Der Kriegsgott ist zurück [16+]

God of War III Test

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Nicht nur kämpfen: Immer wieder gibt es auch ruhige Passagen, in denen ihr den Weg finden oder Rätsel lösen müsst.

Das Leveldesign – schön wie das Pantheon, garstig wie Hades

Es gibt Designer, die basteln eine Kulisse und werfen unzählige Gegner hinein. Und es gibt God of War 3, ein Spiel, in dem jeder noch so kleine Raum zur Atmosphäre beiträgt. Zum Beispiel, weil in die Wände Gemälde eingraviert sind, die von großen Schlachten erzählen und von Göttern, die Kratos bereits getötet hat. Wirklich jedes Areal hat einen eigenen Stil, ein eigenes Farbbild. Von der schummrig-düsteren Eiswelt auf dem Körper des Kronos geht es in das lebensfrohe Farbenmeer von Heras Garten. Wunderschön sind die scharfen Texturen, die große Weitsicht. Aber richtig fies sind die Rätsel -- wie zur Hölle kommen wir da wieder raus? Der ganze Garten ist ein Labyrinth mit teils verschiebbaren Treppenstücken. Meterhohe Mauern, dichte Hecken und Wasserfällen imponieren uns zwar durch ihre grafische Qualität, bieten aber scheinbar keinen Ausgang. Mit einem bestimmten Schalter aktivieren wir jedoch für kurze Zeit eine riesige Statue, durch deren Augen wir den gesamten Garten überblicken können.

Durch die neue Perspektive ergeben sich Strukturen, verbinden sich Treppenstücke, fließen Wasserbäche ineinander -- und endlich erscheint ein Ausweg vor unserem Auge. Die Rätsel sind stellenweise wirklich knackig – das ist an sich kein Negativpunkt. Wenn wir aber über eine Stunde an der Statur des Hades oder vor dem hünenhaften Prometheus mit seinem Hammer verzweifeln, dann ist das schlicht schlechtes Leveldesign. Hier wären kleine Hilfen wünschenswert nach dem Motto "Probiere dies, teste mal jenes." Wir haben im Video-Interview übrigens den verantwortlichen Designer für die Puzzles darauf angesprochen...

Abwechslungsreichere Waffen
 
Während man in God of War 2 kaum die Waffe wechseln brauchte, funktioniert es hier intuitiv über die Schultertasten und ist hervorragend ins Gameplay eingebunden: Der Bogen des Apollons verschießt auf Knopfdruck brennende Pfeile -- optimal, um Skeletthorden und andere Statisten in Schach zu halten, und sich in Ruhe ihrem Boss zu widmen. Auch die Nemeischen Löwen verleihen den Kämpfen einen etwas anderen Rhythmus: Die stählernen Kampfhandschuhe haben weder Reichweite noch sind sie flink einzusetzen, doch dafür haut ihr mit ihnen umso fester zu. Dann gibt es noch die schnelle Nemesis-Peitsche, die besonders in die Luft geschleuderten Gegnern hart zusetzt. Sie ist quasi die Hechselmaschine in Kratos kleinem Waffenarsenal. Insgesamt wirkt das Waffensystem sehr durchdacht und fordert einen förmlich zu Experimenten heraus. Jede Waffe bringt mehrere Spezialattacken mit sich; das Schwert der Verdammnis etwa weckt für einen kurzen Moment die Geister gefallener Spartaner, die sich als Phalanx um Kratos scharen und kraftvoll zustechen. Wer hingegen mit dem "Nemeischen Gebrüll" eine Schockwelle entsendet, freut sich bereits auf die von den Gebeinen gehauenen, hilflosen Gegner.

Die für die Serie obligatorische Sex-Szene fällt übrigens eher in die Kategorie „Running Gag" als in "Aufregend“. Dieses Mal ist Aphrodite höchstersönlich die auserwählte Gespielin. Wirklich erwachsen gehen die Amerikaner mit diesem Thema aber wiederum nicht um – die Kamera schwenkt dezent weg, nur das Gestöhne wird immer lauter. Wenn schon Sexdarstellung, dann bitte richtig – Heavy Rain macht's vor. 

Aphrodite zeigt uns, was sie zu bieten hat. Die darauffolgende Sexszene ist ein eher kindisches Quicktime-Event.
Anon (unregistriert) 12. März 2010 - 18:02 #

Klingt gut. Sobald ich eine PS3 habe werde ich zugreifen.

Was die teils überzogene Gewalt angeht. Die hätte es sicher nicht gebraucht. Kratos als besonders fies darzustellen gelingt auch anders. Siehe diverse Szenen in den vorherigen Teilen wo er beispielsweise den Schlüsselträger am Anfang von Teil 1 in den Rachen der Hydra stürzen lässt. Es geht also durchaus anders. Wie bei Modern Warfare 2 (Flughafenszene) beschleicht einen das Gefühl das hier ein klitzekleiner Skandal entfacht werden soll. Einfach um der zusätzlichen Aufmerksamkeit. Ich hätte darauf verzichten können.

Wiking 13 Koop-Gamer - - 1201 - 12. März 2010 - 21:47 #

Die Gewalt ist eins der Hauptargumente für God of War.

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 12. März 2010 - 23:15 #

Das ist traurig.

Azizan 17 Shapeshifter - 7303 - 13. März 2010 - 17:03 #

Ich bin der Meinung, wer Gewalt nicht mag, soll halt God of War nicht spielen. Es mag sein, dass sie es hier ein wenig übertrieben haben, aber es gehört letztendlich einfach zu Kratos Wesen dazu, es gehört einfach zu dem Spiel.

Für mich war es schon vor dem Test klar, dass ich GoW hole und werde jetzt nur noch bestätigt

Anonymous (unregistriert) 14. März 2010 - 1:22 #

Ich habe die ersten beiden Teile sehr gerne gespielt und werde an diesem sicher auch Spaß haben aber ich finde Jörgs Kritik berechtigt

Azizan 17 Shapeshifter - 7303 - 14. März 2010 - 2:32 #

Stimmt, sie ist berechtigt, das zweifle ich auch garnicht an, dennoch gehört die Gewalt zu dem Spiel und wenn man deswegen bedenken hat, sollte man wohl von dem Spiel die Finger lassen, was man glaub ich auch im entsprechenden Video gesagt hat.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440299 - 3. April 2010 - 23:33 #

Sicher kann und darf man die teils gnadenlose Brutalität in GoW 3 kritisieren. Damit habe ich auch überhaupt kein Problem. Allerdings ist schon die Frage, welche Rolle die Gewalt spielt. Ist sie sinnlos oder dient sie dazu, die Härte der Spielwelt und der Charaktere, die in ihr leben zu unterstreichen?

Sicherlich spricht diese Art, Gewalt zu zelebrieren immer auch die Falschen an, aber dafür kann das Spiel nichts - wobei man natürlich ehrlicher Weise sagen muss, dass der Entwickler sehr gut weiß, dass man damit eben auch irgendwelche Kiddies oder gewaltliebende Idioten erreicht, die das Spiel teilweise aufgrund ihres Alters gar nicht spielen dürf(t)en.

Was die Szene mit dem Drehrad angeht, Kratos muss sie nicht töten. Ich weiß nicht, ob Mister G das bewusst ist, aber man kann sie auch einfach dazu zwingen, die Kurbel festzuhalten, damit man den Raum betreten kann. Es ist also die Entscheidung des Spielers. Ich habe sie jedenfalls nicht auf das Rad gespießt.

Edit: Der Test ist ja gar nicht von Jörg. Also ersetze Jörg durch Mister G. Und weshalb poste ich das eigentlich bei der 16er-Version. ;)

Meister 09 Triple-Talent - 270 - 23. April 2010 - 11:05 #

Der Gewaltgrad ist schon sehr groß bei God of War, leider finde ich ist die Story etwas zu kurz gekommen. Da macht es God of war 2 deutlich besser. Trotzdem ein sehr gutes Spiel ;-)