Auflauf der Nationen

Medal of Honor Warfighter (MP) Test

Christoph Vent 26. Oktober 2012 - 15:00 — vor 11 Jahren aktualisiert
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Diesen Blackhawk haben wir erfolgreich verjagt. Das geht im Übrigen auch mit normalem Gewehrbeschuss. (PC)
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Zwei Freunde sollt ihr seinObwohl es sich beim Tempo und seiner Machart stark an Call of Duty orientiert, geht Medal of Honor – Warfighter spielerisch einen anderen Weg. Wo ihr nämlich in den Multiplayer-Modi von Infinity Ward oder Treyarch meist als Einzelkämpfer unterwegs seid, zahlt sich hier Teamplay aus. Das Spiel wirft euch ungefragt zu zweit in sogenannte Feuerteams. Als Ziel beim Spawnen könnt ihr euch zwischen eurem „Buddy“ – sofern er gerade nicht selber auf den Wiedereinstieg wartet – und eurer Basis entscheiden. Wählt ihr euren Partner, erhält dieser einen Hinweis auf dem Bildschirm, dass ihr bei ihm einsteigen möchtet. Denn damit das klappt, darf er keinen Feindkontakt haben. Er sollte sich nun also etwas aus dem Getümmel zurückziehen, oder nach dem letzten aktuell besiegten Gegner nicht weiter vorrücken. Eine tolle Idee, die zumindest momentan noch an der Ignoranz mancher Spieler scheitert: Des Öfteren beobachteten wir, wie unser Buddy ungeachtet des großen Hinweises im Bild weiter auf seine Ziele losstürmte. Wäre er stattdessen einfach einige wenige Sekunden stehen geblieben, hätten wir uns nicht nur eine längere (und im Extremfall "endlose") Wartezeit, sondern auch einen längeren Marsch zum Ziel erspart – und er hätte eine kleine Punktebelohnung erhalten. Zum Glück könnt ihr auch noch auf die Basis als Spawnpunkt wechseln. In anderen Fällen funktionierte der Buddy-Einstieg aber bestens. Ein Vorteil bleibt auf jeden Fall: Ein direkter Einstieg im Kampf ist nicht möglich. Vorbei also die Zeiten, in denen vor eurer Nase aus dem Nichts ein Gegner erscheint, wie es bei Battlefield 3 oder bei War of the Roses der Fall ist.

MoH Warfighter hat noch mehr Teamplay zu bieten: Mit einem Tastendruck fordern wir von unseren Kameraden Nachschub in Form von Munition an, die uns auch sofort zugeht, übrigens unabhängig von ihrer Klasse. Auf die gleiche Weise können wir verwundete Teammitglieder heilen oder unsererseits ihre Munition auffüllen. Das hat zwar etwas weniger taktische Tiefe als das Klassensystem in Battlefield 3, dafür müssen wir unsere Kameraden nicht ewig um Munition anschnorren – wobei sie die Aufforderung zumindest auf öffentlichen Servern letzten Endes sowieso meist ignorieren.

Ein weiteres Feature fördert ebenfalls das gemeinsame Vorgehen: Gehen wir in die Knie und unser Buddy rächt sich innerhalb kürzester Zeit an unserem Widersacher, steigen wir sofort wieder bei ihm ins Spielgeschehen ein. Sehr schön – genau so muss Teamplay gefördert und belohnt werden!


Fünf Spielmodi
Bei den Spielmodi beweist Medal of Honor – Warfighter nur in Ansätzen Innovation. Klar, das Rad neu erfinden lässt sich bei Multiplayer-Shootern kaum noch, aber man kann Standards mit einigen neuen Einfällen kombinieren. Und das schafft Warfighter auch. Bei "Team Deathmatch" wird der übliche Standard geboten: Zwei Teams (je bis zu zehn Spieler) liefern sich ein Gefecht. Auch Modus 2, "Sector Control", werdet ihr als "Herrschaft" aus Modern Warfare 3 kennen. Hier gilt es, die Kontrolle über drei Flaggen zu erlangen und möglichst lange zu halten.

Das brennende Gebäude im Hintergrund ist unser Ziel. In "Kampfeinsatz" müssen wir drei Bomben legen. (PS3)
Die dritte Multiplayer-Spielart, "Kampfeinsatz", stellt eine kompakte Variante des "Rush"-Modus aus Battlefield 3 dar. Hier müssen die Angreifer nach der Reihe drei Bomben platzieren, die dann nach einiger Zeit in die Luft gehen. Das verteidigende Team versucht das natürlich zu verhindern oder eine einmal aktivierte Bombe so schnell wie möglich zu entschärfen. Schaffen sie es, den Angreifern vor der Explosion der dritten Bombe alle Tickets abzuknöpfen, ist die Runde zugunsten der Verteidiger gewonnen. Das hört sich in der Theorie leichter an, als es in der Praxis ist. Den Angreifern stehen nämlich 75 Leben zur Verfügung, und mit jeder erfolgreichen Sprengung wird das Kontingent wieder aufgefüllt. Anders als bei "Rush" reicht es zudem nicht, zum Beispiel die Vorderseite einer Kiste per Sniper zu überwachen: In "Kampfeinsatz" darf das Zielobjekt von allen vier Seiten mit einer Bombe bestückt werden. Mit anderen Worten: Der Verteidiger hat wenig Spaß bei diesem Spielmodus. In gefühlt neun von zehn Fällen konnten die Angreifer siegreich vom Platz gehen. Als Verteidiger gibt es darüber hinaus einen weiteren Nachteil. Wurde eine Bombe gesprengt und befindet ihr euch in ihrer Nähe, bekommt ihr direkt danach nur zehn Sekunden, euch aus diesem Gebiet zur nächsten Bombe zurückzuziehen. Kennt ihr euch aber nicht bestens auf den verwinkelten Maps aus, braucht ihr es gar nicht erst zu versuchen. Ein Respawn und ein Tod mehr in der Statistik sind die Folge.

Auch im Modus Nummer 4, "Krisengebiet", geht es um Bomben. Fünf Bombenspots befinden sich auf der Map und werden vom Programm in zufälliger Reihenfolge ausgewählt – was für ständige Bewegung der beiden Teams sorgt. Sobald vom Spiel ein Ziel bestimmt wurde, haben die Angreifer drei Minuten Zeit, die dortige Bombe erfolgreich zur Explosion zu bringen. Gelingt ihnen das, erhalten sie einen Punkt, andernfalls die Verteidiger. Sobald ein Team drei Punkte gemacht hat, ist die Partie beendet. Anders als in "Kampfeinsatz" konnten wir hier keine klaren Vorteile für das eine oder das andere Team erkennen. Nicht selten gehen die Partien über die volle Länge, sodass erst die fünfte Bombe über Sieg und Niederlage entscheidet.

Damit wären wir bei vier von fünf Modi, die nicht sonderlich innovativ sind, aber doch teils eine eigene Note mitbringen. Außerdem bringt es etwa ein Modern Warfare 3 auf neun grundsätzliche Online-Spielmodi. Muss man Warfighter also als "relative Enttäuschung" einschätzen? Ganz und gar nicht, denn da wäre ja noch der fünfte Modus, der zwar auch Elemente (aus Counter-Strike und Capture the Flag) mischt, aber so doch ungewöhnlich ist und zudem stark auf eSport ausgerichtet zu sein scheint. Bitte umblättern...

Haben wir die Flagge in Homerun erfolgreich nach Hause gebracht, wird das gebührend gefeiert. (PS3)
Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 26. Oktober 2012 - 15:00 #

Viel Spaß beim Lesen!

Michl Popichl 24 Trolljäger - 52778 - 26. Oktober 2012 - 15:26 #

schöner test.....danke.

CptnKewl 21 AAA-Gamer - 26647 - 26. Oktober 2012 - 16:04 #

Hat einer die "Osama-Map" identifizieren können? Ich spiel jetzt schon nen paar Tage, aber ich hab sie nicht gefunden. Ode rkommt die als DLC später?

Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 26. Oktober 2012 - 16:27 #

Kommt als DLC: http://www.gamersglobal.de/news/58412/warfighter-map-auf-basis-des-orts-der-bin-laden-exekution

CptnKewl 21 AAA-Gamer - 26647 - 26. Oktober 2012 - 20:33 #

Danke nochmal für den Link. Ich hoffe das Ding ist im Dezember DLC (für Käufer der Limited/Day1) drin.

Ich mag die Somaliamap (Leuchtturm) und die Indonesischen Strandhütten gerne...machen super Viel spaß :-)

Crowsen (unregistriert) 26. Oktober 2012 - 17:22 #

Mal aus reiner Neugierde: Wieso ist ein Origin-Konto auf Konsolen ein Minuspunkt am PC nicht? Das kann ich nicht ganz klar nachvollziehen und habe es im Test auch nirgends gelesen :S

Thomas Barth (unregistriert) 26. Oktober 2012 - 18:42 #

Und warum ist es bei Medal of Honor ein Minuspunkt, bei Mass Effect 3 und Battlefield 3 aber nicht? Werden die Spiele nun schlechter, weil sie ein schon seit geraumer Zeit etabliertes System nutzen?
Man weiss es nicht...

LittlePolak 13 Koop-Gamer - 1783 - 26. Oktober 2012 - 17:30 #

Danke für den Test ;)

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24427 - 26. Oktober 2012 - 21:37 #

Mhm, der MP klingt dann wieder deutlich besser als der SP. Da könnte man glatt mal drüber nachlegen, ob man sich doch so ein Spiel kauft oder nicht. Aber Origin... O_o

Silverhenge 14 Komm-Experte - 2049 - 27. Oktober 2012 - 0:10 #

Vor MoH kommt erstmal Blops2, dann schauen wir weiter.

Jan Schnitzler (unregistriert) 28. Oktober 2012 - 12:48 #

Was höchstwahrscheinlich genauso wird wie die letzten fünf Call of Dutys, mit dem "neuen" Pick-10-System allerdings in den Himmel gelobt wird. Ist ja schließlich super innovativ... Ich würde so 9.5/10 schätzen. (Das ist jetzt übrigens nicht spezifisch auf GG bezogen, sondern auf die gesamte Branche.)

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 27. Oktober 2012 - 20:37 #

Klingt eigentlich ganz gut, doch der Masterchief ist schon unterwegs und bald ist er da. :-)