Test: Einsam und allein

1953 - Im Netz des KGB Test

Steckbrief
PC
Adventure
Ego-Adventure
16
16.08.2012
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Amazon (€): 3,66 ()
First15
Ein Grafikadventure aus der Ego-Perspektive hatten wir länger nicht mehr. 1953 - Im Netz des KGB versetzt euch in die Zeit des Kalten Krieges und lässt euch einen düsteren Bunker erkunden, in dem furchtbare Experimente stattgefunden haben. Atmosphärischer Horrortrip oder langweilige Ware von der Stange? Unser Test lüftet den Vorhang.
Tim Gross 10. Juli 2012 - 18:53 — vor 11 Jahren aktualisiert
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal.

Ein regelmäßiges rotes Flackern, das an pulsierendes Blut erinnert. Kalte Wände aus nacktem Stein. An der Wand ein paar rostige Rohrleitungen, sonst nur riesige Regale voll staubiger Akten. Geräuschkulisse: Keine. Unheimliche Stille, weit und breit keine Menschenseele zu hören, geschweige denn zu sehen. Wo wir sind? Keine Ahnung. Was wir hier sollen? Gute Frage. Verwirrt und ein kleines bisschen ängstlich wühlen wir in unseren Taschen und finden einen Pass, ausgestellt vom Ministerium für Staatssicherheit der UdSSR. Wir befinden uns in der Anlage 418-23-04 und sollen Reparaturarbeiten durchführen. Was für Reparaturen, das wissen wir nicht. Wir schauen uns weiter im Raum um, doch im rot pulsierenden Licht lässt sich nicht viel erkennen. Wir finden einen alten Schweißbrenner, sonst nichts von Nutzen. Der Lichtschalter funktioniert genauso wenig wie das Funkgerät im angrenzenden Flur. Auch hier ist kein Mensch auffindbar, die dunklen Gänge und insbesondere die dicke Sicherheitstür lassen nichts Gutes vermuten. Wir müssen hier raus, um jeden Preis!

Das ist die Ausgangssituation des Grafik-Adventures 1953 - Im Netz des KGB. Wie im guten alten Myst steuern wir Hauptcharakter Pjotr Michailowitsch Jaschkin aus der Ego-Perspektive und bewegen uns komplett mit der Maus durch einen russischen Bunker. Wie der Titel schon vermuten lässt, findet das Geschehen im Jahr 1953 statt. Um aus dem Betongrab zu entkommen, benötigen wir logisches Denken, eine gute Auffassungsgabe und nicht zuletzt einen auf Hochtouren laufenden Rate-Instinkt, zumindest was einige Spielpassagen angeht. Denn es gilt, diverse Rätsel in den engen Räumen des Bunkers zu lösen, um aus ebendiesem zu entkommen. Ganz nebenbei decken wir auch auf, was sich unter der Erde alles abgespielt hat. Eins steht ganz schnell fest: Spaßig ging es hier nicht zu.

Gute Rahmenhandlung, schlechte Story?
Die Rahmenhandlung wird über viele, lange Textdokumente erzählt. Diese bieten oft auch Hinweise auf Rätsellösungen.
Eine richtige Handlung mit ausgefeiltem Plot oder überraschenden Wendungen bietet 1953 - im Netz des KGB nicht. Das Ziel des Spiels ist von Anfang an klar und ändert sich auch nicht mehr: Ihr müsst aus dem Bunker entkommen. Auf dem Weg zum Ziel tun sich allerdings viele Fragen der Marke “Was ist hier passiert?” auf, die ihr zumindest in Teilen beantworten könnt. Vorausgesetzt, ihr stört euch nicht daran, viele blasse Dokumente in alter Schreibmaschinenschrift zu lesen. Denn genau das müsst ihr mehr oder weniger die gesamte Zeit tun, sei es um Logikrätsel zu lösen, sei es, um mehr über die Geschichte hinter dem Bunker zu erfahren. Filmschnipsel oder Kamerafahrten die das Geschehen auflockern? Fehlanzeige. Die stellenweise richtig langen Texte werden nicht mal vorgelesen.

Passend zu diesem Uralt-Gameplay ist die Steuerung mit zwei Maustasten ganz klassisch gehalten. Mit einem Rechtsklick seht ihr euer Inventar, mit der linken Taste interagiert ihr mit der Umgebung und lauft von einem Standbild zum nächsten.

Das alles muss man wissen, bevor man über eine Anschaffung von 1953 nachdenkt. Und man sollte diese Art Spiel unbedingt mögen und kein modernes Adventure erwarten, wenn man hier Spaß haben will. Wie in einem Buch gilt es, das Kopfkino einzuschalten, dann klappt’s auch mit der Atmosphäre. Denn die ist durchaus vorhanden, sofern man sich auf das Spiel einlässt.
In diesem Raum wacht ihr auf, scheinbar ohne Erinnerung. Klar ist nur, dass ihr aus dem Bunker schnell raus wollt.

Im Namen der WissenschaftWährend ihr den Bunker erkundet, findet ihr etliche Dokumente. Darunter ein Bericht, der die Intention hinter der Anlage deutlich macht. Es sei an der Zeit, so steht es darin, die neue sowjetische Wissenschaft voranzutreiben, und damit radikale Veränderungen in den Methoden des Studiums des menschlichen Gehirns herbeizuführen. Im nächsten Satz fällt auch das Wort “Telekinese”. Die Wissenschaftler, die hier zugange waren, vertraten die Theorie, dass die Nervenzellen des Gehirns in der Lage sind, Strahlen und elektromagnetische Wellen als Folge des Denkvorgangs zu emittieren. Oder einfacher ausgedrückt: Man kann Informationen von einer Person auf die nächste übertragen. Mit der Zeit werden die Berichte immer unheimlicher. So finden wir beispielsweise auch eine Anleitung, wie man die Stimmen von Toten aufnehmen k
Anzeigen/v
ann. Natürlich probieren wir das auch kurz darauf aus, wir sind ja praktisch denkende Menschen. Mit ihren Experimenten gingen die Russen dabei äußerst radikal vor, schließlich gab es Informationen, dass die USA und Großbritannien auf dem gleichen Feld Forschung betreiben. So lesen wir beispielsweise von Sträflingen, die den Forschern als Versuchsobjekte dienten und die kaltblütig erschossen wurden, sobald sie nicht mehr von Nutzen waren. Aber nie in den Kopf, denn man wollte schließlich noch die Gehirne der vorbestraften Laborratten untersuchen. Und dann gibt es noch den unsichtbaren Beobachter, der über die Lautsprecher zu euch spricht. Ob uns der Mann helfen oder schaden will, können wir erstmal nicht beurteilen. Auf jeden Fall lassen seine wirren Monologe nichts Gutes erahnen.

So ergibt sich nach und nach ein mehr oder weniger klares Bild, was in diesem unheimlichen Gemäuer alles vorgefallen sein muss. Explizite Darstellungen gibt es fast gar nicht, das Grauen denkt ihr euch. Von daher ist die Rahmenhandlung durchaus gelungen, obwohl es keine echte Story gibt. Schade nur, dass längst nicht alle offenen Fragen bis zum abrupten Ende geklärt werden.
Die Räume sind allesamt unbevölkert und sehen oft so aus, als wären die Menschen in Eile von hier verschwunden.
Fischwaage 17 Shapeshifter - 6765 - 10. Juli 2012 - 18:58 #

1x Screenshot hat gereicht und ich hab gesehen das es totaler Murks ist. Mit den Jahren entwickelt man da einfach ein Gefühl.

Weepel 16 Übertalent - 4275 - 10. Juli 2012 - 19:17 #

Selbst bei Adventures? Respekt

Fischwaage 17 Shapeshifter - 6765 - 10. Juli 2012 - 19:47 #

Jep - in jedem Genre!
DSA Satans Ketten ist ja (leider!!!) auch nur Datenmüll geworden.

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25071 - 10. Juli 2012 - 19:53 #

Hm hat aber im Gegensatz zu KGB bei GG 8.0 abgestaubt. Alles Geschmackssache und anhand Screenshots kam man das nicht feststellen...

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 10. Juli 2012 - 20:22 #

Wenn man ein alles schlecht machender Troll ist kann man das schon.

Fischwaage 17 Shapeshifter - 6765 - 10. Juli 2012 - 20:43 #

Selbst wenn es ne 10.0 bekommen hätte, für mich persönlich (!) ist das Spiel dank fehlender Animationen absoluter Schrott.

Hagen Gehritz Redakteur - P - 175480 - 10. Juli 2012 - 23:43 #

Wie kann man denn anhand von Screenshots fehlende Animationen erkennen? ;]

Aber klar man entwickelt ein gewisses Gefühl dafür, ob etwas einem zusagt. Das kann aber auch täuschen. Die Screens von diesem hier sagen mir zu, weil sie mich an Midnight Nowhere erinnern und das fand ich ganz große Klasse.

Braid hab ich leider sehr lange nicht angerührt, weil mir die Screens nicht zusagten.

SaRaHk 16 Übertalent - 5249 - 12. Juli 2012 - 7:26 #

XD Und die Musik ist. BÄH, hört doch mal hin hier. ;)

Sher Community-Event-Team - P - 4765 - 11. Juli 2012 - 0:58 #

Fischwaage nicht so viel trollen. Das is doch ungesund ;)

Roland 18 Doppel-Voter - 11619 - 10. Juli 2012 - 23:52 #

<*)))><

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266657 - 10. Juli 2012 - 19:18 #

Klingt ja irgendwie doch interessant! :)

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 10. Juli 2012 - 19:56 #

Erinnert an Outcry. Das war fett

http://www.youtube.com/watch?v=kB7L-vco3Us

Anonymous (unregistriert) 11. Juli 2012 - 13:03 #

Outcry ist ja auch vom gleichen Entwickler ;-)

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 23. Juli 2012 - 0:42 #

Ah das erklärt einiges ^^

Exocius 17 Shapeshifter - 7534 - 10. Juli 2012 - 21:02 #

Als Budget-Titel vielleicht einen Blick wert, wenn da nicht noch so viele Adventures wären die ich bis Dato noch nicht gespielt habe.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83416 - 10. Juli 2012 - 21:09 #

Ich muss zugeben, dass ich bis jetzt noch nie von dem Titel gehört habe. Für einen schmalen Schein würde ich es doch irgendwann mal ausprobieren wollen...

FreundHein 16 Übertalent - P - 5217 - 10. Juli 2012 - 21:56 #

Klingt doch ganz interessant. Wenn ich all die anderen guten Adventures mal durch habe, schau ich mir das hier sicher mal an.

Gaius 14 Komm-Experte - 2069 - 10. Juli 2012 - 23:05 #

First 15: "Du hast nicht die nötigen Rechte, um diesen Inhalt aufzurufen."

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469822 - 10. Juli 2012 - 23:24 #

Mittlerweile geht's. Sorry dafür, hab beim Freischalten nicht aufgepasst!

Epic Fail X 18 Doppel-Voter - P - 10464 - 11. Juli 2012 - 1:19 #

Bei mir nicht.

Taris 17 Shapeshifter - 6004 - 11. Juli 2012 - 3:46 #

Bei mir ebenfalls nicht.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469822 - 11. Juli 2012 - 9:22 #

Man sollte nicht neben dem Spieleveteranen-Podcast her die Website administrieren: Ich hatte nur auf Dailymotion das "Privat" rausgemacht, es aber dann nicht auch bei GamersGlobal frei geschaltet...

Ketzerfreund 16 Übertalent - 5978 - 11. Juli 2012 - 4:23 #

Als ich den Titel zu diesem Artikel gelesen hatte, fiel mir zuerst mal das alte PC- und Amiga-Adventure KGB ein. Bockschwer (nicht zuletzt durch die extrem in der Zahl begrenzten Speicherplätze bei vielen möglichen Sackgassen und vielfältigen Möglichkeiten, zu sterben), aber mit realistischer und erwachsener Story und authentischem Szenario. Ich empfand die Atmosphäre von KGB als sehr speziell, etwas mit dieser Stimmung habe ich danach nie wieder in die Griffel bekommen. Ich hatte hier auf etwas ähnliches gehofft. Doch Logikrätsel in einem Bunker? Machen mich nicht an.

TASMANE79 (unregistriert) 11. Juli 2012 - 7:59 #

Auf Grund des Spoilersrätsels, welches jeglicher Logik entsagt, ist der Titel aus meiner Liste verschwunden. Schade.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 11. Juli 2012 - 10:20 #

Korrektur:
Eine klasse Spiel

Anonymous (unregistriert) 11. Juli 2012 - 11:09 #

Schade das Ressourcen für solche Spiele verschwendet werden, hättet lieber n Test zu Endless Space bringen können ;)

Thysbe 16 Übertalent - 5950 - 11. Juli 2012 - 17:00 #

Mir erscheint das Rätsel gar nicht so unlogisch. Bei "yyyy-xxxx" hab ich zuerst an zwei Jahreszahlen gedacht und auch die Unterscheidung zwischen yyyy bzw. xxxx als eine Zahl und "ab" als zwei Zahlen ist deutlich.

Nur ob "ab" die Kurzform von "a*b" wäre ist nicht klar, aber es gäbe ja nicht so viele Möglichkeiten aus "a*b" +36 oder -36 (Welche Jahreszalh muss nach vorne? Wird darauf hingewiesen?) zu erhalten. Allerdings bleib die Anzahl an Möglichkeiten damit immernoch "ausprobierbar".

Nerviger empfinde ich lange Sucherei und logische aber nicht mögliche (sprich: "Würde gehen sollst du aber nicht tun!") Lösungen

Taris 17 Shapeshifter - 6004 - 12. Juli 2012 - 9:50 #

Das schon, aber diese Lösung dann auf die Wasserknäufe zu übertragen ist doch etwas weit hergeholt.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24427 - 16. Juli 2012 - 23:05 #

Für den Spoiler-Bereich fände ich in Zukunft einen ausklappbaren Button oder einfach nur Text, den man markieren muss, um ihn lesen zu können, besser. :)

Ansonsten schöner Test, zu deinem Spiel was wohl nix für mich ist. :)