Fire Emblem Warriors - Three Hopes

Fire Emblem Warriors - Three Hopes Test+

Mehr als nur Musou im neuen Gewand

Hagen Gehritz / 21. Juni 2022 - 18:26 — vor 1 Jahr aktualisiert

Teaser

Das Prügel-Spin-off sendet euch zurück auf den Kontinent Fódlan. Drei neue Geschichten, eine große Kämpfer-Auswahl und aus der Vorlage geborgte Mechaniken machen das Wiedersehen zur großen Freude.
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Alle Screenshots und Spielszenen stammen von GamersGlobal

In Fire Emblem - Three Houses (im Test, Note 9.0) wurdet ihr vom Söldner zum neuen Lehrer an eine Militärakademie, habt eines der drei namensgebenden Häuser unter eure Fittiche genommen und so in der zweiten Hälfte einen anderen Blick auf einen ausbrechenden Krieg bekommen und diesen auch auf jedem Handlungspfad zu einem anderen Ende geführt. Große Highlights für mich waren dabei die Gespräche mit den Figuren, die zum Großteil weniger überdreht als in früheren Serienteilen daherkommen und deren archetypischen Charakterzüge um nette Nuancen erweitert wurden, besonders im Falle der drei zentralen Hausoberhäupter Dimitri, Claude und Edelgard. Dazu bot die Handlung einige Mysterien und die ganze verborgene Geschichte des Kontinents Fódlan und seiner durch die mysteriösen Wappen gesegneten Adelsfamilien offenbarte sich, wenn man alle vier möglichen Handlungspfade zu ihrem Ende führte – dabei aber unter Umständen manchen nun verfeindeten Ex-Schüler im Kampf tötete, den man auf anderen Pfaden gut kennengelernt hat.

Fire Emblem Warriors - Three Hopes erlaubt nun ein Wiedersehen mit den Figuren im Action-Gewand. Wie in anderen Teilen der Warriors-Reihe (manchem besser bekannt unter dem japanischen Titel Musou) prügelt ihr mit übertriebenen Waffentechniken ganze Hundertschaften vor euch her. Dazu versteht sich aber Three Hopes auch als ernsthafte Erweiterung des Universums von Three Houses. Die neue Protagonistin oder der neue Protagonist Shez ist ebenfalls Söldner und jagt Byleth (so der Standardname der Spielerfigur in Three Houses) nach einem übel verlorenen Kampf . So trifft Shez als erstes auf das bekannte Haussprecher-Trio und schon bald nehmen die Ereignisse auf jedem der wiederum drei wählbaren Story-Pfade einen anderen Verlauf als in Three Houses. Mir hat das Wiedersehen mit den Figuren großen Spaß bereitet dank kurzweiliger Action, spaßigem Strategie-Anteil und viel Fan-Service, der sich besonders an Spieler wie mich richtet, die tief in die Lore von Three Houses eingetaucht sind.
Zu Beginn knipst die frühere Spielfigur Byleth Neuzugang Shez beinahe die Lichter aus. Der Söldnertrupp von Byleths Vater Jeralt begegnet euch wiederholt als Feind in den Schlachten.
 

Immer feste auf die Feste

Hauptsächlich lasst ihr im typischen Warriors-Stil auf großen Karten mit Gängen Hundertschaften von Gegnern mit simplen Kombos und absurden Spezialangriffen durch die Luft segeln. Ziel ist es meist, die an Kreuzungen gelegenen Bollwerke zu erobern, sodass mehr eurer Truppen auf der Karte spawnen und verbarrikadierte Teile der Karte sich öffnen. Normale Fußsoldaten sind nur Klingenfutter, doch Elite-Truppen, feindliche Generäle oder Monster teilen selbst gut aus. Dennoch ist die eigentliche Herausforderung, auf Skript-Events wie feindliche Überfälle auf eure Basis oder Fluchtversuche rechtzeitig zu reagieren und mehrere Brände an unterschiedlichen Ecken der Karte zu löschen.

Dabei hilft enorm, dass ihr zwischen bis zu vier aktiv gesteuerten Figuren hin und her springt und diesen sowie vier Unterstützungseinheiten auf der Karte Befehle erteilt. Es lohnt sich, die aus Fire Emblem bekannten Waffenvorteile zu nutzen. Ein Speerkämpfer wird auch ohne direkte Steuerung schneller mit Schwertträgern fertig. Habt ihr ihm sogar eine Reitertod-Lanze mitgegeben, räumt er sehr flott mit Kavallerie auf. Das ist nicht übermäßig kompliziert, doch es macht Spaß, die Schwächen des Feindes auszunutzen. Da die Abschlusszeit ein Faktor für eine S-Bewertung des Kampfes ist, die besondere Belohnungen wie starke Waffen freischaltet, ist der Einsatz des Features umso nützlicher.
Die Effektkanonade ist unterhaltsam überbordend wie eh und je in der Warriors-Reihe. Hier seht ihr nicht etwa einen Spezialangriff, der bei gefüllter Leiste entfesselt werden kann, sondern eine Abfolge einer AoE-Attacke und eines Schwachpunktangriffs.
 

Feldlagerinspektion

So wie ihr in Three Houses zwischen Schlachten viel Zeit mit der Verwaltung in Garreg Mach verbringen konntet, tobt ihr euch in Three Hopes in eurem Lager aus, das aber übersichtlicher ausfällt als die ausladende Militärakademie. Das beginnt recht leer, doch im Verlauf der Kampagne kommen nicht nur weitere Dienstleister dazu, sondern auch mehr Truppen-Statisten, die dem Ort Leben verleihen, indem sie teils dynamisch mit Umgebungsobjekten interagieren. Zum einen geht ihr mit Figuren auf Expeditionen, kocht für sie und widmet euch mit ihnen Freiwilligenarbeit, damit sich ihr Unterstützungslevel verbessert, was auch viele neue Dialoge freischaltet – wobei sich Three Hopes verstärkt auf Dialoge mit Figurenkombinationen konzentriert, die in Three Houses nicht vorkamen. Die Unterstützungsgespräche stehen in Sachen Herzlichkeit und interessanten Einblicken ins Innenleben der Charaktere dem Hauptspiel in nichts nach, sodass bei mir durchaus die Vermutung aufkam, dass womöglich einige Skripts verwendet wurden, die es nicht in die finale Version von Three Houses geschafft haben.

Das Training verbraucht einen Punktevorrat analog zu den Freizeit-Punkten für die Interaktion mit Kameraden und ähnlich wie im Hauptspiel füllt sich der Vorrat in jedem Kapitel auf und das Maximum wächst durch den Ausbau des Lagers. Kampfübungen ähneln dem Unterrichts-Feature aus der Vorlage in vereinfachter Form. Dadurch steigen Figuren schneller in ihrer Klasse auf. Das schaltet fortgeschrittene Klassen frei ebenso wie passive Perks und Kampftechniken sowie Zaubersprüche, von denen ihr zwei je Figur anlegt und in der Schlacht entfesselt, allerdings auf Kosten der Waffenhaltbarkeit. Letztere erhöht ihr dagegen ebenso wie die Stärke in der Schmiede. Three Hopes schmeißt dabei nicht so übermäßig mit Waffen um sich wie andere Warriors-Teile, in denen die Bereinigung des begrenzten Inventars schnell zur nervigen Pflicht werden konnte.

Fire Emblem Warriors - Three Hopes kleckert dabei nicht an freischaltbaren Figuren, sondern klotzt. Zwar ist das Moveset der Einheiten primär an die Klasse gebunden und nur wenige Figuren wie Shez, Dimitri, Claude und Edelgard besitzen einzigartige Klassen, dennoch geben gewisse Charakterwerte den Figuren mehr Individualität. Zum einen gibt es gewisse Boni, wenn ihr Kriegerinnen und Krieger als passiven Adjutanten dem aktiven Charakter zuweist. Dazu besitzen alle einen Strategie-Bonus, der passend zur Persönlichkeit eher defensive oder offensive Befehle effektiver macht. Charaktere mit Wappen kommen wie im Hauptspiel mit einer gewissen Chance in den Genuss von Bonus-Effekten. Am spürbarsten ist aber das jeweilige einzigartige Talent. So entfesselt Lorenz mit Druck auf ZR einen Rosensturm, Sylvain erhält einen Angriffsbonus, der stärker wird, je länger seine Treffer-Kombo nicht unterbrochen wird, und Ignatz verteilt bei Angriffen Farbe, die Elementschaden anrichtet.
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Zahlreiche NPCs und geben dem Lager Lebendigkeit. Doch auch in diesem abgesteckten Bereich seid ihr vor allgegenwärtig aufploppenden Figuren und Umgebungsdetails nicht sicher.
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Hagen Gehritz Redakteur - P - 175232 - 21. Juni 2022 - 18:24 #

Viel Spaß mit dem Test!

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 43032 - 21. Juni 2022 - 18:56 #

Danke für den Test. Ich hoffe mein Exemplar kommt pünktlich an. Ein gutes Warriors mit Story - fast schon zu gut um wahr zu sein.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25741 - 21. Juni 2022 - 19:19 #

Auf YT haben schon Bots Kommentare geschrieben. Ging echt schnell. :)

Desotho 18 Doppel-Voter - 9436 - 21. Juni 2022 - 19:50 #

Wird früher oder später auf jeden Fall eingesackt.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66902 - 21. Juni 2022 - 20:12 #

Die Demo hat mir gut gefallen. Vor allem als ich das erste Mal in das Lager kam und da standen Petra und Dorothea und Hilda aka all meine Lieblinge rum! <3

Baumkuchen 18 Doppel-Voter - 11367 - 21. Juni 2022 - 20:25 #

Ich finde es ja schön, dass sich die Musou-Spiele inzwischen so gut entwickelt haben. Gleichzeitig kann ich dabei dann allerdings nicht mehr so gut entspannen, wie früher. Damals wurde halt der Level ausgewählt, Figur ausgewählt - Ab ging die Schnetzelei. Bis vor kurzem habe ich Dragon Quest Heroes 2 gespielt, aber das musste ich auch pausieren, weil es einfach ziemlich voll von Quests und Gesprächen ist, es eher offene Karten hat und nur zwischendurch ein paar kleine Story-Kampfkarten (die ich bis dahin aber dann nicht so spannend fand.) Aber bei "richtigen" Spielen gibt es dann aktuell eben wichtigere auf dem MoJ. Es ist einfach zu gut, Pech gehabt ;) Aber ich liebe Musous nach wie vor und werde auch dieses hier garantiert mal spielen. Schaut gut aus!

Sokar 24 Trolljäger - - 48142 - 21. Juni 2022 - 22:29 #

Ich finde interessant, das überall das Waffendreieck erwähnt wurde - dabei gabs das in Three Houses gar nicht, was für ein wenig an taktischer Tiefe gegenüber den anderen, von mir gespielten Teile nahm.
Ich hab noch nicht in die Demo reinschauen können, aber werde das noch tun. Ich mochte FE Warriors, das lies sich gut zwischendurch spielen. Aber artete irgendwann in richtig harten Grind aus.
Dass die Technik stabiler läuft ist gut, aber man sieht, welchen Preis sie zahlen mussten, die Details und Pop-Ins sind teils echt übel. Wenn eine halbe Armee gefühlt drei Meter vor einem erscheint, ist das kein gutes Zeichen.

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 21. Juni 2022 - 23:40 #

Die Musou-Spiele geben mir nichts, aber das hier ist dann offensichtlich besser als erwartet. Noch offensichtlicher wird es allerdings Zeit für einen Switch-Nachfolger.

ds1979 20 Gold-Gamer - P - 21391 - 22. Juni 2022 - 7:04 #

Frühestens 2024 kannst du mit einer neuen Konsole rechnen. Solange das Geschäft für Big N läuft, läuft es. Mit gerade 5 Jahren wäre es auch noch viel zu früh für eine neue Konsole, das weiß man als Nintendojünger doch.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9436 - 22. Juni 2022 - 8:03 #

Ja, Wii > WiiU waren 7 Jahre, WiiU > Switch 5 (und die WiiU war halt kein Erfolg).

Sokar 24 Trolljäger - - 48142 - 22. Juni 2022 - 8:42 #

Und man merkte der Switch zu Anfang (und eigentlich bis heute) von Software-Seite an, dass sie früher als geplant auf den Markt kam. Sie hat funktioniert, aber viele Komfort-Features fehlten.
Und da sich die Switch weiter wie geschnitten Brot verkauft, denke ich nicht, dass ein Nachfolger schon in den Startlöchern steht. Auch wegen Produktionsproblemen, Ressourcenknappheit und Logistikproblemen, die nicht einfach weg sind sondern uns wahrscheinlich noch ein paar Jahre begleiten werden.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9436 - 22. Juni 2022 - 17:09 #

Sie könnten Sie morgen angeblich releasen, in Wirklichkeit noch 5 Jahre heimlich Weiterentwickeln.
Die Verfügbarkeit wäre so gut wie bei der PS5 und keiner merkt was :)

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 23. Juni 2022 - 20:07 #

Das ändert nichts daran, dass die Plattform entweder technisch ausgereizt ist oder die Entwickler sie nicht komplett beherrschen. Es kommen kaum noch aktuelle Spiele raus, die technisch sauber laufen.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1330203 - 23. Juni 2022 - 9:26 #

Scheint ja ein gelungener Warriors Serien-Teil für die Switchler geworden zu sein.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65103 - 23. Juni 2022 - 13:28 #

Mal sehen, wenn es im Sale ist und ich Lust drauf habe, dann teste ich das Genre. Der Fanservice + RPG-Inhalte fixen mich da schon an.

ssj3rd 09 Triple-Talent - 277 - 23. Juni 2022 - 15:27 #

Dann frage ich mal direkt, da ich nach Persona Strikers massiv geschädigt bin mit diesem Genre.

Wie ist der Grind wirklich?
Bei Strikers kam man schon nach ca 5 Stunden nicht mehr weiter und war unterlevelt wenn man nicht grinding betrieben hat…
habe es danach sehr sehr frustig wieder deinstalliert und verkauft, Frust vor allem deswegen weil ich die Story ja doch sehr geil fand aber grinding mich sehr derbe ankotzt…

Hagen Gehritz Redakteur - P - 175232 - 23. Juni 2022 - 23:47 #

Da fehlt mir der direkte Vergleich. Ich fand es wie im Test beschrieben angenehm wenig grindig - ich habe nicht alle Gefechte der Kampagne gespielt (aber den Großteil) und nur ein oder zwei Missionen für die S-Rang-Belohnung wiederholt. Wenn du alle drei Pfade sehen willst, können sich die anfänglichen identischen Abschnitte eventuell grindy anfühlen.

Phoncible 22 Motivator - - 33511 - 26. Juni 2022 - 14:15 #

Danke für den Test - ich hätte das Spiel sonst wahrscheinlich übersehen oder links liegen lassen.

Ich habe noch bisher noch kein "Warriors" Spiel gespielt (nur Zelda hatte mich in Versuchung geführt), aber nach Hagens Beschreibung habe ich eben die Demo von "Three Hopes" gespielt und bin total angefixt. Vollversion lädt gerade runter. "Three Houses" hat mich damals auch total in seinen Bann gezogen (wenn auch nicht so extrem wie Hagen), obwohl ich vorher auch noch nie einen Fire Emblem Titel gespielt hatte und auch sonst nicht so der Taktiker war. Allein die Charaktere und den visuellen Stil von "Three Houses" hier wiederzusehen, hat mich schon sehr glücklich gemacht und das Gameplay macht (bisher) einfach Spaß! Ich bin gespannt, wie's weiter geht.