Ist Crossing Souls dank der Reminiszenzen an die 80er und wegen seiner Baumhaus-Romantik nur etwas für alte Männer, die wie alle alten Männer glauben, jung geblieben zu sein? Wir haben das Action-Adventure-Jump-and-Run-Beat-them-up unter dieser Prämisse getestet.
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Als das Atomkraftwerk Tschernobyl im Jahr 1986 für eine strahlende Zukunft sorgte, beschäftigten den Homo ludens weitaus wichtigere Dinge. Das nach Europa kommende Nintendo Entertainment System etwa, die Erstausgabe der Zeitschrift Aktueller Software Markt oder Defender of the Crown, das dank modernster Technik schärfer aussah als Madonna. Das eben genannte Spielemagazin bescheinigte dem Strategiespiel gar eine Grafik, die der Bildqualität eines Videorekorders gleichkomme. Kein Witz!
Die guten alten 80er
Im Kino machte Ferris blau und Rocky den Russen Ivan Drago platt. Falco liebte Jeanny und die männliche Jugend wollte Samantha Fox touchen. Darüber hinaus verschlang die Generation Yps den Stephen-King-Roman ES. Last but not least fanden fünf Freunde im kalifornischen Örtchen Tajunga ein geheimnisvolles Artefakt. Mit dem konnten sie zwischen dem Dies- und Jenseits pendeln, weswegen nicht nur die Regierung hinter ihnen her war. Genau vor diesem natürlich fiktiven Hintergrund bewegt sich die Geschichte von Crossing Souls, das eine Hommage mit massenhaft Erinnerungen an die 80er-Jahre ist.
In der Summe entpuppt sich der Titel vor allem als Spiel für Männer, die wegen ihres Alters heute sowohl eine Lese- als auch rosafarbene Nostalgiebrille tragen. Für Kerle, welche das Real-Survivalgame Argh: Dinos of the Eighties überlebt haben - trotz magerer drei Fernsehprogramme, die nachts nur Rauschen oder bestenfalls ein Testbild sendeten. Für Burschen, die nicht tot sind, obwohl es in ihrer Jugend keine Kindersitzpflicht, Smartphones und kein GamersGlobal gab. Für Jungs, die sich in Nena verknallen konnten, obwohl sie wegen ihrer Achselhaare aussah, als habe sie Tina Turner im Schwitzkasten.
So weit, so gut, aber wie ist das denn nun? Macht Crossing Souls auch jüngeren Semestern Spaß? Wie funktionieren die Spielmechaniken? All das beantwortet euch unser Testvideo. Viel Spaß!
Autor: Harald Fränkel, Schnitt & Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)
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Meinung: Harald Fränkel
Hach ja, der Schwierigkeitsgrad von Crossing Souls! In diesem Punkt hat jeder Elefant auf dem Drahtseil ein besseres Balancegefühl als die Entwickler. Dazu gesellen sich vereinzelt blöd gesetzte Speicherpunkte und ein seltsamer Blick aufs Geschehen: Wegen der Hybrid-Lösung aus Vogelperspektive und Sicht von schräg oben erkennt man zum Beispiel nicht immer, auf welcher Ebene sich eine Plattform befindet. Die Folge ist, dass man sich mit unglaublich doof aussehenden Todessprüngen für den Darwin Award qualifiziert. Ganz ehrlich: Jedes 1,2 oder 3-Kamerakind käme für eine solche Leistung sofort ins Heim.
Crossing Souls ist zeitweise schön wie ein Diamant, zeitweise ähnlich hart und durchgängig ungeschliffen. Mir hat es trotz einiger Macken gut gefallen. Besonders unterhaltsam fand ich die Action-Einlagen, abwechslungsreichen Schauplätze und die pixelige, aber detailverliebte und deshalb unglaublich charmante Optik. Diesbezüglich hatte mich das Spiel binnen Sekunden im Sack, weil es in einem Little Computer People-Gedenk-Haus beginnt. Was wäre es genial, wenn jemand in Deutschland ein solches Spiel entwickeln würde, mit entsprechenden Reminiszenzen! Inklusive Lindenstraße-Level, Manni der Libero-Fußballmatch und actionreicher Flugeinlage, die in einer Landung auf dem Roten Platz mündet.
Doch genug herumgesponnen: Crossing Souls nutzt Klischees geschickt als Stilmittel, etwa bei den fünf Helden, es liefert erstaunlichen Tiefgang, einige erstklassige Zeichentricksequenzen und eine trashige Verschwörungsstory, die wohl nicht nur Vorbesteller des Nintendo-Labo-Aluhut-Bastelbogens witzig finden. Zwischenzeitlich gibt sich die Hintergrundgeschichte sogar überraschend menschelnd und berührend. Und Sammelobjekte wie eine Musikkassette von Miguel Jackson oder das Videospiel The Buster Ghosts bescheren sogar dem eigentlich überflüssigen Inventar eine gewisse Daseinsberechtigung. Am Ende kosten Plus/Minus zehn Stunden Spielzeit schlanke 12 Euro, da kann man kaum klagen!
Crossing Souls PCPS4LinuxMacOS
Einstieg/Bedienung
Helden werden peu à peu eingeführt
Immer wieder eingeblendete Steuerungs-Hilfen
Schwierigkeitsgrad nicht einstellbar
Steuerung manchmal zickig
Gamepad/Tastatur nicht frei konfigurierbar
Spieltiefe/Balance
Feiner Genre-Cocktail
Massenhaft Reminiszenzen an die 80er
Helden mit unterschiedlichen Fähigkeiten
Teamarbeit sorgt für Spieltiefe
Witzig trashige Story
Viele Ingame-Zwischensequenzen
Zusätzlich Zeichentrick-Videos
Abwechslungsreiche Schauplätze
Retroeske Action-Minispiele
Fordernde Bosskämpfe
Viel Spielzeit fürs Geld
Humorvoller Sammelkram
Einige frustrierende Hüpfabschnitte
Hier und da Trial and Error
Speichern nur an vorgegebenen Stellen
Inventarsystem wirkt aufgesetzt
Keine optionalen Rätsel-Hilfen
Geringer Wiederspielwert
Schade, kein Koop-Modus!
Grafik/Technik
Farbenfrohe, detailverliebte Pixelgrafik
Liebevolle Animationen
Kameraperspektive oft verwirrend
Sound/Sprache
Musik, die an TV- und Kinosoundtracks erinnert
Stücke im Synthie-Pop-Stil
Charmante 8-Bit-Soundeffekte
Vielsprachig, u.a. komplett ins Deutsche übersetzt
Lesen überflüssiger Dialoge nervt
Multiplayer
Nicht vorhanden
7.0
Userwertung7.2
Hardware-Info
Minimum: Win Vista/7/8/8.1/10 (32- und 64-Bit), Intel Core2 Duo E4500 (2 x 3GHz), 1 GB RAM, GeForce 9600 GT (256 MB), 4 GB HD Empfohlen: Win Vista/7/8/8.1/10 (32- und 64-Bit), Intel Core i3-2100 (2 x 3,1 GHz), 4 GB RAM, GeForce GTX 460 (1024 MB), 4 GM HD
Eingabegeräte
Maus/Tastatur
Gamepad
Lenkrad
Anderes
Virtual Reality
Oculus Rift
HTC Vive
Playstation VR
Anderes
Kopierschutz
Steam
uPlay
Origin
Hersteller-Kontoanbindung
Ständige Internetverbindung
Internetverbindung beim Start
Harald Fränkel
18. Februar 2018 - 9:00 — vor 6 Jahren aktualisiert
139 Kudos
CaptainKidd
22 Motivator - P - 34306 - 18. Februar 2018 - 9:03 #
Juhu, endlich mal Erster. So...und jetzt anschauen ;-)
Hyperbolic
21 AAA-Gamer - P - 25216 - 18. Februar 2018 - 10:56 #
Keine Ahnung wie es bei dir war.
In meiner Familie wurden sie jedenfalls beachtet.
Da wurde in dem ersten Auto an das ich mich erinnern kann, einem Käfer aus den 60ern, die Gurte noch nachgerüstet. Bei den späteren Autos ab mitte der 70er waren sie dann schon drin und wurden auch benutzt.
Release ist nicht ausgeschlossen aber auch nicht bestätigt.
Kommentar zur einer möglichen Switch Version vom 1. Dezember
" Yes, we would love to be on Switch as well! We have still no plans for NS but because we are still focused on our main release platforms: PC/Mac/Linux/PS4. After the release we will do our best to be in as many platforms as we can. That is and will be always our will and we will fight for it, but we can't tell yet, it's hard to be on one platform for a small indie team a us, so we will see how the game works and see what the future brings."
Quelle (in den Kommentaren)
https://www.kickstarter.com/projects/424511716/crossing-souls-an-adventure-between-life-and-death/posts/2057387
Toller Videotest! Endlich habe ich eine Vorstellung davon, wie das Spiel ist. Alle Tests, die ich bisher las, konnten mir das nicht so klar und detailliert vermitteln. Dänkel, Herr Fränkel!
Faerwynn
20 Gold-Gamer - P - 20222 - 18. Februar 2018 - 11:19 #
Ich mag die Schreibe, aber der Text allein vermittelt mir leider gar nicht um was für eine Art Spiel es sich handelt. Das ist zum einen schade, weil ich keine Videos schauen mag, zum anderen, weil ich nicht weiß ob das Spiel für mich so interessant ist, dass ich das Video vielleicht trotz Abneigung anschauen würde.
Jörg Langer
Chefredakteur - P - 468632 - 18. Februar 2018 - 11:30 #
In der Minute, die dich dieser Comment gekostet hat, hättest du die erste Minute des Videos ansehen können. Das hätte deine Fragen bereits beantwortet, und zwar für dich persönlich :-)
Faerwynn
20 Gold-Gamer - P - 20222 - 19. Februar 2018 - 10:58 #
Zum Beispiel nicht jetzt gerade im Zug mit Edge zwischen zwei Städten. Der Text jedes Newsitems ist dank Proxy und runtergerechneten Bildern aber trotzdem nach wenigen Sekunden da. Und dass ich Videos nicht schauen mag, sondern grundsätzlich lieber lese (und schreibe, daher auch die Kommentare ;)) ändert sich ebenfalls nicht.
Erneut ein Supervideotest vom Harald. Macht einfach Spaß da zuzuhören und einen Eindruck vom Spiel zu bekommen. Ganz ehrlich, nur mit dem Screenshot + Text wäre das für mich ein "JAPAG" = Just another Pixel Art Game.
Der Spruch mit dem Videorekorder bei Defender of the Crown muss wohl sehr eingängig gewesen sein. Das ist nämlich das einzige Zitat, das ich aus meiner ASM-Zeit noch parat habe, gefolgt von dem typischen Amiga-Fenster, das zum Wechsel der Diskette aufforderte :)
Vielen Dank für den Test zu diesem Spiel, warte schon seit Donnerstag sehnsüchtig drauf, dass er endlich kommt :-). Wird definitiv gekauft, aber erst später. Habe momentan noch zuviel anderen Kram rumliegen bzw. zu spielen. Der Test hat mir aber gut gefallen und für alle, die noch unschlüssig sind: für den PC gibt's bei Steam eine Demo.
Hab's irgendwann mal gratis über Amazon Prime bekommen und spiele es gerade via Twitch App. Charmantes Spielchen, bissl Action hier, kleines Rätsel da. Dazu der (nicht unbedingt schöne, aber) stimmige Pixellook und natürlich jede Menge Anspielungen. Gefällt. :)
Juhu, endlich mal Erster. So...und jetzt anschauen ;-)
Sehr schöner Videotest. Hat genau die richtige Länge, um den Titel ungefähr einschätzen zu können.
Das Video wäre mir fast entgangen. :O
hehe
Wieder sehr schön aus dem Bauch heraus besprochen! Danke dafür Harald.
Sicherheitsgurte gabs in den 80ern aber schon. ;-)
Wurden aber wie Nichtraucher nicht so beachtet. :D
Keine Ahnung wie es bei dir war.
In meiner Familie wurden sie jedenfalls beachtet.
Da wurde in dem ersten Auto an das ich mich erinnern kann, einem Käfer aus den 60ern, die Gurte noch nachgerüstet. Bei den späteren Autos ab mitte der 70er waren sie dann schon drin und wurden auch benutzt.
Ups, danke für den Hinweis! Jetzt steht dort, was ich eigentlich schreiben wollte. ;)
Das passt besser. :-)
Schöner Test, hat mir gut gefallen.
Weiß jemand ob auch eine Switchversion geplant ist ?
DAS würde mich auch schwer interessieren!
Release ist nicht ausgeschlossen aber auch nicht bestätigt.
Kommentar zur einer möglichen Switch Version vom 1. Dezember
" Yes, we would love to be on Switch as well! We have still no plans for NS but because we are still focused on our main release platforms: PC/Mac/Linux/PS4. After the release we will do our best to be in as many platforms as we can. That is and will be always our will and we will fight for it, but we can't tell yet, it's hard to be on one platform for a small indie team a us, so we will see how the game works and see what the future brings."
Quelle (in den Kommentaren)
https://www.kickstarter.com/projects/424511716/crossing-souls-an-adventure-between-life-and-death/posts/2057387
Toller Videotest! Endlich habe ich eine Vorstellung davon, wie das Spiel ist. Alle Tests, die ich bisher las, konnten mir das nicht so klar und detailliert vermitteln. Dänkel, Herr Fränkel!
Sehr schöner Videotest! Danke!
Sehr guter Test!
Wieder mal gekonnt amüsant geschrieben und vertont. Danke für den Test! Hat einen guten Eindruck vermittelt.
Ich mag die Schreibe, aber der Text allein vermittelt mir leider gar nicht um was für eine Art Spiel es sich handelt. Das ist zum einen schade, weil ich keine Videos schauen mag, zum anderen, weil ich nicht weiß ob das Spiel für mich so interessant ist, dass ich das Video vielleicht trotz Abneigung anschauen würde.
In der Minute, die dich dieser Comment gekostet hat, hättest du die erste Minute des Videos ansehen können. Das hätte deine Fragen bereits beantwortet, und zwar für dich persönlich :-)
Zum Beispiel nicht jetzt gerade im Zug mit Edge zwischen zwei Städten. Der Text jedes Newsitems ist dank Proxy und runtergerechneten Bildern aber trotzdem nach wenigen Sekunden da. Und dass ich Videos nicht schauen mag, sondern grundsätzlich lieber lese (und schreibe, daher auch die Kommentare ;)) ändert sich ebenfalls nicht.
Es ist ein Action-Adventure-Jump-and-Run-Beat-them-up! Steht im Text. ;)
Dann fehlt die Kategorie noch in der GG-Datenbank, das sollte dringend aufgenommen werden! ;)
Habe mal 1-2 Stunden reingespielt: die Dialoge sind dermaßen schlecht... Mal sehen, ob mich das Spiel noch packen kann.
Interessanter Titel aber das ist nichts für mich. Ich mag's lieber leicht mit zig Speicherpunkten. Schöner Test. Ich mag das neue Format.
Netter Genre-Mix. Spricht mich durchaus an.
Ich plädiere für eine Switch-Version.
Daumen Hoch für dieses Testformat bei solchen Titeln!
Erneut ein Supervideotest vom Harald. Macht einfach Spaß da zuzuhören und einen Eindruck vom Spiel zu bekommen. Ganz ehrlich, nur mit dem Screenshot + Text wäre das für mich ein "JAPAG" = Just another Pixel Art Game.
Schönes Video, sieht nach einem Spiel für mich aus. :)
Dieser Aussage darf ich zustimmen ;-)
Der Spruch mit dem Videorekorder bei Defender of the Crown muss wohl sehr eingängig gewesen sein. Das ist nämlich das einzige Zitat, das ich aus meiner ASM-Zeit noch parat habe, gefolgt von dem typischen Amiga-Fenster, das zum Wechsel der Diskette aufforderte :)
Danke für den interessanten Test!
Vielen Dank für den Test zu diesem Spiel, warte schon seit Donnerstag sehnsüchtig drauf, dass er endlich kommt :-). Wird definitiv gekauft, aber erst später. Habe momentan noch zuviel anderen Kram rumliegen bzw. zu spielen. Der Test hat mir aber gut gefallen und für alle, die noch unschlüssig sind: für den PC gibt's bei Steam eine Demo.
Ich habe es kürzlich in einem Sale auf Steam mal mitgenommen, aber bisher noch nicht zum Reinspielen gekommen. ;)
Hab's irgendwann mal gratis über Amazon Prime bekommen und spiele es gerade via Twitch App. Charmantes Spielchen, bissl Action hier, kleines Rätsel da. Dazu der (nicht unbedingt schöne, aber) stimmige Pixellook und natürlich jede Menge Anspielungen. Gefällt. :)