Es sollte der krönenden Abschluss der Adventure-Reihe um Medium Rosa und ihren Geisterfreund Joey werden. Und tatsächlich? Schöpfer Dave Gilbert hat nicht zu viel versprochen! Sein neuestes Retrolook-Werk ist kreativ, emotional, humorvoll und noch dazu deutlich länger als seine Vorgänger.
Benjamin Braun 24. April 2014 - 19:03 — vor 9 Jahren aktualisiert
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal
Was geschieht mit uns, wenn wir unser irdisches Dasein hinter uns lassen? Ist der Tod das Ende von allem oder vielleicht doch nur der Beginn einer neuen Existenz im Jenseits – oder wie auch immer man es nennen möchte? Dave Gilbert gibt in seiner Adventure-Reihe eine eigene Antwort auf diese Frage. In der Blackwell-Serie versucht das Medium Roseangela Blackwell (gemeinsam mit ihrem Gespenst-Begleiter Joey Mallone), den Geistern der Verstorbenen zum Frieden in der Ewigkeit zu verhelfen. Da man bekanntlich aufhören soll, wenn es am schönsten ist, stellt der neueste Teil Blackwell Epiphany den Abschluss der nunmehr fünfteiligen Serie dar. Eines können wir vorwegnehmen: Nach diesem Finale werden wir Rosa und Joey schmerzlich vermissen.
Ein Leben für die Toten
Ab und zu geht es in die Vergangenheit zurück, in der wir mehr über Joey und seine Geschichte erfahren.
Rosa und Joey werden nicht müde, den jüngst Dahingeschiedenen zu helfen. Es sind nicht immer unerledigte Dinge, die die Geister der Verstorbenen auf der Erde verweilen lassen. Oft erkennen die Toten nicht mal, dass sie nicht mehr zu den Lebenden zählen. Besonders tragisch ist das bei Kindern wie Kendra, die in ihrem Zimmer immer noch auf die Rückkehr ihrer Mutter wartet. Man sollte erwarten, dass Kendra skeptisch wird, da sie ihre Spielzeuge nicht mehr anfassen kann und stattdessen in der Lage ist, durch Wände zu gehen. Aber als Geist nimmt man eben nur das wahr, was man will.
Bei Rosas Freund und stetigem Begleiter Joey ist das ein wenig anders. Der wandelt bereits eine Ewigkeit als Geist durch New York und ist sich vollkommen bewusst über seine Lage. Was ihn dort hält? Es ist die Freundschaft mit Rosa, die als eine der wenigen Lebenden die Geister sehen und mit ihnen kommunizieren kann. Doch irgendwas läuft falsch. Anstatt die Geister wie sonst zu befreien und auf ihrer letzten Reise in die ewigen Jagdgründe zu begleiten, machen die beiden eine beunruhigende Entdeckung: Die Geister lösen sich im Nichts auf. Mit Zufall oder einem schlechten Omen hat das nichts zu tun. Irgendetwas verbindet die Toten. Die Spur führt Rosa zu einer Selbsthilfegruppe, die vor Jahrzehnten in einer katholischen Kirche tagte. Was steckt dahinter – und was hat das Ganze mit Rosas Familie zu tun? Spannende Fragen, auf die Rosa und Joey in ihrem letzten gemeinsamen Abenteuer Antworten finden wollen.
Bevor Joey und Rosa die Geister der Toten ins Jenseits bringen können, muss dem Geist erst mal klar werden, dass er tot ist. Wie das geht, zeigt unser Screenshot: Beim Gang nach draußen wundert sich Kendras Geist, dass er nicht friert.
Spannend und humorvollDave Gilbert erzählt im fünften Teil der Blackwell-Reihe eine spannende Geschichte, die im Stil einer Kriminalstory mit Noir-Flair erzählt wird. Aber auch das Drama kommt nicht zu kurz, während wir uns mit dem Schicksal der ehemaligen Teilnehmer der Selbsthilfegruppe und dem der beiden Protagonisten auseinandersetzen. Die Handlung ist nämlich geschickt mit den Hintergründen von Rosa und deren Familie verknüpft, und auch Joeys Rolle fällt keineswegs unter den Tisch. Immer wieder gibt es kleinere Passagen in der Vergangenheit, die auch seine Geschichte näher beleuchten und Aufschluss darüber geben, weshalb er so ist, wie Fans der Reihe ihn lieben gelernt haben: gänzlich gutmütig und doch mit großer Klappe und vielen Ecken und Kanten.
Die wohl größte Stärke von Bl
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ackwell Epiphany sind einmal mehr die Dialoge. Dave Gilbert versteht es einfach, geschliffene Sätze zu formulieren, die eine erfrischende Balance zwischen Tiefgründigkeit und Humor finden. Insbesondere der vorlaute Joey ist immer wieder für einen Schmunzler gut, wenn er zum Beispiel beim Anblick der Männerumkleide in einem Fitnessstudio bekundet, froh zu sein, als Geist nichts mehr riechen zu können.
Aber auch in seinen dramatischen Momenten ist Blackwell Epiphany stark und zeigt sich höchst emotional. Etwa dann, wenn Joey und Rosa den Geist eines jungen Mädchens davon überzeugen, dass es nicht mehr unter den Lebenden weilt. Als die beiden mit dem Mädchen nach draußen in den Schnee gehen, wundert sich die Kleine, auch ohne Jacke nicht zu frieren. Hier zeigt selbst Joey seine weiche Seite, während es dem Spieler eiskalt über den Rücken läuft. Das sind die Momente, in denen Blackwell Epiphany zur Höchstform aufläuft. Es gibt zwar auch Situationen, in denen die Inszenierung unter der einfachen Grafik und den allenfalls mittelprächtigen Animationen leidet. Aber diesen Punkt teilt Blackwell Epiphany mit den meisten anderen Point-and-Click-Abenteuern.
In Rosas Wohnung gibt es an sich nichts zu tun. Die Bilder an den Wänden und andere Objekte lassen euch aber mehr über ihren Hintergrund erfahren – und Fans der Reihe in Erinnerungen an die ersten vier Teile schwelgen.
Bin zwar etwas parteiisch. Aber ja. Die Reihe entwickelt sich deutlich weiter. Jeder Teil wird von den Sprechern, den Animationen und Hintergründen besser und runder.
kann ich nur mcspain beipflichten. für mich in den letzten jahres eines der gelungendsten erlebnisse im adventure-gene. tolle stimmung und ungewöhnliche aber interessante story.
Wenn die Spiele irgendwann mal in Deutsch (entweder vertont oder mit Untertiteln) kommen, schau ich sie mir bestimmt mal an, denn der Test zu diesem Teil liest sich interessant.
Mein Englisch ist auch etwas eingerostet, aber zumindest Teil 1 konnte ich problemlos spielen. Nebenbei LEO zurate ziehen und man sollte keine Probleme haben.
Darum geht es nicht. Ich beherrsche Englisch perfekt, aber ich lebe hier in Deutschland, das ist meine Muttersprache, und verstehe nicht, warum Spiele, die hierzulande erscheinen, (noch) nicht lokalisiert sind.
Naja. Wadjeteye ist halt ein 2-Man-Team und hat laut Daves Aussage mit Community-Übersetzungen nur schlechte Erfahrungen gemacht. Für eine professionelle lokalisierung fehlt es an Geld oder einem deutschen Publisher. (Gemini Rue hat ja Daedalic mal eingedeutscht)
Genau, Gemini Rue war auch klasse. Aber mal ernsthaft, wenn sie schon Kohle raushauen, um die Spiele auf den deutschen Markt zu bringen, können sie sie auch lokalisieren (lassen) - muß/sollte ja nicht von der Community gemacht werden.
Ich denke, ich stehe nicht alleine und ihnen entgeht da schon eine gehörige Anzahl an Spielern, die es eben nicht auf Englisch spielen wollen (und ein kleiner Teil vielleicht auch nicht kann).
Jetzt hoffe ich nur, dass ich keinen Unsinn erzählt oder es mit irgendwas anderem verwechselt habe. Denn auf die Schnelle finde ich jetzt doch nix mehr darüber :(
"wenn sie schon Kohle raushauen, um die Spiele auf den deutschen Markt zu bringen" Sie veröffentlichen das Spiel auf Steam/GOG/Humble. Das ist ein üblicher Weltweiter Release. Ich denke wenn sich Kosten und Einnahmen bei Gemini Rue gelohnt hätten wären auch die anderen Titel lokalisiert worden. Aber vielleicht zeigt Daedalic oder ein anderer Publisher ja jetzt Interesse wo die Reihe komplett ist. Schön wäre es.
Kinukawa
21 AAA-Gamer - P - 25649 - 25. April 2014 - 15:14 #
Genau dieses Problem der Lokalisierung zieht sich eigentlich durch alle Miniteams. Dann steht man wirklich auf dem Schlauch, wenn man keine Englisch versteht. Und da gibt es hier wirklich viele.
Freu mich sehr drauf und hab es schon installiert. Jetzt muss ich aber erstmal noch Broken Sword 5 durchspielen. Das sollte am Wochenende geschafft sein. Dann geht es mit Blackwell weiter. Ich mag die Reihe wirklich sehr gern.
Habe mit Epiphany jetzt alle Blackwell Spiele durch.
Es ist einfach nicht NUR zu empfehlen sondern quasi verpflichtend für Adventure Liebhaber. Dave Gilbert hat (wieder) ganze Arbeit geleistet und ein wundervolles Spiel geschaffen, welches vor allem durch die sympatischen Protagonisten lebt.
Die hier, wie auch oftmals in anderen Magazinen bemängelte Hotspot Funktion würde ich persönlich als Pluspunkt werten. Ich mag es mühselig die Örtlichkeiten abzusuchen. So auch bei RPGs beispielsweise, aber auch in denen geht es leider ja auch fast nicht mehr ohne.
Viel Spaß beim Lesen!
Hab grad den 1. Teil durch. Ziehen die Episoden dann noch an?
Bin zwar etwas parteiisch. Aber ja. Die Reihe entwickelt sich deutlich weiter. Jeder Teil wird von den Sprechern, den Animationen und Hintergründen besser und runder.
kann ich nur mcspain beipflichten. für mich in den letzten jahres eines der gelungendsten erlebnisse im adventure-gene. tolle stimmung und ungewöhnliche aber interessante story.
Danke euch beiden. Dann werd ich am Sonntag mal Teil 2 beginnen.
Wenn die Spiele irgendwann mal in Deutsch (entweder vertont oder mit Untertiteln) kommen, schau ich sie mir bestimmt mal an, denn der Test zu diesem Teil liest sich interessant.
Mein Englisch ist auch etwas eingerostet, aber zumindest Teil 1 konnte ich problemlos spielen. Nebenbei LEO zurate ziehen und man sollte keine Probleme haben.
Darum geht es nicht. Ich beherrsche Englisch perfekt, aber ich lebe hier in Deutschland, das ist meine Muttersprache, und verstehe nicht, warum Spiele, die hierzulande erscheinen, (noch) nicht lokalisiert sind.
Naja. Wadjeteye ist halt ein 2-Man-Team und hat laut Daves Aussage mit Community-Übersetzungen nur schlechte Erfahrungen gemacht. Für eine professionelle lokalisierung fehlt es an Geld oder einem deutschen Publisher. (Gemini Rue hat ja Daedalic mal eingedeutscht)
Genau, Gemini Rue war auch klasse. Aber mal ernsthaft, wenn sie schon Kohle raushauen, um die Spiele auf den deutschen Markt zu bringen, können sie sie auch lokalisieren (lassen) - muß/sollte ja nicht von der Community gemacht werden.
Ich denke, ich stehe nicht alleine und ihnen entgeht da schon eine gehörige Anzahl an Spielern, die es eben nicht auf Englisch spielen wollen (und ein kleiner Teil vielleicht auch nicht kann).
Vielleicht hab ich das auch geträumt, aber war nicht sogar eine Blackwell-Box über Daedalic im Gespräch? Dann könnte das ja noch passieren.
Das wäre in der Tat prima!
Jetzt hoffe ich nur, dass ich keinen Unsinn erzählt oder es mit irgendwas anderem verwechselt habe. Denn auf die Schnelle finde ich jetzt doch nix mehr darüber :(
Wüsste ich nix von. Schien mir als sei die Zusammenarbeit mit Daedalic auch nicht so gut gelaufen aus Wadjeteyes Sicht.
Was feststeht ist Blackwell 1-3 im Juni für Smartphones.
"wenn sie schon Kohle raushauen, um die Spiele auf den deutschen Markt zu bringen" Sie veröffentlichen das Spiel auf Steam/GOG/Humble. Das ist ein üblicher Weltweiter Release. Ich denke wenn sich Kosten und Einnahmen bei Gemini Rue gelohnt hätten wären auch die anderen Titel lokalisiert worden. Aber vielleicht zeigt Daedalic oder ein anderer Publisher ja jetzt Interesse wo die Reihe komplett ist. Schön wäre es.
Ok, das war mir nicht bekannt. Dann nehme ich alles zurück und behaupte dasselbe :)
Genau dieses Problem der Lokalisierung zieht sich eigentlich durch alle Miniteams. Dann steht man wirklich auf dem Schlauch, wenn man keine Englisch versteht. Und da gibt es hier wirklich viele.
Freu mich sehr drauf und hab es schon installiert. Jetzt muss ich aber erstmal noch Broken Sword 5 durchspielen. Das sollte am Wochenende geschafft sein. Dann geht es mit Blackwell weiter. Ich mag die Reihe wirklich sehr gern.
Das schaut echt spannend aus.
Ich mag ja das was erscheint, wenn ich auf den "Jetzt bei Amazon bestellen" link klicke...
:-D Klasse. ^^
Schon wieder die Penispumpe?
Edit: Doch nicht. Puh! ;)
Ich warte mal ab, bis es in einem Sale auftaucht. Hört sich ja ganz gut an.
Klingt spannend.
Habe mit Epiphany jetzt alle Blackwell Spiele durch.
Es ist einfach nicht NUR zu empfehlen sondern quasi verpflichtend für Adventure Liebhaber. Dave Gilbert hat (wieder) ganze Arbeit geleistet und ein wundervolles Spiel geschaffen, welches vor allem durch die sympatischen Protagonisten lebt.
Die hier, wie auch oftmals in anderen Magazinen bemängelte Hotspot Funktion würde ich persönlich als Pluspunkt werten. Ich mag es mühselig die Örtlichkeiten abzusuchen. So auch bei RPGs beispielsweise, aber auch in denen geht es leider ja auch fast nicht mehr ohne.