Kurztest: Age of Wonders 3: Golden Realms

PC
Bild von Rüdiger Steidle
Rüdiger Steidle 17268 EXP - Freier Redakteur
Dieser User unterstützt GG seit einem Jahr mit einem Abonnement.Alter Haudegen: Ist seit mindestens 10 Jahren bei GG.de registriertAlter Haudegen: Ist seit mindestens 5 Jahren bei GG.de registriertArtikel-Schreiber: Hat 15 redaktionelle Artikel geschriebenDieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2019 teilgenommenDieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2018 teilgenommenDieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2022 teilgenommenAlter Haudegen: Ist seit mindestens 3 Jahren bei GG.de registriertMeister-Antester: Hat 10 Angetestet-Artikel geschriebenMeister-Tester: Hat 10 Spiele-/Technik-Tests veröffentlichtIdol der Massen: Hat mindestens 10.000 Kudos bekommenLoyalist: Ist seit mindestens einem Jahr bei GG.de dabei

28. September 2014 - 12:16 — vor 9 Jahren zuletzt aktualisiert

Teaser

Halblinge – sind das nicht diese tollpatschigen Scherzkekse mit behaarten Füßen? Von wegen! Die Download-Erweiterung zum Hexfeld-Epos zeigt uns die untersetzten Tunichtgute, wie sie wirklich sind: Zähe, hinterhältige Haudegen, die es faustdick hinter den Ohren haben.
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Genau wie in Der Herr der Ringe spielen die Halblinge die Hauptrolle im ersten Addon zum Runden-Strategiespiel Age of Wonders 3 (GG-Test: 8.5). Im Gegensatz zu Tolkiens friedliebenden Hobbits geben sich die Erdmännchen im bei Steam und GOG.com erhältlichen DLC Golden Realms allerdings betont kampfeslustig: In der neuen Kampagne nehmen es die Mini-Rambos nicht nur mit der halben Fantasy-Welt auf, sondern machen auch mit größenwahnsinnigen Verrätern in den eigenen Reihen kurzen Prozess.

Zugegeben: Ganz verzichtet auch die Erweiterung zu Age of Wonders nicht auf die bekannten Klischees. Die Hintergrundgeschichte zeichnet die halben Portionen als naturverbundene Spaßvögel, die stets in Partylaune sind und keinen Tag ohne zweites Frühstück beginnen. Zum Feiern besteht in Golden Realms allerdings nun wirklich kein Anlass. Nur knapp einem Genozid entronnen, befindet sich das Volk der Halblinge seit einer Generation auf der Flucht. Erst als sie schließlich in die Enge gedrängt werden, beschließen die Stammesführer endlich, nicht länger zurückzuweichen, sondern den Kampf gegen die Invasoren aufzunehmen.

Mit Silvesterraketen und Hühnern
Unschuld vom Lande? Von wegen! Die Halblinge sind zähe Kämpfer und haben es faustdick hinter den Ohren.
Die Halblinge sind also die neue Fraktion, die das Addon den sechs Parteien des Hauptprogramms zur Seite stellt. Und sie sind uns auf Anhieb sympathisch, weil sie noch detailverliebter und schlüssiger ausgearbeitet wirken als die bekannten Drakonier, Orks oder  Goblins. Ihre beschriebene Frohnatur schlägt sich beispielsweise darin nieder, dass ihre Spaßvogel-Verbände die Gegner mit weitreichenden Feuerwerksraketen beschießen, die nicht nur kräftig Schaden austeilen, sondern die Gegner auch vor Furcht erstarren lassen (dann wehren sie sich nicht mehr) oder gleich ganz in die Flucht jagen. Die Braubrüder sind eine weitere von insgesamt 28 Einheiten der Halblinge, die Ziele mit Hackebeilen bewerfen und Verwundete mit einer Notration wieder aufpäppeln. Außerdem gibt’s da noch die Bauern, die allen Ernstes Hühner auf ihre Kontrahenten schleudern, sowie die Hobbit-Kavallerie, die auf furchteinflößenden... Ponys an die Front galoppiert.

Die wichtigste Waffe der Halblinge ist aber ihr legendäres Glück, das als neues (beziehungsweise stark erweitertes) Spielelement in die Kampfmechanik eingreift. Wenn ihre Moral hoch genug ist, weichen die kleinen Kerle Attacken gänzlich aus, ohne Schaden zu erleiden. Um dem Schicksal auf die Sprünge zu helfen, können Halbling-Armeen zwischen den Scharmützeln Glück „tanken“ oder sich mit diversen Spezialfähigkeiten und Zaubersprüchen motivieren.

Update 1.4 mit Neuerungen
Dieses Schlachtfeld gehört zu den neuen Arenen. Die Tentakel fügen unseren Truppen Schaden zu.
Neben dem Feldzug sind sämtliche neuen Truppentypen, Bauwerke und Regelerweiterungen natürlich auch auf den Zufallskarten und in Mehrspielerschlachten verfügbar. Letztere geben auch Spielern, die das Add-on noch nicht ihr Eigen nennen, Gelegenheit, die Hobbits mindestens passiv in Aktion zu erleben. Gleichzeitig mit dem DLC ist ein Update auf Version 1.4 erschienen, das die meisten neuen Features auf das Hauptspiel überträgt. Dazu gehört unter anderem eine neue Siegbedingung für Skirmishes, eine Art King of the Hill, bei dem wir einen gekennzeichneten Bereich der Karte halten müssen.

Auch die Quests wurden erweitert. Es gibt nun sogenannte Reichsmissionen, die verschiedene Errungenschaften wie die erste Großstadt oder Forschungserfolge belohnen und eine nette Zusatzmotivation darstellen. Dazu kommen frische Spezialisierungen für die Helden, zwei neue Soloszenarien und diverse neutrale Einheiten. Obendrein finden wir weitere Schlachtfelder, Ausrüstungsgegenstände, Schatzfundorte und Monsterhöhlen. Neuerdings existieren eigene Defensivanlagen für jedes Volk, die automatisch Belagerer bekämpfen. Die Menschen beispielsweise rekrutieren eine Bürgermiliz, die Pfeilregen auf Angreifer niedergehen lässt, die Halblinge schicken Killer-Kaninchen (!) ins Gefecht, die anrückende Truppen verlangsamen. Alles in allem weitet Golden Realms das ohnehin fast schon zu epische Hauptprogramm noch einmal deutlich aus.

Zu Seite 2 unserer Review zu Age of Wonders 3: Golden Realms
In den Städten können wir nun spezielle Kasernen errichten, die besonders starke Truppen ausbilden – wenn wir passende Ressourcen in der Umgebung finden.
vicbrother (unregistriert) 28. September 2014 - 13:06 #

Endlich ist einer meiner beiden Lieblingsfiguren aus den vorherigen Teilen dabei: Der Vielfrass :)

Bald wird auch eine Nekromanten-Klasse kommen: http://ageofwonders.com/dev-journal-necromancer-class-design/

Meursault 14 Komm-Experte - 2660 - 28. September 2014 - 13:10 #

Ich empfinde die meisten Zauber der Wilden Magie nicht als "nicht wirklich einsetzbar". Sie haben zwar fast alle eine Zufallskomponente, haben aber doch gute Einsatzgebiete. In einem knappen Kampf lässt sich durch die "Instabile Transformation" eine Einheit durch eine zufällige gleichwertige oder stärkere Einheit ersetzen, die aber am Ende des Kampfes stirbt. Die "Spontane Mutation" gibt zwei meist positive Mutationen für eine Einheit. Man kann eine gegnerische Einheit ihre Position mit einer zufälligen anderen Einheit tauschen ("Platz tauschen") oder gibt einer feindlichen Einheit eine magische Krankheit ("Degenerieren"), wodurch sie 60% Schwäche gegen alle Schadenstypen erhält (sehr stark). Mir macht die Wilde Magie ziemlichen Spaß, besonders durch manche Zufallselemente, das bringt Abwechslung. Aber wieso sie nicht wirklich einsetzbar sein sollte, sehe ich nicht.

Ein zweites Addon mit der Necromancer-Klasse wurde übrigens mittlerweile angekündigt. Da bin ich sehr gespannt drauf, die ersten Ankündigungen für die Klasse klingen sehr interessant.

Limper 18 Doppel-Voter - P - 10310 - 28. September 2014 - 16:48 #

Sehr schön, das werde ich mir bei einem Sale auch mal holen. Ich weiß nicht ob das immer so ist, aber auf Seite Eins werden die gemeldeten Fehler nicht angezeigt, was zu Verwirrung und Mehrfachnennungen führt.

Hanseat 14 Komm-Experte - 1884 - 29. September 2014 - 7:55 #

Schöner Test, danke dafür. Habe AOW nach einer Woche in der Ecke meines Steamkontos einstauben lassen. Ich denke, ich krame es jetzt nach der Installation des Addons noch einmal raus.

TASMANE79 (unregistriert) 29. September 2014 - 13:27 #

"Dass die Macher allerdings unseren Hauptkritikpunkt an Age of Wonders überarbeiten – dass nämlich auch angeschlagene Einheiten vollen Schaden austeilen –, ist nicht zu erwarten."

Gerade diese Entscheidung macht das Spiel recht interessant. Auch in sämtlichen Brettspielen *Battlelore etc. ist das so. Es ergeben sich dadurch richtig taktische Gefechte, da ich dadurch eben nicht mit vollständigen Einheiten einfach drauf loslegen kann. Dezimierte Einheiten sind eben nicht zu unterschätzen.

vicbrother (unregistriert) 29. September 2014 - 14:01 #

Aber damit wird eben viel taktische Tiefe verschenkt, es geht nur darum, eine Einheit zu finishen, nicht darum sie zu schwächen. Master of Magic zeigt, wie man es viel besser macht.

Hanseat 14 Komm-Experte - 1884 - 30. September 2014 - 10:30 #

Aus meiner Sicht ist dies nicht der wesentliche Schwachpunkt des Spiels. Dieser lag vielmehr im eintönigen Basisbaus und der beliebigen Kombination von Einheiten verschiedener Rassen. Warum kämpfen Elfen neben Orks als ob es die besten Kumpels wären? Unklar! Bei den Städten fehlt mir einfach eine echte Spezialisierungsmöglichkeit sowie in Fallen Enchantres, dadurch sind diese einfach viel zu austauschbar.

vicbrother (unregistriert) 25. Oktober 2014 - 12:13 #

FYI: Fallen Enchantress wird fortgesetzt, auf Steam gibt es im Early Access Sorcerer King bereits zum anspielen!

Magnum2014 16 Übertalent - 5085 - 4. Oktober 2014 - 23:44 #

Klingt interessant ...mal sehen ob ich mir das Game und die Erweiterung doch mal kaufe...bin noch nicht sicher