Michael Hengst 25. Februar 2021 - 15:09 — vor 2 Jahren aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Komfortabel: In der Übersichtslandkarte werden Orte und Quest-Punkte verzeichnet und dank Pferdekutsche kann ich die Orte schnell bereisen.
Anzeige
Abschweifen wird belohnt
Apropos "Lebendigkeit": Neben der eigentlichen Hauptgeschichte gibt es zahlreiche Nebenquests in den Städten des Landes. Diese sind teilweise nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern durch diese bekommt ihr noch zusätzliche Informationen zur Geschichte oder besucht eines der zahlreichen versteckten Labyrinthe auf der Karte, die ihr sonst im Rahmen der Hauptgeschichte verpassen würdet. Außerdem gibt es gerade durch Nebenquests oder in diesen Höhlen besonders feine Gegenstände.
Kurzum: Die Nebenmissionen lohnen sich. Und keine Bange: Es gibt natürlich ein Schnellreise-System zwischen den meisten Locations – allerdings nur zu den Hauptstädten. Kleinere Ziele, wie ein bestimmter Dungeon, müssen dann wieder zu Fuß angesteuert werden. Glücklicherweise gibt es in den oft recht großen Dungeons Teleport-Punkte, die euch vom Eingang dorthin führen. Aktive Quests werden Genre-typisch farblich von der Hauptmission getrennt auf der Landkarte oder im Spiel angezeigt. Wer etwas verpasst, sollte vor dem Finale wieder zurück – es gibt zwar ein New Game+, wirklich reizvoll ist das aber nicht und dazu noch ohne Hilfe kaum auffindbar.
Autor: Michael Hengst; Redaktion: Dennis Hilla, Jörg Langer (GamersGlobal)
Meinung: Michael Hengst
Das erste Bravely Default habe ich auf dem 3DS begeistert durchgespielt, ebenso wie das Sequel Second Layer. Entsprechend habe ich mich gefreut wie ein Schneekönig, als Bravely Default 2 für die Switch angekündigt wurde. Aber statt eines grandiosen Spielerlebnisses entpuppte sich der "echte Nachfolger" als rund 50-stündige Achterbahn der Gefühle. Ein ständiges Auf und Ab. Zwischen "Boah, ist das cool“ und "Was haben sich die Entwickler dabei nur gedacht?!?".
Dabei macht der Titel so vieles richtig, liebenswert und stimmig. Die famose Diorama-Grafik und das tolle plastische Figuren-Design á la Nick Park sind fantastisch. Viele Effekte und optische Finessen sind einfach grandios: Da wabert stilecht der Bodennebel im Wiswals-Sumpfgebiet bei jedem Schritt, die Heldentruppe hinterlässt um Rimedahl tiefe Spuren im Schnee, die Monster sind kreativ gestaltet, die Dungeons abwechslungsreich und vor allem die unterschiedlichen Job-Outfits einfach nur der Hammer. Überhaupt bin ich seit der Einführung in Final Fantasy 3 ein großer Fan des Berufs- beziehungsweise Klassensystems. Es öffnet viele taktische Möglichkeiten und erlaubt ein ordentliches Maß an Individualisierung – wenn es denn richtig umgesetzt ist.
In Bravely Default 2 öffnet es allerdings Tür und Tor für Gamebreaker. Viele Berufe sind im Grunde überflüssig und werden nur von den tollen Optik-Effekten getragen. Von spielerischer Diversität ist da nichts, oder nur sehr wenig, zu spüren. Mit nur fünf erlernten Dauerfähigkeiten und nur einer Handvoll Jobs (um eben diese Fähigkeiten zu bekommen) kommen die Heldenfiguren leicht durch das ganze Spiel. Zu allem Überfluss lassen sich diese auch noch sehr schnell erlernen – Spielspaß ade. Das System hat außerdem einen sehr negativen Effekt, der besonders Einsteigern das Leben schwer macht: Der Schwierigkeitsgrad, vor allem bei den Bossen, variiert erheblich von kinderleicht zu bockschwer. Blöderweise merkt man erst im eigentlichen Kampf, dass man in den letzten Stunden auf die verkehrten Berufe und Ausrüstungs-Kombi gesetzt hat. Die Party stirbt oft, auch unverdient, den frühen Heldentod. Am Ende hilft nur der Griff in die Mottenkiste alter JRPGs: Grinding. Und zwar oft. Zu oft.
So sind einige der ersten Bosse, die sich dem Spieler in den Weg stellen, extrem schwer. Die wichtigen Endgegner im letzten Drittel des Spieles sind hingegen lächerlich einfach. Story-technisch hält Bravely Default 2 zudem nur wenig Überraschungen parat und ist im Grunde genommen in der Geschichte stehengeblieben. Vier Helden machen sich auf, eine dunkle Macht in der Welt zu besiegen und vier Kristalle zum Leben zu erwecken – die Story hat sich seit dem Großvater praktisch nicht geändert. Und dann wird dem Spieler am Ende auch noch der emotionale und verdiente Abschluss weitestgehend verwehrt – ernsthaft? Und ja, ich habe beide Enden gesehen. So kann mich persönlich Bravely Default 2 trotz meiner Liebe zu den beiden Vorgängern nur bedingt begeistern. Schade.
Bravely Default 2 Switch
Einstieg/Bedienung
Jederzeit einstellbarer Schwierigkeitsgrad
Gute umfangreiche Komfort- und Hilfsfeatures
Nützliches Tutorial
HUD teilweise zu komplex
Schnellreise nur zu wenigen Locations
Dungeons und Oberwelt teilweise sehr unübersichtlich
Spieltiefe/Balance
Im Kern zumindest interessante Story...
Umfangreiche Spielwelt
Tolle und abwechslungsreiche Jobs
Jede Menge Gegenstände
Zahlreiche Nebenquests
Starkes Kampfsystem mit immer noch interessanter Brave-Default-Mechanik
Zwischensequenzen wahlweise überspringbar
Trainieren lohnt sich in der Theorie und wird mit besserer Ausrüstung belohnt
...die sich verläuft und unbefriedigend endet
Inkonsistenter Schwierigkeitsgrad
New Game+ sehr versteckt
Jobs werden am Ende ad absurdum geführt
Massiver Grinding-Zwang, wenn man nicht alles richtig macht
Grafik/Technik
Grandiose Grafik und tolle Effekte
Liebevolle und detaillierte "Diorama"-Optik
Du siehst, was du bist: tolle Outfits für jede Figur, basierend auf dem aktuellen Job
Das Gurke
16 Übertalent - P - 4243 - 25. Februar 2021 - 15:13 #
Schade, das Berufesystem klang im Text vielversprechend und angenehm kombinationsfreudig. Aber im Meinungskasten wird dieses Versprechen dann ja gut eingefangen :(
Sven Gellersen
23 Langzeituser - P++ - 45115 - 25. Februar 2021 - 23:53 #
Aber war das im ersten Teil denn so viel anders? Ist zwar schon ein paar Jahre, dass ich es gespielt habe, aber die Mängel im Job-System, die Du hier beschreibst, treffen meiner Erinnerung nach ebenso auf den ersten Teil zu.
Nachdem ich die Vorgänger gerne gespielt habe hatte ich mich riesig auf Teil 2 gefreut. Da ich dem Herrn Hengst aber eigentlich blind vertrauen kann, was RPG-Wertungen angeht, werde ich das Spiel wohl liegen lassen. Vielleicht irgendwann mal, wenn ich wirklich gar nichts anderes zum spielen haben. Schade.
Hyperbolic
21 AAA-Gamer - P - 25236 - 25. Februar 2021 - 17:03 #
Die Grafik gefällt mir echt toll. Wie im Test beschrieben wirkt sie als würde man kleine Püppchen betrachten.
Aber ansonsten scheint das von der Story zu beliebig und ansonsten zu überfrachtet sein (Berufe wechseln).
Naja, habe ja sowieso keine Zeit. Dank Michael spiele ich jetzt die Trails of cold Steel Serie durch. Bin mittlerweile bei Teil 2. :)
Danke für den umfangreichen Test! Ich habe das Spiel sowieso schon vorbestellt, da ich die Serie über alles liebe. Jetzt weiß ich zumindest, worauf ich mich einstellen muss. Mal gucken, wie es mir dann letztendlich gefällt. Bravely Second hatte ja leider auch ein paar Grinding-Längen, wenn ich das noch richtig weiß... Aber durchgespielt habe ich es trotzdem :)
Ach... 396-Berserker stehen halt auch in dieser Spielwelt irgendwo Spalier und warten auf den Spieler :D Da es auf der Switch ist, kann man ja auch mal nebenher ein wenig grinden - beim Arzt, bei der Arbeit, bei der Hochzeit, bei Beerdigungen, beim Kochen. Entdecke die Möglichkeiten! ;)
Von Bravely Default hatte ich auch einiges Grinding in Erinnerung aber dank "Fast Forward" und anderen Komfort-Funktionen fiel das kaum ins Gewicht.
Ich bin ja eigentlich sehr JRPG-affin und spiele gerade mit Begeisterung Atelier Ryza 2. Aber Bravely Default .. ich hab den ersten Teil damals angefangen, aber es hatte mich relativ schnell verloren. Konnte mich gar nicht begeistern.
Hmm, da hatte ich - auch nach der guten Demo - eine höhere Bewertung hier erwartet. Gebe dem Spiel trotzdem eine Chance. In anderen Reviews kommt das Spiel ja sehr gut weg.
Hättest du nicht Mal Lust eine Top Ten deiner Lieblings RPGs zu machen. Du hast ja doch schon einige Spiele gespielt und deine Meinung würde mich sehr interessieren.
Cantus1977
12 Trollwächter - P - 1195 - 25. Februar 2021 - 21:28 #
Danke für den Test. Das Berufssystem scheint ein bisschen die Achillesferse des Entwicklers zu sein. Sie he Octopath Traveler. Sehr schade, eigentlich bin ich sowas von Zielgruppe.
Faerwynn
20 Gold-Gamer - P - 20280 - 25. Februar 2021 - 21:46 #
Ah mist, der Text hat mich eigentlich ziemlich motiviert, ich war am Ende dann vom Meinungskasten und der Note sehr überrascht. Vielleicht mal irgendwann als Budget-Titel.
Da mich der Test von Michael Hengst interessiert, habe ich gerade wieder ein Abo abgeschlossen :-)
Nun bin ich mal gespannt auf den Test und werde auch den von Trails of Cold Steel 4 noch nachholen :-)
Mersar
17 Shapeshifter - P - 7149 - 5. März 2021 - 9:27 #
Ich habe jetzt auch ein paar Stunden mit dem Spiel verbracht und kann als Fazit ziehen:
a) Es ist schlicht überfrachtet (zu viele Jobs etc.)
b) Mut- und kraftlose Story für so ein großes Setting
Der erste Teil auf dem 3DS und Octopath sind einfach durchdachter und viel fesselnder. Bei BD2 haben die Entwickler schlicht auf Masse anstatt Klasse gesetzt. Ich spiele es dennoch gerne und werde auch weiter spielen, aber irgendwie schwebt das Gefühl einer vertanen Chance mit - es ist eben "nur" ein Mittelklasse-Spiel geworden, wie die Wertung zurecht aussagt.
Hm... Ich habe es leider bisher noch gar nicht angefangen. Ys 8 hat mich total gefesselt. Aber Octopath hat mich leider im Laufe des Spiels kalt gelassen und irgendwann habe ich es einfach abgebrochen. Mal sehen, wie sich BD2 dann bei mir schlägt.
Da ich Michaels Meinung sehr schätze und wir einen ähnlichen JRPG Geschmack haben, war ich aufgrund der Wertung skeptisch, ob ich mir das Spiel zulegen sollte. Teil 1 fand ich ganz gut, hatte ich aber nie beendet.
Letztendlich bin ich froh, dass ich es gespielt und nun auch beendet habe, den meisten Kritikpunkten stimme ich zu, sie fielen für mich aber nicht so schwer ins Gewicht. Bspw. ist im finalen Kapitel der Gamebreaking Aspekt der Jobs für die optionalen Jobbosse im Grunde notwendig, um gegen einige eine Chance zu haben.
Kommen wir aber nun zu meinem Kritikpunkt, den ich gerne anmerken möchte. Es ist nämlich nicht korrekt, dass kein New Game+ existiert. Wie Michael zudem schreibt, hat er zwei Enden gesehen und war enttäuscht, keinen emotionalen Abschluss zu erhalten. Beides liegt daran, dass es tatsächlich drei Enden gibt. Und, ja, Ende Nr. 3 liefert meines Erachtens den verdienten Abschluss sehr wohl. Danach wird dann - tatatata - das New Game+ freigeschaltet.
Man darf aber natürlich kritisch anmerken, was das für ein Game Design ist, wenn man die Enden so verbirgt (und die Hinweise im Spiel auf Nr. 3 sind etwas kryptisch, ich bin ein wenig zufällig durch eine Nebenmission in die richtige Richtung gelenkt worden), dass die Leute sie nicht bemerken und sich dann auch enttäuscht abwenden.
Ich wollte nur auf diese zwei Fehler in Meinungs- und Bewertungskasten hinzuweisen, da die Leute Eure Artikel ja auch nach einigen Monaten noch für die Kaufentscheidung heranziehen.
Michael Hengst
18 Doppel-Voter - P - 10512 - 19. Mai 2021 - 9:37 #
Hi Mett! In der Tat. Werde es gleich mal melden. Es gibt ein New Game +. Das ist aber echt so versteckt, da müsste man fast noch einen Punkt abziehen :-D. Und es gibt damit offiziell also 4 Enden. Danke für das Finden. Michael
Das war ein hartes Stück Arbeit :-)
Das glaube ich Dir sofort. Besonders wenn das Spiel nicht so richtig fesseln will. Und bevor ich es vergesse: Danke für den tollen Test. :-)
Schade, das Berufesystem klang im Text vielversprechend und angenehm kombinationsfreudig. Aber im Meinungskasten wird dieses Versprechen dann ja gut eingefangen :(
Im Grunde finde ich das mit den Jobs auch gut, aber hier hat es leider nicht wirklich funktioniert. Echt schade.
Aber war das im ersten Teil denn so viel anders? Ist zwar schon ein paar Jahre, dass ich es gespielt habe, aber die Mängel im Job-System, die Du hier beschreibst, treffen meiner Erinnerung nach ebenso auf den ersten Teil zu.
Nachdem ich die Vorgänger gerne gespielt habe hatte ich mich riesig auf Teil 2 gefreut. Da ich dem Herrn Hengst aber eigentlich blind vertrauen kann, was RPG-Wertungen angeht, werde ich das Spiel wohl liegen lassen. Vielleicht irgendwann mal, wenn ich wirklich gar nichts anderes zum spielen haben. Schade.
Freu Dich, so hast Du Geld gespart. ;-)
Immer diese unverbesserlichen Optimisten ;-)
Genau. Für alles andere ist dad Leben viel zu kurz. ;-)
Vielen Dank für den Test. Das lasse ich dann wohl mal aus.
Die Grafik gefällt mir echt toll. Wie im Test beschrieben wirkt sie als würde man kleine Püppchen betrachten.
Aber ansonsten scheint das von der Story zu beliebig und ansonsten zu überfrachtet sein (Berufe wechseln).
Naja, habe ja sowieso keine Zeit. Dank Michael spiele ich jetzt die Trails of cold Steel Serie durch. Bin mittlerweile bei Teil 2. :)
Die Optik ist auch richtig cool...leider viele Sachen nicht so dolle. Aber mit Trails hast ja noch ein bisschen was vor dir...:-)
Eins habe ich immerhin schon durch. Und der Bürgerkrieg ist jetzt in voller Fahrt. ;)
Danke für den umfangreichen Test! Ich habe das Spiel sowieso schon vorbestellt, da ich die Serie über alles liebe. Jetzt weiß ich zumindest, worauf ich mich einstellen muss. Mal gucken, wie es mir dann letztendlich gefällt. Bravely Second hatte ja leider auch ein paar Grinding-Längen, wenn ich das noch richtig weiß... Aber durchgespielt habe ich es trotzdem :)
Du kommst halt echt nicht um Grinding rum. Es gibt aber relativ früh eine "gute" Stelle :-D
Ach... 396-Berserker stehen halt auch in dieser Spielwelt irgendwo Spalier und warten auf den Spieler :D Da es auf der Switch ist, kann man ja auch mal nebenher ein wenig grinden - beim Arzt, bei der Arbeit, bei der Hochzeit, bei Beerdigungen, beim Kochen. Entdecke die Möglichkeiten! ;)
Von Bravely Default hatte ich auch einiges Grinding in Erinnerung aber dank "Fast Forward" und anderen Komfort-Funktionen fiel das kaum ins Gewicht.
*packt das Firehorn aus* ;-)
Ich bin ja eigentlich sehr JRPG-affin und spiele gerade mit Begeisterung Atelier Ryza 2. Aber Bravely Default .. ich hab den ersten Teil damals angefangen, aber es hatte mich relativ schnell verloren. Konnte mich gar nicht begeistern.
Das erging mir beim 1. Teil leider genau so.
Oh wow, das hätte ich nicht erwartet. Schade, war einer der Titel, auf die ich ein Auge geworfen hatte. Sieht aber auch genial aus, das Spiel.
Hmm, da hatte ich - auch nach der guten Demo - eine höhere Bewertung hier erwartet. Gebe dem Spiel trotzdem eine Chance. In anderen Reviews kommt das Spiel ja sehr gut weg.
Lieber Michael Hengst,
Hättest du nicht Mal Lust eine Top Ten deiner Lieblings RPGs zu machen. Du hast ja doch schon einige Spiele gespielt und deine Meinung würde mich sehr interessieren.
Grüße
Tand
Danke für den Test. Das Berufssystem scheint ein bisschen die Achillesferse des Entwicklers zu sein. Sie he Octopath Traveler. Sehr schade, eigentlich bin ich sowas von Zielgruppe.
Ah mist, der Text hat mich eigentlich ziemlich motiviert, ich war am Ende dann vom Meinungskasten und der Note sehr überrascht. Vielleicht mal irgendwann als Budget-Titel.
Da mich der Test von Michael Hengst interessiert, habe ich gerade wieder ein Abo abgeschlossen :-)
Nun bin ich mal gespannt auf den Test und werde auch den von Trails of Cold Steel 4 noch nachholen :-)
Sehr gute Entscheidung. :) Willkommen zurück bei den Premiumenten! ;-)
Willkommen zurück! Auch für die Checks solltest du dein Abo behalten ;)
Wahre Worte! :-)
Immer wieder gerne gelesen, die klassischen Text-Tests auf GG. Dazu noch im RPG-Genre, passt. :)
Ich habe jetzt auch ein paar Stunden mit dem Spiel verbracht und kann als Fazit ziehen:
a) Es ist schlicht überfrachtet (zu viele Jobs etc.)
b) Mut- und kraftlose Story für so ein großes Setting
Der erste Teil auf dem 3DS und Octopath sind einfach durchdachter und viel fesselnder. Bei BD2 haben die Entwickler schlicht auf Masse anstatt Klasse gesetzt. Ich spiele es dennoch gerne und werde auch weiter spielen, aber irgendwie schwebt das Gefühl einer vertanen Chance mit - es ist eben "nur" ein Mittelklasse-Spiel geworden, wie die Wertung zurecht aussagt.
Hm... Ich habe es leider bisher noch gar nicht angefangen. Ys 8 hat mich total gefesselt. Aber Octopath hat mich leider im Laufe des Spiels kalt gelassen und irgendwann habe ich es einfach abgebrochen. Mal sehen, wie sich BD2 dann bei mir schlägt.
Da ich Michaels Meinung sehr schätze und wir einen ähnlichen JRPG Geschmack haben, war ich aufgrund der Wertung skeptisch, ob ich mir das Spiel zulegen sollte. Teil 1 fand ich ganz gut, hatte ich aber nie beendet.
Letztendlich bin ich froh, dass ich es gespielt und nun auch beendet habe, den meisten Kritikpunkten stimme ich zu, sie fielen für mich aber nicht so schwer ins Gewicht. Bspw. ist im finalen Kapitel der Gamebreaking Aspekt der Jobs für die optionalen Jobbosse im Grunde notwendig, um gegen einige eine Chance zu haben.
Kommen wir aber nun zu meinem Kritikpunkt, den ich gerne anmerken möchte. Es ist nämlich nicht korrekt, dass kein New Game+ existiert. Wie Michael zudem schreibt, hat er zwei Enden gesehen und war enttäuscht, keinen emotionalen Abschluss zu erhalten. Beides liegt daran, dass es tatsächlich drei Enden gibt. Und, ja, Ende Nr. 3 liefert meines Erachtens den verdienten Abschluss sehr wohl. Danach wird dann - tatatata - das New Game+ freigeschaltet.
Man darf aber natürlich kritisch anmerken, was das für ein Game Design ist, wenn man die Enden so verbirgt (und die Hinweise im Spiel auf Nr. 3 sind etwas kryptisch, ich bin ein wenig zufällig durch eine Nebenmission in die richtige Richtung gelenkt worden), dass die Leute sie nicht bemerken und sich dann auch enttäuscht abwenden.
Ich wollte nur auf diese zwei Fehler in Meinungs- und Bewertungskasten hinzuweisen, da die Leute Eure Artikel ja auch nach einigen Monaten noch für die Kaufentscheidung heranziehen.
Hi Mett! In der Tat. Werde es gleich mal melden. Es gibt ein New Game +. Das ist aber echt so versteckt, da müsste man fast noch einen Punkt abziehen :-D. Und es gibt damit offiziell also 4 Enden. Danke für das Finden. Michael