In einer der Missionen schlüpft ihr in die Rolle eines Tripods und schaltet mit seiner Hilfe feindliche Cyborgs aus.

Furiose Action-Inszenierung, aber schwer Eines muss man Platinum Games auf jeden Fall zugestehen: Sie verstehen ihr Action-Handwerk. Die Komboangriffe gehen geschmeidig von der Hand, die Konter sitzen und der Klingenmodus fügt sich mit ein wenig Übung nahtlos in die Kampfabfolge ein. Das Tempo von Metal Gear Rising Revengeance ist zudem wahnwitzig hoch. Ihr rutscht, springt, schlagt Salti und wirbelt um eure Gegner herum, dass es eine wahre Freude ist. Dabei lauft ihr auch mal Bayonetta-mäßig an Wänden entlang oder bahnt euch auf heranfliegenden Raketen hüpfenderweise den Weg zu einem feindlichen Hubschrauber. Wenn ihr euren Finisher geschickt einsetzt, könnt ihr zudem den Ripper-Modus die gesamte Kampfdauer über aktiv halten, was das Schnetzeltempo weiter in die Höhe treibt.

Neben den Videosequenzen und Gesprächen bremst vor allem euer eigenes Ableben den Höllenritt durch MGR - Revengeance ab. Getreu dem Motto "try and die" werdet ihr gerade beim ersten Kontakt mit einem unbekannten Gegnertyp beziehungsweise Boss fast immer ins Gras beißen, weil ihr die Schlagabfolge eures Gegenübers noch nicht kennt. Erst wenn ihr für die meisten Bewegungen einen passenden Konter parat habt, kommt ihr sicher und lebendig durch die Kämpfe. Uns ist es sogar einmal passiert, dass wir uns in eine Sackgasse gespielt haben und einen kompletten Level noch einmal von vorn beginnen mussten, weil wir ohne Gesundheitspäckchen in einen Bosskampf stolperten - die letzten zwei hatten wir bei den Zwischenbossen vorher verbraten. Nach dem 20. Versuch mussten wir uns schließlich eingestehen, dass wir nach sechs Stunden Testen am Stück nicht mehr fehlerfrei genug spielten, um den Gegner ohne mindestens einen Gesundheitsschub bezwingen zu können.

Wie viel Metal Gear steckt in Metal Gear Rising?

Durch Quicktime-Events könnt ihr euch in Kämpfen immer wieder einen Vorteil verschaffen.

Trotz aller Action könnt ihr auch schleichen. Die Zonen, durch die ihr euch bewegt, sind zwar nicht allzu weitläufig, aber dank eures speziellen Sichtmodus’ könnt ihr durch Wände sehen und wisst daher stets, wo eure Feinde stehen. Wenn ihr euch in den Rücken eines Gegners schleicht, könnt ihr diesen mit einem Knopfdruck lautlos ins Nirwana befördern. Wenn ihr hingegen blindlings auf eure Widersacher zustürmt, werden meist alle Gegner im näheren Bereich alarmiert - schnell kämpft ihr gegen fünf oder sechs Schergen gleichzeitig, was ewig dauert. Schaltet ihr dagegen ein paar der Fieslinge heimlich aus oder umgeht sogar sämtliche Truppen, schont das eure Nerven und die begrenzte Anzahl an Vorräten wie eben Reparatur-Kits.

Falls ihr euch fürs Schleichen entscheidet, wird euch der aus der Serie bekannte Karton wieder gute Dienste leisten, alternativ stülpt ihr euch eine Tonne über den Kopf oder lenkt die Wachen mit der Projektion einer tanzenden, leicht bekleideten Dame ab. Doch Vorsicht! Wenn ihr euch mit dem Sichtschutz auf den Weg macht, während eine Wache euch im Blick hat, löst das sofort den MGS-typischen Alarmsound aus, der für rote Ausrufezeichen über den Gegnerschädeln sorgt. Ansonsten werdet ihr nicht allzu viel Bekanntes aus Kojimas Universum im Spiel wiederfinden. Einige Gegnertypen sind aus den Vorgängern bekannt, dazu die bereits erwähnten Verweise auf Raidens Vergangenheit und der umgebaute Codec - das war es fast schon.

Durchwachsene Technik und deutsche Flüche Technisch bewegt sich Metal Gear Rising - Revengeance auf einem insgesamt guten Niveau. Speziell die Zwischensequenzen, aber auch die Charaktere, Angriffseffekte und Animationen sind eine echte Augenweide. Dafür leiden die Umgebungstexturen an Detailarmut, außerdem wirken die Areale oftmals klinisch und leblos. Dafür gab es beim Test aber auch keine Ruckler, MGR Revengeance lief die gesamte Spielzeit über flüssig.

Akustisch wird die Action von einer passenden, rockigen Musikuntermalung unterstützt, die uns in Kombination mit dem Bilderschmaus ein dickes Grinsen aufs Gesicht zauberte. Absolut passend und gut abgemischt ist zudem der Kampfsound und auch die Sprecher finden wir meist gut gewählt. Es gibt übrigens nur eine englische Sprachspur, die Untertitel sind dafür in mehreren Sprachen verfügbar. Einzig Dr. Voigt erinnert von seiner Aussprache zu sehr an den Klischee-Deutschen, der kein vernünftiges "th" herausbekommt. Umso charmanter ist es dafür, dass ihm ab und an tatsächlich ein deutsches Wort über die Lippen kommt - hat er wirklich "Scheiße" gesagt? Ja, hat er.

Autor: Karsten Scholz / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

Metal Gear Rising - Revengeance

Getestet auf 360 PS3 8.5 Wertungsinfo Keine Besonderheiten. Fazit Platinum Games hat ganze Arbeit geleistet und dem Metal-Gear-Franchise auf hohem Niveau den Einstieg ins reinrassige Action-Genre geebnet. Das Tempo der Kämpfe ist wahnwitzig hoch, die Komboattacken spektakulär in Szene gesetzt und der Schwierigkeitsgrad aufgrund der Pariermechanik fordernd. Sogar der Klingenmodus geht nach kurzer Eingewöhnungsphase geschmeidig von der Hand - wie viel Spaß es macht, einen Gegner in Dutzende Scheibchen zu filetieren. Die Geschichte, die ihr aus der Sicht von Raiden nachspielt, erreicht zwar nicht ganz die epische Breite eines Metal Gear Solid, doch gehört sie im Sub-Genre der "Devil May Cry"-Klone zu den besseren. Dazu solide Grafik, rockiger Sound und eine ordentliche Prise Augenzwinkern - da lässt sich auch die miese Kamera verkraften. Metal Gear Rising - Revengeance ist ein Pflichtkauf für Action-Fans. Hardware/Zubehör Keine Besonderheiten.

Einstieg/Bedienung Die Standard-Bedienung ist leicht zu erlernen Mit drei Tasten lasst ihr bereits spektakuläre Manöver vom Stapel Kurze Tutorials erklären euch den Einsatz eurer Fähigkeiten Im Laufe des Spiels erhaltet ihr weitere Tutorial-Missionen, sodass Anfänger nicht durch zu viel "Input" überfordert werden Die VR-Missionen helfen euch, eure Spielweise zu optimieren Die Steuerung reagiert punktgenau, was bei der Parier-Mechanik aber auch notwendig ist Metal Gear-Neulinge verstehen mangels Erklärungen einige Bezüge zu Vorgängern nicht Die störrische Kamera lässt euch ab und an den unverschuldeten Heldentot sterben Spieltiefe/Balance Drei Schwierigkeitsgrade Bereits die Kämpfe gegen normale Gegner sind auf Normal bereits fordernd Abwechslungsreiche Gegnertypen, die unterschiedliche Taktiken einfordern Die diversen, stark designten Bosskämpfe fordern euch alles ab, bleiben dabei aber stets fair Die Speicherpunkte im Spiel sind durchgehend fair gelegt Dank Upgrade-System wollt ihr stets das Maximum an Punkten aus den Kämpfen herausholen Profis meistern die Kämpfe, ohne auch nur einmal Schaden zu kassieren Neue Waffen sorgen für etwas Abwechslung im Spielgefühl Nicht alle Waffentypen sind gleich gut ausbalanciert Kampagne kürzer als bei der Konkurrenz Ohne Reparatur-Kits werden die Boss-Kämpfe sehr viel schwerer, da ihr euch kaum noch Fehler leisten dürft Grafik/Technik Die Kämpfe sind spektakulär in Szene gesetzt Geschmeidige Kampfanimationen verwöhnen das Auge Tolles Charakter-Design Hübsche Effekte Viele filmreife Zwischensequenzen, die aber nicht zu lang sind Läuft selbst in den chaotischsten Kämpfen ruckelfrei Kurze Ladezeiten Die Kamera nervt zuweilen Umgebungstexturen sind oft matschig und detailarm Die Areale wirken ausgestorben und leblos Sound/Sprache Eingängiger Rock untermalt die Kämpfe Ordentliche englische Sprachausgabe... Gute Soundeffekte Keine deutsche Tonspur, dafür ordentlich geschriebene Untertitel ...einzig der "deutsche" Doktor fällt ein bisschen raus Multiplayer Nicht vorhanden

Userwertung 7.8 Registriere dich, um Spiele zu bewerten.

Steckbrief Metal Gear [Serie] Genre: Actionadventure Untergenre: 3D-Actionadventure USK: ab 18 PEGI: 18 Entwickler: Platinum Games Publisher: Konami Erscheinungsdatum: 19.02.2013 Offizielle Website: Link AndroidMacOSPCPS3360XOne

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