Survival im Sandsturm

I am Alive Test

Klettern, klettern, klettern: Trotz einiger Schusswechsel geht es im Endzeit-Actionspiel hauptsächlich ums Emporkommen im Wortsinne. I am Alive bietet zwar anfangs viel Spannung und Adrenalin, benutzt aber später sehr oft dieselben Versatzstücke. Wir haben stimmungsvolles Setting, Mann-sucht-Familie-Story und Repetitivität gewichtet.
Florian Pfeffer 15. März 2012 - 19:00 — vor 12 Jahren aktualisiert
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In den etlichen Jahren, die seit der Ankündigung von I am Alive vergangen sind, wurde viel spekuliert, was dabei am Ende herauskommen würde: Ein großes Apokalypse-Spektakel a la Fallout oder Rage? Ein Shooter wie Legendary? Oder gar das Beste aus beiden Endzeit-Welten? Nun ist ein Spiel erschienen, das im mittleren bis niedrigen Preissegment angesiedelt ist und nur als Download vertrieben wird. Wer da ein wenig misstrauisch ist, kann ja mal weiter diesen Test lesen – vielleicht ist die Vorsicht ja unbegründet! Soviel aber schon mal vorweg: Manches an diesem Spiel täuscht oder lässt sich erst anders an, als es dann am Ende ist. Das fängt schon bei der Rahmenhandlung an: Die ist bei I am Legend… pardon, I am Alive auf den ersten Blick hervorragend. Sie beginnt spannend und kann mit einer interessanten Einführung punkten.
 
Das hier ist kein verblichenes Schwarz-Weiß-Foto, sondern ein Screenshot aus I am Alive. Der Staub und so...
I am Legend
Ihr übernehmt die Rolle von Adam Collins, der Zeuge einer gewaltigen Katastrophe wird, die die Ostküste der USA verwüstet. Adam erlebt das Unglück allerdings nicht direkt mit, da er sich im Gegensatz zu seiner Frau und seiner Tochter gerade auf der anderen Seite des Kontinents befindet. In der Folge der schweren Erdbeben bricht die gesamte Infrastruktur des Landes zusammen und Adam muss sich zu Fuß zurück in seine Heimatstadt Haventon aufmachen, eine mittelgroße Metropole. Für diese Reise benötigt er aufgrund der schweren Verwüstungen fast ein Jahr. Während seiner Wanderschaft filmt er immer wieder einzelne Abschnitte mit seiner Videokamera, die später offensichtlich von einer Unbekannten aufgefunden wird – ihr kennt das Prinzip aus Filmen wie Cloverfield. Eine der großen Fragen, die uns als Spieler bewegen, ist es folglich, wer diejenige Person eigentlich ist, die sich da unsere Aufzeichnungen auf dem Camcorder ansieht. 
 
Grau in grau
I am Alive beginnt, als Adam die Stadtgrenze von Haventon erreicht. Die Brücke, die über den reißenden Fluss in die eigentliche Innenstadt führt, dient als Tutorial des Spiels, um euch mit der Steuerung und den Klettermöglichkeiten vertraut zu machen. Die Brücke bietet wie ganz Haventon ein Bild der Zerstörung: Autos, Kranken- und Polizeiwagen sowie schwere Laster sind über- und ineinander gestapelt, Metallstreben ragen aus dem Boden, schwere Trümmerstücke blockieren die Straße, überall liegt eine dicke Staubschicht, die durch den Wind aufgewirbelt wird. Die ganze Umgebung wird fast in schwarz-weiß präsentiert, abgesehen von ganz wenigen Stellen, in denen ein paar Brauntöne zu sehen sind. Diese äußerst farbarme Grafik passt zwar zum Szenario einer postapokalyptischen Verwüstung, wirkt aber auf Dauer zu trist. Wir können uns kaum vorstellen, dass selbst die bunten Werbeplakate im örtlichen Einkaufszentrum, in das ihr euch im Verlauf des Spiels durchschlagen werdet, so von der alles überstrahlenden Sonne vergilbt sind, dass nicht doch das eine oder andere Blau oder Grün hervorblitzt. Sei’s drum, I am Alive bleibt sich zumindest während der gesamten Spieldauer von fünf bis sechs Stunden treu und zieht das triste Grau in grau bis zum Ende durch.
 
Nach dem Überqueren der Brücke, die von ihren Ausmaßen durchaus mit der Manhattan Bridge in New York zu vergleichen ist, gelangt ihr in die Kanalisation unterhalb der Straßenzüge und trefft dort zum ersten Mal auf einen der anderen Überlebenden. Diese können euch gegenüber freundlich oder feindlich sein, wobei der Zeitgenosse aus dem Kanal eindeutig in letztere Kategorie gehört. Mit gezogener Pistole fordert er euch unmissverständlich auf, sein Territorium zu verlassen. Hättet ihr selbst schon eine vernünftige Waffe, könntet ihr euch nun zur Wehr setzen, doch die werdet ihr erst kurze Zeit später in Form einer Machete bekommen. Es wird euch also nichts anderes übrig bleiben, als mit erhobenen Händen langsam das Weite zu suchen. Auch später habt ihr in Konflikten mit einheimischen Gangstern immer die Wahl zwischen verschiedenen Vorgehensweisen. Da Munition äußerst knapp ist und ihr für jedes Gegnergrüppchen von vier bis fünf Fieslingen meist nur eine, höchstens zwei Kugeln in eurer Pistole habt, müsst ihr euch eine andere Taktik einfallen lassen.
 
Trefft ihr auf eine Viererbande, etwa diese: Hebt erst mal die Hände, während die Angreifer euch mit der
Anzeigen/v
Waffe bedrohen. Dann lasst ihr sie näher heran kommen und rammt dem ersten die Machete in den Leib, sobald dieser nahe genug ist. Die nächsten beiden werden nun möglichst schnell erschossen, während ihr zum letzten Feind sprintet, den ihr wiederum in einem Buttonmashing-Duell mit der Klinge zu Boden ringt. Eine andere Variante wäre, die Pistole sofort zu ziehen und die Banditen damit in Schach zu halten und zusammen zu treiben. Sobald ihr einem eine Kugel verpasst, ist dies im Normalfall ein starkes Argument für die anderen, sich zu ergeben. Ihr könnt sie dann verschonen, mit der Machete bearbeiten, oder, falls ein solcher in der Nähe ist, sogar in einen Abgrund stoßen. Beim Zielen müsst ihr nichts weiter tun, als die linke Schultertaste zum automatischen Zielen zu drücken und dann mit dem rechten Zeigefinger abzuziehen. Verfehlen könnt ihr so den Gegner de facto nie. Wie wir bereits in unserem Angetestet-Artikel angemerkt haben, fühlt sich Adams rigorose Vergehensweise für einen eigentlich harmlosen Familienvater oft brutal und kompromisslos an – andererseits weiß schließlich keiner, wie er selbst in einer solchen Notwehrsituation reagieren würde.

Der erste Feind ist schon am Boden, die Übrigen bekommen es mit der Angst zu tun und ergeben sich. Der Bogen, den wir später im Spielverlauf erhalten, hat nur einen einzigen Schuss, der dafür immer tödlich ist. 
Florian Pfeffer 21 AAA-Gamer - 30267 - 15. März 2012 - 20:45 #

Viel Spaß beim Lesen!

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 15. März 2012 - 21:10 #

Oh Mann habe es mir wegen der Gameone Folge geholt. Bis jetzt nur kurz angezockt, und einige Sachen gefunden wo ich mir denke, Ok ok ist eben kein Vollpreis Spiel. Was will man für 15 euro auch erwarten.

Aber die Wertung klingt sehr sehr hart.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24426 - 15. März 2012 - 21:36 #

Kritikpunkt: "Nur 5-6 Stunden Spielzeit"
Ist das nicht ein wenig hart? Ich meine, dass ist ein Arcacde-Titel und viele Shooter und Co beweisen, dass das durchaus häufiger so wenig ist. Doch aufgefallen ist mir der Kritikpunkt hier auf GG.de zuletzt eher nicht.

cholpes 10 Kommunikator - 461 - 15. März 2012 - 22:03 #

Tja, bei MW3 z.B. waren 5-7 Stunden + Coop (für Singleplayer uninteressant) als Pluspunkt gelistet. Aber da es auch nur das 3-4 fache kostet, ist das natürlich absolut verhältnismäßig ;)

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 15. März 2012 - 22:08 #

Bei den Multiplayer Shootern haste eben auch noch die Online Komponente mit XXXX Stunden. Aber 15 Euro ist echt fairer Preis für 7 Stunden. Die Frage ist ob es wirklich soviel Spaß macht wie von vielen gehyped. Mir ist gerade am Anfang die extreme Linearität aufgefallen. Kann aber auch daran liegen das es das Tutorial war ;)

GrimReaper 13 Koop-Gamer - 1622 - 16. März 2012 - 1:26 #

Wundere dich nicht, nachdem schon bemängelt wurde das in einen Beat ’em up keine deutsche sprachausgabe vorkommt.

Dragon Ninja 13 Koop-Gamer - 1292 - 15. März 2012 - 21:44 #

Ich habe I Am Alive gespielt, jedoch noch nicht den Test gelesen. Ehrlich gesagt fand ich das Spiel ganz toll! Klar, es ist etwas fummelig und bietet nicht allzuviel Abwechslung hinsichtlich der verschiedenen Gameplayelemente. Allerdings stand ich 5 1/2 Stunden unter Hochspannung, fühlte mich zeitweise recht flau im Magen und erlebte einige tolle Kletterpartien in schwindelerregenden Höhen.
Ich werde morgen mal den Text lesen und eventuell noch ein paar Worte dazu schreiben. Zwar ist dieser Titel wirklich kein ausgefeilter Triple A Shit, aber für den Preis durchaus empfehlenswert.

Und nochwas: Für mich als Freund dunkler Industrial- und Ambientklänge ist der Soundtrack tatsächlich sehr hörenswert. Zwischen dem allgegenwärtigen Wummern gibt es doch recht viel zu entdecken. Speziell ist diese Art der Musikuntermalung aber schon.

Niko 16 Übertalent - 5174 - 15. März 2012 - 22:06 #

Sorry - aber kein guter Test von euch und die Wertung ist total daneben... I Am Alive ist kein Meisterwerk, aber ein gutes Spiel

Larnak 22 Motivator - 37541 - 15. März 2012 - 22:12 #

Deine Argumentation ist stichhaltig. Da kann man wohl nix gegen sagen :o

Niko 16 Übertalent - 5174 - 16. März 2012 - 9:44 #

Danke (: Ich geh dennoch auf die Kritikpunkte ein:

"Kämpfe hauptsächlich Trial-and-Error" - Diese Kritik ist einfach "falsch". Die Kämpfe haben ein Muster, man muss nur selber entscheiden wie man vorgeht (Spare ich mir nun die Kugel oder nicht..?).

"Nur 5-6 Stunden Spielzeit" - Spielt man das Spiel auf "Schwer", so brauch man noch etwas länger und das Spiel fordert deutlich mehr, da weniger Ressourcen. Vermutlich hat es der Tester auf leicht gespielt und ist durchgerusht. Aber auch dann finde ich 5 bis 6 Stunden okay für 15€

"Die Farbarmut wurde etwas zu weit getrieben" - Subjektive Empfindung. Ich fand es gut so. Die Formulierung ist "pseudo Objektiv".

"Soundeffekte und Musik belanglos" - finde ich nicht.

I Am Alive sollte man auf den zweiten Schwierigkeitsgrad spielen - so wie es das Spiel auch selber vorschlägt, wenn man ein "erfahrener Spieler" ist. Es gibt weniger Ressourcen - die Lebens- & Ausdauerenergie bleibt auf dem Stand wie man ein Level beendet und füllt sich nicht wieder auf. Da der Spieler weniger Kugeln findet, sind die Kämpfe deutlich spannender und der Spieler muss eher überlegen wie er vor geht.
Generell: Es hebt die Atmosphäre des "Survival"-Parts, wenn man das Spiel nicht auf leicht spielt.

Grundsätzlich liest sich der Test für mich so: "Ich bin durchgerusht und finde hier alles so 08/15!"

Jak81 17 Shapeshifter - 6145 - 16. März 2012 - 10:32 #

Und im Grunde liest sich dein Kommentar so:
...ICH bin da anderer Meinung...
...das sehe ICH anders...
...finde ICH nicht...

Und dann was von Objektivität reden, wenn du selber so subjektiv darüber redest. :/

Larnak 22 Motivator - 37541 - 16. März 2012 - 16:45 #

Mh, mir scheint Nikos Argumentation gar nicht so sehr subjektiv zu sein, wie du es hier darstellen möchtest. Zumal Niko die Punkte in seinem Testvideo auch mit bewegten Bildern veranschaulicht und erklärt.
http://www.gamersglobal.de/video/i-am-alive-testvideo

Ich habe das Spiel nicht gespielt, daher kann ich nicht beurteilen, wer "Recht" hat. Aber ich könnte jetzt auch nicht sagen, dass ich Florian jetzt eher glauben würde als Niko.
Ich finde das aber auch nicht schlimm, im Gegenteil: Schön, wenn man auf einer Seite Zugang zu so verschiedenen Tests hat und damit auch sieht, wie verschieden einige Spiele wahrgenommen werden können.

bananenboot256 13 Koop-Gamer - 1241 - 16. März 2012 - 17:19 #

Äh, entschuldige, aber was ist wenn nicht die subjektive Einschätzung eines Spielers/Schreibers ist denn ein Spieletest?

Meinst du etwa wirklich da wird nach ansatzweise "belegbaren", objektiven Punkten eine Wertung "ausgemessen"?

Es gibt meiner Meinung nach keine obektiven Spieletests. Du kennst doch auch bei Filmen oder Büchern/Musik das Phänomen, dass eine Person die Sache mag, die andere nicht.

Früher mag es noch interessant gewesen sein die Grafik zu bewerten, wenn es um 256 oder 32.000 Farben oder sonst etwas in der Art ging. Heutzutage kommt es auf den persönlichen Geschmack an, wenn das Spiel eine gewisse Mindestanforderung an Spielbarkeit (Bugs, Bedienbarkeit und so) hat.

Daher schaue ich gern welcher Spieletester Spiel X testet, und welche Spiele er sich schon vorher angeschaut hat, die ich selber gespielt habe. Trifft er bei vorherigen Tests ungefähr meine Meinung ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich auch bei einem mir unbekannten Spiel auf einer ähnlichen Wellenlänge bin.

Beispiel für GG: Adventuretests vom Spilker. Hat mehrere Adventures, die ich kenne gut bewertet, wenn er ein neues ebenfalls gut bewertet sehe ich das als großes plus in Richtung Kaufentscheidung.

Anonymous (unregistriert) 16. März 2012 - 0:08 #

Ich habs durschgespielt und würde dem Spiel 9.0 geben
Klingt vielleicht übertrieben aber es hat mich wirklich geflasht das Spiel. nach Mass Effect das beste spiel das ich in diesem Jahr gezockt habe.

Pestilence (unregistriert) 16. März 2012 - 0:13 #

Es ist eben ein "Man mag es, oder man hasst es"-Spiel. Gamespot gibt eine 80, GG eine 5.0 und IGN eine 45. Von daher hört auf über die Wertung zu diskutieren, Florian hat zur genüge geschrieben, warum das Spiel in seinen Augen nur eine 5.0 verdient hat. Wenn ihr anderer Meinung seid, dann kauft euch das Spiel und schreibt einen User-Artikel dazu, anstatt andauernd nur über die falsche Wertung zu meckern.

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 16. März 2012 - 3:46 #

Wenn man nicht über die Wertung diskutieren und meckern soll, dann braucht man auch keine angeben. Schließlich sind sie genau dafür da. Ehrlich gesagt fangen bei mir die Zweifel an dieser Wertung an, wenn ich im Wertungskasten lesen muss, dass 5-7 Stunden Spielzeit ein Minus bedeuten bei einem Spiel, welches 15 €uro kostet. Bei "Journey" sicher ein berechtigter Punkt, aber hier?

bananenboot256 13 Koop-Gamer - 1241 - 16. März 2012 - 8:54 #

Jede Wertungszahl/"Messmethode" ist für mich irrelevant. Ich lese viel lieber Tests bei denen es keine Fantasiezahl braucht um mir den Wert, oder besser gesagt den Spass den ich oder hält die entsprechende Zielgruppe haben kann zu vermitteln.

Aber ich schweife ab. Ich denke dass ich es mir holen werde, da es mal etwas anderes ist und mir diverse Gameplayvideos gefallen haben.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 16. März 2012 - 12:18 #

Was, es gibt tatsächlich eine Wertungszahl, ist mir noch gar nicht aufgefallen ;)

Mal im Ernst, diese Zahlen sind subjektiv oder nach technischen Kriterien herunter geprüft. In beiden Fällen kann es bei jedem anderen Spieler anders aussehen. Lest den Text oder spielt eine Demo, wenn vorhanden.

Ich habe mir gerade ein Fahrrad gekauft, bin mit dem Katalog losgezogen, hatte eine genaue Vorstellung aus Testberichten, meinem optischen Geschmack und Meinungen. Am Ende habe ich verschiedene Räder ausprobiert und ein ganz anderes gekauft, weil es sich perfekt angefühlt hat, bequem und sportlich zugleich war. Oberflächlich hätte ich genau dieses Fahrrad ignoriert.

Anonymous (unregistriert) 16. März 2012 - 10:30 #

Wertungen sind nicht dafür da, damit du dich künstlich aufregen kannst, sondern damit der Leser eine grobe Orientierung hat, auf welchem Niveau das Spiel sich bewegt.

Vielleicht geht es dir auch manchmal so, dass du 1,5 Stunden im Kino warst und dir gedacht hast, okay, das ging mir zu schnell. Und dann gibt es Filme, bei denen du nach 60 Minuten nur noch um Erlösung flehst. Spiele sind da auch nicht anders. Wenn CoD nur einen Spannungsbogen von 5-7 Stunden hat, den aber gut ausfüllt, dann ist das positiv. Wenn IAA einen Spannungsbogen von 10 Stunden hat, den aus Resourcengründen dann aber bereits nach der Hälfte der Zeit nur noch durchrauschen lässt, ist das schlecht. Der Preis ist hier gerade einmal ein zweitrangiges Kriterium.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469795 - 16. März 2012 - 10:51 #

Der Preis eines Spiels spielt in unserer Wertungsfindung keine Rolle. Unsere Wertung drückt -- stark komprimiert -- den Spaß aus, den wir mit einem Spiel hatten. Nicht den "Spaß pro Euro" oder so etwas, und es gibt auch keine "Aber es ist doch nur ein Lowprice-Titel, also sind wir bei der Note gnädiger"-Folgerungen. Sicher schreiben wir solche oder ähnliche Sätze in entsprechende Tests rein, als "Soft Factors", aber Auswirkungen auf die Bewertungen haben sie nicht.

Wäre es anders, müsste ein 10-Cent-Spiel, selbst wenn es nur 10 Minuten Spaß macht, eine 10.0 bekommen. Außerdem ändern sich Preise. I am Alive ist deshalb wie ein Vollpreisspiel bewertet worden, ebenso z.B. Journey vor kurzem. Dass das jeder für sich natürlich anders sehen kann ("für 15 Euro ist es mir das wert"), ist klar.

Anonymous (unregistriert) 16. März 2012 - 14:03 #

"Außerdem ändern sich Preise."

Das Argument zieht bei Download-Titeln aber nicht wirklich. Abgesehen von seltenen Sales sind die nämlich stabil im Preis.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469795 - 16. März 2012 - 15:58 #

Das stimmt nicht, denke doch nur an die gefühlt 20 Steam-Preisaktionen pro Woche.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 16. März 2012 - 16:42 #

Und auch abgesehen von denen sinken die Preise mit der Zeit, kann man sich auf steamprices.com ansehen.

GrimReaper 13 Koop-Gamer - 1622 - 16. März 2012 - 18:07 #

Das spiel erscheint aber auf der 360 und ps3, und da giebt es keine steamsales. ^^

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469795 - 16. März 2012 - 22:15 #

Ich habe aber nicht über I am Alive gesprochen, sondern begründet, wieso generell der Preis nicht in unsere Wertung einfließt.

bananenboot256 13 Koop-Gamer - 1241 - 16. März 2012 - 15:23 #

Aber gerade der Teil "Spaß pro Euro", also dass es natürlich nicht möglich ist diesen in eine Wertungszahl einfließen zu lassen bringt mich unter anderem dazu diese Zahlen nicht so wirklich gebrauchen zu können.

Ich persönlich lege bei einem 0,79€ Spiel fürs iPhone definitiv eine andere Messlatte an als an den tripleA 60€ Titel.

Ich kann auch zu diesem speziellen Test auch gar nichts sagen, da ich außer Videos noch nicht viel vom Spiel gesehen habe.

Bin die Wertungszahlen allgemein in Stück leid, da sie weder richtig vergleichbar sind (ein 9.5 Spiel ist zB 0.5 "irgendwas"-Punkte besser als eine 9.0, das sagt mit bezüglich Spielspass nun mal nichts) noch nach objektiven Gesichtspunkten entstehen. Daher gefallen mit auch Film/Musik/Bücher-Kritiken ohne eine Zahl, Sterne oder sonstwas besser.

Aber jedem das seine. Im großen und ganzen bin ich ja zufrieden mit euren Tests und unter anderem deshalb Abonnent. Die Zahl ignorieren bekomm ich (meist ;) ) hin.

Niko 16 Übertalent - 5174 - 16. März 2012 - 9:46 #

IGN hat nur merkwürdigerweise - z.B. im Bezug auf die Kämpfe - eine ganz andere Meinung: Die finden diese Kämpfe deutlich zu "durchschaubar". Generell bekommt das Spiel aber durchaus Lob von Presse & Spieler

Anonymous (unregistriert) 16. März 2012 - 0:14 #

Wie kommt ihr denn darauf das sie Kämpfe nur trail and error bassiert ablaufen ?

Ich wusste immmer was ich tun muss um die gegner zu besiegen.
Ohne gross rumprobieren zu müssen.
Oder versteh ich da was falsch ?

jeppo (unregistriert) 16. März 2012 - 11:03 #

Gut das ich mir das Spiel vor dem Test gekauft habe ansonsten hätte mich dieser vielleicht davon abgehalten und damit wäre mir dieses Stimmungsvolle Spiel entgangen.

Die Grafik fand ich passend grade dieses verstaubte grau, braun. Die Musik, Sounduntermalung fand ich athmospärisch und sehr passend.

Btw. es gibt mehr moralische Entscheidungen als nur die Kämpfe. Wenn man das Spiel auf schwer spielt überlegt mann mehr als einmal ob man den Opfern hilft und die für einen selbst überlebendswichtigen Gegenstände opfert oder sich sogar in Gefahr begibt um diese aufzutreiben.

Die Kritik an der Steuerung in den Kletterpassagen kann ich allerdings zustimmen.

Es ist kein perfektes Spiel hat viele Macken aber trotz alledem für mich ein forderdendes und spannendes Spiel und für 15E ein Schnäppchen.

Momsenek 13 Koop-Gamer - 1687 - 16. März 2012 - 10:34 #

Ich will es mir trotz Test kaufen. Mich interessiert das Setting und die Story. Leider muss ich mit ps3 noch warten..

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 16. März 2012 - 18:11 #

Schau dir mal die vorletzte Gameone Folge an zu I AM ALIVE. Das sind 2 Welten wie man dieses Spiel sehen kann. Eine 5.0 ist doch sehr hart. Diesen Pfeffer Kerl mag ich nun nimmer ;p

Jadiger 16 Übertalent - 5509 - 16. März 2012 - 12:04 #

15 Euro das zahlst am Tag mal so für klein kramm also schaut es euch an.

Goldfinger72 15 Kenner - 3366 - 16. März 2012 - 13:06 #

Scheint ein interessantes Spiel zu sein, insbesondere weil die Wertungen so extrem weit auseinander gehen... Gameswelt hält das Spiel z. B. für einen heissen Anwärter auf den "Spiel des Jahres" Award und alle sind begeistert.

Ich denke, ich werde mir mal die Demo angucken und mir selbst ein Bild machen. :-)

volcatius (unregistriert) 16. März 2012 - 13:10 #

Als Snack werde ich mir dann doch lieber Journey angucken.

Anonymous (unregistriert) 16. März 2012 - 13:45 #

Ich find's schade, dass bei solch realistischen Szenarien nicht auch auf eine realistische Story und Gameplay geachtet wird. Das killt immer die Atmosphäre.

Wie realistisch ist es, dass ein ganzes Jahr nach dem Erdbeben a) der komplette Rest des Landes immer noch unpassierbar ist (schließlich braucht der Protagonist ein Jahr durch's Land), b) keine Aufräumarbeiten und Zivilschutzmaßnahmen angefangen haben (bzw. schon weit fortgeschritten sind) und c) da immer noch so viel Staub liegt (Wind, Regen usw.). Man hätte ja auch einfach sagen können, Adam ist 2 Tage nach dem Beben dort. Und je weiter er in das Stadtinnere kommt, desto weniger Hilfskräfte und desto mehr Anarchie und Hilfslosigkeit sieht er. Nach einem Jahr sind die Menschen definitiv nicht mehr so hilflos, sondern haben sich organisiert und versorgt.

Und dass man da den Klettermax geben muss und Hungrige sich nicht mit Obstsalat zufrieden geben, killt auch. Dabei hätte man so viel mehr machen können. Und aktuelle Inspirationen liefern Hurricane Cathrina in New Orleans, Erdbeben in San Francisco, Tornados in Kansas, Erbeben auf Haiti, Japan ... ja wohl genug. Gerade deswegen ist das Thema ja eigentlich auch so spannend! Schade.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83905 - 16. März 2012 - 16:31 #

Hm, nach dem Lesen des Textes hatte ich eher eine 7er-Wertung erwartet und war dann recht überrascht. Scheint mir sehr streng, die 5. Im Video von Niko sieht das Spiel sehr gut aus. Wenn die PC-Version noch kommt, bin ich definitiv interessiert.
Die Kritik an sder Spielzeit finde ich auch komisch. Selbst mal abgesehen vom Preis - wenn ihr schreibt, dass sich das Spielprinzip mit der Zeit abnutzt und die Spannung nachlässt, wäre eine längere Spieldauer doch eher ein Nachteil.

Dragon Ninja 13 Koop-Gamer - 1292 - 16. März 2012 - 21:20 #

Hui, da geht Ihr echt etwas hart ins Gericht mit I Am Alive. Es stimmt zwar, dass die Grafik etwas trist erscheint, die Steuerung fummelig ist und einige NPCs merkwürdig reagieren, aber letztendlich bietet der Titel ein ansonsten schönes und spannendes Abenteuer. Die Note an sich ist mir eigentlich egal, aber eine 5.0 dient dann doch eher der Abschreckung. 50% in einer Klassenarbeit bedeutet schliesslich auch einen Fünfer.

Ich persönlich halte das Spiel für einen der erfrischendsten Titel des Jahres. Horror-, Survivalaction- und Adventureelemente in dieser trostlosen Stadt trifft einfach vollends meinen persönlichen Geschmack (das ist jetzt natürlich nicht allgemein gültig ;) ). Da das Spiel nur 15€ kostet verzeihe ich die wenigen Kinderkrankheiten, welche man allerdings mit etwas Übung später sehr gut in den Griff bekommt.

dbBU (unregistriert) 16. März 2012 - 21:57 #

Wie so oft ist ein solches Spiel Geschmackssache. Ich denke, gerade die grosse Bewertungsschere zeigt, wie gut und individuell das Game geworden ist (im Vergleich zu, sagen wir mal, AMY...). Es ist natürlich nicht alles perfekt, aber allein schon die Idee eines Survival-es-muss-nicht-immer-gleich-auch-horror-Games fand ich persönlich genial. Wer also gerne mal Abwechslung möchte (nicht unbedingt während des gesamten Spiels, aber von der Grundprämisse her), der wird viel Spass und Nervenkitzel bekommen. Schon alleine wegen diesem Mut zur Lücke tendiere ich eher für eine hohe Bewertung.
PS betreffend "linear": natürlich ist's kein GTA aber tatsächlich kann man einige Kletterpassagen und Gegner auf unterschiedliche Arten bewältigen. Man kann sozusagen die vorgegebenen (leichteren) Wege einschlagen oder aber die etwas gefährlicheren/riskanteren (und dafür befriedigenderen) Varianten versuchen. Ein gewisses Gefühl von "Sandbox" kommt da meiner Meinung nach schon auf. Daher würde ich das Game weniger linear, sondern viel mehr als kompakt bezeichnen. Eben: Mut zur Lücke!

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36252 - 17. März 2012 - 2:18 #

Das Spiel spaltet wirklich die Gemüter.

Gameswelt schreibt:

"Dieses Mal mutiert mein Fazitkasten zur gerahmten Liebeserklärung: I Am Alive ist in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Spiel. Zum einen setzt es einen neuen Maßstab in Sachen Qualität für den DLC-Markt. Diesen Markt der zumeist schnellen, oberflächlichen, quietschbunten Unterhaltung dominiert das Ubisoft-Meisterwerk ab sofort mit seiner grandiosen Endzeitatmosphäre. Ich kann mich nicht erinnern, wann mir zuletzt das Schicksal von Videospielcharakteren so nahe gegangen ist. I Am Alive ergreift den Spieler mit seiner Schlichtheit und seiner famos inszenierten Trostlosigkeit. Jede Auseinandersetzung treibt den Puls in die Höhe, jede Klettereinlage lässt einen den Atem stocken. Der Titel reiht sich als Kleinod auf die Perlenschnur ein, an der sonst nur Ausnahmetitel wie Limbo, Shadow of the Colossus oder Journey Platz finden.
I Am Alive ist für mich das, was Wasser für die Überlebenden ist: Es belebt mich. Es erfrischt mich und gibt mir Hoffnung, dass der heutige Markt der Computer- und Videospiele mehr ist als die Summe aller lieblosen Endlosfortsetzungen, dämlichen Filmumsetzungen und tot kopierten Erfolgskonzepte. Wer sich bei diesem Juwel an Kleinigkeiten wie dem sichtbaren Bildaufbau oder der nicht immer sauberen Kletter- oder Sprungmechanik stört, der soll im grauen Sumpf der Durchschnittssoftware baden gehen. Falls Naughty Dog mit The Last of Us dieses Jahr nicht ein noch großartigeres Machwerk gelingt, wird I Am Alive mein Spiel des Jahres 2012. Und dass ich diesen Satz im Monat März über einen DLC-Titel schreibe, sagt alles über die Qualität und die Einzigartigkeit dieses Spiels."

Wäre es nicht in der gleichen Woche wie Mass Effect 3 erschienen, hätt ich mir auchs schon mal angesehen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469795 - 20. März 2012 - 14:39 #

Ich bin bei solchen Gefühlsausbrüchen immer misstrauisch. Manchmal neigen Spieletester und sicher auch altgediente Spielefans dazu, das Ungewöhnliche als Erlösung vom tristen Spiele-Alltag massiv überzubewerten -- und gnädig zu übersehen, wenn das Ungewöhnliche nicht gut gemacht ist. Daran ist erst mal nichts auszusetzen, Spaß ist subjektiv, und mir macht es z.B. Spaß, mich ab und zu durch ein fieses Roguelike zu kämpfen, das mir immer neue Zufallslevels vor die Nase setzt und mein armes @ auf jede erdenkliche Weise töten möchte. Aber Wertungen sollten aus meiner Sicht dann schon zu anderen Wertungen passen, die man so gibt, sonst tut man den anderen Spielen Unrecht.

Bezieht sich jetzt gar nicht mal so sehr auf dein Gameswelt-Zitat, und kommt auf meine Themen-Shortlist für meien Samstagskolumne :-)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469795 - 20. März 2012 - 14:41 #

Ach, wenn wir gerade bei Zitaten oder Links von Mitbewerbern sind:

http://xboxlive.ign.com/articles/122/1221132p1.html

spinxbased (unregistriert) 5. September 2012 - 20:53 #

die bewertung ist völlig richtig.dieses spiele ist der anwärter auf die gurke des jahres.steuerung,grafik und design sind selbst für ein
DLG unterstes niveau.totaler müll und rausgeschmissenes geld.finger weg
wartet lieber ,,auf the last of us"

EddieDean 16 Übertalent - P - 5343 - 5. April 2013 - 17:13 #

ich fand das spiel gut und preis-leistung super