Review: Die Wiedergutmachung

F1 2011 Test

Jörg Langer 23. September 2011 - 16:01 — vor 12 Jahren aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Die Cockpits entsprechen nun den Originalen in der Formel 1, samt Lenkrädern. Letztere waren in F1 2010 noch anders.
Anzeigen/v

Gewaltige Optionsvielfalt
Ihr habt die Wahl zwischen diversen Kameraperspektiven, darunter auch wieder die Heckansicht, eine Cockpit-Ansicht (nun mit den original Lenkrädern) und eine leicht versetzte Ansicht, die auf den Namen TV-Kamera hört, mit der wir persönlich am ehesten klar kamen. Während ihr in F1 2010 mindestens 20% des Rennens absolvieren musstet, könnt ihr nun auch ganz kurze Rennwochenenden mit drei Rennrunden erledigen. Wir empfehlen euch, ein langes Rennwochenende und 20% Renndistanz zu wählen. Auf Wunsch könnt ihr aber natürlich auch die Dauer auf 50% oder gar 100% verlängern. Diese Optionen lassen sich vor jedem neuen Rennwochenende anpassen. Bei einem kurzen Wochenende gibt es auch nur eine einzelne Qualifikationssession, während ihr beim langen Rennwochenende auf die gewohnten drei Sessions samt Training zurückgreifen könnt.
 
Als Fahrhilfen werden geboten: automatische Gangschaltung, Traktionskontrolle in verschiedenen Abstufungen, Bremshilfe, ABS, dynamische Rennlinie, Boxenstopp-Hilfe. Dazu kommt die abschaltbare Simulation von Schaden, Flaggen, Regeln, Treibstoff und Reifenabnutzung. Und ferner könnt ihr die Zahl an Rückblenden und den Schwierigkeitsgrad der KI-Fahrer variieren. Einsteiger, Fortgeschrittener oder Experte, hier findet jeder genug Optionen, um F1 2011 an die eigenen Vorlieben anzupassen. Dennoch wird der rFactor-Fanatiker vermutlich nicht zu F1 2011 konvertieren, während andererseits der Burnout-Freund eher überfordert werden dürfte. Denn zum einen hat der Schwierigkeitsgrad angezogen. Zum anderen bringt man sich mit maximalen Fahrhilfen um einen guten Teil des Spaßes.
Wir empfehlen somit auch Einsteigern, die Simulation der Reifen, des Schadens, der Flaggen sowie des Benzins zu aktivieren. Auch die Bremshilfe sollte man als erstes deaktivieren, denn die virtuelle Rennlinie hilft einem bereits, die Ideallinie zu halten und die richtigen Bremspunkte ausfindig zu machen. Wer nun noch die KI etwas hochdreht, bekommt bereits eine erste Herausforderung geboten, die durchaus Einarbeitungszeit verlangt und im Gegenzug viel Spaß macht. Und das sogar ohne Lenkrad und nur mit Controller (bitte, bitte spielt F1 2011 nicht nur mit der Tastatur!). Echte Fans werden die Traktionshilfe reduzieren oder ganz ausschalten, die KI weiter hochstellen und zum Lenkrad greifen (siehe Kompatibilitätsliste).
 
Blick aus dem Fenster
Für das Qualifying war Regen angesagt, der Blick aus der Box zeigt aber bisher nur graue Wolken? Dann sofort raus auf die Strecke, bevor es anfängt zu regnen! Über den Monitor könnt ihr in eurer Box diverse Setup-Werte an eurem Boliden anpassen, darunter etwa den Radsturz, die Flügel, die Kraftstoffmischung, die Gänge und vieles mehr. Echte Experten können hier einiges an Zeit bereits im Training investieren, um die perfekte Abstimmung für die Strecke zu finden. Wer sich damit nicht aufhalten will, der kann auch weiterhin auf diverse vorgefertigte Setups des Renningenieurs zurückgreifen. Hier findet ihr sowohl ausgewogene Setups als auch extreme für trockene Tage und Regenrennen. Ganz wie in der echten Formel 1 gibt es nun auch in F1 2011 eine kleine aber doch gemeine Änderung: Ihr dürft euer Setup nach dem Qualifying nicht mehr anpassen! Besonders bei angekündigtem Regen im Rennen solltet ihr dies immer bedenken.
 
Ein Blick in die Garage von Williams vor der Qualifikation. Ihr könnt hier beispielsweise euer Setup verfeinern.
Auch wenn die Vorgaben bereits hilfreich sind, kann es nicht schaden, einige Details nachträglich anzupassen. Wenn ihr im Training oder der Qualifikation zum Beispiel merkt, dass ihr auf den langen Geraden schon deutlich vor Erreichen der Kurve an den Drehzahlbegrenzer geratet, solltet ihr die Gänge nachjustieren. Oder wollt ihr wie Lewis Hamilton das halbe Rennen über hinter demselben Fahrer hängen?
 
Bei einem trockenen Rennen ist es Pflicht, beide Mischungen einzusetzen, bei Regen könnt ihr auch das gesamte Rennen auf Intermediates (für schwachen Regen) oder Regenreifen absolvieren. In der Regel werden eure Rundenzeiten mit der weicheren Mischung besser ausfallen, dafür halten diese aber auch nur wenige Runden lang, danach lässt der Grip spürbar nach. Dann werden enge Kurven und das Halten der Ideallinie auf langen Gerade deutlich schwieriger. Jedem Team steht nur eine begrenzte Anzahl an Reifensätzen pro Wochenende zur Verfügung. Wer eine Mischung schon in der Quali komplett verpulvert, hat davon keine frischen Reifen mehr fürs Rennen, was sich wiederum auf Geschwindigkeit und Grip auswirkt. Wer bereits in der zweiten Qualifikationsrunde ausscheidet, kann sich frei entscheiden, ob er mit der härteren oder weicheren Reifenmischung an den Start geht. Wer hingegen wirklich weit vorne starten möchte und in Q3 eine Chance auf die Pole Position haben will, der muss auch die weichere Mischung verwenden. Bedenkt aber, dass ihr mit eben diesen Reifen, mit denen ihr die schnellste Runde gefahren seid, auch starten müsst. Wenn die dann zum Beispiel nur noch 80% ihres Zustands haben, bedeutet das einen frühen Boxenstopp.
F1 2011: Die Rennstrecken

Formel 1 2011 bietet alle 19 Strecken der Saison 2011, Codemasters hat sowohl vorhandene Strecken überarbeitet und aktualisiert als auch komplett neue Kurse mit aufgenommen. Bahrain fehlt im Gegensatz zum Vorjahr, da die Formel 1 diesen Kurs aufgrund der Unruhen dort ausgelassen hat. Sechs der interessantesten Rennstrecken möchten wir euch hier kurz vorstellen: 1 In England (Silverstone) ist unter anderem die neue Boxengasse eingebaut worden.  2 Der weltberühmte Stadtkurs in Monaco darf natürlich auch in 2011 nicht fehlen, er stellt die vielleicht schönste Strecke im Spiel dar.  3 In Singapur findet das einzige Nachtrennen der Formel 1 statt, und somit auch das einzige in der Rennsimulation.  4 Der Grand Prix von Indien ist neu im Kalender von 2011, die Fahrer werden hier also zum ersten Mal überhaupt an den Start gehen. 5 Das Rennen in Abu Dhabi findet in der Abenddämmerung statt und zählt auch ansonsten zu den optischen Highlights in F1 2011 – unter anderem wegen einem beleuchteten Hotel samt Farbwechsel.  6 In Korea wird ständig fleißig gebaut, die Strecke wird erst gegen Ende der Formel-1-Saison befahren.

Thumbnail 1 Thumbnail 2 Thumbnail 3 Thumbnail 4 Thumbnail 5 Thumbnail 6
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469809 - 23. September 2011 - 16:12 #

Viel Spaß beim Lesen! Wenn ihr eine falsche Rechtschreibmischung entdeckt, meldet sie uns via Funk per "Antwort" auf diesen Comment. (Es reicht, das falsche Wort oder die falsche Wortfolge zu schreiben.)

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110372 - 23. September 2011 - 16:20 #

Seite 4, unter "Koop-Meisterschaft gefällig?" im ersten Absatz ist ein "Neben" zuviel drin (Neben Neben schnellen Rennen...). Im zweiten Absatz fehlt wohl das Wort "mehr" im folgenden Satz: Damit sind vier Menschen als bei F1 2010 beteiligt...

Im Fazit/Wertungskasten unter Sound/Sprache fehlt ein o bei "Kräftiger Motrensound".

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469809 - 23. September 2011 - 18:05 #

Vielen Dank. Könntest du die Fehler bitte zukünftig in folgender Form schreiben:

Neben Neben
vier Menschen als bei
Motrensound

und sonst keine Erklärungen, Anführungszeichen oder irgendwas. Das macht uns das Leben sehr viel einfacher :-)

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110372 - 23. September 2011 - 21:11 #

Klar, kein Problem, ist vermerkt :).

CyrrusXIII 11 Forenversteher - 598 - 24. September 2011 - 17:09 #

Ein Hoch auf "Suchen und Ersetzen" ^^

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 25. September 2011 - 0:45 #

durch die Eingeweiden

dis is dis (unregistriert) 23. September 2011 - 16:37 #

Kleiner Tipp für alle, die F1 2011 mit Lenkrad + Pedalen inklusive Kuppelpedal benutzen: KERS einfach auf das Kuppelpedal "legen".

DomKing 18 Doppel-Voter - 9954 - 23. September 2011 - 21:12 #

So, ich hab mir das Spiel dann mal bestellt. Den Tests nach zu urteilen ist es ja eine gute Mischung zwischen Simulation und Arcade. Das gefällt mir schonmal gut, da ich kein Lenkrad besitze und auf ein Gamepad zurückgreifen muss.

Partikelstrom 10 Kommunikator - 357 - 23. September 2011 - 22:20 #

Guter Artikel. :)

Ein Punkt wurde aber in meinen Augen nicht erwähnt, nämlich ob die KI noch, wie im Vorgänger, je nach Kurs unterschiedlich schnell ist.

Der Spanien GP war in F1 2010 einer der wenigen Kurse wo einem die KI auf dem Schwierigkeitsgrad "Legende" zumindest im Rennen auf und davon fuhr - ähnlich in Monaco.
Auf manchen Kursen war die Ki auch nur zu Beginn eines 100% Rennens schneller und wenn sich der eigene Tank dann leerte war man wieder auf Augenhöhe. (Benzinsim an / "Legende")

2buckZ 10 Kommunikator - 373 - 24. September 2011 - 2:00 #

Benzimsim scheint auch die KI-Fahrer zu betreffen, Reifenabnutzung allerdings wohl nicht:

http://community.codemasters.com/forum/f1-2011-general-discussion-1403/471964-ai-tests-turn-tyre-sim-off.html

http://community.codemasters.com/forum/f1-2011-general-discussion-1403/471887-ai-ran-inters-21-laps-50-they-expire-lap-14-a.html

2buckZ 10 Kommunikator - 373 - 24. September 2011 - 2:52 #

Unter dem Punkt "Was nicht verbessert wurde" fehlen meines Erachtens noch:

- Boxenstopps: Laufen vollautomatisch ab. Fährt man ein paar Meter in die Boxengasse ein, wechselt das Programm in die Cockpit-Perspektive und macht alles selbst. Man kann weder Gas geben noch Bremsen, ebensowenig Lenken oder den Drehzahlbegrenzer betätigen. Trotz der Automatik kommen sich Fahrzeuge dort auch mal gefährlich nah, dann werden sie wie im Vorgänger zu Ghosts. Die Wagen bewegen sich in den Boxen teils unnatürlich, lenken z.B. viel zu abrupt.

- Replays: Nichts für Epileptiker. Unrealistische, zappelige Action-Cams allenthalben. TV-Perspektiven vom Streckenrand gibt's genauso selten wie im Vorgänger. Man kann nur das Spielerfahrzeug verfolgen und nicht zu anderen Wagen wechseln. Sofortreplays sind wie im Vorgänger beschränkt auf ca. 5, 6 Sekunden. Speichern kann man die Replays (so weit ich gesehen habe) nicht.

- KI: Für die vom Computer gesteuerten Fahrzeuge wird anscheinend keine Reifenabnutzung simuliert. Deren Pneus sind auch nach 20 Runden noch perfekt (siehe auch Kommentar weiter oben). Wie in 2010 ist die KI im Rennen auch gerne mal schneller unterwegs als im Qualifying. Außerdem wählt sie hin und wieder dämliche Pitstop-Strategien: Top-Teams, die in der Quali harte Reifen fahren, stoppen in 20%-Rennen (je nach Strecke ca. 10 Runden) durchaus gerne zwei Mal. Was bei so einer Distanz natürlich keinen Sinn ergibt. Dadurch gewinnt dann auch mal ein Williams vor einem Sauber, während die großen Namen sich im Mittelfeld tummeln. Da leidet die Atmosphäre schon etwas,

- Renningenieur: Hat sich laut Test verbessert. Ich finde, er erzählt nach wie vor viel sinnlosen und teils schlicht widersprüchlichen Quatsch.

Und bevor der Eindruck entsteht, dass ich nur meckern kann: Das Fahrverhalten und insbesondere das Fahrgefühl haben sich tatsächlich spürbar verbessert.

Nesaija 14 Komm-Experte - 1859 - 24. September 2011 - 22:23 #

Guter Test auch wenn ich die Wertung etwas zu hoch empfinde.
Und kann zwar sein das ichs überlesen habe aber wieso geht ihr nicht auf die sehr negative Performance der Ps3 Version ein? Ich las in vielen Foren, das gerade die PS3 Version sehr oft Ruckelt und ansich wohl unsauber Programmiert wurde.
(Fließen nicht dann, solche Dinge in Wertungen ein?)

CrazyChemist 18 Doppel-Voter - - 9005 - 25. September 2011 - 21:38 #

Prima Test - jedoch fdrage ich mich als (gefrusteter) F1 2010-Besitzer, ob ich ernsthaft nochmal ein Vollpreis-Spiel kaufen soll, um das zu erhalten, was ich eigentlich schon 2010 erwartet habe.

Steffen (unregistriert) 26. September 2011 - 6:41 #

Die Benzin-Sim funktioniert jetzt, dafür geht die Reifen-Sim bei der KI nicht? Kann mal bitte jemand Geoff Crammond von der einsamen Insel abholen? Hier soll eine Simulation vertickt werden, wo bitte sind die Telemetriedaten?
Anscheinend gibt es auch einen Setup-Bug. Mit dem kann man dann ohne Probleme jede Kurve schnell durchfahren nehmen. Bei Youtube mal nach "F1 2011 Seup Bug" suchen.

Anonymous (unregistriert) 28. September 2011 - 14:57 #

Was mich so sehr stört ist das man anstatt mehr Jahre für den Karrie-Modus macht weniger Jahre jetzt zur verfügung hat,wenn es also die realität wiederspiegeln soll ist das wohl nicht gelungen,denn in wirglichkeit kann es durchaus wenn der Fahrer gut ist über mehrere Jahre in der F1 bleibt und ist, siehe Michael Schummacher nur alleine seine Titel wahren 7 Stück und das nicht hintereinander oder Fernando Alonso der auch schon ein paar jahre dabei ist,Janson Button,Rubens Barriquelo,Jarno Trulli,Timo Glock und,und,und ich kann noch länger ein paar aufzählen aber die die ich genant habe reichen schon,schade aber das ist für ein F1 Fan der lange dabei ist nicht das was mann sich vorstellen tut von einer shönen Karriere in der F1 den es soll schon der Spieler selber entscheiden können wie lange mann in der F1 dabei sein möchte.Der rest ist natürlich auch nicht so besonders den wenn mann mit Rfactor vergleicht ist das ein Kindergartenspiel.

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 28. September 2011 - 15:43 #

Interessant ist das schon. Bei FIFA und NBA kann man als Spieler glaube ich sogar 30 Jahre spielen was total unrealistisch ist und bei der F1 Reihe eben nur fünf. Ich bin mir aber nicht sicher ob das nicht vielleicht sogar Lizenzgründe hat. F1 2011 ist ja nicht das erste Formel Eins Spiel mit einem richtigen Karrieremodus, selbst bei den Spielen von EA und Sony gab es glaube ich nur maximal fünf Jahre. Bei Rennspielen zu anderen Rennserien geht der Karrieremodus auch länger, vielleicht irgendein Teil eines Deals, da gibt es ja die aberwitzigsten Bedingungen um eine offizielle Lizenz zu erhalten. Dafür gibt es eben im Spiel als Ausgleich unrealistische Aufstiegschancen. Kenne mich bei der F1 nicht so aus, aber war das nicht so, dass ein Großteil der Fahrer die ersten 3-4 Jahre Ihrer Karriere meistens nicht sowieso in einem schwächeren Team fahren bevor sie irgendwann aufsteigen? Mein Freund hat ja F1 2010 gespielt und da war der schon nach 4 Saisons für jeweils 1 Jahr bei zwei Top-Teams.

Cloud (unregistriert) 30. September 2011 - 9:16 #

"Kenne mich bei der F1 nicht so aus, aber war das nicht so, dass ein Großteil der Fahrer die ersten 3-4 Jahre Ihrer Karriere meistens nicht sowieso in einem schwächeren Team fahren bevor sie irgendwann aufsteigen?"

Du meinst so wie Michael Schumacher, der schon nach einem Rennen abgeworben wurde? Oder wie Sebastian Vettel, der auch nur ein Jahr lang bei einem kleinen Rennstall war? ;-) Klar, das sind Ausnahmen, aber man selbst will ja in dem Spiel schließlich auch einen Ausnahmefahrer verkörpern und nicht einen, der jahrelang in einem kleinen Rennstall dem Feld hinterher fährt.