Auf alte Bekannte trefft ihr bei den Spielmodi von Infinite Warfare: "Team Deathmatch", "Frei für alle" sowie "Abschuss bestätigt" sind auf den reinen Ballerspaß ausgelegt, während es im Flaggenmodus "Herrschaft" oder der Counter-Strike-Variante "Suchen & Zerstören" ein klein wenig taktischer zur Sache geht. Gut gefallen hat uns der "Front"-Modus, in dem jedes Team stets in der eigenen Basis an einem Ende der Karte startet und die Kämpfe dann in einem verkleinerten Bereich in der Mitte stattfinden. Auch der neue "Verteidiger"-Modus, in dem wir eine Drohne ergattern und so lange wie möglich in Besitz halten müssen, konnte uns zu mehreren Runden animieren.
 
Wenig Neues gibt es auch von der Map-Front zu berichten, auch wenn die optische Abwechslung vorhanden ist – eine verschneite Landschaft, eine Forschungseinrichtung und ein urbaner Schauplatz dienen hier nur als Beispiele. Die Karten sind durchaus gut designt, eindeutig auf das Weltraumszenario des Hauptspiels weisen aber nur ein paar Maps in Raumstationen hin. Dynamische Ereignisse, wie es sie zum Beispiel mit der Flutwelle im Multiplayer-Modus von Advanced Warfare (im Test: Note 9.0) gab, hätten zudem eine willkommene Abwechslung gebracht.
 

Auf der Karte Frontier schweben ausgeschaltete Kämpfer für kurze Zeit durch die Gänge.

Bei den Arena-artigen Karten fallen zwei Dinge negativ ins Gewicht: Zum einen wurden sie nur spärlich an die Bewegungsmöglichkeiten angepasst. Ein, zwei Abgründe pro Map, die man lediglich per Wandlauf überwinden kann, ist nett gemeint – mehr aber auch nicht. Auch, dass man mit dem Jetpack theoretisch auf höhere Plattformen gelangen könnte, das dann aber durch unsichtbare Wände unterbunden wird, ist nicht optimal gelöst. Zum anderen aber – und das kennen wir in dieser Form nicht aus den Vorgängern – sind die Spawnpunkte teils schlecht gewählt, sodass wir nach einem Tod auch mal gerne mit dem Rücken zu einem Gegner gewandt ins Spiel zurückkehren.
 

Balancing und Technik

Schwächen konnten wir auch beim Balancing ausmachen. Mehrmals erlebten wir, dass mehrere Spieler mit Rängen von 1 bis 10 in ein Team geworfen werden, während bei den Gegnern schon Leute mit Rang 50 aufwärts herumlaufen – und das macht sich dann im Regelfall auch prompt im Spielablauf bemerkbar. Ähnliches war uns bereits in den Vorgängern aufgefallen, dieses Mal ist die unausgewogene Einteilung aber noch etwas ausgeprägter, zumal Teams auch nicht immer gleich aufgefüllt werden, wenn ein Spieler das Match verlässt.
  Grafisch fällt Call of Duty insbesondere im Vergleich mit der Konkurrenz ab. Der Vergleich hinkt, aber: Wo wir uns in Battlefield 1 wie auf einem echten Schlachtfeld vorkommen, haben wir bei Call of Duty - Infinity Warfare stattdessen das Gefühl, uns in einem Krankenhaus zu befinden, so klinisch rein ist es hier meist. Das mag bei dem schnellen Spielablauf kaum auffallen, und eine zerstörbare Umgebung wäre hier aufgrund des Balancings sicher fehl am Platz – aber etwas mehr Detail fürs Auge dürfte es heutzutage schon sein. Das wichtigste jedoch ist, dass die Multiplayer-Action zumindest auf der PS4 jederzeit flüssig läuft. Auf der Xbox One hingegen konnten wir vereinzelt und jeweils nur für wenige Sekunde abfallende und schwankende Bildraten beobachten. Nachvollziehbar waren diese allerdings nicht, da diese auch dann auftraten, wenn weit um uns herum keine Mit- oder Gegenspieler auszumachen waren.
 
Autor: Christoph Vent, Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)