Test: Formel 1 trifft Mario Kart

F1 Race Stars Test

Christoph Vent 27. November 2012 - 19:23 — vor 11 Jahren aktualisiert
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Die Extras sind eher einfallslos. Die blaue Blase etwa hält euren Spieler für wenige Sekunden gefangen.
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Einfallslose Power-upsDie auf der Strecke verteilten Items orientieren sich spielerisch am Genrestandard, optisch handelt es sich zum Großteil jedoch nur um einfallslose Blasen in unterschiedlichen Farben. Die rote dient als zielsuchendes Geschoss, die gelbe als freifliegendes und die blaue stellt das Äquivalent zur Bananenschale aus Mario Kart dar. Hinzu kommen unter anderem temporäre Unverwundbarkeit, ein Elektro-Schocker, Luftballons, die das Sichtfeld stören, oder das Safety-Car, das den führenden Fahrer kurzzeitig abbremst und das Verfolgerfeld wieder Anschluss gewährt. Immerhin ist das Portfolio der Power-Ups angenehm vielfältig und funktioniert sehr gut – den Kultfaktor des Schildkrötenpanzers erreicht keines der Items auch nur ansatzweise.

Am meisten Spaß macht der Einsatz der Extras natürlich im Mehrspieler-Modus. Der lässt sich sowohl offline im Splitscreen mit bis zu vier als auch online mit bis zu zwölf Fahrern spielen. Sehr schön: Ihr könnt auch zu viert an einem PC in die Online-Rennen einsteigen. Allerdings haben die ein ganz dickes Manko: Finden sich keine zwölf Spieler für eine Partie zusammen, wird das restliche Fahrerfeld mit KI-Gegnern aufgefüllt. Und glaubt uns: Sie werden euch auch online zur Weißglut treiben – das raubt dem Mehrspielerteil viel von seinem Spaßpotenzial. Weshalb wir nicht einfach mit der vorhandenen Anzahl an menschlichen Teilnehmern spielen können, bleibt uns ein Rätsel. Solisten erwartet  bei F1 Race Stars neben der Karriere noch das Zeitfahren, bei dem euch drei Zeiten vorgegeben werden, die ihr für die Bronze-, Silber- und Goldmedaille schlagen müsst. Eure Freunde seht ihr derweil als Ghosts auf der Strecke.
F1 Race Stars entspricht nicht dem technischen Standard, bleibt dank Comic-Look aber dennoch ansehnlich.

Stimmiger Look, nervige Sprecher
Alternativen
Wer eine Wii besitzt, kommt nicht an Genre-König Mario Kart Wii (User-Note: 8.6) vorbei – 3DS-Besitzer greifen zu Mario Kart 7 (GG-Test: 8.5). Ansonsten ist vor allem Blur (GG-Test: 8.5) des nicht mehr existenten Entwicklerstudio Bizarre Creations zu empfehlen. Aber auch Sonic & Sega All-Stars Racing (GG-Test: 8.0) macht eine gute Figur. Dieser Titel erhielt mit Sonic & All-Stars Racing Transformed jüngst einen Nachfolger, auch für WiiU. PS3-Besitzer haben zudem die Auswahl zwischen dem kürzlich erschienenen Little Big Planet Karting und Modnation Racers (GG-Test: 8.0). Wer aber ein sehr gutes Codemasters-Rennspiel erleben möchte, dem empfehlen wir F1 2012 (GG-Test: 8.5).
Optisch und technisch ist F1 Race Stars veraltet, wenn das auch durch den netten, kunterbunten Comic-Stil gut kaschiert wird. Die virtuellen Abbilder der F1-Fahrer sind gelungen – Fans des Sports werden die Piloten nicht nur anhand ihrer Namen erkennen. Sonderlich viele Einstellungen dürft ihr an der PC-Version nicht vornehmen: Im Optionsmenü legt ihr lediglich Auflösung, Helligkeit und Anzeigemodus (Fenster oder Vollbild) fest. Auf Röhrenmonitoren mit 4:3-Format müsst ihr zudem mit schwarzen Balken ober- und unterhalb des Bildausschnitts vorlieb nehmen.

Zwiespältig finden wir die Tonkulisse. Zwar hat jede Strecke ihr eigenes musikalisches Thema, das auch stets sehr gut passt, insgesamt klingt der Soundtrack aber wenig hochwertig. Ganz schlimm hingegen sind die Sprach-Samples der Fahrer. Wenn Sebastian Vettel „Auf Wiedersehen“ mit amerikanischen Akzent ausspricht, ist das selbst für einen Funracer zu viel des Schlechten. Für die Steuerung empfehlen wir ein Gamepad, obwohl auch die Steuerung mit der Tastatur gut funktioniert – an die Präzision eines Analogsticks kommt sie aber nicht heran. Wenig Verständnis haben wir für die fehlende Mausunterstützung in den Menüs, was auf wenig Sorgfalt hinweist.

Autor: Jens Bremicker / Redaktion: Christoph Vent (GamersGlobal)
 
Jens Bremicker
Nach dem ersten Pokal in der Karriere von F1 Race Stars dachte ich mir: „Mensch, das macht ja richtig Spaß.“ Aber dieser Eindruck verflog schon kurz darauf. Nie wurde ich beim Testen den Eindruck los, dass die KI, unter anderem bei der Wahl der Items, bevorteilt wird – mit einem ausbalancierten Schwierigkeitsgrad hat das nichts mehr zu tun. So wird der Titel im Einzelspielermodus schnell zu einem fleißigen Frustproduzenten. Das ist schade, denn die Strecken sind wirklich gut gestaltet und die eigentliche Spielmechanik funktioniert tadellos. F1 Race Stars wäre ein richtig guter Funracer, wären da nicht die KI und auch der geringe Umfang an Strecken.
 
Warum im Online-Mehrspieler-Modus freie Plätze mit Computergegnern aufgefüllt werden, die dann ihren üblichen Blödsinn anstellen, will mir auch nicht in den Kopf. Somit bleibt eigentlich nur noch der Splitscreen-Modus. Mit guten Freunden macht dieser auch Spaß – aber ganz ehrlich: Da greife ich doch lieber zu einem Blur, Sonic & Sega All-Stars Racing oder direkt zu Mario Kart Wii, das weiterhin der König des Funracer-Genres bleibt. Alle diese Spiele bieten ein besseres Gesamtpaket als F1 Race Stars. Vielleicht sollte Codemasters besser bei den ernsthaften Simulationen bleiben...?
 
 F1 Race Stars
Einstieg/Bedienung
  • Einfache, direkte Steuerung
  • Leicht zu erlernen
  • Tastatursteuerung brauchbar
  • Keine Mausunterstützung in den Menüs
Spieltiefe/Balance
  • Gelungenes Streckendesign
  • Breites Spektrum an Power-ups,...
  • Acht Spielmodi + Zeitfahren
  • Boxenstopps, Schadensmodell und KERS als Anleihen aus dem F1-Sport
  • KI wird bevorteilt
  • ... das jedoch einfallslos ist
  • Nur 11 Strecken
  • Schwierigkeitsgrad solo viel zu hoch
  • Karriere auf Dauer eintönig
  • Keine Drifts möglich
Grafik/Technik
  • Charmanter Comic-Sti
  • Wiedererkennungswert der Fahrer
  • Technisch veraltet
  • Kaum Einstellungsmöglichkeiten bei PC-Version (u.a. "4:3-Problem")
  • Keine freie Wahl der Auflösung
Sound/Sprache
  • Musikstil passt sich der jeweiligen Strecke an,...
  • ... ist aber wenig hochwertig
  • Nervige, unpassende Sprach-Samples
Multiplayer
  • Splitscreen-Modus für bis zu vier Spieler
  • Splitscreen-Modus funktioniert auch online
  • Fahrerfeld wird mit KI-Fahrern aufgefüllt, die die Balance verzerren
 
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Userwertung
6.2
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Sport
Fun Racer
3
Codemasters
16.11.2012
PCPS3WiiU360
Screenshots
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News
Christoph Vent 27. November 2012 - 19:23 — vor 11 Jahren aktualisiert
memphis 12 Trollwächter - 1019 - 27. November 2012 - 19:35 #

Das runterladen der Demo hat länger gedauert als das durchspielen und wieder löschen.

Zudem hätte man auf der Xbox als Option ruhig mal seinen Avatar nutzen können

Fallout-Junge 16 Übertalent - 4593 - 27. November 2012 - 19:54 #

Edit: Hatte Jens versehentlich für Christoph Vendt gehalten, und ihm für die langen Haare gratuliert...

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36177 - 27. November 2012 - 19:55 #

In meinen Augen ist das Spiel Softwaremüll. Ich mag die Formel 1, ich mag Funracer, aber dieses Spiel ist total undynamisch und die Extras sind auch langweilig. Zockt mal im Vergleich die Sonic & All Stars Racing Transformed Demo, da liegen Welten zwischen.

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 27. November 2012 - 21:15 #

Originales Fahrerfeld? Habe eben extra noch geguckt, 2012 sind doch nur 12 Teams mitgefahren. Laut Bild gibt es aber 14?!

Naja, klang ja ganz lustig, aber ich weiß nicht, wäre ich in der Formel 1 tätig wäre mir so ein Produkt mit meinem Namen drin echt peinlich. Da wird man mit Riesenköpfen dargestellt und hat irgendwie überhaupt keinen F1 Bezug ^^.

Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 27. November 2012 - 21:50 #

Aus dem Test: "Zudem dürft ihr euch aus zwei Phantasieteams für Fahrerinnen entscheiden." ;-)

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 27. November 2012 - 22:01 #

So eine Art Satz hab ich irgendwie im Test gesucht aber nicht gefunden :D.

LittlePolak 13 Koop-Gamer - 1783 - 27. November 2012 - 22:41 #

Danke für den Test :)

Nixname (unregistriert) 27. November 2012 - 23:50 #

leider is das spiel schlechter als das 20 jahre alte super mario kart fürs snes.
es gibt keine möglichkeit den geschossen wie in super mario kart durch z.b hüpfen auszuweichen, wenn man anvisiert wird, ist man völlig macht los, driften is auch nicht möglich, zudem is die balance echt fürn %&(/(. ob man gewinnt oder nicht is eher glückssache.
hätte nen gutes spiel werden können.

Namenloser (unregistriert) 27. November 2012 - 23:59 #

Das ist ja auch ein Meilenstein der Videospielgeschichte und spielerisch auch besser als spätere Mario Kart Spiele.

albion74 13 Koop-Gamer - 1769 - 28. November 2012 - 6:07 #

Fand die Demo ganz nett und sicher mal lustig. Vielleicht irgendwann mal für kleines Geld um mit Sohnemann ne Runde zu drehen.

oojope 15 Kenner - 3084 - 20. April 2013 - 18:56 #

Habe das Spiel dank PS+ umsonst erhalten und fand es ganz nett. Aber dabei bleibt es auch, das Spiel ist "ganz nett". Es kopiert sehr von Mario Kart (oder ähnlichen Fun Racern) und spielt sich teilweise sehr wirr, macht zu zweit aber dennoch für 2-3 Stunden ganz gut Laune und ist nicht kompletter Mist. Mehr als 10€ würde ich persönlich dafür aber nicht ausgeben.