Modus von New Super Mario Bros. U also wirklich komplett abschließen, könnt ihr locker mit der doppelten Spielzeit rechnen, eher aber mit etwa 20 Stunden.