Finals, Teil 2: Bamberg und Überraschungsfinalist Ratiopharm Ulm komplettieren mit Alba Berlin und Bayern das deutsche Lineup.

Dynamischer und physischer

Ebenfalls etwas verändert hat sich das Spielgefühl. Das Geschehen auf dem Platz läuft in NBA 2K17 leicht schneller ab als zuvor. Damit macht Visual Concepts aber keinen Schritt Richtung Arcade, sondern sorgt für einen dynamischeren Ablauf, als es noch im Vorgänger der Fall war. Die Animationen sind flüssiger, Sprints fühlen sich fixer, Dribblings griffiger an. Zudem strahlen die Athleten ihre Physis stärker aus. Krachende Picks heben kleinere Guards schon mal von ihren Füßen.

Auch die KI macht davon Gebrauch. So kann es durchaus vorkommen, dass etwa Dwight Howard am Anfang der Wurfuhr schlicht seinen riesigen Körper vor einen schmächtigen Verteidiger stellt und ihn so daran hindert, Point Guard Dennis Schröder unter Druck zu setzen. Rebounds profitieren davon, der Kampf um den losen Ball wirkt nachvollziehbarer als noch im Vorgänger. Neu ist etwa das Raustippen, wenn ein Spieler die Kugel nicht unter Kontrolle bringen kann, aber so seinem Team noch die Chance auf einen Ballgewinn gibt. Es kommt zwar noch immer zu Situationen, in denen der Basketball unverständlich über den Court rollt, aber seltener als zuvor.

Wer seine Sprungwürfe per rechtem Stick statt Knopfdruck nimmt, muss sich etwas umstellen. Hat es zuvor gereicht, ihn in irgendeine Richtung zu flicken, müsst ihr nun entweder gerade nach oben oder unten zielen, um den Ball durchs Netz zu befördern. Bei richtiger Ausführung habt ihr eine größere Chance zu punkten, als nur mit der Taste zu werfen. In Verbindung mit dem dynamischeren Dribbling fühlt sich die Steuerung eurer Spieler schlicht griffiger und spaßiger an als bisher. Kleiner Nachteil: Wenn ihr etwa zum Korb zieht und euren Stick nach links bewegt, um per Korbleger zu treffen, doch euer Recke irrtümlicherweise zum Wurf ansetzt, werft ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit den Ball an den Ring. Das passiert relativ selten, aber es nervt.

Auch im zarten Alter von 38 Jahren macht Dirk Nowitzki und seiner Wurftechnik niemand etwas vor.

 

Präsentation der absoluten Spitzenklasse

Zur Halbzeit und am Ende des Spiels stehen NBA-Spieler Frage und Antwort.

Wie von der Reihe gewohnt bewegt sich die Präsentation von NBA 2K17 gefühlt zwölf Stufen über der restlichen Sportspiel-Konkurrenz. Seien es die großartig eingefangenen NBA-Athleten, butterweiche Animationen oder die Spielerinterviews zur Halbzeitpause – beim flüchtigen Blick auf den Bildschirm könnte es sich auch um eine Liveübertragung handeln. Neben den üblichen Verdächtigen wie das TV-Studio zur Analyse um Shaquille O’Neal und Co. gesellt sich David Aldridge, der regelmäßig während einer Partie am Seitenrand Interviews führt.

Zusätzlich hat der Entwickler die Kommentatoren-Riege drastisch verstärkt. So finden sich an der Seite von Kevin Harlan und Greg Anthony immer wieder neue Leute ein, unter anderem Doris Burke oder Chris Webber, die Analysen und Anekdoten liefern. Das sorgt nicht nur für ein gewisses Fernsehflair – schließlich geben ehemalige Spieler hin und wieder auch in der echten NBA ein Stelldichein am Mikro – sondern auch für Abwechslung, da ihr nicht immer dieselben Stimmen über die Boxen hört. Etwas authentischere Arenen, die die Besonderheiten der einzelnen NBA-Courts besser wiederspiegeln, und ein lebendigeres Publikum runden den fantastischen Eindruck nochmal ab und sorgen für eine grandiose Atmosphäre, insbesondere während der Playoffs. Kleiner Wermutstropfen: Ein ähnliches Spektakel könnt ihr für die europäischen Mannschaften nicht erwarten, diese sind teilweise nicht mit aktuellem Kader vertreten, und die meisten Spielergesichter passen auch nicht.

In den vergangenen Jahren hatte die NBA 2K-Reihe immer wieder mit Server-Problemen zu kämpfen. Die von uns getestete PC-Version auf einem Windows-10-Rechner hat erfreulich wenige Krankheiten offenbart. Wir hatten in mehreren Online-Partien nur einen Verbindungsabbruch, Lags oder Verzögerungen wie in vergangenen Jahren sind uns kaum untergekommen. Abgesehen von kleineren KI-Aussetzern, etwa wenn unsere Mitspieler stellenweise zu spät reagieren, und einem Sound-Bug, der Interview-Einspieler ab und an mit dem Einsatz des Stadionsprechers übertönt, sind wir mit dem Zustand von NBA 2K17 zufrieden. Insbesondere die Ladezeiten fallen deutlich kürzer aus als noch im letzten Jahr. Ein Kuriosum jedoch: Ihr solltet VSync auf jeden Fall aktivieren! Im MyCareer-Modus laufen sonst alle Zwischensequenzen in vierfacher Geschwindigkeit ab, und manche Menüs enden in Freezes.

Autor: Nico Carvalho / Redaktion: Christoph Vent (GamersGlobal)