Angespielt: Final Fantasy Type-0 HD

XOne PS4
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Jörg Langer 469386 EXP - Chefredakteur,R10,S10,A10,J9
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7. Januar 2015 - 14:39 — vor 9 Jahren zuletzt aktualisiert
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Gerade japanische Firmen machen gerne Ableger ihrer berühmten Marken, wobei dabei auch mal das Genre variiert oder zumindest gemixt wird. Zumindest Handlungsträger und Szenario zu wechseln, ist fast immer Pflicht. Letzteres ist nun aber in der Final-Fantasy-Serie eh normal, zumindest wenn sich die römische Zahl hinter dem Namen ändert. So war bei Final Fantasy Type-0 – das im alternativen Fabuala-Nova-Crystallis-Universum spielt – weniger die düstere Welt das Besondere, sondern das Action-Spielsystem.

Aus dem "Wochenschau"-Intro: Das Imperium greift zu Luft und am Boden an, den Rubrum-Soldaten fehlt die Magie.
Allerdings erschien der Titel 2011 nur für PSP und nur in Japan, sodass westlichen Spielern diese Episode des FF-Kanons verschlossen blieb. Ob die Entscheidung des Herstellers daran lag, dass sich die PSP außerhalb Japans nur relativ schlecht verkaufte, oder ob der Schwierigkeitsgrad als zu sportlich für den internationalen Markt gesehen wurde oder ob man gar das Spiel für zu kompliziert hielt – es gibt Stimmen, man würde erst beim dritten Durchspielen die Handlung vollständig kapieren, weil erst dann alle Schauplätze und Cutscenes zugänglich sind –, weiß nur Square Enix. Jedenfalls soll im März eine HD-Fassung des Action-RPGs auf unter anderem Deutsch (englischer Ton, deutsche Texte) erscheinen. Und zwar für Xbox One und PS4.

14 Nullen?
Bereits von der Tokyo Game Show brachten wir eine Angespielt-Preview zu Final Fantasy Type-0 HD. Doch, ganz ehrlich: Trotz Selberspielens haben wir wenig von alledem kapiert, was schlicht an den japanischen Häkelmustern statt braver westlicher Buchstaben auf dem Screen lag. In einer kleinen ironischen Abwandlung wollen wir euch dieses Gefühl mit unseren heutigen Screenshots ebenfalls vermitteln. Natürlich nicht, es sind schlicht die neuesten Bilder zum Spiel, die uns vorliegen. Wen die englische Ton- und deutsche Sprach-Übersetzung interessiert, kann sich das angehängte Video von Mitte Dezember ansehen, das seinerseits eine Art Propaganda-Entgegnung des Imperiums auf den Trailer Neuigkeiten aus Orience (siehe diese Trailer-News) darstellt.

Was aber hat es eigentlich mit diesem "Type-0" oder "Klasse 0" auf sich? Ist das etwa eine neue Blutgruppe (in Japan sind "Blutgruppen-Horoskope" beliebt)? Fast richtig, aber wir müssen kurz ausholen: Um die Herrschaft über die Welt Orience zu übernehmen, schickt der finstere Sid Alstyne von Melites (deutsch: Imperium) seine naziartigen Kämpfer in einem Überraschungsangriff gegen die  Nachbarstaaten. Lorica wird atomar vernichtet (so sieht es wenigstens im ausschweifenden Intro aus), die Drachenkuschler von Concordia sollen per Intrige zu Verbündeten werden, und gegen die gefürchteten Magier von Rubrum (im Original: Dominion) setzt Sid auf eine Spezialwaffe, die den Kristall der Rubrumer ausschaltet. Dieser Kristall verleiht den Magiern ihre Magie, sodass ihre plötzlich zauberunfähigen Soldaten fast wehrlos sind, als die Luftschiffe und Truppenmassen des Imperiums auf die Akademie zusteuern.

Und da kommt Type-0 ins Spiel: Damit wird eine Gruppe von 14 Kämpferinnen und Kämpfern bezeichnet, die auch ohne die Macht des Kristalls Magie wirken können. Sie stellen sich gegen die Attacke, können sie zumindest fürs Erste abwenden. Doch nun beginnt der langwierige Kampf gegen das Imperium, das auch an vielen anderen Orten seine hässliche Fratze zeigt.
Die prachtvolle Eingangshalle der Akademeia.

Akademeia als Hub
Apropos Chocobos: In Akademeia gibt's eine Aufzuchtfarm der Reitvögel.
Unsere Anspielstunde beginnt mit einem wirklich langen Intro, das uns auf Rubrumer Seite mitten in den Überraschungsangriff des Imperiums versetzt. Zwei Dinge fallen uns dabei auf: Bei Rendersequenzen brillieren die Entwickler wie eh und je, während die tatsächliche Spielgrafik, die für weitere Zwischenszenen benutzt wird, stark abfällt und kein Nextgen-Niveau erreicht. Zweitens: Die Bereitschaft der japanischen Storyschreiber, selbst dem Tod eines unbedeutenden Soldaten mehrere Minuten samt gramvoller Dialoge mit seinem ebenfalls dahinscheidenden Chocobo-Reitvogel zu widmen, muss man als landestypische Spezialität sehen; es wird definitiv noch spannender! Schon wenig später wechseln wir in unsere erste Mission; wir sollen eine bestimmte Waffe des Imperiums finden und sie ausschalten. Nach mehreren kleinen und größeren Kämpfen und einem ersten Bossgegner ist dies geschafft, und das eigentliche Spiel beginnt.

Die schon erwähnte Akademie, oder genauer: Akademeia, ist das Zentrum Rubrums und unsere Basis, ein typischer Hub-Level, der aus zirka 16 Schauplätzen besteht. Hier sprechen wir mit Mitgliedern des Führungszirkels von Rubrum und erhalten Aufträge, finden aber auch Händler und so weiter. In diesen Rumlauf- und Laber-Phasen gleicht FF Type-0 sehr den normalen Serienablegern. Darüber hinaus gibt es eine Weltkarte, die wir nach und nach bereisen können – wie linear oder nicht-linear sich das gestaltet, können wir noch nicht sagen, denn das PSP-Original haben wir nicht gespielt.

14 Asse
Gegen diesen Kampfroboter steuern wir Nine, die KI derweil Ace und Queen.
Ihr könnt davon ausgehen, eure 14 Helden beiderlei Geschlechts im Laufe des Spiels ausführlich kennenzulernen, und natürlich haben sie auch jeweils eigene Waffen und Spezialangriffe. Manche verstehen sich mehr auf den Fernkampf, andere aufs Heilen oder gar Wiederbeleben, und so weiter. Dass zwölf von ihnen Kartennamen tragen (und sie auch über ihre jeweilige Spielkarte "eingeführt" werden), muss uns nicht weiter stören. Hauptheld ist, richtig geraten, Ace, der als Spezialangriff eine Zufallskarte zieht, was dann einen von mehreren möglichen Effekten auf den Gegner oder eure Angriffe hat – was auch grafisch recht schön anzusehen ist.

Außerhalb der Akademie seid ihr jeweils mit einem Dreiertrupp unterwegs, der eine Auswahl aus den Vierzehn darstellt. Zwar nicht mitten im Kampf, aber ansonsten offenbar jederzeit lässt sich diese Auswahl ändern. Im Kampf steuert ihr dann jeweils einen Helden direkt, und zwar in Manier eines Brawlers oder eben Action-Adventures: Ihr weicht flink aus, rennt zum Nahkampf nach vorn oder visiert Gegner in der Ferne an, führt Sprungattacken aus und so weiter. Ohne reaktionsschnelles Geschick geht es nicht, ohne Taktik aber ebenfalls nicht: Immer wieder verschanzen sich Gegner hinter Hindernissen oder beharken euch von einem Balkon oder einer Zinne. Dann ist es praktisch, entsprechend Fernangriffe (etwa Feuerbälle) einsetzen zu können oder sich per Teleport-Sprung hinter den Feind zu setzen. Zudem wechselt ihr jederzeit im Kampf zwischen den drei aktiven Gruppenmitgliedern, die beiden anderen steuert dann die Konsole – dies aber natürlich nicht so geschickt wie ein guter Spieler, und die KI-Figuren lösen auch keine Schalter aus.

Wie in frühen 3D-Shootern nehmt ihr dadurch Deckung, dass ihr euch hinter Hindernisse wie etwa Kisten stellt oder schlicht den Schüssen und Attacken davonspurtet respektive -springt. Die Spezialangriffe verbrauchen Energie, ein Balken zeigt den Vorrat an. Nach anfänglicher Schwierigkeit ("Wer war noch mal der Fernkämpfer?") gelang uns das ganz gut, am ersten Bossgegner aber (einer Art Roboterspinne, die von einem feindlichen Elitekämpfer gesteuert wird) scheiterten wir im ersten Versuch: Das ziemlich große Biest feuert jeweils mehrere Salven aus mehreren Mörsergeschossen ab, die vor allem auf die Position des aktiven Spielers zu zielen scheinen – und feuert ansonsten mit Lasern auf uns. Sprich: Wir mussten uns angewöhnen, immer schnell zwei, drei Schüsse abzugeben, dann einen mächtigen Ausweich-Satz zur Seite zu machen, und immer so weiter, bis das Angriffsmuster des Bosses kurz wechselte. Nett war dabei trotz unseres Herumgespringes verloren wir aber nach etwa zehnminütigem Kampf in der letzten Phase alle drei Leute gleichzeitig – Game Over. Immerhin blieben wir dann im zweiten Versuch siegreich und konnten die Anspielsession stolzgeschwellt beenden.

Autor: Jörg Langer (GamersGlobal)

Jörg Langer
Es hilft ja doch, wenn man lesen kann! Zwar war meine Anspielversion in Tokio (die aus einem späteren Abschnitt des Spiels bestand, dieses Mal erlebte ich grob die erste Stunde) mit englischer Sprachausgabe ausgestattet, aber das hilft nicht so dermaßen viel, wenn alle Texte auf Japanisch sind. Auch die Einführung mitzuerleben und wie ein normaler Spieler hineinzuschnuppern, war hilfreich.

Die Actionkämpfe sind immer noch nicht hundertprozentig meins, aber immerhin bin ich gegen Ende besser mit dem Prinzip zurechtgekommen. Wildes Dauer-Zuhauen ohne Plan hilft gegen Standardgegner ganz gut, gegen Bosse aber offenkundig nicht. Dennoch scheinen mir letztere auf das im fernen Osten beliebte Prinzip "Der Boss soll schwer sein? Dann geben wir ihm eben tausendmal so viele Hitpoints" zu vertrauen – leicht wird das Ganze also nicht.

Ich denke aber, ich könnte bereit sein, mir das anzutun, denn in Sachen Atmosphäre, Charaktere und Co. ist Final Fantasy Type-0 ein waschechter FF-Titel. Nur halt mit einer erkennbaren Herkunft von der PSP – zwar wurde die Grafik stark überarbeitet, aber nicht komplett neu gezeichnet, insbesondere die Polygonanzahl dürfte im Vergleich zu Final Fantasy 15 (oder auch nur Lightning Returns) deutlich geringer sein. Nun sind mir Polygone herzlich egal, aber der Effekt ist eine recht kantige Darstellung der Levels und Figuren; auch die Texturen und Effekte schreien nicht unbedingt "2015".

Der Stil wiederum ist gelungen und schlüssig, und so glaube ich, dass man die technische Seite der Grafik zugunsten ihres Stils bald übersehen wird, um sich voll dem Wesentlichen zu widmen: einem epischen Spiel in den Wirren eines großen Fantasy-Krieges samt Magie und Luftschiffen, Heldenmut und Intrigen.

Video:

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 7. Januar 2015 - 14:56 #

Viel Spaß beim Lesen!

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66900 - 7. Januar 2015 - 14:57 #

Ich denke, das werde ich mir dann mal im März auf der PS4 zu Gemüte führen. Klingt eigentlich ganz vielversprechend.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 7. Januar 2015 - 15:13 #

Wo ist denn das ATB ;O

Story klang gut finde ich, lässt sich viel draus machen. Gameplay wirkte jetzt eher nicht FF Mäßig, aber man muss es wohl einfach selber mal spielen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 7. Januar 2015 - 15:17 #

Gameplay? Du meinst vor allem die Kämpfe :-) Und da stimme ich dir zu, im Vergleich ist Lighnting Returns deutlich näher an der Serie.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 7. Januar 2015 - 15:21 #

Ich finde, gerade beim Gameplay kann man schon lange nicht mehr sagen, was nun "FF-mäßig" ist. Da wird ja schon seit Jahren herumprobiert und Neues eingeführt. War früher natürlich noch nicht so stark der Fall, da hast Du schon recht.

Ukewa 15 Kenner - 3689 - 7. Januar 2015 - 15:20 #

"Gerade japanische Firmen machen gerne Ableger ihrer berühmten Marken, wobei dabei auch mal das Genre variiert oder zumindest gemixt wird."

..und das ist noch stark untertrieben! :)

rammmses 22 Motivator - P - 32637 - 7. Januar 2015 - 15:24 #

Die haben wahrscheinlich einen Mitarbeiter, dessen einzige Aufgabe es ist, sich eine möglichst verwirrende Namens- und Veröffentlichungspolitik für die Serie auszudenken. "Type-0", "XIII-2" und die "XIV" vor einem anderen "XIII", der Mann ist unterbezahlt.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 7. Januar 2015 - 16:55 #

Eigentlich ist die Namensgebung recht gut verfolgbar.

Spinoffs und Handheld Spiele haben einen eigenen Namen und oftmals ja auch ein anderes Gameplay: Dirge of Cerberus, Crisis Core, Type 0, Dissidia.

Wobei Crisis Core die VII im Namen trägt, weil es eben im FF VII Universum spielt.
Spiele, die in der gleichen Welt wie ein Vorgänger spielen und ein direkter Story Nachfolger sind kriegen halt die - II drangehängt.

Einzig die Onlinespiele stören ein wenig die Reihenfolge, da XI und XIV sich nicht so 100prozentig zu den normalen Offline RPGs dazugehörig fühlen.

Marulez 16 Übertalent - 4682 - 7. Januar 2015 - 15:29 #

Liest sich doch schonmal ganz gut. Werde es mir auf jeden Fall anschaffen

Mantarus 18 Doppel-Voter - 10404 - 7. Januar 2015 - 17:25 #

Hört sich gut an und wird gekauft☺

Xalloc 15 Kenner - 3920 - 7. Januar 2015 - 17:40 #

Final Fantasy X war mein letzter Teil dieser Serie, den ich durchgespielt habe und auch sehr schön fand. Seitdem komme ich an diese Spiele nicht mehr heran. Ich habe irgendwie Probleme mit diesem Kampfsystem. Es ist weder Fisch noch Fleisch, weder ein reines Actionkampfsystem noch ein reines Rundenkampfsystem. Ich bin aber wahrscheinlich nur ein Kontrollfreak. Ich will entweder einen Charakter den ich spielen kann, oder, wenn es eine Gruppe gibt, dann möchte ich ein rundenbasiertes System, so dass ich jeden Charakter einzeln steuern kann. Dieses "moderne" Kampfsystem hat mir auch schon extrem bei Xenoblade Chronicles und Ni No Kuni gestört. Letzteres habe ich immerhin durchgespielt, aber auch nur wegen dem wundervollen Design dank Ghibli.

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17151 - 7. Januar 2015 - 18:22 #

Ich freue mich bereits sehr darauf! Danke für den Ersteindruck, Jörg!

Guldan 17 Shapeshifter - 8554 - 7. Januar 2015 - 18:31 #

Vorbestellt ist es und bin wirklich gespannt, habe mri da Original plus Soundtrack damals importiert aber da es nun auch zu uns kommt, brauche ich ja den englischen Patch nicht mehr. FF XIII und Nachfolger fand ich genial aber hab mal wieder Lust auf sowas zumal mir die Demo damals gefiel auf der PsP.

Passatuner 14 Komm-Experte - 2458 - 7. Januar 2015 - 18:55 #

Häkelmuster...lol...

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 7. Januar 2015 - 21:04 #

Längst vorbestellt ;-)

stylopath 17 Shapeshifter - 6257 - 8. Januar 2015 - 10:25 #

Hoffentlich ist es mal richtig düster, dann würde ich auch mal...

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 23. März 2015 - 12:02 #

Hoffentlich kommt das auch für den PC irgendwann ...

Marulez 16 Übertalent - 4682 - 4. Dezember 2015 - 18:45 #

Du wurdest erhört ;)