Hellblade - Senua’s Sacrifice (Switch)

Hellblade - Senua’s Sacrifice (Switch) Test+

Intensive Reise im Taschenformat

Dennis Hilla / 11. April 2019 - 19:53 — vor 4 Jahren aktualisiert
Steckbrief
PCPS4SwitchXOneXbox X
3D-Actionadventure
18
Ninja Theory
08.08.2017
Link
Amazon (€): 59,95 (PlayStation 4)

Teaser

Bereits 2017 erschien Senuas Höllentrip für den PC und die PS4. Nun ist das Abenteuer der keltischen Kriegerin auch für die Switch erschienen. Wie gut die Umsetzung gelungen ist verrät Dennis‘ Test.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal

Mit Senua hat es das Schicksal nicht unbedingt gut gemeint. Nicht nur wurde ihr Dorf von Nordmännern niedergebrannt, bei der Gelegenheit haben die Barbaren auch gleich noch ihren Lebensgefährten Dillion grausam ermordet. Also macht sie sich auf nach Helheim, um die Seele des geliebten Menschen aus den rachsüchtigen Händen der Götter zu reißen. Soweit, so deprimierend ist die Prämisse des im August 2017 erschienenen Hellblade – Senua’s Sacrifice (zum Haupttest), dessen frisch veröffentlichter Switch-Fassung ich auf den modrigen Zahn gefühlt habe.

Auch auf der Switch ist bei der deprimierenden Grundstory nicht Schluss. Die keltische Kriegerin leidet nämlich unter einem „Fluch der Dunkelheit“. Man könnte auch sagen, sie würde unter Wahnvorstellungen leiden, sie hört nämlich Stimmen und sieht Gestalten, die gar nicht da sind. Doch auch abseits der psychischen Leiden wirkt sich der Fluch auf Senua aus, ihr rennt wortwörtlich die Lebenszeit davon. Mit jedem Tod breitet sich die schwarze Fäulnis weiter auf ihr aus.
Auch auf Nintendos Konsole sind solche Anblicke aufgrund des Spiels mit dem Licht und der Umgebung wunderschön.
 

Höllisch guter Sound

Worauf ihr auch bei der Switch-Umsetzung nicht verzichten müsst, ist die dichte Soundkulisse. Und auch wenn die Effekte schön realistisch klingen und der Soundtrack vom Combichrist-Sänger Andy LaPlegua für sich selbst genommen schon fantastisch sind, so verblassen sie doch hinter den Stimmen in Senuas Kopf. Das liegt zum einen an den sehr guten englischen Synchronsprechern, aber noch viel mehr an der Tonabmischung.

Denn die ständigen Begleiter der Kriegerin wechseln in der Intensität, mit der sie euch vollquatschen. Mal brüllen sie regelrecht in eure Ohren, mal flüstern sie so leise vor sich hin, dass sie nur als seichtes Murmeln wahrzunehmen sind. So baut Hellblade eine starke Atmosphäre auf, die mich nach einiger Zeit an meinem eigenen Verstand hat zweifeln lassen. Ich würde übrigens unbedingt Kopfhörer empfehlen.
In den Kämpfen kommt es kaum zu Rucklern, dafür ist eine deutliche Körnung des Bildes zu sehen.
 

Grafik mit Abstrichen

Optisch mussten auf der Switch erwartungsgemäß mehr Abstriche als beim Sound gemacht werden. Zwar sieht Hellblade für ein Spiel auf der Hybridkonsole immer noch sehr gut aus, die Downgrades sind aber definitiv sichtbar. So gibt es die stimmungsvollen Licht- und Schattenspiele aus den großen Versionen noch, allerdings ist die Beleuchtung etwas verwaschen. Selbiges trifft auch auf das Wasser zu. Ebenso wurden die Umgebungstexturen und auch Senuas Dreadlocks deutlich im Detailgrad reduziert.

Während die obigen Einsparungen nicht sonderlich stören, tun es die immer wieder auftretenden Ruckler sehr wohl. Alle paar Meter gerät das Spiel ins Stocken, was das Geschehen an sich nicht übermäßig stört. Schön ist es aber definitiv nicht. Kurios ist zudem, dass die Ruckler so gut wie nie in den Kämpfen auftauchen, wo man sie vermuten würde.
before
after
Rechts: Die Switch-Fassung kann sich durchaus sehen lassen, im direkten Vergleich fällt aber das verwaschene Wasser ebenso auf wie starke Treppchen an den Kanten.
 

Gut spielbar auch mit Joy-Cons

Im Handheld-Modus der Switch funktioniert Hellblade ebenfalls sehr gut, was nicht zuletzt am kleineren Display liegen dürfte. Denn so wirkt die Grafik insgesamt etwas schärfer als auf einem großen Monitor. Auch die kleinen Joy-Cons machen keinerlei Probleme, da selbst in den Kämpfen keine komplizierten Tasteneingaben nötig sind. Was hingegen aber immer noch auftritt sind die Ruckler, die bereits aus dem Dock-Modus bekannt sind.

In meinem Video- und Audiotest erfahrt ihr in ausführlicher Form, wie gewogen oder eben nicht ich der Switch-Portierung von Hellblade bin. Ich würde euch definitiv zur Videofassung raten, da ihr euch in dieser nicht nur selbst ein Bild von der grafischen Qualität machen könnt, sondern auch zwei Vergleichsszenen zur PC-Version seht.

Autor: Dennis Hilla (GamersGlobal)

 
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Meinung: Dennis Hilla

Hellblade ist auch auf Nintendos Hybridkonsole ein extrem intensiver Trip, der aufgrund des ernsten Tones und des reduzierten Gameplays sicherlich nicht jedem gefällt. Wenn man sich aber darauf einlässt und Senua mit aufgesetzten Kopfhörern, am besten in einem abgedunkelten Raum, auf ihrer Reise nach Helheim begleitet, dann erlebt man eines der für mich intensivsten Videospielerlebnisse der letzten Jahre.

Die Switch-Fassung ist Ninja Theory gut gelungen, auch wenn natürlich einige grafische Einbußen in Kauf genommen werden müssen. Was mich aber deutlich mehr stört als die verwaschenen Texturen oder die bisweilen körnig wirkende Grafik sind die Ruckler. Zwar stören sie den Spielfluss selbst kaum, aber schön sind sie nicht und lassen mich das Spiel tatsächlich weniger genießen. Richtiggehend wunderbar ist hingegen abermals die Soundkulisse mit ihren wild durcheinander sprechenden Stimmen und dem starken Soundtrack vom Combichrist-Sänger Andy LaPlegua. Solltet ihr Hellblade bis jetzt nicht gespielt und keine Lust auf die großen Konsolen oder den PC haben, dann kann ich euch die Switch-Version wärmstens empfehlen.
 
Hellblade (Switch) Switch
Einstieg/Bedienung
  • Faires Autosave-System
  • Drei Schwierigkeitsgrade für Kämpfe
  • Auch mit Joy-Con gut spielbar
  • Kein freies Speichern
  • Keinerlei Tutorials
Spieltiefe/Balance
  • Vollständiges Spiel ohne Abstriche
  • Stark umgesetztes Setting
  • Viele interessante Rätsel...
  • Senuas Erkrankung weckt Empathie
  • Simples, aber im Kern gelungenes Kampfsystem
  • Gelungener Mix aus Erkundung, Kämpfen und Puzzles
  • Interessante Informationen zur nordischen Mythologie an den Runensteinen
  • Unspektakuläre Bosskämpfe ohne Anspruch
  • Immer wieder Backtracking nötig
  • ...die sich in ihren Mechaniken wiederholen
  • Spielwelt wirkt durch Puzzle-Arenen nicht wie aus einem Guss
Grafik/Technik
  • Fantastische Mimik von Senua
  • Schicke Licht- und Schatteneffekte
  • Stimmungsvoll gestaltete Spielwelt
  • Gute Animationen
  • Immer wieder auftretende Ruckler
  • Verwaschene Texturen und Licht/Wasser-Effekte
  • Bisweilen körniges Bild
Sound/Sprache
  • Sehr gute englische Sprecher
  • Starker Soundtrack mit Wikingeranleihen
  • Tolle Soundeffekte
  • Keine deutsche Sprachausgabe
Multiplayer

Nicht vorhanden
 
7.0
Note für Switch-Version : 7.0
Userwertung7.7
Mikrotransaktionen
Hardware-Info
 
Eingabegeräte
  • Maus/Tastatur
  • Gamepad
  • Lenkrad
  • Anderes
Virtual Reality
  • Oculus Rift
  • HTC Vive
  • Playstation VR
  • Anderes
Kopierschutz
  • Steam
  • uPlay
  • Origin
  • Hersteller-Kontoanbindung
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Dennis Hilla 11. April 2019 - 19:53 — vor 4 Jahren aktualisiert
Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 11. April 2019 - 19:54 #

Viel Spaß beim Lesen/Hören/Anschauen!

vgamer85 (unregistriert) 11. April 2019 - 20:16 #

Und nun bitte auch für PS3 und Xbox 360 enwickeln :p Würde ja nur minimal schlechter aussehen :D Vielen Dank für den Test. Habs für PS4.

Bastro 17 Shapeshifter - 6337 - 11. April 2019 - 20:17 #

Die Wertung ist ja nicht sehr hoch für "eines der für mich intensivsten Videospielerlebnisse der letzten Jahre"...

Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 11. April 2019 - 20:38 #

In der Video-Azdiofassung erläutere ich, warum. Wegen den Rucklern.

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 11. April 2019 - 20:21 #

Ein Wahnsinnsgame.

Elefantenjongleur 15 Kenner - P - 2976 - 11. April 2019 - 20:50 #

Schreib was in die Kommentare. schreib was in die kommentare... SCHREIB WAS IN DIE KOMMENTARE!
@Dennis: Geiler Gag!

Desotho 18 Doppel-Voter - 9419 - 11. April 2019 - 21:58 #

was

Ole Vakram Nie 17 Shapeshifter - 6998 - 12. April 2019 - 13:08 #

Absolut! Die Idee ist genau so genial wie subtil um gesetzt - wenn man nicht wirklich hinhört fällt es einem vermutlich nicht auf.

"er muss sein Fazit abgeben... " X-D

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65103 - 12. April 2019 - 16:41 #

Hab es auch direkt bemerkt gestern beim Anschauen.

Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 12. April 2019 - 16:42 #

Dankeschön!

Elefantenjongleur 15 Kenner - P - 2976 - 11. April 2019 - 20:59 #

Sehr gut gelungener und toll geschriebener Test! Unterscheidet sich die Switchfassung inhaltlich von der PC-Version? Alle vier Minuspunkte bei Spieltiefe/Balance habe ich nämlich überhaupt nicht so empfunden. Ich Noob fand die Bosse durchaus fordernd, dass zurücklaufen durch den geschafften Level eher erholsam nach der Anspannung und die Puzzle und das Leveldesign sehr stimmungsvoll passend.

Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 11. April 2019 - 22:36 #

Unterscheidet sich nicht von der Pc-Version, ist genau dasselbe Spiel. Und Danke :)

roxl 18 Doppel-Voter - P - 12796 - 12. April 2019 - 3:11 #

Der Dennis, der Fanboy. eigentlich ne 8.5, aber weils ausserhalb der kämpfe ruckerlt ne sieben.
ich nehm ihm das langsam ab. ich gugg mir das hellblade mal auf xbox an.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 12. April 2019 - 5:41 #

Ein spannendes Spiel. Wurde 2 mal sehr gut unterhalten.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130089 - 12. April 2019 - 6:28 #

Will ich unbedingt noch spielen, mit der Switch kommt so eine zweite Möglichkeit dazu :-)

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 12. April 2019 - 8:30 #

Ich habe es mal günstig für den PC erstanden und fand es künstlerisch sehr beeindruckend, aber spielerisch so zäh und langsam, dass ich es nicht beendet habe. Es wirkt anstrengend, wie Arbeit, wenn man durch die Gegend schleicht, um Überlagerungen im Postprocessing zu finden.

vgamer85 (unregistriert) 12. April 2019 - 8:53 #

So ähnlich habe ich es auch empfunden und nicht durchgespielt.

Player One 16 Übertalent - 4429 - 12. April 2019 - 16:31 #

Ging mir ebenso.

Funatic 20 Gold-Gamer - - 24648 - 12. April 2019 - 8:50 #

Die erste Viertelstunde fand ich damals wahnsinnig intensiv dann ging es mit der Kurve steil bergab. Das Gameplay ist langweilig und wiederholt sich extrem schnell, die Kämpfe gegen mehrere Gegner sind ein Graus und mit dem Hauptcharacter konnte ich null mitfühlen und finde sie sieht irgendwie total unecht, wie ne Puppe, aus.

Specter 18 Doppel-Voter - 11710 - 12. April 2019 - 11:25 #

Danke für den Einblick! Gibt es eigentlich Hinweise auf eine Retail-Version für Switch? Dann wäre ich direkt dabei...

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161740 - 12. April 2019 - 17:56 #

Genialer Test! :) Hab zwar keine Switch aber mir sagen schon lange Stimmen, ich solle es doch mal endlich auf dem PC oder der PS4 nachholen.

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 13. April 2019 - 11:17 #

1.5 Abzug für „den Spielverlauf kaum störende Ruckler“ klingt für mich irgendwie nach „es sollte auf der schwächeren Switch keine höhere Wertung als auf den anderen Systemen bekommen“. Die Krux von persönlichen Wertungen.

v3to (unregistriert) 14. April 2019 - 7:39 #

Der ursprüngliche Test hier auf GG, welcher noch nach objektivierten Maßstäben verlief, bekam die gleiche Note, wie jetzt die Switch-Version. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83896 - 15. April 2019 - 17:21 #

Die Abwertung kam mir jetzt auch sehr deftig vor, dafür dass im Video kaum Ruckler zu sehen waren. Auf deine Erklärung bin ich nicht gekommen, aber könnte sogar stimmen...

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28203 - 28. Dezember 2020 - 9:54 #

In der VR Version hatte ich am Anfang auch immer wieder mal so heftige Ruckler, das nervt schon ziemlich. Das hatte sich allerdings auch gelegt.
Ansonsten habe ich auch erst an deine Auflösung gedacht :) Aber ist auch egal, da das Spiel halt sehr kontrovers aufgenommen wurde. Seinen Erfolg hat es gemacht, das ist doch das wichtigste :)