Kleiner Renn-Baukasten

Modnation Racers - Road Trip Test

Jonas Schramm 14. Februar 2012 - 23:12 — vor 12 Jahren aktualisiert
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Funracer-typisch besitzen die Karts in Modnation Racers - Road Trip einen Turbo. Dieser ist vor allem in den höheren Schwierigkeitsgraden bitter nötig, um den Anschluss an die Spitze nicht zu verpassen.
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Mal' dir deine Strecke
Die Rennen sind nur die eine Hälfte der Modnation-Racers-Erfahrung. Wie auch auf Playstation 3 bastelt ihr euch auf der Vita mittels eines einfach zu handhabenden, vielseitigen Editors eigene Inhalte. Im Strecken-Editor kreiert ihr Kurse nach euren persönlichen Vorlieben. Zunächst wählt ihr ein Thema wie Dschungel oder Wüste aus, um das Setting grob festzulegen. Danach schnappt ihr euch die Planierraupe und walzt damit eine Strecke zurecht oder malt den Streckenverlauf einfach mit eurem Finger auf den Bildschirm. Dann beginnt das Feintuning. In dieser Hinsicht ist eurer Kreativität keine Grenze gesetzt: Ihr verziert eure Kurse mit zahlreichen Requisiten wie Bäumen oder Schildern auf und abseits der Strecke. Ihr legt die Art des Straßenbelags fest, baut Abkürzungen ein oder ändert Terrain und Streckenführung.

Die Handhabung ist aufgrund des Touch-Screens denkbar einfach: Pflanzen wählt ihr beispielsweise aus einem Menü aus und tippt dann nur noch dorthin, wo ihr sie platzieren wollt. Selbes gilt auch für die Abkürzungen: Einfach einen Start- und einen Endpunkt auswählen und schon entsteht eine alternative Route. Zur Abwechslung kommt im Streckeneditor auch das Touchpad hinten bei der Umformung des Terrains zum Einsatz. Wie auch in Little Deviants erschafft ihr Berge, indem ihr die Spielwelt an der gewünschten Stelle sozusagen nach oben drückt.
Strecken erstellt ihr auf zwei Arten. Entweder ihr steigt in die Planierraupe und walzt euch die Strecke zurecht. oder aber ihr malt den Kurs einfach mit eurem Finger auf den Touch-Screen. Berge erzeugt ihr mit dem rückwärtigen Touchpad.
 
Kreative Freiheiten
In Modnation Racers - Road Trip gestaltet ihr aber nicht nur die Strecken nach euren Wünschen, sondern legt auch das Aussehen eures Charakters (Mod genannt) und eures Karts fest. Auch diese beiden Editoren sind sehr umfangreich ausgefallen. Euren Mods verpasst ihr damit in Windeseile neue Skins, wählt aus unterschiedlichen Augen und Mündern aus oder kleidet die Puppe nach euren Vorlieben. Bei den Karts bestimmt ihr den Anstrich oder verändert Details wie Lenkrad, Sitze und Spoiler.
Die Karts und Mods passt ihr frei nach euren Wünschen an. Auch verrücktere Kombinationen wie eine Lok als Gefährt (oben) oder ein Rennfahrer-Elvis (unten) sind möglich.
Auch unterschiedliche Karosserien sind vorhanden. So braust ihr auf Wunsch im Eiswagen oder mit einem Traktor über die Piste.
 
Zur Erstellung steht ein Radialmenü im unteren linken Bildschirmeck zur Verfügung. Alternativ tippt ihr auch hier einfach auf das Objekt, das ihr verändern wollt, also etwa das Gesicht eures Mods oder auch die Reifen eures Karts. Die unterschiedlichen Bauteile für eure Renner haben aber keine Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Strecken, Mods und Karts dürft ihr natürlich wieder mit der Modnation-Community teilen. Dazu ladet ihr eure Inhalte einfach auf den Modnation-Servern hoch, wo sie andere Spieler kostenlos herunterladen und bewerten können. Umgekehrt funktioniert das natürlich genauso und so ladet ihr innerhalb von Sekunden neue Strecken, Mods oder Karts auf euren Handheld. Besonders erfreulich ist, dass das Feature nicht nur auf die Vita beschränkt ist. Denn auch die für den PS3-Vorläufer erstellten Inhalte können verwendet werden. So habt ihr schon jetzt Zugriff auf die bereits mehr als drei Millionen Kreationen.
 
Technisch wie der große Bruder
Technisch zeigt sich Road Trip von einer hellen und einer dunklen Seite. Zunächst einmal sieht es auf dem Handheld super aus: Die Farben sind kräftig, die Effekte schön anzusehen. Vor allem das Geschwindigkeitsgefühl gefiel uns sehr gut. Der Vita-Ableger hat aber auch dieselben technischen Mängel wie die PS3-Fassung. Am stärksten fallen die langen Ladezeiten ins Gewicht. Quasi jedes Menü stellt euch vor eine gut halbminütige Geduldsprobe, was wir kaum glauben konnten. Die schnelle Runde zwischendurch ist so nur bedingt möglich. Auch in Sachen Performance ist das Spiel nicht lupenrein. Seid ihr für längere Zeit mit hoher Geschwindigkeit unterwegs oder tummeln sich viele Karts auf einmal auf dem Bildschirm, bricht die Frame-Rate immer wieder mal ein. Auch die Sound-Schwächen kommen jedem bekannt vor, der die PS3-Vorlage kennt: Die Hintergrundmusik ist dudelig und wiederholt sich ständig. Die Soundeffekte finden wir ebenfalls mäßig, gerade die Motorengeräusche sind sehr schwach auf der Brust. Sprachausgabe sucht ihr im Spiel übrigens vergebens. Ihr dürft eurem Mod zwar eine Stimme geben, er gibt aber nicht mehr als ein paar unverständliche Laute von sich.
 
Guter Funracer für zwischendurch
Im Grunde besitzt Modnation Racers - Road Trip all die Qualitäten, die ModNation Racers schon im Jahr 2010 auf der Playstation 3 zu einem soliden Funracer machten. Die Rennen sind genretypisch abwechslungsreich; von Abkürzungen über Power-ups, Drifts, Windschattenfahrten bis hin zum Turbo-Boost bietet das Spiel eine Menge Standards, die man auch in Mario Kart 7 findet. Auch die zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten können sich wieder sehen lassen und dank des Touch-Screens geht die Bedienung der drei Editoren sehr einfach von der Hand. Das klingt zunächst einmal danach, als könnte der PSVita-Racer dem 3DS-Fun-Rennspiel ernsthafte Konkurrenz machen, und obendrauf noch die wirklich gelungenen Editoren setzen.
 
Road Trip hat aber auch gleichzeitig die Probleme der PS3-Version übernommen. Vor allem technisch leistet sich der Titel Schwächen. Einbrüche in der Frame-Rate, ein mäßiger Sound und nicht zuletzt die langen Ladezeiten fielen uns negativ auf. Der stark ansteigende Schwierigkeitsgrad in der Karriere dürfte Fans von Modnation Racers bekannt vorkommen. Auch auf PSVita entwickeln die Gegner nämlich eine Übermacht, die sich nicht immer fair oder motivierend anfühlt. Der größte Schwachpunkt des PSVita-Ablegers – und damit auch der größte Unterschied zum PS3-Vorgänger - ist aber der in manchen Aspekten stark abgespeckte Karriere-Modus. Wo ist wenigstens der Ansatz einer Story? Wo die witzigen Zwischensequenzen? Das alles fehlt in Modnation Racers - Road Trip, wodurch der Spielmodus zu einer einfachen Punktejagd verkommt. Auch die Entscheidung gegen Online-Rennen finden wir mehr als unverständlich.

Eine hohe Langzeitmotivation ist aber dank der guten mitgelieferten Strecken und quasi endloser Download-Vorräte gegeben, zumal sämtliche User-Inhalte der PS3-Vorlage verwendet werden können. Durch diese Masse an kostenlosem Content ist Modnation Racers - Road Trip immer wieder für ein schnelles Rennen zwischendurch gut. Ob es aber euer erstes Rennspiel für die PSVita sein sollte – die Entscheidung würden wir euch noch etwas aufzuschieben empfehlen. In den nächsten Tagen testen wir nämlich auch Wipeout 2048 und das erste Ridge Racer für Vita.
 
Autor: Jonas Schramm / Redaktion: Benjamin Braun (GamersGlobal)

 Modnation Racers - Road Trip
Einstieg/Bedienung
  • Editoren lassen sich sehr gut per Touch-Screen steuern
  • Optionales Tutorial
  • Intuitive Rennsteuerung, die auf zwanghaften Einsatz des Touchscreens verzichtet
 
Spieltiefe/Balance
  • Komplexer Streckeneditor
  • Karts lassen sich individuell anpassen...
  • Rennen bieten viel Tiefgang
  • Strecken abwechslungsreich
  • Schier unendlich viele Strecken, Karts und Mods zum Herunterladen
  • PS3-Inhalte werden unterstützt
  • Halbgarer Karriere-Modus
  • ...wenngleich nur in optischer Hinsicht
  • Wenig Spielmodi
Grafik/Technik
  • Sehr hübsche, farbenfrohe Grafik
  • Hoher Grad an Abwechslung, seien es Strecken, Karts oder Mods
  • Schicke Effekte
  • Lange Ladezeiten
  • Häufige Performance-Einbrüche
Sound/Sprache
  • Soundtrack passend...
  • ...aber sehr nervig
  • Soundeffekte schwach
Multiplayer
  • Ad-hoc-Modus für bis zu 4 Spieler
  • Ghosts zum Herunterladen
  • Weltweite Bestenlisten
  • Keine Online-Rennen
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Userwertung
6.2
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Sport
Fun Racer
7
22.02.2012
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PSVita
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News
Jonas Schramm 14. Februar 2012 - 23:12 — vor 12 Jahren aktualisiert
Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83416 - 14. Februar 2012 - 23:20 #

Das Spiel macht einen recht spaßigen Eindruck. Nur schade, dass ich leider kein großer Freund von Handhelds bin...

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 14. Februar 2012 - 23:23 #

Ein Mario Kart für Arme! ;-)

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 15. Februar 2012 - 10:30 #

Nein, das normale Mod Nation Racers gefällt mir sehr viel besser als Mario-Kart. Und das hat mehrere Gründe:

1. Voll individualisierbar, viele tolle von Fans gebastelte Strecken und Fahrzeuge
2. Cooleres Gameplay; Boni lassen sich in 3 Stufen aufwerten, jede Spezialwaffe kann sowohl als Mine (rückwärtig) als auch vorwärts eingesetzt werden.
3. Bessere Grafik (das ist allerdings nicht so wichtig)

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 15. Februar 2012 - 12:57 #

Zu zwei muss man abr sagen auch in MK lässt sich jede Waffe nach hinten abschießen!
Egal ob es nun Panzer, bananen, Feuerbälle, Bomben ect sind.
Das mit dem Aufwerten sind stimmt war schon in DiddyKong Racing klasse schade das sich Nintendo da nichts abschaut!

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 15. Februar 2012 - 23:10 #

Gibt es in Mario Kart auch eine Powerleiste die man durch drifts und Tricks aufladen kann und mit der man boost und Schilde aktivieren kann? Denn dadurch kommt noch ein wenig mehr Taktik mit rein.

TASMANE79 (unregistriert) 15. Februar 2012 - 9:12 #

Da hat MicroMachines am Sega Megadrive doch mehr spass gemacht!

DarkRaziel 06 Bewerter - 91 - 15. Februar 2012 - 9:15 #

Habe mir das Game für ca. 23 Euro in den USA vorbestellt, denn 50 Euro was es hier zulande Kostet ist mir zu viel. Und da Mario Kart eben nur für Nintendogeräte gibt und ich aber auch einen Fun Racer auf der Vita haben möchte ist eben ModNation genau das richtige wie auch der Test bestätigt.

Anonymous (unregistriert) 15. Februar 2012 - 10:39 #

Hört sich ganz gut an! Aber mit SO-NIE, wird das nix.

SirVival 18 Doppel-Voter - P - 12169 - 15. Februar 2012 - 11:24 #

Keine Online-Rennen ? Das ist sehr enttäuschend und bedeutet für mich das ich es mir nun doch nicht zulege... schade schade, gerade das hat mir auf der PS3 so richtig gut gefallen. Wie kann man das nur entfallen lassen :(