Test: Keine MMO-Revolution

APB - All Points Bulletin Test

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Modern Warfare lässt grüßen: Umso mehr Treffer ihr einsteckt, desto weniger seht und hört ihr vom Spielablauf, bis ihr schließlich ins Gras beißt. Die Regeneration erfolgt automatisch, wenn ihr keine Treffer mehr einsteckt.
 
Gemeinsam sind wir stark
 
APB wurde vollständig für PvP-Kämpfe (Spieler gegen Spieler) konzipiert. Demzufolge stellt Teamplay -- auch wenn es Solo-Kampfmissionen gibt, dazu später mehr -- den wichtigsten Aspekt im Spiel dar. Sobald ihr einen der zwei Action-Distrikte ausgewählt habt, sucht ihr euch also eine Gruppe, entweder aktiv oder automatisch durch das Spiel. Dann müsst ihr nur darauf warten, dass euer Gruppenleiter eine vom Spielserver angebotene Mission auswählt -- und schon geht es los. Es kann nach einer Weile sogar vorkommen, dass ihr zum neuen Gruppenleiter werdet, wenn ihr in den Missionen immer besonders gut abgeschnitten habt -- dies hängt allerdings auch davon ab, ob euer Team das möchte.
Wir wollen uns das Kopfgeld für einen Flüchtigen holen.

Die Missionen sind übrigens nicht als übliche MMO-Quests anzusehen, bei denen ihr einfach irgendwelche NPCs ausschalten müsst. Dieses Versprechen hat Dave Jones gehalten: Die Gruppenmissionen drehen sich immer um den Kampf zwischen Enforcern und Gangstern. Beispielsweise soll euer Vollstrecker-Trupp ein von Kriminellen besetztes Gebiet erobern und halten. Gegen welche Gruppe ihr dabei kämpft, wird vom Spielserver zufällig ausgewählt. Weil aber pro Distrikt-Instanz nur 100 Spieler reinpassen, begegnet ihr dennoch immer wieder denselben Gegnern. Allerdings dürft ihr jederzeit eure Gruppe wieder verlassen oder den Distrikt wechseln.

Viel schlimmer als die fehlende Zufälligkeit der Paarungen aber wiegt, dass das angeblich inkludierte, für Balance zuständige Matchmaking miserabel ist. So kann es beispielsweise vorkommen, dass ihr als höherrangiger Spieler in eine Gruppe kommt, die überwiegend aus Anfängern besteht. Wenn ihr dann auf fortgeschrittene Gegner trefft, könnt  ihr euch auch gleich ein Schild mit der Aufschrift "Schießbudenfigur" umhängen, ihr werdet keine Chance haben. Und auch das Versprechen von wegen "Skill siegt über Level" stimmt so nicht: Natürlich kennt ihr als erfahrener APB-Spieler, der einen neuen Charakter beginnt, schon diverse Kniffe. Aber da Charaktere mit längerer Spielzeit schlicht die wesentlich mächtigeren Waffen haben, schießen sie euch ein ums andere Mal über den Haufen.

Die Technik
 
APB benutzt die Unreal-3-Engine und man sollte meinen, dass eine so Multiplayer-erprobte Engine auch für ein MMO ausreichend optimierbar sein sollte. Wir haben APB sowohl auf einem etwas betagten QuadCore-Computer getestet, der knapp über den Mindestanforderungen des Spiels lag, als auch auf einem High-End-PC, der weit über dem empfohlenen System lag. Das Resultat ist mehr als ernüchternd: Auf dem älteren System lief das Spiel zwar, wie erwartet, auf niedrigen Details, aber war kaum spielbar. Auf dem High-End-Computer konnten wir zwar auf hohen Details fast ruckelfrei spielen, aber ABP stürzte nach einigen Spielstunden mit einer unbekannten Fehlermeldung ab. Wir testen das Spiel sowohl in der Open-Beta-Phase als auch im fertigen Retail-Zustand, und an diesen Verhalten änderte sich nichts -- die Unterschiede der beiden Versionen sind übrigens minimal. Abgesehen von diesen kleinen Ungereimtheiten, kann man der Technik ansonsten nichts großartig vorwerfen. Und das ist ein indirektes Lob: Viele MMOs laufen zu ihrer Veröffentlichung nicht so stabil und sind so relativ bugfrei, wie es ABP ist.

Die Charaktermodelle und deren Animationen sind gut umgesetzt worden und wirken, bis auf einige Ausnahmen, glaubwürdig. Die Weitsicht ist, zumindest auf hohen Details, ziemlich groß, was besonders bei Verfolgungsjagden vorteilhaft sein kann. Insgesamt aber reißt die Grafik keine Bäume raus, die meisten Spielareale sehen eher grau aus, wobei es auch sehr positive (und teils einfach sehr bunte) Ausnahmen gibt. Soundtechnisch macht das Spiel hingegen einen ziemlich runden Eindruck. Anders als die Grafik geben euch die Umgebungsgeräusche das Gefühl, euch tatsächlich in einer Stadt im inoffiziellen Kriegszustand zu befinden: Es gibt kaum einen Fleck in den Distrikten, an dem nicht geschossen wird oder irgendetwas in die Luft fliegt. Leider klingen einige Waffen verdächtig nach jenen 12-Euro-90-Gewehren, wie sie für gewöhnlich von männlichen Kindern im Fasching abgefeuert werden.

Wenn ein Gegner weit entfernt ist, können wir immer noch das nächstgelegene Auto in die Luft jagen und ihn möglicherweise durch die Explosion des Fahrzeugs erledigen.
Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110372 - 8. Juli 2010 - 19:03 #

Sehr guter Test, danke dafür. Bestätigt mir, daß ich weiterhin beim GTA 4-MP sehr gut aufgehoben bin :).

ping 11 Forenversteher - 638 - 8. Juli 2010 - 19:08 #

Die Meinungen gehen bei dem Spiel sehr auseinander. Ich persönlich halte es für einen sehr spaßigen, wenn auch noch verbesserungswürdigen Titel. Man sollte keine Singleplayer- oder MMORPG-Erfahrung erwarten, aber die Kämpfe sowie das Individualisieren des Charakters bereiten zumindest mir große Freude. Für mich sind die Kämpfe schlicht klassische Shooter-Modi, die sich in ständig wechselnden Mikrokosmen einer großen Stadt abspielen. In Verbindung mit den Autos und dem Matchmaking kommt (in einer Gruppe!) ein wunderbarer Flow auf.
Nicht mehr und nicht weniger. :)

Freeks 16 Übertalent - 5525 - 8. Juli 2010 - 19:32 #

Würde es nicht 40€ + Spielzeit kosten, hätt ich sicher schon reingeschaut. Ich lieeeeebe umfangreiche Individualisierung in MMOs (Age of Conan war da schon verdammt lustig :) ). Aber der Test bestätigt mir nur das, was ich in den letzten Tagen an anderen Stellen gelesen habe. Zu träge für einen Shooter, zu "klein" für ein MMO...

Anonymous (unregistriert) 8. Juli 2010 - 19:58 #

jeder, der ein mmo oder shooter spielen möchte, sollte die finger von diesem titel lassen. es ist nichts von beidem. gott weiß was es überhaupt ist.

diese art von spiel begeistert echt nur minderheiten und die müssen auch noch bereit sein, dafür zu zahlen. meine vermutung ist ja, das es ziemlich rasch f2p wird.

Anonymous (unregistriert) 8. Juli 2010 - 23:30 #

Haha. Wieviele Jahre haben sie daran entwickelt? 5? Ist ja mal ein Rohrkrepierer geworden.

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 9. Juli 2010 - 1:35 #

Zwei meiner Bekannten haben sich, ohne vorher Tests zu lesen, das Spiel unabhängig von einander gekauft und wollen mir nun erzählen, dass es gaaaanz toll ist. =)

VisionGamer 10 Kommunikator - 518 - 9. Juli 2010 - 7:32 #

Ich denke, Ihr wisst schon, dass ein Spiel vom persönlichen Empfinden abhängt. Seine Fans wird das Spiel schon bekommmen, und man sollte sich ein wenig zurückhalten mit Meinungen, wenn man es nicht selbst gespielt hat.

matthias 13 Koop-Gamer - 1406 - 9. Juli 2010 - 9:40 #

Natürlich ist Spielspaß subjektiv. Es ändert aber nichts an den Kritikpunkten. Im Moment steht das Spiel mit 59 Punkten völlig im Abseits auf Metacritic und das auch nur, weil ein Review ein einziger Werbeblock war und den Schnitt nach oben gezogen hat.

Haben die alle das Spiel nicht gespielt und irren sich total?

Davon ab, wer es sich immernoch zulegen möchte kann mir eine Mail schreiben. Ich habe es nichtmal geschafft den Spielkey zu verwenden, nach einem Tag Preorder war Schluß. Den Client gibs auf der offiziellen Seite zum Download und den Key von mir. Als Gegenleistung erwarte ich ein Geschenk auf Steam im Wert von ca. 25 €.

MTR 12 Trollwächter - 1033 - 9. Juli 2010 - 10:35 #

Mich würde interessieren, ob die Entwickler selbst das Spiel mögen (also wirklich oder nur geheuchelt). Merken die nicht, dass sie da was ziemlich eintöniges produziert haben? Wahrscheinlich haben sie sich mehr vorgenommen und wurden vom Publisher ausgebremst, weil das kann man doch nicht als Ziel haben, das was ich vom Test her gelesen habe ;-).

matthias 13 Koop-Gamer - 1406 - 9. Juli 2010 - 13:15 #

APB ist ein Taktikshooter vergleichbar mit Splinter Cell, der viel Spaß macht. Wer was an der Steuerung oder dem Balance auszusetzen hat, hat das System nicht verstanden.

Frei übersetzt aus einem Interview mit Dave Jones, creative director von Realtime Worlds zu lesen auf Eurogamer.net, welches NACH release geführt wurde.

http://www.eurogamer.net/articles/realtime-worlds-dave-jones-interview?page=1

maddccat 19 Megatalent - 14116 - 9. Juli 2010 - 15:17 #

Wieso muss ich jetzt an Lebensmittel denken, auf deren Verpackung "Lecker" steht?

Anonymous (unregistriert) 10. Juli 2010 - 17:01 #

Spielt CrimeCraft das macht wesentlich mehr Fun. Fahren zwar keine Autos
aber dafür lässt sich der Char sehr gut Steuern und der Sound ist auch ok, was hier bei beidem nicht der Fall ist.

Johannes Stein 14 Komm-Experte - 2225 - 11. Juli 2010 - 19:27 #

Irgendwie war es klar, dass APB nicht so gut wird, wie es angepriesen wurde. Letztes Jahr auf der gamescom gab es kleine Vorführung vom Spiel und auch wenn der Entwickler, der das Ganze vorgeführt hat, sehr begeistert von dem Spiel war, ist die Begeisterung nicht auf das Publikum übergesprungen.
Sicherlich hat das Spiel ein paar interessante Ansätze, aber es besteht auf jeden Fall Verbesserungsbedarf.

Anonymous (unregistriert) 14. Juli 2010 - 9:42 #

Weiss jemand ob es für das Game bald Pre Paid Karten geben soll. Hab mir die Zahlungsarten mal angesehen und Kreditkarte oder Online Banking kommt für mich nicht in Frage. ELV gibt es ja nicht soweit ich das gesehen habe...

Havoc 23 Langzeituser - - 40604 - 14. Juli 2010 - 10:32 #

Zurzeit sind keine Prepaid-Karten vorgesehen. Um dir Spielzeit zu kaufen, hast du momentan nur die Möglichkeit per Kreditkarte, Online Banking oder PayPal zu bezahlen. Eine andere Möglichkeit sich Spielzeit zu kaufen ist, wie im Test beschrieben, selbst erstellte Gegenstände auf dem Marktplatz zu verkaufen.

Anonymous (unregistriert) 21. August 2010 - 17:27 #

wie funktioniert das Bezahlen für Spielzeit und Ausrüstung ?

Sn1p3R_Tim 06 Bewerter - 74 - 17. November 2010 - 19:34 #

sehr guter test, aber leider ist das spiel down und war absolut überteuert