Death's Door

Death's Door Test+

Kräh‘ mir das Lied vom Tod

Dennis Hilla / 23. November 2021 - 18:32 — vor 2 Jahren aktualisiert
Steckbrief
PCPS4PS5SwitchXOneXbox X
Action-RPG
Acid Nerve
Devolver Digital
20.07.2021
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Teaser

Ab sofort könnt ihr auf der Nintendo Switch auf Seelenjagd gehen. Spätestens jetzt solltet auch ihr durch diese Tür schreiten, um eines der besten Indie-Spiele des Jahres zu erleben.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal

Das Zwei-Mann-Entwicklerstudio Acid Nerve dürfte bisher vor allem für Titan Souls (im Spiele-Check) bekannt sein. Der Titel von Mark Foster und David Fenn ist im Kern ein Shadow of the Colossus in kleiner und pixelig. Als einsamer Krieger müsst ihr insgesamt 19 Titanen erledigen, bewaffnet seid ihr lediglich mit einem Bogen. Dank der einsamen Stimmung und den fantastischen Kämpfen gegen die riesigen Bosse hatte ich eine Menge Spaß mit Titan Souls und wartete jahrelang darauf, was sich das Duo wohl als nächstes ausdenken würde.

Ich war dann doch überrascht, als ich Death’s Door das erste Mal gesehen hatte. Denn ein Zelda-inspiriertes Action-Adventure hatte ich nach dem Devolver-Einstand von Acid Nerve sicherlich nicht erwartet. Doch dank der schicken Optik und dem gelungen umgesetzten Spielprinzip brauchte es nicht lange, bis ich voll und ganz von dem Spiel überzeugt war. Nun ist der Titel auch für die Nintendo Switch zu haben und das habe ich zum Anlass genommen, erneut auf Seelenjagd zu gehen. Ob dem Studio die Umsetzung gelungen ist, ihr nennenswerte Einbußen in Kauf nehmen müsst und ganz allgemein warum Death’s Door eines der besten Indie-Spiele des Jahres ist, das erfahrt ihr in meinem Test in Video und Textform.
Auch in der Switch-Fassung wundervoll anzusehen: Dieser frühe Boss, der Wächter der Tür.
 

Wie für die Switch gemacht

Die wichtigste Frage in diesem Test ist natürlich, wie gut Death’s Door sich auf der Switch spielt. Und hier kann ich nur sagen, es eignet sich perfekt für Nintendos Hybrid-Konsole. Das liegt nicht zuletzt an den zahlreichen Anleihen, die das Spiel an frühen Zelda-Titeln hat. Diese Art von Spiel ist für den Handheld-Betrieb einfach perfekt geeignet. Aber auch auf dem großen Bildschirm muss sich Death’s Door nicht verstecken, habt ihr euer Tablet im Dock stecken, sieht das Spiel noch immer sehr gut aus, auch wenn es nur in 30 Bildern pro Sekunde läuft.

Natürlich wären mir 60 Frames lieber gewesen, aber wie es scheint, haben die Entwickler diese Entscheidung bewusst gefällt, um nicht so viel Auflösung und Grafikqualität einzubüßen. Für mich die richtige Entscheidung, denn die charmante Optik mit ihren Pastellfarben und den Elementen von den Studio-Ghibli-Animes hätte ich nur sehr ungerne in spürbar schlechter erlebt.

In Sachen Steuerung und Erkennbarkeit kann ich nur wenig meckern. Ich hatte keinerlei Probleme, im Handheldmodus alles zu erkennen. Eine Switch Lite hatte ich nicht zur Hand, aber alle Schaltflächen und Texte sind groß genug, als dass ich hier auch mit keinen Einbußen rechne. Die Bedienung mit den Joy-Cons ging auch gut von der Hand, naturgemäß ist aber etwas weniger Präzision gegeben.
Die Geschichte von Death's Door lebt vor allem von ihren Charakteren und dem oftmals sehr sympathischen Humor.
 

Sensenmann im Federkleid

Nun aber zum Kern von Death’s Door. Ihr spielt eine Krähe, die in den Diensten einer Behörde die Seelen der Lebenden sammeln soll. Also eigentlich Gevatter Tod, nur halt in tierischer Form. Direkt zu Spielbeginn bekommt ihr die Aufgabe, eine Riesenseele einzufangen. Also macht ihr euch auf die Krallen, um den Boss zu verhauen und seinen Geist einzuheimsen. Nach eurem Sieg taucht aber ein großer Flattermann auf, haut euch einen Knüppel über den Schnabel und zieht mit eurer Beute von dannen.

Ihr holt ihn schnell ein, doch die Riesenseele ist bereits verloren: Er hat sie in die namensgebende Tür des Todes geschleudert. Doch er bietet euch einen Deal an, wenn ihr drei weitere Bosse legt und deren Geister einfangt, hilft er euch weiter.

Doch auch wenn die Story an sich durchaus charmant und interessant ist, lebt Death’s Door vor allem von seinen charmanten Nebencharakteren wie Jefferson und den behandelten Themen. Es geht um die Angst vor dem Tod und Sterblichkeit. Allerdings schlägt die Stimmung nie ins Depressive um, was dem charmanten Humor in den unvertonten Dialogen geschuldet ist.
Wenn ihr wollt, könnt ihr eure Feinde auch mit einem Regenschirm verhauen.
 

Schnelle, schwere Kämpfe

Das Kampfsystem von Death’s Door ist zwar relativ simpel gehalten, aber genau darin liegt auch sein Charme und ein Hauch Genialität. Zu Beginn habt ihr nur ein Schwert und einen Bogen dabei. Ihr könnt leichte und aufgeladene Schläge ausführen, begebt euch mit Ausweichrollen aus der Gefahrenzone und das war es schon. Pfeile könnt ihr nicht unbegrenzt nutzen, sie sind an eure Magie-Aufladungen geknüpft. Ist der Köcher leer, müsst ihr in den Nahkampf. Denn mit jedem gelandeten Treffer füllt ihr eure Energie wieder.

Im Spielverlauf könnt ihr immer wieder neue Waffen finden. Die unterschieden sich zwar in Punkte wie maximale Kombo-Länge und Schaden, letztlich spielt sich aber doch alles sehr ähnlich. Das ist etwas schade, betont aber den Ansatz mit Fokus auf Skill. Denn Death’s Door mag süß aussehen, verlangt euch aber einiges ab. So werdet ihr oft sterben. Wirklich oft. Frustig wird es dabei aber nicht, den Fehler findet ihr außerdem immer bei euch selbst. Die Entwickler setzen euch nie unüberwindbare Hindernisse vor.
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Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 23. November 2021 - 18:33 #

Viel Spaß beim Lesen und Schauen!

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 23. November 2021 - 19:37 #

Schöner Test, vielen Dank! Aber ist mir wahrscheinlich zu schwer.

reen 16 Übertalent - P - 4028 - 24. November 2021 - 18:53 #

Dito :-)

v3to (unregistriert) 23. November 2021 - 19:51 #

Also, beim Schauen des Videos direkt wieder gemerkt, dass das kein Spiel für mich ist.

funrox 16 Übertalent - P - 5178 - 23. November 2021 - 20:25 #

Danke für den Test.
Kommt bei mir mal auf die Liste.

Generell bin ich ja nicht für schwere Kämpfe gemacht. Allerdings habe ich Ori auch geschafft. Von daher behalte ich das mal im Hinterkopf.

bsinned 17 Shapeshifter - 8200 - 6. Dezember 2021 - 17:56 #

Also Death´s Door hab ich mit Freude durchgespielt und sogar noch extra Secrets gesucht, während mir Ori zu schwierig wurde und ich da aufgegeben hab.

Maryn 15 Kenner - - 3914 - 23. November 2021 - 20:38 #

Schöner Test!
Hat mich daran erinnert, dass ich das Spiel unbedingt von der Merk- auf die Wunschliste packen muss.

Und Zusatzkudos für "Kräh‘ mir das Lied vom Tod"!

calleg 15 Kenner - 3734 - 23. November 2021 - 22:22 #

Charmant

euph 30 Pro-Gamer - P - 130157 - 23. November 2021 - 22:26 #

Sieht charmant aus :-). Kommt auf die Wunschliste.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7898 - 24. November 2021 - 0:02 #

War schon ein schönes Spiel, nur das Ende hat es mir leider verleidet. Was mir bei dem Spiel aber defintiv fehlte war eine Karte, bin des öfteren planlos durch die Gegend gerannt.

Berndor 19 Megatalent - - 14287 - 24. November 2021 - 13:02 #

Das stimmt, ab Boss 5 "Betty" wurde mir es dann zu schwer und ich habe zunächst einmal aufgegeben. Dagegen ist Dark Souls 3 richtig angenehm.

Shake_s_beer 19 Megatalent - - 19076 - 24. November 2021 - 1:58 #

Danke für den Test, das klingt sehr gut. Bin vor einigen Monaten schon einmal auf das Spiel aufmerksam geworden, als es bei 4players ebenfalls sehr positiv besprochen wurde. Danach ist es bei mir aber wieder in Vergessenheit geraten. Mit der Switch-Fassung schlage ich dann jetzt mal zu. :)

Guybrush409 11 Forenversteher - 693 - 24. November 2021 - 7:22 #

Danke für den Test, das sieht wirklich großartig aus!
Frage: Wie sieht die Performance (Stichwort 30FPS) und die Spielbarkeit denn auf der PS5 aus?

Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 24. November 2021 - 9:12 #

Zur PS5 kann ich leider keine Angabe machen, ich nehme aber mal an, dass es wie auf der Series X auch in 4K60 läuft. Darauf habe ich gerade nochmal rein geschaut, das läuft wirklich butterweich.

Guybrush409 11 Forenversteher - 693 - 24. November 2021 - 11:14 #

Butterweich klingt sehr gut, Danke!

Nivek242 33 AAA-Veteran - P - 902886 - 24. November 2021 - 8:16 #

Es schlummert in meiner Steam Liste, dann muss ich es jetzt wohl mal Spielen.

Goremageddon 16 Übertalent - 4035 - 24. November 2021 - 19:32 #

Wieder mal ein Titel den ich nicht auf dem Schirm hatte. Anspruchsvoll und handheldtauglich..besser geht's ja gar nicht. Wird direkt eingesackt.

Danke für den Test!

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40316 - 24. November 2021 - 21:33 #

Wenn man die Seelen behält, wenn man stirbt, füllen sich dann gegnerische Gebiete nicht auf? Also kann man sich quasi durchsterben?

st4tic -ZG- 19 Megatalent - P - 19562 - 25. November 2021 - 13:52 #

Ich habe vor dem Nachtest für die Switch noch nicht von dem Titel gehört. Irgendwie an mehr vorbeigegangen.
Sieht sehr spannend aus. Könnte was für mich sein. Gibts das nur Digital?

Specter 18 Doppel-Voter - 11710 - 26. November 2021 - 22:24 #

Nein, es gibt auch eine Retail-Version bei Special Reserve Games. Bin grosser Fan der Reserve-Editionen, diese Pappverpackungen erinnern mich einfach sehr an die guten alten NES / SNES-Zeiten. Habe also direkt bestellt!

euph 30 Pro-Gamer - P - 130157 - 27. November 2021 - 11:37 #

Das wird aber noch nicht ausgeliefert, oder?

Specter 18 Doppel-Voter - 11710 - 27. November 2021 - 12:36 #

Das stimmt. Die Auslieferung wird noch einige Monate auf sich warten lassen… Ist also eher ein Sammler-Objekt.

Specter 18 Doppel-Voter - 11710 - 26. November 2021 - 22:45 #

Wer die Special Edition des Spiels bei Special Reserve Games bestellt, bekommt u.a. den Steam-Key von Titan Souls dazu. Da ich aktuell Switch-only-Spieler bin, habe ich für den Key keine Verwendung. Vielleicht hat einer von euch Interesse: NQIXG-MVDFR-ZEDKH

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62104 - 26. November 2021 - 23:35 #

Da bedanke ich mich mal für den Key. :)

Specter 18 Doppel-Voter - 11710 - 27. November 2021 - 8:01 #

Viel Spass mit dem Game!

euph 30 Pro-Gamer - P - 130157 - 27. November 2021 - 11:35 #

Nette Aktion.

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28976 - 27. November 2021 - 19:37 #

Wow, das sieht klasse aus.

Audhumbla 20 Gold-Gamer - - 21675 - 30. November 2021 - 15:39 #

Liegt schon lang auf meinem pile

euph 30 Pro-Gamer - P - 130157 - 30. Dezember 2021 - 19:40 #

Aktuell im eShop-Sale für 14,99 statt 19,99 Euro.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130157 - 27. Januar 2022 - 8:53 #

Heute damit angefangen und mei, sieht das gut aus.

Und nach gut sechs Stunden würde ich die fehlende Karte auch als einen Minuspunkt sehen.

Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 27. Januar 2022 - 21:29 #

Gerade beendet. Was für ein schönes Spiel! Nur den Endboss fand ich ein wenig zu hart.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130157 - 28. Januar 2022 - 8:22 #

Oh je, dann bin ich mal gespannt.....

Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 30. Januar 2022 - 18:28 #

Muss aber auch sagen, dass ich es bis dahin als sehr angenehm empfand in Sachen Schwierigkeitsgrad. Die meisten Bosse hatte ich nach drei Versuchen, einen sogar im ersten. Der letzte Boss hat mich dann aber knapp über eine Stunde gekostet, da war mir das Bewegungsmuster oft zu zufällig.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130157 - 31. Januar 2022 - 7:52 #

Dann klappt es bei mir ja vielleicht schneller :-). An der Hexe hing ich 45 Minuten - nicht unbedingt weil die so schwer war, sondern eher, weil ich immer wieder an einer anderen Stelle des Kampfes einen Fehler gemacht hatte. Den Froschkönig hab ich dann aber, ohne einmal getroffen zu werden, gelegt.

Aber das finde ich insgesamt das gute an dem Spiel (neben der tollen Atmosphäre): Es ist fair. Ich sterbe oft, aber nie weil etwas fies ist, sondern nur weil ich nicht aufmerksam genug gewesen bin.

Cura 16 Übertalent - P - 4664 - 6. Mai 2022 - 19:47 #

Ich empfand das Spiel als insgesamt sehr, sehr runde Sache. Dass der Endboss ein wenig fordernder ist, fand ich nicht schlimm. Ist ja schließlich der Endboss.
Auf jeden Fall mein besonderes Spielerlebnis 2022 bislang.