Nicht nur im Koop spaßig

Lara Croft und der Tempel des Osiris Test

Bereits zum zweiten Mal erkundet Lara Croft in einem Isometrie-Spin-off der Tomb-Raider-Reihe diverse Gräber und geht dort auf Schatzsuche. Anders als in der Hauptserie ist sie hier aber wahlweise mit bis zu drei Begleitern unterwegs. Wir haben uns mit ihr sowohl solo als auch kooperativ in die Unterwelt der Mythologie begeben.
Christoph Vent 9. Dezember 2014 - 17:26 — vor 9 Jahren aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Mit Lara Croft and the Guardian of Light bewies Crystal Dynamics 2010 eindrucksvoll, dass die titelgebende Archäologin nicht nur in der klassischen Schulterperspektive eine gute Figur abgibt. Anders als die Tomb Raider-Hauptreihe setzte das Spin-off auf rasante Action in der Isometrie-Ansicht. Doch es gab noch einen weiteren entscheidenden Unterschied: Ihr durftet optional nämlich auch kooperativ mit einem Freund auf Schatzsuche gehen. Mit Lara Croft und der Tempel des Osiris möchten die Entwickler nun noch einen oben draufsetzen, in dem sie besagten Koop-Modus auf bis zu vier Spieler erweitern. Ob ihnen das gelungen ist, und wie sich diese Änderung auf Solospieler auswirkt, erfahrt ihr im Folgenden.

Flucht aus der UnterweltEs dürfte wohl niemanden überraschen, und der Name des Spiels sagt es bereits: Auch die Hintergrund-Story von Der Tempel des Osiris basiert auf der ägyptischen Mythologie. Lara befindet sich auf der Suche nach dem Stab von Osiris, doch ihr Konkurrent Carter Bell macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Er findet den sagenumwobenen Schatz nur wenige Sekunden vor ihr. Doch was die zwei nicht wissen: Der Stab ist verflucht und verfrachtet sie beide umgehend in die mythische Unterwelt. Nur Osiris kann ihnen nun zur Flucht verhelfen.

Es gibt allerdings einen entscheidenden Haken, denn Osiris ist tot. Gemeinsam mit seiner Frau Isis und ihrem gemeinsamen Sohn Horus müsst ihr seine Macht zunächst wiederbeleben, indem ihr in diversen Gräbern Einzelteile einer zerstörten Statue bergt. Allerdings hat ausgerechnet Osiris' Mörder, sein Bruder Seth, ein Problem mit eurem Plan.

Ohne Teamplay läuft nichts
Der Schrein des Osiris dient als Hublevel für die einzelnen Gräber. Hier setzt ihr auch die Statue zusammen.
Während ihr im Koop-Modus in die Rollen von Lara, Carter, Isis und Horus schlüpft, steuert ihr im Singleplayer zwingend die wohl berühmteste Archäologin der Welt. Doch egal, ob mit Freunden, online mit Unbekannten oder im Alleingang: Der Tempel des Osiris erinnert stark an seinen Vorgänger. Wie in Guardian of Light basiert das Spielprinzip auf einem Dual-Stick-Shooter: Mit dem linken Stick bewegt ihr eure Spielfigur, mit dem rechten Stick zielt ihr, eine weitere Taste dient zum Ausweichen. Die Grundlagen der Steuerung sind auch für Einsteiger nach wenigen Minuten verinnerlicht, wobei es kleinere Feinheiten zu beachten gilt. So wird euer Charakter etwa deutlich langsamer, wenn ihr die Waffe zückt, was gerade bei großen Feindesansammlungen nicht ideal ist. In diesem Fall solltet ihr auf die Bomben umschwenken, die sich unbegrenzt in eurem Besitz befinden und auf Knopfdruck zünden lassen. Da die KI anscheinend nichts anderes als Angriff kennt und schnurstracks auf euch zuläuft, lassen sich Feinde gekonnt in die Falle locken.

Des Weiteren verfügen Lara und Carter auch noch über ein Kletterseil, über das sie auf höhere Ebenen gelangen. Isis und Horus sind in solchen Situationen auf die Hilfe ihrer Kameraden angewiesen. So können die beiden Archäologen ihr Seil auch fallen lassen und ihre Kollegen hochziehen oder es über Abgründe spannen. Isis und Horus haben derweil exklusiven Zugriff auf den Stab des Osiris, mit dem sie speziell gekennzeichnete Objekte in der Spielwelt beeinflussen. Darüber können sie auch einen kugelförmigen Schild um ihren Körper aktivieren, von dem Lara und Carter etwa in Form einer Räuberleiter profitieren. Ihr merkt schon: Die Eigenheiten der vier Charaktere setzt Lara Croft und der Tempel des Osiris gekonnt ein, um das Teamplay zu fördern. Wer im Koop-Modus einen auf Einzelgänger macht, wird sich jedenfalls wundern. Immer wieder kommt ihr in Situationen, die sich nur mit der Kombination der Fähigkeiten lösen lassen.

Im Koop-Modus müsst ihr euch gegenseitig aushelfen. Das Kletterseil etwa besitzen nur Lara und Carter.

Gute Kompromisse
Für den Einzelspieler-Modus gehen die Entwickler einige Kompromisse ein. Dort hat Lara etwa zusätzlich den Stab im Gepäck und kann auch den Schild aktivieren. Dass das Spiel aber vorrangig auf den Koop zugeschnitten wurde, erkennt man zum Beispiel an den Zwischensequenzen. Dort ist die Gruppe immer zu viert unterwegs. Das ist insofern noch konsequent, da die nicht gespielten Figuren am Anfang eines Levels stehen bleiben. Warum sie dann aber am Ausgang plöt
Anzeigen/v
zlich wieder auftauchen, ist weniger logisch. Auch passen Laras Kommentare des Öfteren nicht. So fordert sie ihre nicht existenten Begleiter in einer Fluchtsequenz dazu auf, in Bewegung zu bleiben.

Trotz alledem macht Laras neuestes Abenteuer auch im Singleplayer-Modus viel Spaß. Die meisten Stellen, insbesondere die Rätsel, wurden sehr gut an die Anzahl der Spieler angepasst. Müssen zum Beispiel mehrere Platten mit einem Gewicht belegt werden, um eine Tür zu öffnen oder einen Mechanismus zu aktivieren, stehen euch solo einfach entsprechend viele Kugeln zur Verfügung, die die anderen Charaktere ersetzen. Das auf Koop optimierte Spieldesign lässt sich dadurch zwar nicht verbergen, wurde aber bestmöglich auf den Solomodus übertragen. Zudem besitzt das kooperative Spiel auch einen nicht zu vernachlässigenden Nachteil: Je mehr Spieler ihr seid, desto unübersichtlicher wird es. Gerade in den Kämpfen werdet ihr sicher mal eure Spielfigur mit der eines Mitspielers verwechseln oder einen von ihnen unfreiwillig mit einer Bombe in die Luft jagen. Klar, am Spielspaß ändert das nichts, doch koordinierter lässt sich definitiv alleine vorgehen.
 
Die Kämpfe spielen sich äußerst flott. Gerade löschen wir einem Skelett das Lichtlein aus, schon naht ein Krokodil.
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440058 - 9. Dezember 2014 - 17:28 #

Viel Spaß beim Lesen!

Flitzefisch (unregistriert) 9. Dezember 2014 - 17:51 #

Vielen Dank fürs Schreiben. :-)

Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 9. Dezember 2014 - 17:58 #

Gern geschehen!

Maverick 34 GG-Veteran - - 1299448 - 9. Dezember 2014 - 18:47 #

Test gelesen, jetzt schau ich mir noch das Koop-Video im Anschluss an.

EddieDean 16 Übertalent - P - 5342 - 9. Dezember 2014 - 19:11 #

Was ein Ärgernis: es gibt keine ps3-version!

Marulez 16 Übertalent - 4682 - 9. Dezember 2014 - 19:15 #

Glaube Diablo3 reicht mir für Couch-Koop

maddccat 19 Megatalent - 14112 - 9. Dezember 2014 - 19:39 #

Dafür, dass ich Euren flotten Dreier im Tempel des Osiris schon beim Zusehen so langweilig fand, eine hohe Wertung. Aber ich konnte auch dem Vorgänger nur wenig abgewinnen.

Francis 18 Doppel-Voter - 9220 - 9. Dezember 2014 - 21:46 #

Geht mir auch so

Raiders (unregistriert) 9. Dezember 2014 - 19:54 #

Habe gerade den ersten Abschnitt gespielt und kann es spielerisch noch nicht beurteilen, aber was ich schon wieder ziemlich ätzend finde: das Spiel läuft wohl mit 30fps, die je nach Action auf dem Bildschirm und Bildschirmausschnitt nach unten fallen. Das mag für viele nicht dramatisch sein, einigen vielleicht auch nicht auffallen, aber es kann doch nicht sein, dass man ein Spiel dieser Grafik"klasse" nicht 100% flüssig auf die Konsole bekommt (in meinem Fall PS4). Ich war ehrlich gesagt anhand der Screens von 60fps ausgegangen, sowas wuppt doch jede 150 Euro Grafikkarte problemlos.

Fruchtwasser (unregistriert) 9. Dezember 2014 - 22:28 #

Hast du schon weitergespielt, wie is es?

Timberwolf76 19 Megatalent - - 18016 - 10. Dezember 2014 - 0:34 #

Da fällt mir das Verständnis auch schwer. Hab den Vorgänger auf der PS3 gespielt und ihn als sehr flüssig in Erinnerung. Sehr merkwürdig dass es da auf schnellerer Hardware Ruckler gibt...

Shoryuken (unregistriert) 10. Dezember 2014 - 11:23 #

Auf PC leider nicht viel besser. Läuft zumindest auf meiner Kiste (GTX580) nicht wirklich rund.

GrayFox 11 Forenversteher - 698 - 11. Dezember 2014 - 15:17 #

Ich hatte mich, als Fan des Vorgängers, echt auf den neuen Teil gefreut, aber auf meinem PC läuft der Titel selbst auf niedrigsten Einstellungen äußerst schwammig und träge, während der Vorgänger 1a läuft.

Weiß jemand, ob das ein Bug ist oder sich die Systemanforderungen derart dramatisch verändert haben?

Equi 14 Komm-Experte - 2012 - 10. Dezember 2014 - 15:38 #

Gestern das Spiel versucht im 3er Koop anzuspielen. Bis zur Brücke, auf der man die erste Waffe (MP) findet, lief es auch ganz ordentlich. Danach ist das Spiel voll von Verbindungsabbrüchen, Lags, Spielabstürzen. Lags und Verbindungsabbrüche nach der Brücke sind übrigens reproduzierbar, ist also kein Zufall. Es ist schlichtweg nicht spielbar. Die Steamforen sind auch voll von diesen Problemen. Ging also nicht nur uns so. Finde ich immer verwunderlich, dass diese Probleme so gut wie nie bei den Testern auftreten (egal welche Site), es kommt dann immer erst das böse Erwachen wenn man sich den Titel selbst zulegt.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9372 - 10. Dezember 2014 - 19:00 #

Ich hab ins Steamforum geschaut und auf den ersten 4 Seiten war dazu eigentlich nichts zu finden. Wenn gibt es da eher was zur allgemeinen Performance.
Da habe ich bei an für sich gut funktionierenden Spielen schon weit schlimmeres in den Foren gesehen.

Equi 14 Komm-Experte - 2012 - 12. Dezember 2014 - 5:21 #

Vielleicht solltest du in den technischen Support schauen, nicht in die allgemeine Spieldiskussion. Hier ein Beispiel:

http://steamcommunity.com/app/289690/discussions/1/617321352394010042/

Viele Leute bekommen das nicht mit, schlicht und ergreifend weil sie das Spiel im Singleplayer spielen (lol). Man muss sich nurmal die Screenshots im Steamhub anschauen. 95% sind SP Aufnahmen.

Rhadamant 17 Shapeshifter - 6784 - 10. Dezember 2014 - 23:51 #

Da spiele ich doch lieber Diablo3 im Couch-Koop. Das läuft flüssig, die Grafik spricht mich persönlich mehr an und die Jungs von Blizzard wissen wie man Langzeitmotivation erzeugt.

Grandmarg 15 Kenner - 2944 - 16. Dezember 2014 - 7:26 #

Sieht sehr interessant aus, behalte ich im Auge ^^

Ferengi_Quark 12 Trollwächter - 941 - 21. Juli 2015 - 16:15 #

Ein wirklich nettes Spiel für einen KOOP-Abend. Bis zu viert. Test gibt es auch bei den Stubenzockern unter stubenzocker.net