Test: GTA 4 für Arme

Der Pate 2 Test

Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!

Solche fetzigen Explosionen sind Grund genug, immer einen Sprengmeister mit sich zu führen...


Im Team arbeiten

Bis zu drei eurer Familienmitglieder begleiten euch auf eurer Reise durch die frei begehbaren Städte. Die restlichen Mafiosi warten an ihrem letzten Standort. Die meiste Zeit werdet ihr sie zur Verteidigung eurer Geschäfte einsetzen. Diese sind das A und O des Spiels und bringen die Punkte, um die sich alles dreht. Wer einer Familie alle Geschäfte wegnimmt, erhält Zugang zu ihrem Hauptquartier und somit die Möglichkeit, sie ein für alle Mal auszulöschen. Wie im ersten Teil, spaziert ihr jedoch nicht einfach in ein Geschäft hinein und es gehört euch. Stattdessen müsst ihr zuerst die gegnerischen Wachen erledigen und den Besitzer finden. Diesen gilt es dann zu überzeugen, doch lieber für euch zu arbeiten statt für den Gegner. Die Argumentation erfolgt mit Schlägen, Waffevorhalten oder Zerschlagen des Inventars. Je nachdem wie effektiv eure Einschüchterungsversuche sind, desto schneller füllt sich der entsprechende Balken. Erreicht dieser die erste Markierung, gehört das Geschäft euch und die Kasse beginnt zu klingeln. Nun könnt ihr direkt das Geschäft übernehmen oder den Besitzer noch ein wenig länger bedrohen und so in Zukunft mehr Reibach machen. Aber Vorsicht: Jeder Ladenbesitzer hat einen Bruchpunkt. Überschreitet ihr diesen, greift er euch rücksichtslos an und ist für keinerlei Verhandlungen mehr bereit.

Jetzt ist der Geschäftsinhaber plötzlich kooperativ.
Einmal, zweimal, dreimal…

Das Übernehmen von Geschäften ist eure Haupttätigkeit und wird dementsprechend schnell langweilig. Das Leveldesign trägt einen großen Anteil daran. Während die Städte halbwegs realistisch und frei aufgebaut sind, bewegt ihr euch in den Geschäften durch Schläuche voller Gegner, an deren Ende immer der Ladenbesitzer wartet. Egal welche Baustelle ihr besucht, immer versperren euch Baumaschinen, Rohre oder ähnliches den direkten Weg, und immer wartet im obersten Stockwerk das Ziel. Zumindest müsst ihr euch nach der Einnahme keine weiteren Gedanken mehr um den täglichen Geldsegen machen. Die gegnerischen Familien versuchen zwar immer wieder eure Geschäfte zu übernehmen, gehen dabei aber äußerst dämlich vor. Von Planung oder echtem Einsatz keine Spur! Ihr braucht also nur die maximale Anzahl an Wachen für eure Geschäfte einstellen und ein oder zwei eurer Familienmitglieder bei einem gegnerischen Angriff vorbeischicken und schon ist das Eigentum gesichert. Und obwohl die Wachen jeden Tag Geld kosten, habt ihr bereits nach der Befreiung von New York mehr als genug davon um euch so viele wie möglich leisten zu können.

Geschäfte übernehmen ist in Der Pate 2 aber nicht die einzige Möglichkeit, Zugang zum gegnerischen Paten zu erhalten. Ihr könnt auch alle seine Familienmitglieder ("Made Men") ausschalten. Wer jedoch jetzt daran denkt, voll bewaffnet durch die Stadt zu rennen und alles niederzumetzeln, wird keinen Erfolg haben. Made Men können nur permanent aus dem Spiel genommen werden wenn sie auf eine bestimmte Art sterben und mit ihrem Tod ein Zeichen setzen. Um diese sogenannte "Tötungskondition" herauszufinden, müsst ihr euch in den Straßen der Städte umsehen. Einige der Passanten haben Symbole über dem Kopf wie Handschellen, Schlüssel oder Geldbündel. Diese geben euch nach einem kurzen Gespräch kleine Missionen. Mal sollt ihr jemanden töten oder einfach nur verprügeln, dann wieder ein Geschäft sabotieren oder eines ausrauben. Nach erfolgreichem Abschluss erhaltet ihr eine "Gefälligkeit". Neben Geld und besagten "Tötungskonditionen" gibt es auch Gefälligkeiten, bei deren Einlösung eure Mannen sofort aus dem Gefängnis freikommen, oder all eure zerbombten Geschäfte wieder den Betrieb aufnehmen.

Made Men-Töten für Einsteiger: 1. Einen Passanten ansprechen und seine Mission erfüllen. 2. Den Made Man finden und entsprechend der Tötungskondition umbringen. 3. Fertig! Guccio Ferrara belästigt uns nicht mehr.

Wo ist die Action?

Bislang klang das alles ein wenig nach einem eher durchschnittlichen Wirtschaftsspiel. Im Kern ist Der Pate 2 jedoch ganz klar ein Actiontitel. Als Dominic müsst schließlich ihr die meiste Arbeit selbst machen. Zur Verfügung steht euch dazu bereits zu Beginn ein umfangreiches Waffenarsenal typischer Schießprügel der 40iger und 50iger Jahre. Darunter auch Klassiker wie die Thompson-Maschinenpistole oder die .357 Magnum. Im Laufe des Spiels findet ihr in der Stadt außerdem versteckte Upgrades und schaltet so zusätzliche, bessere Waffen frei. Gut ausgestattet steht es euch so frei in den drei übersichtlichen und nicht ihren Vorbildern entsprechenden Städten New York, Florida und Havanna zu tun und zu lassen was ihr möchtet – darunter auch in typischer GTA-Manier Autos stehlen und andere Verbrechen wie Banküberfälle begehen. Aber Vorsicht: Beobachten euch Passanten bei eurem illegalem Tun kann es passieren, dass sie euch die Polizei auf den Hals hetzen. Mit etwas Kleingeld lässt sich jedoch auch der vorbildlichste Mitbürger davon abbringen und dem Amoklauf durch die gegnerische Fabrik steht nichts mehr im Wege. Und wenn euch doch einmal die Polizei oder eine gegnerische Familie auf den Fersen ist, lehnen sich auf Wunsch eure Familienmitglieder aus dem Fenster und schießen fleißig auf alle Feinde in Reichweite. Einfacher ist es aber einfach aus Sichtweite der Polizei zu fahren und kurz zu warten um wieder Ruhe zu haben.

Im Sportwagen sind wir nachts unterwegs zu einem nächtlichen Besuch am Flughafen.

Technische Mängel

Da, wie bereits erwähnt, die Gegner-KI nicht die hellste ist und auch die Polizei eher durch Überzahl als durch Intelligenz zu einem Problem wird, ist das Ausschalten der Made Men insgesamt die ineffektivste Strategie. Außerdem wiederholen sich die Nebenmissionen, für deren Erledigung ihr Gefälligkeiten erhaltet, genauso schnell wie die dazugehörige Sprachausgabe, aufgrund der wenigen unterschiedlichen Sprecher. Schade, denn selbst die unwichtigsten Nichtspielercharaktere besitzen nicht nur einen eigenen, individuellen Vor- und Nachnamen - dank des umfangreichen Charaktergenerators, mit dem auch der Spieler seinen Helden zu Beginn erzeugt hat, trefft ihr in den Städten auf keinerlei Klone. Von den Fahrzeugen lässt sich das leider nicht behaupten. Abseits von Farbe und Bemalung gibt es nur wenig Fahrzeugmodelle, die sich auch alle gleich schlecht steuern. Zu Fuß bekommt ihr hauptsächlich Probleme wenn beispielsweise mehrere Personen nebeneinander stehen. Dann sprecht ihr aufgrund der ungenauen Steuerung oftmals den falschen an. Bei den Fahrzeugen ist hingegen der Begriff „schwammig“ noch zu gutmütig. Selbst ein Schwertransporter hat einen niedrigeren Einschlagwinkel als die schnellsten Wagen in Der Pate 2. Hinzukamen während unseres Tests massive Nachladeruckler durch aufpoppende Objekte trotz ansonsten durchgängig hoher Frameraten. Mischt man noch die sehr geringe Weitsicht dazu, kommt der Weg zum Ziel einer Reaktionsprüfung gleich.

So (links) könnte Der Pate 2 aussehen. Leider sieht es die meiste Zeit so (rechts) aus.

J4N 09 Triple-Talent - 330 - 19. Mai 2009 - 20:02 #

Schade. Hatte mir mehr von dem Spiel erhofft :/

andima 16 Übertalent - P - 5269 - 19. Mai 2009 - 20:13 #

EA Managementsitzung: "Der Name wird's schon verkaufen. Machen wir!"

Stefan Schmitt 12 Trollwächter - 1009 - 19. Mai 2009 - 20:19 #

Schade, schade. Aber das Schaf hat wohl recht :(

Noir 15 Kenner - 2711 - 19. Mai 2009 - 20:45 #

Da kann man sich nur seinen Vorrednern anschließen :/

Vankog 10 Kommunikator - 366 - 19. Mai 2009 - 22:28 #

"GTA 4 für arme"
Schämt euch! Sowas schreibt man nun wirklich nicht!

Wi5in 15 Kenner - 3332 - 20. Mai 2009 - 7:23 #

Dachte das Spiel wäre besser :/

Jonas der Gamer 13 Koop-Gamer - 1550 - 20. Mai 2009 - 8:26 #

Hatte EA nicht vor kurzem gesagt, sie würden keine lieblosen Lizenztitel
mehr rausbringen wollen?
Dass sieht mir aber anders aus.

Marco Büttinghausen 20 Gold-Gamer - 20481 - 20. Mai 2009 - 15:54 #

Hatte Gelegenheit das Spiel kürzlich mal anzuspielen, aber das war wirklich lieblos und an manchen Stellen hoffnungslos veraltet.

Überfälle auf Gebäude machen schon Spass am Anfang, aber Geschäfte einnehmen, Leute "überreden" und Aufgaben auf der Straße annehmen um nachher andere "Familien" ausschalten zu können, verkommt nachher alles nur noch zur Fleißarbeit.

Und die Autosteuerung ist für ein Spiel das nach 1990 erschienen ist, nur noch peinlich.

hansen0321 04 Talent - 35 - 20. Mai 2009 - 19:09 #

Wie ist der Pate2 denn so weil ich hate noch keine zeit das anzustesten

bp6125 04 Talent - 23 - 21. Mai 2009 - 15:18 #

Also die "Vorfreude" war viel größer als das Ergebnis! Da muss man mehr raus machen.

goodoldbismarck 12 Trollwächter - 1028 - 21. Mai 2009 - 16:28 #

Entschuldigung, aber so schlecht war Der Pate 2 jetzt nun doch nicht! gut, die Grafik war wirklich nicht zeitgerecht, dafür hat mich aber das Gameplay, sowie die geniale Story dazu ermuntert es innerhalb von 2 Tagen durchzuspielen^^

Für alle Fans von Teil 1:

Kauft es euch, ihr macht nichts falsch.

An alle anderen Zweifler:

Leiht es euch aus und testet es, es gibt schlechteres.

Carstenrog 16 Übertalent - 4838 - 25. Mai 2009 - 14:30 #

Wieder am falschen Ende gespart!!!

Action
Open-World-Action
ab 18
18
Electronic Arts
09.04.2009 (PC, Playstation 3, Xbox 360)
6.0
6.4
PCPS3360
Amazon (€): 88,95 (), 89,95 ()