RPG-Schwergewicht für Genießer

Kingdom Hearts Birth by Sleep Test

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Eines der Minispiele ist das Karambolagerennen, ein Mario-Kart-Klon ohne den Einsatz von Power-Ups.

Spielen statt Kämpfen 

Minispiele sind eine weitere, sehr spaßige Möglichkeit, um an neue Kommandos oder Tränke oder Kristalle zu gelangen. Diese waren in den Vorgängern schlecht integriert und machten meist schlicht keinen Spaß. Das haben die Entwickler für Birth by Sleep verbessert.

Das Kommandobrett


Obwohl vier der fünf Minispiele in Birth of Sleep sehr ausgereift sind und sich wunderbar in die Welt integrieren, sticht eines doch besonders heraus: das Kommandobrett, ein ausgewachsenes Brettspiel.

Es ist an allen Speicherpunkten und auf der Weltkarte aktivierbar und erinnert an Monopoly. Statt Straßen einzukaufen, legt ihr hier jedoch eure Kommandos auf eure gekauften Felder ab. Jeder Gegner, der nach seinem Würfelwurf auf eurem Feld landet muss so nicht nur Bezahlen, sondern verbessert euch auch das jeweilige Kommando im normalen Spiel.



Ziel jedes Spielers ist, es eine bestimmte Anzahl an Punkten zu sammeln und dann über das Startfeld zu gelangen. Das Belegen der freien Felder mit Kommandos sowie das Abkaufen der Felder ist allerdings die langsamste Art, Punkte zu sammeln. Schneller geht es, wenn ihr über vier einzigartige Felder und dann zurück zum Startfeld geht: Ihr erhaltet ihr für jeden Besuch der vier Felder mehrere hundert Punkte, auf dem Startfeld wird zudem abgerechnet und das Ergebnis eurem Konto gut geschrieben, bevor euer Weg von vorn beginnt.

Ausspielbare Trümpfe, Bonus- und Spezialfelder, vorgegebene Laufrichtungen, mehrere Spielbretter und natürlich eure Gegner sorgen zusätzlich für echten Brettspiel-Flair. So ist es kein Wunder, dass ihr allein mit dem Kommandobrett stundenlang Spaß haben könnt – immer mit der Ausrede, dass ihr es ja nur spielt, um euren Charakter zu verbessern...

Das spielerisch wichtigste und interessanteste Minispiel heißt "Kommandobrett". Kauft ihr in dieser Monopoly-Variation gegnerischen Spielern ihr Feld ab, erhaltet ihr das darauf abgelegte Kommando. Zudem gibt es Bonusfelder, die euch Zugang zu einem zufälligen Kommando verschaffen. Hier könnt ihr gleichzeitig auch eure eigenen Kommandos verbessern. Mehr zu diesem ausgereiften Brettspiel erfahrt ihr im Info-Kasten rechts.

Die vier anderen Minispiele sind weniger komplex und hören auf die Namen "Spaß in Eistüten", eine musikalische "Simon sagt"-Variante, "Krüge zerschlagen", "Früchteball" (Handball mit Schwertern und Früchten) und "Karambolagerennen". Letzteres ist eine Art Super Mario Kart-Klon, der jedoch unter einer sehr schlechten Bedienung leidet und entsprechend von allen fünf am wenigsten Spaß macht. Nichtsdestotrotz sind die Minispiele eine gelungene Ablenkung von all der Kampf-Action. Zusätzlich gibt es noch die Mirage-Arena, doch dazu später mehr.

Die Rettung der Welt? Nebensache

Die Geschichte von Birth by Sleep konzentriert sich vor allem auf die drei Protagonisten und ihre Freundschaft untereinander. Selbst die Rettung des Universums tritt dazu eher in den Hintergrund. Passend dazu erlebt ihr die Erzählung aus drei unterschiedlichen Sichtweisen, abhängig vom jeweils gewählten Charakter.

Es gibt zwar eine empfohlene Reihenfolge für die drei Einzel-Geschichten, der müsst ihr aber nicht folgen. Während Terra losgeschickt wird, um das Erscheinen der mysteriösen Unversierten (Kreaturen der Dunkelheit) auf den unterschiedlichen Welten aufzuklären, ist es Aquas Aufgabe, ihm heimlich zu folgen. Denn Terra scheint eine große Dunkelheit in seinem Herz zu tragen, und die Obersten befürchten, dass er ihr verfällt. Die Agenda von Ventus ist es, seinen Freunden zu helfen. Seine Geschichte wird vornehmlich von einem anderen, noch mysteriöseren Charakter geleitet.

Wer die Bösewichter sind und wie die Reise endet, ist von Anfang an offensichtlich, so wie in jedem klassischen Disney-Film oder Märchen. In Kingdom Hearts gibt es kein Grau – nur Schwarz und Weiß. Stattdessen ist der Weg das Ziel. Und dieser ist nicht nur spannend und gut erzählt, sondern auch ganz schön lang. Und wer wollte nicht schon immer mal hautnah miterleben, wie berühmte Szenen aus bekannten Disney- Filmen tatsächlich verlaufen sind!

Riesiger Umfang

Um die komplette Geschichte zu erleben müsst ihr das Spiel mit allen drei Charakteren beenden. Pro Charakter dürft ihr mit rund 12 bis 15 Stunden Spielzeit rechnen – macht insgesamt mindestens 40 bis 45 Stunden, in denen immer etwas zu tun ist. Wohlgemerkt, die Spielzeit gilt für den Fall, dass ihr nicht allzu viel Zeit mit den Minispielen verbringt oder euch auf die Suche nach den unzähligen Geheimnissen begebt. Zwar besuchen alle Charaktere dieselben Orte, auch größtenteils in der gleichen Reihenfolge. Um euch dennoch nicht zu langweilen, gibt es Bereiche, zu denen nur ein bestimmter Charakter Zugang hat. So wisst ihr zwar als Terra, dass die Königin Schneewittchen tot sehen will – ihr werdet sogar damit beauftragt sie zu töten –, in den Wald dürft ihr sie aber nicht verfolgen. Erst Aqua wird sich ausführlicher mit ihr beschäftigen und sie gar vor den Unversierten beschützen müssen. Es lässt sich dennoch nicht leugnen, dass sich spätestens beim dritten Mal ein starkes Déjà-Vu-Gefühl bei den Umgebungen einstellt.

Weiterer Nachteil dieser Dreiteilung: Einige Szenen sind beim ersten und auch teilweise noch beim zweiten Durchspielen sehr verwirrend. Warum wir in Radiant Garden beispielsweise plötzlich ein riesiges Maschinenmonster zusammen mit Aqua und Ventus bekämpft haben, wussten wir in der Rolle als Terra nicht. Wir haben es halt getan, weil uns das Spiel keine andere Wahl ließ. Andererseits sind es genau diese Fragezeichen, die uns dazu motiviert haben, auch mit den anderen Charakteren das Ende zu sehen.

Die blauen Kreaturen gehören zu den Unversierte und sind Schuld am ganzen Chaos auf den unterschiedlichen Welten.

Roland_D11 15 Kenner - 3697 - 15. September 2010 - 14:28 #

Schön, dass einen Test zu dem Spiel gibt :-) . Zwei Kleinigkeiten sind mir beim ersten Überfliegen aufgefallen:

1. Die PSP benutzt einen Memory Stick als Speichermedium, keine SD Card.

2. Es sollte erwähnt werden, dass das Spiel nur auf UMD und nicht als Download erscheint. PSPGo-Besitzer schauen also in die Röhre.

brundel74 14 Komm-Experte - 1975 - 15. September 2010 - 14:36 #

Zu 2. Das ist erstmal richtig, aber es wurde erwähnt dass ein Release als Download derzeit nicht angedacht ist. Da Dissidian ebenfalls als Download erschien, ist es auch hier wahrscheinlich das später eine Downloadversion verfügbar sein wird. Ausgeschlossen ist es laut SE jedenfalls nicht.

Beim Test vermisse ich allerdings den Hinweis, dass nicht nur nach einer optionalen Installation die Ladezeiten in einem erträglichem Maße gemildert werden, sondern auch dass es möglich ist in den Optionen die Wahl der CPU Geschwindigkeit zu wählen. Die Standardeinstellung frisst weniger Akku Energie, dadurch gibt es im Spiel keine konstante Framerate. Schaltet man in den Optionen diese Option ein, wird mehr CPU benasprucht und das Spiel läuft in 16 Bit butterweich. Alternativ lässt sich auch 32 Bit dazuschalten.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469809 - 15. September 2010 - 15:56 #

Danke an euch beide für die Hinweise, prüfen wir gleich (bzw. Memory Stick statt SD war mein Fehler, obwohl ich es besser wissen müsste...)

kami. 12 Trollwächter - 847 - 15. September 2010 - 14:42 #

schoener test. aber im wertungskasten ist wohl was schief gelaufen: "KI der Standarfgegner sehr beschränkt"

Anonymous (unregistriert) 15. September 2010 - 15:04 #

Sehr schöner und ausführlicher Test. Werde es mir nach einigen Zweifeln nach diesem Test doch zulegen. Ach bei Kaufempfehlung fällt mir ein, kommt noch ein Test zu Metroid other m ? Da bin ich mir auch noch unschlüssig:P

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469809 - 15. September 2010 - 15:50 #

Der kommt heute am späteren Abend. Wenn du so lange gewartet hast,warte lieber noch einige Stunden mehr...

Atomsk 16 Übertalent - 4878 - 15. September 2010 - 19:29 #

Kingdom Hearts ist sonst nicht so meine Welt (ich muss da immer an die gurkige Steuerung aus dem ersten Teil für die PS2 denken), aber jetzt werde ich wohl doch mal einen Blick riskieren. Zumal meine PSP seit Peacewalker doch ein wenig unterfordert ist. Danke für den Test :-)

Wuslon 20 Gold-Gamer - - 21567 - 15. September 2010 - 22:25 #

Ich muss mal anfangen, diese Videospielserie zu spielen. Hat mir schon immer gefallen, und der Test macht definitiv Lust auf mehr.