Storm in a Teacups Horror-Titel setzt auf klassische Schock-Momente ohne viel Action. Die Ähnlichkeit zu Bioshock ist rein optischer Natur, das Spielprinzip erinnert an Titel wie Layers of Fear.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal
Es geht heiß her an Bord der Helios. Oder es ist zumindest heiß her gegangen. Denn das von Nikola Tesla erdachte Schiff steht unter vollständiger Quarantäne, theoretisch darf niemand rein oder raus. Irgendwie schafft ihr es aber in Close to the Sun doch und erforscht nach und nach, was denn nun genau geschehen ist.
Das Entwicklerstudio Storm in a Teacup setzt auf klassischen Horror ohne Survival-Elemente. Auch Kämpfe gibt es keine, hier zeigen sich deutliche Parallelen zu Genre-Kollegen wie Layers of Fear (im Test, Note: 8.0) oder Outlast (im Test, Note: 7.5). Wenn es in dem First-Person-Titel einmal brenzlig für euch wird, dann nehmt ihr die Beine in die Hand und lauft so lange, bis ihr in Sicherheit seid. Ganz schnell ist somit auch der Gedanke an Bioshock verflogen, der zumindest anhand der in Stücken ähnlichen Optik aufkommen könnte.
Rose sieht immer wieder goldene Schemen, die Szenen aus der Vergangenheit nachstellen.
O Sister, Where Art Thou?
Ihr schlüpft in die Rolle der Reporterin Rose, die einen seltsamen Brief von ihrer Schwester Ada erhalten hat. Diese ging bereits vor geraumer Zeit an Bord der Helios, um mit Nikola Tesla gemeinsam wichtige Forschungsarbeit zu leisten. Angesiedelt ist die Handlung in einer alternativen Version des 19. Jahrhunderts, in der Tesla sich gegen Thomas Edison und dessen Ideen durchsetzen konnte.
Auf der Helios angekommen merkt Rose sehr flott, dass irgendetwas nicht stimmt. Abgesehen von dem Quarantäne-Zustand, in dem sich das Schiff befindet, trifft sie sehr bald auch auf zahlreiche brutal zerstückelte Leichen. Über einen Stimmenempfänger schafft sie es immerhin, Kontakt zu Ada aufzubauen. Allerdings kann (oder will) diese ihr nicht genauer verraten, was denn nun geschehen ist. Die Grundidee hinter der Story von Close to the Sun fand ich richtig spannend und sie hat mich auch gut unterhalten. Allerdings läuft sie im Spielverlauf nicht richtig warm und das öde und vorhersehbare Ende ist schlicht enttäuschend.
Der mysteriöse Ludwig ist die Sorte Mensch, der man lieber kein Küchenmesser in die Hand drücken sollte.
Stimmungsvoller Schiffsschauplatz
Die Helios als Schauplatz ist hingegen oftmals sehr stark designed und wartet mit kleineren und größeren Informationen zur Hintergrundgeschichte und ihren Passagiere auf. Das einst so prunkvolle Schiff verfällt langsam, viele Wände sind mit Blut beschmiert und die Leichen dürften jetzt auch keine neuen Kreuzfahrt-Kunden anlocken. Immer wieder huschen Schemen und Schatten an mir vorbei, so dass ihr in ständiger Anspannung über den Kahn schleicht.
Allerdings liegt auch genau hier ein Problem von Close to the Sun: Einen Großteil der Spielzeit mache ich tatsächlich nichts anderes, als das Schiff zu erkunden, viel Abwechslung wird nicht geboten. Das ist insofern schlecht, da die Atmosphäre schlussendlich einfach nicht dicht genug ist, um über die spielerische Flaute hinwegzutrösten. Hier sind das bereits erwähnte Layers of Fear oder auch ein Firewatch (im Test, Note: 7.5) gute Beispiele dafür, wie ein minimalistischer Ablauf durch die starke Stimmung getragen werden kann.
Ein Beispiel für die simple Rätselstruktur: Neben diesem finden sich noch drei andere Würfel im Zimmer, jeweils mit einem eigenen Element-Symbol. An einer geheimen Tafel müsst ihr nur Form und Element richtig zuordnen und die Tür öffnet sich.
Rätsel auf Sparflamme
Wenn ihr mal nicht nur über die Helios schlurft und nach Hinweisen sucht, gilt es immer mal wieder Rätsel zu lösen. Allerdings sind diese stets nach simplen 08/15-Schema gehalten. So müsst ihr Schalter in der richtigen Reihenfolge drücken, die Abfolge wurde aber praktischerweise auf einer Tafel in der Nähe niedergeschrieben. Oder ihr sollt unterschiedlich geformte Würfel untersuchen und die darauf befindlichen Symbole an einem Mechanismus entsprechend zuordnen. Hier wäre etwas mehr Kreativität schön gewesen.
Gekämpft wird in Close to the Sun wie bereits erwähnt nicht. Trefft ihr also auf den messerschwingenden Irren Ludwig, dann startet eine Fluchtsequenz. Davon gibt es in Close to the Sun eine Handvoll, sonderlich spannend oder gar packend sind sie aber nicht. Ärgerlich ist außerdem, dass die Steuerung gerne einmal ein Sprungkommando nicht wahrnimmt, ihr an einem Tisch hängen bleibt und Ludwig euch absticht.
Was ich sonst noch zu Close to the Sun zu sagen habe und wie mir der Ausflug auf die Helios abschließend gefallen hat seht ihr in meinem Audio- & Video-Test.
Autor: Dennis Hilla (GamersGlobal)
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Meinung: Dennis Hilla
Ach, wie spannend ich Close to the Sun doch am Anfang gefunden habe. Die Helios ist ein toller Schauplatz, das Setting ist unverbraucht und spannend. Durch kleinere und größere Informationsfetzen erfahre ich mehr über die Vergangenheit des Schiffes und seiner Passagiere. Das Gefühl, ständig beobachtet zu werden sorgt für eine angenehm bedrohliche Atmosphäre. Die Story ist zumindest im Ansatz interessant, verliert allerdings doch schnell an Fahrt.
Das klingt soweit nach einem töften Horror-Happen für zwischendurch, oder? Allerdings ist Close to the Sun bei vielen anderen Punkten auf Grund gelaufen. Das größte Problem ist ganz klar der fehlende spielerische Anspruch. Die Rätsel sind nach schnödem 08/15-Prinzip gehalten, die Fluchtpassagen lassen keine so rechte Spannung aufkommen und die meiste Zeit laufe ich einfach über die Helios und erkunde sie. Das funktioniert bei Layers of Fear oder auch Firewatch sehr gut, allerdings schafft es Close to the Sun einfach nicht, eine so packende Stimmung aufzubauen, dass sie den faden Ablauf über die gesamte Zeit trägt. Für große Genre-Fans ist der Titel einen Blick wert, alle anderen gruseln sich lieber in den genannten Alternativen.
Close to the Sun PC
Einstieg/Bedienung
Selbsterklärende Steuerung
Keinerlei Tutorials
Spieltiefe/Balance
Interessante, ungewöhnliche Story...
Spannendes, unverbrauchtes Setting
Viel Sammelbares, das die Hintergrundgeschichte erzählt
Interessante Charaktere
Größtenteils interessante Dialoge mit viel Informationsgehalt
Vergangenheitsvisionen transportieren weitere Informationen
Ein paar gut platzierte Schockmomente
...die sich kaum weiterentwickelt und vorhersehbar endet
Keinerlei Wegfindungshilfen
Keinerlei spielerischer Anspruch
Öde Verfolgungsjagden
Anspruchslose Rätsel
Grafik/Technik
Schicke Licht- und Schatten-Spiele
Umgebungen mit Liebe zum Detail
Texturqualität mau
Alberne Gesichts- und Bewegungsanimationen
Stellenweise extrem düster
Sound/Sprache
Überwiegend gute deutsche Sprecher
Weitestgehend gute deutsche Übersetzung...
Englische Sprachausgabe auf hohem Niveau
Abmischung manchmal unausgeglichen
...mit gelegentlichen Fehlern
Aubrey klingt im Deutschen und Englischen extrem albern
Schade, da wurde wohl einiges am Potential liegen gelassen.
Eine ungenaue Steuerung bei Fluchtsequenzen würde mich wohl über Gebühr nerven. Also werd' ich mir das wohl nur auf YT anschauen.
Ooooch... schade :'( Hab's heute erst zufällig im Epic Store entdeckt und fand es eigentlich sehr interessant. Hätte beinahe sogar auf "Kaufen" geklickt und dann hab ich den Test gesehen. Hmmm... ich behalt es trotzdem mal im Hinterkopf, aber dieses WE zock ich dann doch lieber was anderes :)
PS: Ja, ich gucke auch manchmal im Epic Store, was es da so gibt und ich diskutiere da auch nicht mehr drüber. Er ist da, man kann ihn nutzen, oder auch nicht. Punkt. :)
Tja, ein ernüchternder Test, hatte mir doch ein wenig mehr erhofft. Vielleicht mal später in einem Sale mitnehmen, denn die Helios finde ich schon sehr gelungen von der Optik.
@Dennis: Da ich weder im Text noch im Video was dazu gelesen/gehört habe: Wie funktioniert das Speichern im Spiel? Frei oder mit Checkpoints?
Ein Fall für die Wunsch äh Moment der Epic Store hat keine Wunschliste-
Nah beim Release kaufen oder das Spiel geht in der Springflut anderer Spiele unter. Schad drum, es sieht aus wie Biohshock, nur ohne miserable Shooter-Mechaniken, doch nun geht es unter wie Atlantis, doch gerät es anders als sie in Vergessenheit.
Noodles
26 Spiele-Kenner - P - 74055 - 11. Mai 2019 - 18:08 #
Immerhin ist da dann die Chance hoch, dass es soweit finanziert wird, dass wir auch das Ende sehen. Ist ja bis auf Dark Souls Remastered bei den LPs hier bisher nicht der Fall gewesen. ;)
Viel Spaß beim Lesen/Hören/Sehen!
Schade, da wurde wohl einiges am Potential liegen gelassen.
Eine ungenaue Steuerung bei Fluchtsequenzen würde mich wohl über Gebühr nerven. Also werd' ich mir das wohl nur auf YT anschauen.
Wirkt aber ganz nett.
Der Test hat kein Interesse bei mir geweckt.
Ooooch... schade :'( Hab's heute erst zufällig im Epic Store entdeckt und fand es eigentlich sehr interessant. Hätte beinahe sogar auf "Kaufen" geklickt und dann hab ich den Test gesehen. Hmmm... ich behalt es trotzdem mal im Hinterkopf, aber dieses WE zock ich dann doch lieber was anderes :)
PS: Ja, ich gucke auch manchmal im Epic Store, was es da so gibt und ich diskutiere da auch nicht mehr drüber. Er ist da, man kann ihn nutzen, oder auch nicht. Punkt. :)
Mit deinem PS hebst du den Store aber dann doch wieder hervor. :P
Stimmt xD Ich darf dir jetzt auch nicht antworten :D
Sieht nach BioShock aus. Mal schauen :-)
Schade, hatte mehr erhofft. Vielleicht irgendwann mal in einem Sale.
Die Optik scheint das Einzige zu sein, was wirklich überzeugt. Da verzichte ich lieber. ;)
Tja, ein ernüchternder Test, hatte mir doch ein wenig mehr erhofft. Vielleicht mal später in einem Sale mitnehmen, denn die Helios finde ich schon sehr gelungen von der Optik.
@Dennis: Da ich weder im Text noch im Video was dazu gelesen/gehört habe: Wie funktioniert das Speichern im Spiel? Frei oder mit Checkpoints?
Wie ich in einem anderen Review von Close to the Sun nachgelesen habe, wird über Checkpoints gespeichert, falls es noch jemanden interessiert. ;)
Danke :)
Gerne doch. :)
Schade erscheint es die PS Version leider im Epic Fail Store. :-( Vielleicht viel später mal für kleines Geld. Oder für die Konsole.
Die Playstation Version gibt es also nur im Epic Store?
Ne, aber die PC Version. Solche Spiele habe ich lieber auf dem PC als auf der Konsole.
Ein Fall für die Wunsch äh Moment der Epic Store hat keine Wunschliste-
Nah beim Release kaufen oder das Spiel geht in der Springflut anderer Spiele unter. Schad drum, es sieht aus wie Biohshock, nur ohne miserable Shooter-Mechaniken, doch nun geht es unter wie Atlantis, doch gerät es anders als sie in Vergessenheit.
Epic Store ist halt voll Retro. ;D Keine Wunschliste, keine Reviews usw. ^^
Ohne miserable Shooter-Mechaniken, dafür mit miserablen Flucht-Mechaniken. :D
Können wir vllt. ein GG-LP dafür finanzieren? Anschauen würde ich es ja, aber spielen eher nicht. ;)
Dito, würds gerne sehen aber nicht spielen :D
Lieber nicht, Jörg bleibt zu gerne an irgendetwas hängen wie Teewagen beispielsweise.
Das wäre aber ein sehr kurzes LP bei gerade mal 5 Stunden Spielzeit. ;)
Immerhin ist da dann die Chance hoch, dass es soweit finanziert wird, dass wir auch das Ende sehen. Ist ja bis auf Dark Souls Remastered bei den LPs hier bisher nicht der Fall gewesen. ;)
Schade, sehr sehr schade.
Naja, vielleicht dann mal in einem Sale *grübel*
Der Look erinnert mich an Bioshock 1 bzw. 2...
Kann ich nachvollziehen.
Die schwarz-goldenen Aktions-Icons sehen aus wie die in Geheimakte Tunguska...