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Hallo zusammen, hier ist Dennis Hilla von GamersGlobal mit dem Multiplayer-Test zu Battlefield V. Mit dem neusten Teil der First-Person-Shooter-Reihe aus dem Hause DICE geht es zurück zu den Wurzeln der Serie, in den Zweiten Weltkrieg. Neben dem neuen alten Setting gibt es kleinere und größere Änderungen unter der Haube, die das Spielerlebnis teilweise mehr verändern, als ich zunächst angenommen hatte.

Kernstück ist auch bei Battlefield V der Eroberungs-Modus. Dieser ist seit dem ersten Serienteil Battlefield 1942 nicht aus der Reihe wegzudenken und schickt euch in der aktuellen Fassung mit bis zu 63 anderen Spielern in den Kampf um die Vorherrschaft auf einer Karte. Diese erreicht ihr, indem ihr Knotenpunkte einnehmt und feindliche Soldaten eliminiert.

Die beiden Teams starten mit jeweils 600 Punkten, je mehr Flaggen sich in eurem Besitz befinden, umso schneller verringern sich die Tickets der Gegner. Zudem zieht jeder Kill ihnen einen weiteren Punkt ab. Um zum Sieg zu kommen müsst ihr also unbedingt im Team spielen und dynamisch auf Rückeroberungen und andere Geschehnisse auf der Map reagieren.

Einen interessanten Twist an diesem bekannten System bringt die in der nordafrikanischen Wüste angesiedelte Karte Hamada mit sich. Hier startet ein Team mit der Hoheit über alle Knotenpunkte auf der Karte. Das mag zunächst widersinnig klingen, da es sich aber um eine extrem weitläufige und große Karte handelt, schafft es das Angreiferteam schnell, die Bereiche zu erobern und oft auch, die gesamte Partie für sich zu gewinnen.

Das bringt mich direkt zu meinem nächsten Punkt, dem Balancing. Das funktioniert in Battlefield V richtig gut, auch außerhalb des Conquest-Modus. Ich habe im Testzeitraum mehrere Spiele gehabt, bei denen das Siegerteam mit maximal zehn Punkten Vorsprung gewonnen hat. Durch die gut gefüllten Server waren auch in den allermeisten Fällen beide Teams mit 32 Spielern voll besetzt, wenn auch die Rangstufen mitunter bunt gemischt waren. Allerdings ist es mir nur selten störend aufgefallen, wenn ich den einen oder anderen – zumindest dem Level nach – Einsteiger in der Mannschaft hatte.

Panzer gegen Panzer, hier heißt es so schnell wie möglich zu sein. Reparaturen könnt ihr nur im Stand vornehmen.

Mit den Grand Operations feiert ein Modus seine Rückkehr, der bereits im letzten Serienableger, Battlefield 1, eingeführt und nun etwas überarbeitet wurde. Er vereint mehrere Spielmodi und Maps in einer Partie, verteilt über bis zu vier Ingame-Tage. In diesen spielt ihr eine Schlacht nach, entweder als Angreifer oder Verteidiger. So ist der Beginn der Operation "Fall von Frankreich" auf der Karte "Verbogener Stahl" angesiedelt. Die Achsenmächte springen per Flugzeug im Kampfgebiet ab und müssen die französischen Geschützstellungen sprengen. Dieser Modus schimpft sich Luftlandung und ist nur in den großen Operationen spielbar.

Ist das gelungen, geht es auf der selben Karte über in den Durchbruch-Modus. Hier müsst ihr zwei kritische Punkte erobern und gleichzeitig halten, daraufhin tritt das feindliche Team den Rückzug an und ihr macht euch auf, die nächsten zwei Flaggen zu besetzen. Habt ihr alle sechs erobert, oder sind alle Angreifertickets aufgebraucht, ist auch Tag 2 abgeschlossen. Übrigens erhält das Siegerteam eines Abschnitts einen Bonus, wie beispielsweise eine verringerte Respawn-Zeit der Fahrzeuge.

Am dritten und letzten Tag wird auf die Karte "Arras" und in den Modus "Frontlinien" gewechselt. Hier werden Elemente aus Rush und Conquest gemischt, beide Teams versuchen jeweils einen der Knotenpunkte rund um das kleine Dorf auf der Map einzunehmen, um in die gegnerische Basis vorzurücken. Dort angekommen gilt es noch, zwei Ziele zu sprengen, und die große Operation ist beendet.

Die Grand Operations sind abermals ein spaßiger Mix aus den Modi und Karten von Battlefield V. Allerdings habe ich dabei bisweilen Balancing-Probleme bemerkt. So hatte ich in ein paar seltenen Fällen die Problematik, dass mein Team offensichtlich unterlegen war. Das Spiel hat jedoch scheinbar keinerlei Versuche unternommen, die Mannschaften neu zu mischen, wodurch wir alle drei Tage in Folge haushoch verloren haben. Was ihr außerdem vor dem Start einer Runde bedenken solltet, ist die Spielzeit: Für eine Grand Operation dürft ihr ohne weiteres eine ganze Stunde einplanen.

Solltet ihr mehr Lust auf eine schnelle Partie haben, dann sind die Modi mit Infanteriefokus eure Anlaufstelle. Hier tummeln sich maximal 32 Spieler auf verkleinerten Versionen der Karten, Fahrzeuge gibt es keine. Gespielt werden hier Frontlinien, Team-Deathmatch und Vorherrschaft, eine kleine Version von Conquest mit nur drei Flaggenpunkten.

Apropos Fahrzeuge: Wie üblich habt ihr auch in Battlefield V Zugriff auf diverse zeitgenössische Autos, Flieger und Panzer. Diese stehen entweder am Startpunkt herum, oder ihr könnt sie als Squadleader erkaufen, woraufhin sie im Einstiegsmenü auf der Map ausgewählt werden dürfen. Ein erfahrenes Fliegerass kann dem gesamten gegnerischen Team das Leben schwer machen, während ein Panzer mit seiner Möglichkeit, ganze Häuser einzureißen, auch nicht zu unterschätzen ist. Passt nur auf die Sturmsoldaten mit ihren Panzerfäusten auf...

Noch nicht Teil von Battlefield V sind die "Tides of War". Hierbei handelt es sich um insgesamt drei Kapitel, das erste soll Anfang Dezember beginnen. Diese erweitern das Spiel beständig – und kostenfrei – um neue Inhalte wie Maps, Waffen und ganze Spielmodi. Darunter fällt auch Firestorm, der Battle-Royale-Modus, der im Frühjahr 2019 implementiert wird.

Noch mehr Fokus legt DICE in Battlefield V auf die Squads. Die wohl wichtigste Neuerung ist, dass ihr eure Trupp-Kameraden nun jederzeit wiederbeleben könnt, liegen sie angeschossen am Boden, auch wenn ihr kein Sanitäter seid. Das Aufhelfen braucht zwar etwas länger, macht aber in vielen Situationen einen entscheidenden Vorteil. In Kombination mit der bekannten Möglichkeit, einen Squad-Kollegen als Einstiegspunkt zu nutzen, können die Vierertrupps ganze Matches umkehren.

Doch das bedeutet nicht, dass die Sanitäter-Klasse in Battlefield V an Wichtigkeit verloren hat. Im Gegenteil, durch den Umstand, dass euer Charakter nun nicht mehr automatisch komplett heilt, wurdet ihr angeschossen, seid ihr auf die Medipack-tragenden Soldaten mehr angewiesen denn je. Um euren Lebensbalken wieder komplett zu füllen müsst ihr nämlich einen Verbandskasten nutzen, von dem ihr als Sturmsoldat, Scharfschütze und Supporter nur einen mit euch führen dürft. Ist dieser aufgebraucht, nehmt ihr entweder an einer Sanitätskiste einen auf, oder bekommt ihn eben von einem Mitspieler.

Auch das Markieren wurde überarbeitet. Per Knopfdruck zeigt ihr kritische Punkte auf der Karte an, wie bekannt wird auch die Position eines Gegners verraten, wenn ihr ihn anvisiert. Allerdings bleibt die Markierung nun exakt an dem Punkt stehen, an dem ihr den Feind entdeckt habt, und verfolgt ihn nicht mehr automatisch. Außerdem wechselt ihr nun nicht mehr die Klasse, wenn ihr die Waffe eines toten Spielers aufnehmt, sondern nehmt eben wirklich nur den Schießprügel auf.

Am eigentlichen Bewegungssystem hat DICE auch geschraubt. Ihr schwingt euch nun im Sekundentakt über Zäune, Wände und durch Fenster. Auf dem Boden liegen dreht ihr euch nun auf die Seite, den Rücken oder den Bauch und seid so deutlich agiler. Dadurch spielt sich die Infanterie insgesamt flotter als in den Vorgängern, was angesichts der immensen Anzahl an Barrikaden und Geschützstellungen, die ihr in euren Basen bauen könnt, auch nötig ist.

Richtig gut gefallen haben mir die spielerischen Unterschiede zwischen den verschiedenen Maps. In "Fjell 652" muss ich in den verschneiten norwegischen Gebieten auf Scharfschützen Acht geben und die engen Durchgänge mit Maschinengewehrfeuer undurchdringbar machen. Die beiden in Holland angesiedelten Karten Vernichtung und Rotterdam hingegen beschwören Häuserkämpfe und schnelle Gefechte in engen Gassen herauf, während es in Nordafrika weite Flächen und Battlefield-typische Stellungschlachten zwischen den beiden Armeen gibt.

Aktuell könnt ihr kosmetische Items nur über die Kompanie-Münzen erwerben, in der Zukunft wird es auch eine Echtgeld-Bezahlmethode geben.

Die von EA angekündigte, Battlefield-Währung genannte Premium-Bezahlmethode, war zum Testzeitpunkt noch nicht Teil des Spiels. Erfreulich finde ich aber, dass sie wohl nur gegen kosmetische Objekte, wie andere Waffenskins oder neue Soldatenkleidung eingetauscht werden kann. Wenn ihr kein Echtgeld investieren wollt, verwendet ihr einfach die Kompanie-Münzen. Diese erhaltet ihr für abgeschlossene Spiele oder indem ihr Aufträge und tägliche Herausforderungen, wie eine bestimmte Anzahl an Punkten in Conquest einzunehmen, erfüllt.

Allerdings werden auch für Waffenanpassungen Kompanie-Münzen fällig. Spielt ihr viel mit einem bestimmten Schießeisen, steigt dieses im Rang auf, und ihr könnt sie unter Münzeinsatz verbessern. Beispielsweise wird so die Nachladezeit verringert, oder ihr habt weniger Rückstoß. Meiner Erfahrung nach waren diese Änderungen zwar für mich selbst spürbar, aber nicht so gravierend, dass sie das Spiel in einer unfairen Weise beeinflussen würden.

Technisch setzt sich der sehr gute Gesamteindruck aus der Singleplayer-Kampagne fort. Battlefield V sieht auch im Multiplayer sehr gut aus und läuft flüssig. Die Sprachausgabe ist komplett auf Deutsch geändert worden, damit ihr die Hilferufe eurer Teamkameraden direkt versteht. Am Netzcode habe ich ebenfalls nichts auszusetzen, ich hatte zu keinem Zeitpunkt grobe Lags oder gar Verbindungsabbrüche, auch wurde ich stets schnell und ohne lange Ladezeiten mit den Partien verbunden.

Nun möchte ich zu meinem Fazit kommen. Battlefield V ist ein richtig guter Multiplayer-Shooter geworden. DICE hat die bereits seit Jahren gut funktionierende Formel rund um realistisch anmutendes Waffenhandling, das Squad-basierte Teamplay und epische Schlachten mit bis zu 64 Spielern genommen und um kleine, aber sinnvolle Details ergänzt. Allen voran möchte ich hier die Möglichkeit erwähnen, meine Squad-Mitglieder zu heilen, selbst wenn ich kein Medic bin – das hebt die Bedeutung der Vierertruppen für mich auf eine komplett neue Ebene.

Die Großen Operationen sind eine sehr schöne Dreingabe für lange Abende vor dem Bildschirm. Zwar ist die Spielzeit einer Partie nicht gerade gering, dafür erhalte ich viele Spielelemente, verpackt in ein großes Ganzes. Durch die Verknüpfung diverser Maps und Ziele ist für eine Menge Abwechslung gesorgt. Gleichzeitig kann ich meine erprobten Taktiken anwenden, da ich die Maps ja aus den anderen Modi schon kenne.

Das Herzstück, der Conquest-Modus, profiziert vom unterschiedlichen Aufbau der Maps und den kleinen und großen Neuerungen. Übermächtige Panzerfahrer werden durch die begrenzte Munition ausgebremst, und wenn ich keine Lust auf Camper habe, dann überspringe ich die Map Narvik halt einfach. Kurzum gesagt, Battlefield V ist ein in sinnvollen Nuancen überarbeiteter neuer Serienteil, der mit dem altbekannten Setting zumindest bei mir punkten kann, abgesehen davon aber ein rundes Spielgefühl bietet, bei dem jeder Fan von Multiplayer-Shootern zugreifen sollte. Und durch die kommenden Zusatzinhalte der Tides of War dürfte so schnell keine Langeweile aufkommen.