Sobald ihr einen Endgegner besiegt habt, wechselt das Spiel in den Freien Modus. Hier könnt ihr entweder Zusatzmissionen starten (linkes Feld), eure gesammelten Glühbirnen einlösen oder den Level verlassen (rechtes Feld).

Die Uhr tickt gnadenlos

Der Helm von Elite-Einheiten wechselt ständig die Farbe. Blob und der Helm müssen dieselbe Farbe haben, sonst könnt ihr diese Einheit nicht angreifen.

Jeder Level von De Blob 2 teilt sich in zwei Spielphasen: Zunächst müsst ihr zahlreiche Mission bewältigen, um anschließend in das freie Spiel wechseln zu können. Die einzelnen Levels gestalten sich dabei durchaus weitläufig: Ihr könnt stets verschiedene Wege einschlagen und kommt dennoch früher oder später an eurem gewünschten Ziel an. Zu gerne hätten wir uns unserer Abenteuerlust hingegeben und die anspruchsvoll gestalteten Abschnitte auf eigene Faust erkundet.

Genau dies dürfen wir aber nicht: Eine Uhr tickt unerbittlich gegen uns. Etwa 15 Minuten stehen uns anfangs zur Verfügung. Lassen wir die Zeit verstreichen, ehe wir die letzte Mission bewältigt haben, müssen wir den Level von vorn beginnen. Für gelöste Aufgaben bekommen wir zusätzliche Sekunden gutgeschrieben. Entscheidet ihr euch also nicht für den direkten Weg und wagt eine kleine Entdeckungstour, fehlen euch anschließend wertvolle Sekunden, um die weiteren Missionen abschließen zu können. Wir verstehen diese Uhr einfach nicht: Hetzt man zielstrebig durch den Level, spielt die Uhr absolut keine Rolle, es bleibt immer genug Zeit. Setzt ihr hingegen zu beiläufigen, kleineren Erkundungstouren an, bleiben am Ende nur wenige Sekunden -- oder der Level gilt als verloren. Wieso wird der Spieler für seine Neugier so gnadenlos bestraft?

Erst auf die letzte Mission folgt das freie Spiel. Hier könnt ihr euch so viel Zeit lassen, wie ihr möchtet. Zu der ersehnten Entdeckungstour kommt es dennoch nicht: Möchtet ihr die Stufe vollständig abschließen, müsst ihr noch einige Zusatzmissionen bewältigen. So gilt es beispielsweise, alle Häuser des Levels einzufärben, alle INKT-Plakate zu finden und zu übermalen oder auch alle Bäume mit bunten Tönen neues Leben einzuhauchen. Diese Aufgaben werden euch in jedem Level gestellt. Kurz und knapp: Habt ihr die Zusatzmissionen geschafft, gibt es kaum noch etwas zu entdecken. Aber wieso auch: Der Kompass gibt alle Verstecke preis.

Keine Endgegner, öde Erfolge

Wir klagen außerdem über das Fehlen richtiger Endgegner. Statt eines fiesen Widersachers wird die jeweils letzte Bastion von denselben INKT-Soldaten bewacht, die sonst auch in Scharen herumlaufen. Nicht minder langweilig sind die freispielbaren Erfolge: Sammelt einfach alles ein, um die höchsten Auszeichnungen zu erhalten. Wieso gibt es keine kreativeren Spielziele? Beispielsweise eine Medaille für diejenigen, die Blob mindestens eine Minute lang in der Luft halten können. Was könnte man nicht alles mit den überall platzierten Sprungfeldern anstellen! Wieso werden keine Künstler belohnt, die es schaffen, die ganze Stadt in eine einzige Farbe zu tunken? Das klingt einfacher, als es tatsächlich ist. Solche Medaillen könnten den Spielspaß ohne großen Aufwand verlängern – wir vermissen sie schmerzlich!

Zudem müssen wir vorsichtige Kritik wegen den matten Farbtönen anbringen: Zumindest in der Ferne lassen sich rot, orange und braun nur schwer voneinander unterscheiden. Etwas leuchtendere Farbtöne hätten hier ohne größeren Aufwand ein kleines Wunder bewirkt.

Kein Farbenrausch

De Blob 2 bringt euch einige Stunden Spielspaß auf die Mattscheibe. Dies ist dem auch weiterhin originellen Spielprinzip sowie der sauberen Technik zu verdanken. Zudem geht die Steuerung gut von der Hand, gerade auf der Wii. Insbesondere Fans des Vorgängers dürften mit De Blob 2 glücklich werden.

Alle andere dürften allerdings keinem Farbenrausch verfallen: Die offen gestalteten Levels müssen unter Zeitdruck absolviert werden, was ihre Offenheit ad absurdum führt. Habt ihr alle Missionen erfüllt und die Uhr damit abgestellt, verraten euch zahlreiche Hilfestellungen fast alle Geheimnisse, die ihr dann noch finden könnt. Ein lahmer Kameramann, Endgegner aus der Retorte und langweilige Medaillen lösen vermutlich ebenfalls keinen Begeisterungssturm bei Serieneinsteigern aus.

Der Wiederspielwert ist folglich sehr gering. Zwar können einige Minispiele freigeschaltet werden, die sich zusammen mit Freunden spielen lassen. Diese halten aber ebenso wie der Koop-Modus, bei dem der zweite Spieler wie in Super Mario Galaxy 2 zur Aushilfe verkomt, nur kurzzeitig bei Laune. Unser Tipp: Wenn ihr mit Blob durch die Häuser ziehen möchtet, dann kauft euch erst einmal den mittlerweile günstigen Vorgänger.

Autor: Sven Ohnstedt / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

de Blob 2 Test vom 22.2.2011 6.0 von maximal 10 Punkten Wertungsinfo: Keine Besonderheiten Fazit: de Blob 2 versprüht zwar reichlich Farbe, aber leider deutlich weniger viel  Spielwitz: Der technisch gelungenen Umsetzung des originellen Spielprinzips stehen zahlreiche Unzulänglichkeiten gegenüber. Insbesondere der vorherrschende Zeitdruck stößt uns ganz sauer auf. Dass das Spiel zudem fast alle versteckten Boni verrät, ist für Sammlernaturen sehr ärgerlich. So erstickt De Blob 2 unsere Abenteuerlust im Keim! Fans des Vorgängers greifen dennoch zu, denn das Einfärben an sich macht Spaß.

Einstieg/Bedienung Alle Regeln werden ausführlich erklärt Steuerung geht gut von der Hand Kompass funktioniert einwandfrei Die Kamera führt man besser selbst, um wirklich alles im Blick zu haben Spieltiefe/Balance Originelles Spielprinzip Viele Gegnertypen 2D-Abschnitte bringen Abwechslung Einfaches, aber motivierendes Upgrade-System Zeitdruck erstickt die Neugier im Keim Im Freien Spiel werden fast alle Verstecke verraten Unfaire Rücksetzpunkte Keine echten Endgegner Öde Erfolgs-Medaillen Grafik/Technik Humorvolle Präsentation Nutzt die technischen Möglichkeiten der Wii weitgehend aus (gilt nicht für PS3 und Xbox 360) Rot, Orange und Braun sehen sich zu ähnlich Das Spielprinzip bedingt, dass alle Levels farblich gleich aussehen Sound/Sprache Guter Soundtrack... ...mit wenigen Totalausfällen. Keine Sprachausgabe Multiplayer Es können mehrere Minispiele freigespielt werden Kein echter Koop-Modus Hardware/Zubehör Systemanforderungen