Sehnsucht nach Frieden & Patches

King Arthur 2 Test

Es gibt noch Entwickler, die aus ihren Fehlern lernen. Wurde beim Vorgänger noch die Übermacht von Bogenschützen und Flächenzaubern bemängelt, ist beides in King Arthur 2 verschwunden. Ungeahnt in eine Sackgasse tappen, können wir auch nicht mehr. Das Team von Neocore hat aus den alten Fehlern gelernt – dafür aber viele neue gemacht.
Mick Schnelle 10. Februar 2012 - 0:13 — vor 12 Jahren aktualisiert
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Alle Screenshots im Artikel haben wir erstellt.

Da stehen wir also vor den Toren zum vierten Kapitel und können nicht anders: Wir müssen warten. Eine schnöde Fehlermeldung im unaufgeregten Windows-Layout teilt uns ungerührt mit, dass aus dem geplanten Testwochenende (Motto: „Erleben Sie das mittelalterliche Britannien und genießen Sie ein Wochenende gemeinsam mit König Artus und seiner fröhlichen Rasselbande bei mitgebrachter Selbstverpflegung.“) nichts wird. Und das nach all dem, was wir bereits in den ersten drei Spielkapiteln erlebt haben. Erleben mussten. Armeen, die auf Kommando den Angriffsbefehl verweigern, Feinde, die reglos warten, bis ihnen die ersten Pfeile auf den Kopf regnen und Texte, die schon mal nicht so ganz in den schönen Rahmen passen. Wie? Wir sollen nicht gleich losgaloppieren, sondern erst mal in Ruhe erzählen, worum es in King Arthur 2 eigentlich geht? Okay, tief durchatmen, langsam „Heuwägelchen“ buchstabieren und dann, ja dann geht es los...

Wo ist der Gral? Dass auch legendäre Herrscher aus dem Reich der Mythen und Legenden nicht vor den Unbilden des Schicksals gefeit sind, muss der arme König Artus erleben. Gerade war er noch der strahlende Herrscher über ein vereinigtes England, da liegt er auch schon schwer verwundet am Boden, der Gral ist weg und die Ritter der Tafelrunde samt geeinigtem Königreich auch. Und von irgendwoher dringen auch noch Dämonen aus finsteren Klüften und Dimensionstoren hervor. Wie gut, wenn der eigene Sohnemann namens William Pendragon immerhin noch Gewehr… äh Schwert bei Fuß steht und sich aufmacht, Papas Chaos wieder zu ordnen. Das und noch ein bisschen mehr erfahrt ihr im reichlich schmucklosen, aber gekonnt vertonten Intro von King Arthur 2, bevor es auch schon los geht. Zunächst streng linear, später mit zunehmenden, aber insgesamt überschaubar bleibenden Entscheidungsfreiheiten, sollt ihr als besagter Königssohn und einer munteren Truppe Herrn Papa retten und Britannien unter die eigene Knute zwingen. Äh, vereinigen. Also werft ihr einen prüfenden Blick über eure Bogenschützen, Speerträger, Kavalleristen (und was sonst noch so im frühen Mittelalter Britannien unsicher machte), und gebt den Marschbefehl.

Der Hadrianswall steht den Helden im Weg. Wie im wahren Leben hält er auch hier die Pikten fern und es braucht mehrere gelöste Quests, bis unsere Truppe hindurch darf.

Streichungen seit King Arthur
Apropos Tafelrunde: Die gibt es im Gegensatz zum ersten Teil nicht mehr, und auch keine Generäle, die ihr anwerben und durch Ländereien und die passende Ehefrau zufrieden halten musstet. Vielmehr seid ihr auf drei fest vorgegebene Charaktere (William, Morgana und Lancelot) und damit Armeen beschränkt. Lange führt ihr sogar nur eine Armee, die dritte kommt erst im vierten Kapitel (von fünf) ins Spiel. Zwar war man auch im Vorgänger nicht gerade mit einem Dutzend Armeen unterwegs, doch die meiste Zeit nur zwei zu haben, schränkt die strategischen Möglichkeiten schon etwas ein. Andererseits liegt der Fokus auch mehr auf der Story beziehungsweise den Quests, und weniger darauf, einen umfangreichen Krieg mit mehreren Fronten zu führen.

Das Spielprinzip des Vorgängers (GG-Note: 5.5) wurde im Wesentlichen beibehalten. Über eine schmucke Landkarte bewegt sich die eigene Streitmacht rundenweise, erobert Siedlungen oder besiegt Feindarmeen. Also quasi wie bei Shogun 2 oder vergleichbaren Globalstrategiespielen. Belagerungsschlachten gibt es allerdings nicht, durch eine gewonnene Schlacht (oder auch mal eine Quest, dazu gleich mehr) gehört die Siedlung euch und mehrt euren Wohlstand. Die Gegner greifen mit ihren Armeen eure an oder nehmen auch mal eine Siedlung ein. Doch wer brav der Story folgt, hat bald genügend Städte, um die Verluste zu verkraften.

Was ebenfalls an Bedeutung verloren hat, sind Diplomatie, Forschung und Ausbau der Siedlungen. Ja, das geht, aber nein, es ist nicht sonderlich wichtig. Wenn ihr wollt, könnt ihr diese Elemente weitgehend ignorieren. Bei der Diplomatie klickt ihr eine Provinz an, bekommt den Herrscher angezeigt und könnt ihm diverse Abkommen anbieten, etwa freier Durchzug, Nichtangriffspakt oder Truppen. Aber wie gesagt: Wirklich nötig ist das nicht.

Heiße HexeWie eben schon angedeutet, spielen Quests eine entscheidende Rolle in King Arthur 2. So eine Quest wird durch eine deutliche Markierung auf der Br
Anzeigen/v
itannien-Karte verdeutlicht, doch muss es sich dabei nicht immer um einen Kampf handeln, den ihr dann auf einem 3D-Schlachtfeld austragt. Sehr häufig wollen auch kleine Textabenteuer erlebt werden, wo ihr über einige Entscheidungen versuchen müsst, die geschilderte Situation zu bewältigen.

Ein Beispiel: Mit markanter britischer Stimme wird die jeweilige Ausgangslage verlesen, also sinngemäß zum Beispiel: „Morgana Le Fay ist verschwunden. Doch soll sie sich in diesem Gehölz verbergen!“ Dann können wir uns auf die Suche nach Sexy-Hexie Morgana machen. Die zur Verfügung stehenden Aktionen beeinflussen stets das Ergebnis der Quest. Morgana finden wir zwar auf jeden Fall. Aber durch geschickt gewählte Antworten lassen sich noch Artefakte oder Geld ergattern. Im Negativfall drohen auch mal Strafen, etwa ein Artefakt zu verlieren (von denen man genug hat) oder die nächste Schlacht mit weniger Hitpoints zu beginnen. Andere Quests sind weniger abenteuerlich, sondern wirken sich eher auf die Diplomatie aus. So ergattert ihr euch, wenn ihr die richtigen Aktionen wählt, bei einem großen Fest eine bessere Position bei einem der Nachbarreiche.
In den Abenteuerquests beeinflusst die Antwort meist nicht den Ausgang, durch geschickte Wahl erspielt ihr euch aber Boni.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 10. Februar 2012 - 0:23 #

Viel Spaß beim Lesen!

volcatius (unregistriert) 10. Februar 2012 - 1:08 #

Die Sackgasse hatte ich im ersten Teil, so dass ich nochmal neu anfing. Leider fiel das Spiel im Mittelteil des 2.Versuchs irgendwie in sich zusammen und machte keinen Spaß mehr, insbesondere die Schlachten nervten enorm.

Schade, dass die Verwaltung des eigenen Reiches so zusammengestrichen wurde. King Arthur 2 ist wie schon der Vorgänger nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Bugs ein Kandidat für einen Steam-Deal in ein paar Monaten.

Wie lang wird denn zum kompletten Durchspielen benötigt? Nach 6 Stunden waren ja schon 3 von 5 Kapitel durch.

P.S. Wird es von Mick einen Test zu Jagged Alliance: Back in Action geben?

Anaka 13 Koop-Gamer - 1440 - 10. Februar 2012 - 12:06 #

Das mit dem ersten Teil hatte ich auch, es macht bis zu einem Punkt wiklich Spaß und dann war irgendwie der Spaß weg und ich habe es nie wieder angefasst.

Ich hatte gehofft, der Teil wäre besser aber scheint nicht so zu sein. Dann werde ich lieber aussetzen und weiter die Beta von Elemental: fallen enchantress zocken, das Spiel habe ich mit als alter Master of Magic-Fan immer gewünscht :-D

dennoch verdammt schade, King Arthur könnte so gut sein.

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 10. Februar 2012 - 10:07 #

Jagged Alliance war noch nie mein Ding. Deshalb überlasse ich den gern dem größten Jagged Alliance-Fan auf Gottes Erden...

Cloud (unregistriert) 11. Februar 2012 - 12:45 #

Meinst du nicht dem kleinsten JA-Fan? ;-)

Henke 15 Kenner - 3636 - 10. Februar 2012 - 1:15 #

Wundert mich, dass Onkel Schnelle schnell noch die Zeit für einen Strategietitel findet; dachte er wäre mit der Übersetzung des vierten Mass Effect-Romans ausgelastet...

Wie auch immer: King Arthur war als Film klasse, als Spiele-Reihe kann es mich nicht begeistern. Bin da doch lieber Frontschwein denn Stratege...

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 10. Februar 2012 - 9:31 #

ähm... der Mass Effect-Roman steht mittlerweile im Buchhandel, da hatte der Onkel etwas Zeit übrig...

PCEumel 13 Koop-Gamer - 1436 - 10. Februar 2012 - 9:54 #

Ist das der Roman, der nochmal umgeschrieben werden soll, weil er lauter Lore-Fehler enthält? Oder war das ein anderer? xD

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 10. Februar 2012 - 10:05 #

was die Änderungen angeht, musst du Panini bzw. Bioware fragen. Das ist deren Sache. Ich habe das Buch nicht geschrieben.

Siak 15 Kenner - 3565 - 10. Februar 2012 - 1:34 #

Schade das man das Spiel nur in einer englischen Sprachversion gibt. Viele mögen es für unnötig halten, doch mir und sicher auch vielen anderen, ist es schon wichtig ein Spiel dieser Art nicht auf englisch spielen zu müssen.

Vielleicht könnte man den Umstand der Nichtübersetzung im Test nachtragen. Könnte mir vorstellen das der Eine oder Andere sonst bitter überrascht wird, wenn er es erst nach Spielstart bemerkt.

Horschtele 16 Übertalent - 5693 - 10. Februar 2012 - 2:25 #

Zum Thema Performance-Probleme: es kann wohl helfen, wenn man das Spiel nicht via Steam startet, sondern im Installordner die gewünschte .exe nutzt. Abhängig von der DirectX-Version und System (32/64Bit) gibt es verschiedene ausführende Dateien.

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 10. Februar 2012 - 9:33 #

ich hatte die Gamersgate-Version. Da gabs die Performanceprobleme auch...

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 10. Februar 2012 - 5:01 #

Ich nehme Tor 3 !

Zonk. Ooooh wie schade ^^

nova 19 Megatalent - P - 16911 - 10. Februar 2012 - 9:47 #

Schön geschriebener Test! :)

Hmm ich glaube, ich werde bei diesem Titel passen.

finality 09 Triple-Talent - 345 - 10. Februar 2012 - 10:07 #

Schade, ein Arthur Spiel welches ein wenig realistischer daher kommt, (so wie in Bernard Cornwells Büchern, The Warlord Chronicles) würde mich wesentlich mehr reizen. Aber so Klischee - Fantasy Zeug... Ne danke.
Mal ganz davon abgesehen dass die Demo schon grauenhaft war...

Lord Lava 19 Megatalent - 14373 - 10. Februar 2012 - 12:00 #

Schade, das Setting hat sich eigentlich ganz interessant angehört, aber das Spiel scheint ja wirklich sehr verbuggt zu sein und eine schlechte Performance zu haben.

Anonymous (unregistriert) 10. Februar 2012 - 17:11 #

Schade, hatte mir mehr von dem Spiel erhofft.

Außerdem schade: ich habe bisher gerne meinen AdBlocker auf Gamersglobal ausgelassen, weil die Werbung nicht aufdringlich war, aber die Darkness II Werbepopups sind unerträglich. -> AdBlocker wieder an und bleibt auch so.

Ich habe nichts gegen Werbung auf Webseiten und verstehe, dass sie nötig ist, aber wenn ich bei jedem Seitenwechsel wieder ein riesiges Flashpopup habe, ist Schluss.

heini_xxl 18 Doppel-Voter - P - 9619 - 11. Februar 2012 - 14:27 #

hatte mir auch mehr vom spiel erhofft - zumal ich es hier bei gamersglobal bei der abo-verlosung gewonnen habe. jetzt liegt die packung noch auf meinem schreibtisch und wartet ein paar patches ab, bis ich es ausprobieren werde.

finality 09 Triple-Talent - 345 - 14. Februar 2012 - 15:28 #

Oh, du armer... Von einem Gewinn kann man da nicht wirklich sprechen... ;)