Kill the Bad Guy

Kill the Bad Guy Test

Menschenjagd im Puzzlestil

Benjamin Braun / 31. Januar 2017 - 23:09 — vor 7 Jahren aktualisiert
Steckbrief
LinuxMacOSPCPS4SwitchXOne
Puzzle/Logik
16
Exkee
Exkee
28.05.2014
Link
Amazon (€): 4,99 (PC/Mac Steam Code)

Teaser

Sie heißen Pablo, Aldrich oder KimDotKom und haben eins gemein: sie müssen sterben! Wie sich das puzzlelastige Meuchelmörderspiel schlägt, erfahrt ihr in unserem Indie-Test des Monats Januar.
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal
 
Böse Menschen haben den Tod verdient, oder? Das gilt zumindest für Kill the Bad Guy, das Meuchelmörder-Spiel des französischen Indie-Entwicklers Exkee. Was die Figuren mit dem Fadenkreuz anstelle eines Gesichts genau verbrochen haben, spielt letztlich keine Rolle. In den Levels der puzzleartigen Tötungsmaschinerie ist das nicht von Belang, wenn wir den Bösewicht mit einem Rasenmäher zerhacken, mit dem Auto überfahren oder ihm einen Speer in den Schädel katapultieren. Ob das Spaß macht oder wenigstens die Kreativität des Spielers beflügelt, schlüsseln wir im Indie-Test im Januar 2017 für euch auf.
 

Manipulative Umgebungen

Die Levels in Kill the Bad Guy seht ihr grundsätzlich aus einer festen Iso-Perspektive. Frei drehen oder schwenken dürft ihr die Kamera nicht, sondern lediglich bis zu einem gewissen Grad heran- respektive herauszoomen. Obwohl die Areale in städtischer Kulisse überschaubar groß ausfallen, überblickt ihr das Gebiet in der niedrigsten Zoomstufe nur selten komplett. Stattdessen bewegt ihr den Cursor über das Spielfeld; liegt der Zeiger auf einem der Gebäude in der Umgebung, wird es unsichtbar, um den Blick etwa auf eine dahinterliegende Gasse freizugeben.
 
In den Levels sind alle schwarzen Objekte manipulierbar. Hier erschlagen wir den Bad Guy mit einer Abrissbirne.
Die interaktiven Objekte im Einsatzgebiet sind in der überwiegend monochromen  Grafik schwarz hervorgehoben. Dazu zählen je nach Level beispielsweise Autos, die ihr auf Knopfdruck kurzschließt und im darauffolgenden Schritt durch einen langen oder kürzeren Tritt aufs Gaspedal einmalig beschleunigt werden können. Das geht indes nicht bloß bei parkenden Fahrzeugen, sondern auch bei zivilen PKWs, die auf den Straßen umherfahren. Des Weiteren sind Kombinationen verschiedener Objekte möglich. Ein herumliegendes Seil, wobei keine Rolle spielt, wo es im Level liegt, nehmt ihr auf und kombiniert es mit einer Kiste. Diese Kombi hängt ihr dann an dafür geeigneten Stellen an einem Gebäude auf, um die Kiste im richtigen Moment durch Kappen des Seils herunterfallen zu lassen. Bestimmte Bäume könnt ihr in Verbindung mit einem Seil zu einer Schleuder umgestalten und bestimmte Objekte abfeuern. An einem Geländer wiederum baut ihr per Seil eine Art Zwille, mit der ihr Eisenpfosten zu tödlichen Pfeilgeschossen umwandelt.
 

Gut Mord will Weile haben

Das Ziel in den 60 Standard-Levels besteht grundsätzlich darin, den Bad Guy zu töten. Zu Beginn reicht es noch, besagtes Fahrzeug kurzzuschließen und den Bösewicht auf seinem festgelegten Laufweg zu überfahren. Später sind mehr Schritte notwendig, damit der Anschlag gelingt. Die könnt ihr oft nicht alle in der Zeit durchführen, die der Bad Guy auf dem Weg durch die Stadt braucht. Aber so lange ihr nicht vom bösen Jungen bei der Manipulation der Umgebung entdeckt werdet, könnt ihr euren Anschlag auch auf den zweiten oder dritten Tag verschieben und an den vorherigen lediglich die notwendigen Vorbereitungen treffen. Nachdem der Bad Guy nämlich seinen Laufweg an Tag 1 absolviert hat, läuft er an allen darauffolgenden Tagen noch einmal auf identischer Route – falls ihr nicht genau darauf mit euren Aktionen Einfluss nehmt.
 
Mit einigen der interaktiven Objekte wie Kisten, Straßensperren oder auch ein nicht mehr ganz frischer Hunde-Kadaver versperrt ihr dem Bad Guy den Weg, woraufhin er versucht, den Zielpunkt über eine andere Gasse zu erreichen. Diese Art der Manipulation des Laufwegs ist in den späteren Levels häufig eine Pflichtübung. Denn Fallen, die ihr durch Kombination eines Seils mit einer Kiste an einem Gebäude aufhängt, dürft ihr nur an ganz bestimmten Punkten errichten. Wasserlachen, die ihr mit einem gekappten Kabel unter Strom setzt, sind ebenfalls nur in einem bestimmten Bereich des Levels möglich. Während ihr die Umgebung manipuliert, darf der Bad Guy euch nicht bemerken – wobei euch die zuschaltbare Sichtfeldanzeige hilft. Ahnt der Bad Guy nämlich etwas, rennt er davon und ihr startet grundsätzlich wieder an Tag 1.
 

Big Brother is watching you

Nicht weniger entscheidend bei der Einflussnahme auf den Laufweg sind Überwachungskameras und potenzielle Zeugen für euren Mord. Mit Straßensperren und ähnlichem müsst ihr also nicht immer den Laufweg des Bad Guys verändern, sondern auch mal ein patrouillierendes Polizeifahrzeug in ausreichender Distanz zum Stillstand bringen, um ungesehen zuschlagen zu können. Zu einem geeigneten Ort lotsen könnt ihr den Bad Guy auch, indem ihr ein Pornoheft auf dem Boden platziert, dem er sich neugierig nähern wird. Das hilft auch beim Zielen, wenn der Bösewicht für einen Moment stehenbleibt.
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In diesem Fall müssen wir  den Laufweg des Bad Guy durch Barrieren verändern, damit wir ihn oben links (außerhalb des Sichtfelds der Kameras) an den Häuserwänden ausschalten können. Womit? Natürlich mit dem laufenden Rasenmäher in der Bildmitte!
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 31. Januar 2017 - 23:09 #

Viel Spaß beim Lesen!

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75372 - 31. Januar 2017 - 23:44 #

Klingt eigentlich interessant, aber auf dauerndes Trial&Error hab ich keine Lust.

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 31. Januar 2017 - 23:53 #

Gleiches Recht für alle? Also ist das Budget, das Studio und dessen größe für ein Videospiel in der Wertung irrelevant?

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 1. Februar 2017 - 0:09 #

Klar, ist es irrelevant. Das Thema hatten wir doch letztens erst hier:
http://www.gamersglobal.de/news/125197/dead-effect-2-wie-entwickler-mit-negativen-wertungen-umgehen-wollen

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 1. Februar 2017 - 0:50 #

Das zur verfügung stehende Budget ist doch nicht irrelevant. Ein geoßes Studio mit mehr Kapazitäten und Budget erreicht mehr als der kleine Entwickler.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 1. Februar 2017 - 1:06 #

"Aber er hat sich doch so bemüht!"

Na das ist doch letzten Endes egal, Hauptsache ist das ein gutes Spiel rauskommt. Wenn ein Entwickler sich übernimmt und ein Projekt angeht das ein größeres Budget bräuchte, kann man ja deswegen keine Bonuspunkte geben.

patt 19 Megatalent - 16690 - 1. Februar 2017 - 1:35 #

Bist du dann auch bereit für ein Spiel 100 oder mehr Euro zu Bezahlen? Das wäre nämlich dann auch der Realistische Preis.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 1. Februar 2017 - 1:48 #

Wer sagt das ich nicht schon über €100 für diverse Spiele ausgegeben hab? War schon bei diversen Kickstarter Kampagnen dabei wo der Betrag höher war. Shadowrun Returns z.B. und zuletzt auch Battletech.

Und nun?

patt 19 Megatalent - 16690 - 1. Februar 2017 - 1:59 #

Das wird ne längere Antwort daher erst heute morgen früh ;-) oder per pn

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 1. Februar 2017 - 11:35 #

Es geht doch nicht darum das er mit dem Profjekt ünerfordert ist, aber du brauchst nun mal ein Budget um eine gewisse Grundlage um Dinge zu realiesieren. Und alleine Marketing ist ja schon ein Kostenfaktor für sich. Somit sind die AAA Studios immer bevorteilt.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83926 - 1. Februar 2017 - 14:21 #

Marketing wird aber nicht bewertet.
Es wird Spielspaß bewertet (der in Teilen auch von der Technik abhängen kann). Es spricht nichts dagegen, dass ein kleines Puzzlespiel wie dieses so clever designt ist, dass es Topnoten abstauben kann. Ist es in diesem Fall aber halt nicht. Genauso kann ein AAA-Spiel mit Riesen-Marketingbudget wertungsmäßig auf die Nase fallen. Gibt genug Beispiele.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 1. Februar 2017 - 15:48 #

Ja, Aliens Colonial Marines war schon arg im Vorteil gegenüber Indie-Games dank seinem Marketingbudget, hat ja durch die Bank nur 10/10 kassiert :)

"[...] du brauchst nun mal ein Budget um eine gewisse Grundlage um Dinge zu realiesieren."

So wie Vlambeer? http://www.vlambeer.com/
Zwei holländische Studienabbrecher die einfach anfingen kleine aber feine Indie-Games auf den Markt zu werfen. Angefangen mit Super Crate Box und zuletzt mit Nuclear Throne, seh ich nicht wie deren nicht existentes Budget sie aufgehalten hätte?

SiriusAntares 15 Kenner - P - 3502 - 1. Februar 2017 - 13:48 #

Selbstverständlich gleiches Recht für alle.

Die Wertung spiegelt den Spielspaß wieder und nicht das Budget oder die Größe des Studios. Oder anders herum: Wenn ich eine Wertung sehe, möchte ich nicht erst recherchieren müssen, ob das Spiel eventuell einen Bonus bekommen hat, weil das Budget geringer war. Wo kämen wir denn da hin...

Und das man auch mit kleinem Budget große Wertungen einheimsen kann, haben schon viele andere Entwickler bewiesen.

Simonsen 16 Übertalent - 5410 - 1. Februar 2017 - 0:14 #

"In den 60 Levels habe ich zwar hier und dort kleinere Freiheiten, aber letztlich führt auch in den späteren Levels im Kern nur ein Weg zur Lösung"
Genau das ist auch für mich ein absolutes KO-Kriterium, klingt genau nach dem Gefühl, was ich nach Hitman Go hatte. Schade drum, sowas zerstört gerade in späteren den kompletten Spielspaß.

bender 10 Kommunikator - 513 - 1. Februar 2017 - 0:43 #

ihr müsst beginnen, einen video-link zu jedem spieletest zu posten. meistens gehe ich zu allererst raus um mir einen eigenen ersten eindruck mittels bewegtbildern zu machen. das hier wirkt antiquiert. danach lese ich eventuell sehr gerne das vertiefende review.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83926 - 1. Februar 2017 - 14:18 #

Warum sollten sie Links zu Fremdmaterialien posten? Wenn es ein Video zum Spiel auf GG gibt, ist das verlinkt, bei Test+ sogar direkt im Teaserbild. Gibt es aber nicht zu jedem Spiel, das kann eine Redaktion der Größe nicht leisten.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 1. Februar 2017 - 9:22 #

Irgendwie hat mich der Text eine deutlich höhere Wertung erwarten lassen.

Maryn 15 Kenner - - 3914 - 1. Februar 2017 - 10:52 #

Ging mir ebenso. Und für 10 Euro kann man denke ich mal einen Blick riskieren. Ist eben ein Spiel für zwischendurch.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 1. Februar 2017 - 13:06 #

Da schaue ich lieber TV - ist genauso langweilig und kostet nix ;-)

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 1. Februar 2017 - 15:49 #

Kostet nix? Etwa nicht GEZahlt?? :-P

Für das Geld kriegt man einen Monat Netflix, hab ich mehr davon :-)

euph 30 Pro-Gamer - P - 130155 - 2. Februar 2017 - 12:52 #

Erwischt :-)