Hin und wieder kann es unübersichtlich werden. Auf dem kleinen Bildschirm der Switch wird der Eindruck nochmals etwas verstärkt.

 

Sprechertext zu Diablo 3 Eternal Collection

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Hallo, hier ist Christoph Vent von GamersGlobal mit dem Test zur Eternal Collection von Diablo 3 von Blizzard Entertainment. Das beliebte Hack-and-Slay, das für den PC bereits im Mai 2012 an den Start ging, findet damit nun auch auf die Nintendo Switch und ist vor allem das, was die Fans von dieser Version erwarten, nämlich ein fast lupenreiner Port. Warum das so ist, erkläre ich euch in den folgenden Minuten.

Zu allererst jedoch ein Hinweis an all jene, die sich von Diablo 3 in der Eternal Collection in irgendeiner Art neue spielbare Inhalte erhoffen. Die gibt es nicht! Stattdessen erhaltet ihr für die Nintendo Switch das Gesamtpaket, das so auch für die anderen Plattformen erhältlich ist. Neben dem Hauptspiel mit seinen vier Akten ist auch das Addon Reaper of Souls mit dem 5. Akt an Bord, und auch die Charaktererweiterung Rückkehr des Totenbeschwörers ist mit dabei und muss nicht etwa dazugekauft werden.

Entsprechend ist es im Hauptspiel noch immer eure Aufgabe, Sanktuario vor dem Bösen zu retten, indem ihr mit einer von sieben Charakterklassen tausende kleinere bis größere Monster, Dämonen oder Besessene tötet und euch – und darin liegt auch heute noch einer der größten Reize von Diablo 3 – der Lootspirale hingebt. Überall, ob nun in Kisten oder nach dem Tod eines Gegners, findet ihr neue Waffen oder Rüstung und werdet so stets stärker. An seinem eigentlichen Spielprinzip hat Diablo 3 in den letzten sechs Jahren so gut wie nicht eingebüßt.

Ein paar exklusive Inhalte hat die Switch-Version dann aber doch. Die beschränken sich allerdings auf rein kosmetischen Kram wie die Rüstung Die Legende von Ganondorf, Flügel für euren Charakter, ein Huhn als Begleiter sowie einen simplen Porträtrahmen mit Triforce-Emblem. Gebraucht hätte es das aus meiner Sicht nicht, aber man kann es ja ohne Weiteres ignorieren. Weniger ignorieren kann man hingegen, dass die deutsche Sprachausgabe separat heruntergeladen werden muss. Da sie aber auch einen Tag vor Release noch nicht im eShop bereitstand, kann ich noch nicht sagen, wie schwer ihr Download wiegt.

Was Fans des Spiels – oder aber solche, die jetzt sogar erst einsteigen wollen – vor allem interessieren dürfte, ist die Performance auf der Switch. Und die kann sich sehen lassen. Die Eternal Collection von Diablo 3 läuft im Mobil-Modus mit 720p, während im Dock-Modus die native Full-HD-Auflösung von 1080p verfehlt wird. Die 960p auf dem TV sehen aber immer noch ordentlich aus, auch wenn man natürlich keinen Schärfevergleich zu höheren Auflösungen auf dem PC, der PS4 Pro oder der Xbox One X ziehen sollte. Das Wichtigste ist nämlich, dass Diablo 3 mit seiner leichten Comic-Grafik auch auf der Switch noch richtig gut aussieht und die 60 Bilder pro Sekunde in beiden Modi sehr gut halten kann.

Einen leichten Vorzug würde ich jedoch dem Mobil-Modus geben. Auf dem kleinen Display wirkt das Bild ein wenig schärfer. Wobei ihr hier auch einen Kompromiss eingehen müsst, da die Schriften teils schon fitzelig klein sind. Der Mobil-Bonus dürfte für einige Fans aber schon Grund genug sein, sich Diablo 3 ein weiteres Mal anzuschaffen. Ärgerlich nur, dass ihr eure Helden aus anderen Fassungen nicht übernehmen könnt. Die Akkulebensdauer beträgt bei rund 80 Prozent Helligkeit der Konsole übrigens etwa zweieinhalb Stunden.

Bei der Steuerung mit Joy-Cons oder dem Gamepad Pro gibt es keinen Grund zur Klage – euer Charakter lässt sich damit genauso präzise wie auf Xbox oder Playstation manövrieren. Ein netter Bonus ist auch die Option, mit einem quer gehaltenen Joy-Con zu spielen, damit ein Paar der Switch-Controller gleich eine Zwei-Spieler-Koop-Partie erlaubt. Allerdings würde ich das nur als absolute Notlösung sehen, da der einzelne Joy-Con massiv überbelegt ist. Um bestimmte Funktionen auszulösen oder das Menü aufzurufen, müsst ihr beispielsweise zusätzlich den Stick drücken. Die Ausweichrolle wird wiederum durch Schütteln des Joy-Cons ausgelöst. Eine Auswahl der Richtung entfällt dabei.

Einen ganz besonderen Reiz übt Diablo 3 auch im Multiplayer-Modus aus. Der funktioniert sowohl mit bis zu vier Spielern an einer Konsole, im lokalen Modus mit bis zu vier Switch-Geräten oder gleich online. Den lokalen Modus konnten wir mangels weiterer Testfassungen nicht ausprobieren, aber zumindest online machte das Spiel auf mich eine gute Figur. Ein paar kleinere, nicht groß störende Lags gab es hier und dort aber schon. Beachtet allerdings, dass für den Online-Modus eine Mitgliedschaft beim noch recht neuen und kostenpflichtigen Nintendo Switch Online-Service benötigt wird.

Und damit zu meinem Fazit: Um die Diablo 3 Eternal Collection unter für mich realistischen Bedingungen auszuprobieren, hatte ich mir für einen Abend die Switch aus der Redaktion mit nach Hause genommen. Ein Fehler! Denn mit der Switch in den Händen auf der Couch hat mich das unverwüstliche Spielprinzip gleich wieder voll reingezogen. Dank der Mobilität der Hybrid-Konsole kann ich nun auch dann ein paar Monster schnetzeln und meinen Charakter aufleveln, wenn der Fernseher gerade schon anderweitig belegt ist oder ich mal länger mit dem Zug unterwegs bin.

Der Mobil-Bonus ist für Spieler, die Diablo 3 schon vom PC oder einer der anderen Konsolen kennen, vermutlich das beste, vielleicht sogar das einzige Argument für einen Neukauf. Aber auch sonst muss sich die Portierung nicht verstecken. Der Umfang des Spiels ist ohne Zweifel riesig, und vor allem technisch wurde hier ein sehr guter Job gemacht. Diablo 3 Eternal Collection sieht sowohl im Mobil- als auch Dock-Modus noch richtig schick aus und läuft vor allem flüssig mit 60 Bildern. Einzig der aufgerufene Preis von knapp 60 Euro hält mich derzeit noch ein wenig davon ab, sofort zuzuschlagen – aber ich besitze es ja auch schon für Xbox One X. Solltet ihr das Hack-and-Slay bisher ausgelassen, aber immer damit geliebäugelt haben und zudem eine Switch besitzen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen. Meine Note ist jedenfalls eine 9.0 von 10.

Auch über die Kampagne hinaus gibt es einiges zu tun, etwa die Nephalemportale mit ihren Gegner-Horden auszuräuchern.