Test: GTA 4 für Arme

Der Pate 2 Test

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Dominic hat Alvin nicht nur überzeugt, sondern auch seinen Schwachpunkt gefunden und erhält so noch mehr Geld.

Strategie? Wo?

Auch der Rest der Grafik glänzt mit einer vollkommenen Abwesenheit jedweder gutaussehenden Licht- und Schatteneffekten. Nur wenn während des realistischen Tag-Nachtwechsels in Florida die Sonne tief steht, erscheint das Spiel annähernd so wie auf den geschönten Screenshots auf der Packungsrückseite. Die meiste Zeit aber bewegt ihr euch in einer Welt voller verwaschener, farbloser Texturen und massiver Clipping-Fehler. So verschwinden besonders gerne Beine im Boden und Gegner erschießen euch durch massive Wände nur weil ihre Waffen selbige nicht mehr als Hindernis ansehen und einfach hindurch ragen. Wäre das nicht schon genug, vermiesen zusätzlich hölzerne Animationen besonders die ansonsten atmosphärischen Zwischensequenzen. Da kommt es fast einer Erlösung gleich, dass ihr viel Zeit auf der simplen 3D-Strategiekarte bzw. „Paten-Sicht“ verbringt. Sie stellt die Zentrale des Spiels dar. Hier kümmert ihr euch um eure Familie, schickt eure Made Men aus, um Aufgaben zu erledigen, habt einen Überblick über eure Geschäfte und seht eure nächsten Ziele. Ihr hangelt euch durch übersichtliche Menüs und verwaltet dabei einfach und schnell euer Imperium. Wenn eure Made Men stark genug sind, müsst ihr nicht einmal mehr selbst neue Läden übernehmen. Wobei: Die künstliche Dummheit eurer KI-Mitstreiter ist identisch mit derjenigen der Feindgangster. Selber mitgehen ist vielleicht doch die bessere Lösung...

Eines der Ziele im Mehrspieler-Modus: Sachen sprengen.
Gemeinsam? Lieber nicht!

Im Mehrspieler-Modus verkommt Der Pate 2 zu einem 08/15-Shooter mit bis zu 15 Mitstreitern auf recht kleinen Karten. Dabei gibt es allerdings einen Twist: Anstatt euch eine neue Figur zu erstellen, wählt ihr einen eurer Made Men aus dem Einzelspieler-Modus aus und tretet mit ihm in einem der vier Spielmodi an. Durch eure Erfolge (Bester Spieler am Ende der Runde etc.) erhaltet ihr Ehrenpunkte für euren Made Man, die er mit zurück in die Kampagne nimmt. Hat der Charakter genug Ehrenpunkte gesammelt, erhält er Zugang zur nächsthöheren Waffenlizenz und damit besseren Schießprügeln. Im Gegenzug stehen sie ihm dann auch Mehrspieler-Modus zur Verfügung. Neben Team Deathmatch, stehen Demolition Assault (zerstöre drei Objekte im gegnerischen Gebiet), FireStarter (zündet Tonnen und Gas- und Propantanks an um euren Multiplikator nach oben zu treiben) und Safecracker (öffnet einen Safe und verteidigt ihn um Punkte zu sammeln) zur Auswahl. Wirklich fesselnd ist das aber alles nicht. Andere Spiele haben teamorientiertes Multiplayer schon viel besser gelöst, allen voran GTA 4. Zusätzlich unterstützt das Spiel kein Autoupdate, weshalb sich im Test die sowieso nur wenigen Spieler dank verschiedener Spielversionen auch noch auf unterschiedliche Server aufteilen mussten.

Poesie der Gewalt: Die Schrotflinte knallt so laut das es selbst den stärksten Gegner aus den Latschen haut.

Die technischen Details

Zumindest lief der Mehrspieler-Modus ohne Lags. Abstürze oder Bugs konnten wir abseits von Clipping-Fehlern während unseres Tests auch nicht verzeichnen. Und was Der Pate 2 bei der Grafik falsch macht, holt es sich zumindest beim Sound und der Sprachausgabe zum Teil wieder rein. Neben der Originalmusik von Nino Rota und Carmine Coppola erwarten euch auch die Originalsprecher der wenigen bekannten Charaktere wie Tom Hagen (Robert Duvall). Nur Michael Corleone wird, wie bereits im ersten Teil, nicht von Al Pacino verkörpert. Trotzdem macht auch dieser Synchronsprecher seine Arbeit vorbildlich und trägt viel zu den atmosphärischen Ingame-Zwischensequenzen bei.

Auf dem PC verlangt Der Pate 2 als Kopierschutz eine Onlineaktivierung, ohne die das Spiel nicht einmal startet. Nach der Freischaltung ist im Gegenzug keine DVD mehr im Laufwerk nötig. Zusätzlich ist die deutsche Version trotz dem USK-Rating "ab 18" geschnitten. Während die sehr brutalen Finishing-Moves immer noch enthalten sind, dürft ihr in der deutschen Version keine unbeteiligten Passanten mehr angreifen. Schüsse gehen ins Leere und allen Versuchen, sie zu überfahren, weichen sie gekonnt aus – oder sie stehen nach einem Unfall sofort wieder auf. Paradox: Im Gegensatz zur US-Version tragen die Prostituieren in der deutschen Version einen BH. In Übersee laufen sie zum Teil sehr explizit oben ohne durch die Gegend.

Fazit: Weder für Fans noch für andere

Der Pate hatte 2006 zumindest noch seine Nähe zum Film als starken Kaufgrund. Wer wollte nicht einmal selbst den Pferdekopf ins Bett legen? Bei Der Pate 2 fällt dieser Punkt weg. Hier und dort gibt es zwar Schnittpunkte, größtenteils macht das Spiel jedoch sein eigenes Ding. Die Hintergrundgeschichte, da gut erzählt und als klarer roter Faden im Spiel wirkend, ist weniger das Problem des Titels. Es ist zum einen die unzureichende Technik die einem den Spielspaß vermiest. Und die paar netten Ideen wie die Tötungskonditionen oder die Übernahme von Geschäften, die aber zum Teil schon aus dem Vorgänger bekannt sind, verkommen spätestens nach dem Abschluss von New York zu langweiligen Wiederholungsaufgaben. Die größte Schuld trägt dabei die mangelhafte Gegner-KI, die selbst für Einsteiger keine wirkliche Herausforderung darstellt. Der uninspirierte Multiplayer-Modus ist erst gar keine Erwähnung wert. So bleibt am Ende nur ein schlechter GTA-Klon, den wir niemanden mit gutem Gewissen empfehlen können.

Christoph Hofmann (GamersGlobal) 

Einstieg/Bedienung  Einführungsvideos  Klare Zielvorgaben  Actionreicher Anfang Ungenaue Fußgängersteuerung  Schwammige Fahrzeugsteuerung
Spieltiefe/Balance Freiheit beim Aufbau der eigenen Familie  Spielablauf wiederholt sich schnell  Recht kleine Städte  Keine Herausforderung für erfahrene Spieler 
Grafik/Technik Fließender Übergang Außenwelt zu Innenräumen Wenige Licht- und Schatteneffekte  Clipping-Fehler  Geringe Weitsicht  "Aufpoppende" Objekte
Sound/Sprache  Originalsoundtrack aus "Der Pate"  Vorbildliche Synchronisation der Hauptcharaktere Zu wenige Sprecher für die Passanten  Musik wiederholt sich oft  Wenige Radiostationen
Singleplayer Endlosspiel vorhanden  Atmosphärisch erzählte Hintergrundgeschichte  Mangelhafte KI  Polizei kein Hindernis
Multiplayer Mehrspieler mit EInzelspieler verknüpft Kein automatisches Update  Keine Fahrzeuge  Eintönige und kleine Karten 
Christoph Licht 18. Mai 2009 - 18:15 — vor 14 Jahren aktualisiert
J4N 09 Triple-Talent - 330 - 19. Mai 2009 - 21:02 #

Schade. Hatte mir mehr von dem Spiel erhofft :/

andima 16 Übertalent - P - 5276 - 19. Mai 2009 - 21:13 #

EA Managementsitzung: "Der Name wird's schon verkaufen. Machen wir!"

Stefan Schmitt 12 Trollwächter - 1009 - 19. Mai 2009 - 21:19 #

Schade, schade. Aber das Schaf hat wohl recht :(

Noir 15 Kenner - 2711 - 19. Mai 2009 - 21:45 #

Da kann man sich nur seinen Vorrednern anschließen :/

Vankog 10 Kommunikator - 366 - 19. Mai 2009 - 23:28 #

"GTA 4 für arme"
Schämt euch! Sowas schreibt man nun wirklich nicht!

Wi5in 15 Kenner - 3332 - 20. Mai 2009 - 8:23 #

Dachte das Spiel wäre besser :/

Jonas der Gamer 13 Koop-Gamer - 1550 - 20. Mai 2009 - 9:26 #

Hatte EA nicht vor kurzem gesagt, sie würden keine lieblosen Lizenztitel
mehr rausbringen wollen?
Dass sieht mir aber anders aus.

Marco Büttinghausen 20 Gold-Gamer - 20481 - 20. Mai 2009 - 16:54 #

Hatte Gelegenheit das Spiel kürzlich mal anzuspielen, aber das war wirklich lieblos und an manchen Stellen hoffnungslos veraltet.

Überfälle auf Gebäude machen schon Spass am Anfang, aber Geschäfte einnehmen, Leute "überreden" und Aufgaben auf der Straße annehmen um nachher andere "Familien" ausschalten zu können, verkommt nachher alles nur noch zur Fleißarbeit.

Und die Autosteuerung ist für ein Spiel das nach 1990 erschienen ist, nur noch peinlich.

hansen0321 04 Talent - 35 - 20. Mai 2009 - 20:09 #

Wie ist der Pate2 denn so weil ich hate noch keine zeit das anzustesten

bp6125 04 Talent - 23 - 21. Mai 2009 - 16:18 #

Also die "Vorfreude" war viel größer als das Ergebnis! Da muss man mehr raus machen.

goodoldbismarck 12 Trollwächter - 1028 - 21. Mai 2009 - 17:28 #

Entschuldigung, aber so schlecht war Der Pate 2 jetzt nun doch nicht! gut, die Grafik war wirklich nicht zeitgerecht, dafür hat mich aber das Gameplay, sowie die geniale Story dazu ermuntert es innerhalb von 2 Tagen durchzuspielen^^

Für alle Fans von Teil 1:

Kauft es euch, ihr macht nichts falsch.

An alle anderen Zweifler:

Leiht es euch aus und testet es, es gibt schlechteres.

Carstenrog 16 Übertalent - 4838 - 25. Mai 2009 - 15:30 #

Wieder am falschen Ende gespart!!!

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