Kurztest: Betrayer

PC
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Stephan Petersen 4828 EXP - Redakteur,R8,S1,A4,J8
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24. März 2014 - 19:12 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert

Teaser

In unserer Vorschau hinterließ Betrayer einen vielversprechenden Eindruck. Ob der sich in der finalen Version bestätigt? Wir haben uns abermals unerschrocken auf das Grusel-Action-Adventure gestürzt und verraten euch unsere Meinung.
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Leisen Schrittes schleichen wir durch das Unterholz. Plötzlich halten wir inne. War da was? Nein, bloß Vogelgezwitscher. Vorsichtig nähern wir uns der Hügelkuppe. Jetzt aber! Panisch drehen wir uns nach links und rechts und bemerken die leichte Brise, die durch Gräser und Baumkronen streicht.

Dann fällt unser Augenmerk auf einen Konquistador, der in nicht allzu großer Entfernung seine Runden dreht. Wir schleichen uns an ihn heran, den Bogen in der Hand. Als wir nah genug sind, spannen wir die Waffe. Da dreht sich der Spanier plötzlich um und starrt uns mit seinen blutroten Augen an. Rasch feuern wir den ersten, zweiten und dritten Pfeil ab. Das hält ihn nicht auf. Als der Südländer gerade mit seinem Schwert ausholt, werfen wir ihm in letzter Sekunde unseren Tomahawk an den Kopf. Das wirkt! Unser Gegner geht zu Boden.
Die Schwarz-Weiß-Optik trägt viel zur Gruselatmosphäre bei.

Bedrückende Grusel-Atmosphäre
Wie sind wir bloß in diese Lage geraten? Das gilt es nun herauszufinden. Betrayer lässt uns als Namenloser ohne Gedächtnis an einem Strand einer nordamerikanischen Insel im Jahre 1604 erwachen. Auf dieser müssen wir die Geschehnisse der dort gegründeten Kolonie er- und unserer eigenen Identität nachforschen. Mehr wollen wir nicht verraten, denn die Detektivarbeit macht einen großen Reiz des Spiels aus.

Sehr früh im Verlauf erhalten wir einen Bogen, der sich bald als unser wichtigstes Utensil entpuppt. Die Untoten-Konquistadoren sind nicht die einzigen unfreundlichen Bewohner der Insel. Da sämtliche Feinde gut austeilen, wir aber wenig einstecken können, sollten wir sie umgehen. Dank der nervenaufreibenden Soundkulisse stellen sich uns mehr als einmal die Nackenhaare nach oben. Ein Bonuspunkt erhält die Atmosphäre für die ungewöhnliche Schwarzweiß-Optik, die in Bewegung einen erheblich besseren Eindruck als auf Screenshots hinterlässt. Neben dem gelungenen, künstlerischen Aspekt gefällt uns der einhergehende Gruselfaktor, weil Betrayer dadurch noch düsterer wirkt. Lediglich spielrelevante Objekte sind, zumeist in rot, hervorgehoben. Wer dem farblosen Aussehen abgeneigt ist, dreht alternativ am Farbregler. Komplett in bunt können wir dennoch nicht spielen.

Zwischen Tag- und Nachtwelt wechseln wir per Läuten einer Glocke. Einzelne Objekte existieren nur in einer der beiden. Totempfähle lassen sich zum Beispiel nur in der Nacht manipulieren. Dann warten zudem andere Gegner auf uns.
Manchmal ist die Jagd nach Hinweisen und Objekten recht mühselig, wie beispielsweise die Suche nach diesem Totempfahl.

Schwierige Suche nach Hinweisen
In unserer Vorschau hatten wir bemängelt, dass die Orientierungslosigkeit bisweilen überhand nimmt. Hier haben die Entwickler noch leicht gegengesteuert. Wir können inzwischen unsere aktuelle Position auf der Übersichtskarte abrufen und einen Kompass benutzen, um nach Hinweisen zu suchen. Trotz des nützlichen Rüstzeugs stellen sich immer wieder Leerlaufphasen auf der in Abschnitte unterteilten Insel ein, wenn wir ein für den Fortschritt relevantes Objekt partout nicht finden können.

Falls das unerfolgreiche Abklappern verschiedener Orte zu Frust führt, und das ist fast vorprogrammiert, dürfen wir uns dennoch keine Unachtsamkeit erlauben. Obwohl unsere Gegner nicht sonderlich clever agieren, kommt der Tod schnell. Zusätzlich frustet der Umstand, dass die Karte ungenau ist und die Topographie nicht immer mit der Realität übereinstimmt. So kann es schon mal passieren, dass wir plötzlich vor einer unüberwindbaren Hügelkette stehen statt einem freien Gelände, das uns die Karte suggeriert hatte.


Waffenhändler und Upgrades
Wenn sich der Bildschirm rot färbt, sind wir tot und beginnen am letzten Checkpoint. Unsere Ausrüstung bleibt an der Stelle des Ablebens zurück. Sterben wir vor der Sicherstellung unserer Besitztümer ein zweites Mal, sind sie verloren, Grüße von Dark Souls (Seelen...) oder alten MMOs. Damit es gar nicht soweit kommt, können wir an mehreren Orten Waffen erwerben. Hierfür werfen wir bei Feinden oder in Schatztruhen gefundene Silbermünzen in eine Box und besorgen uns auf diese Weise Argumentationsverstärker wie Pistolen, Musketen und Tomahawks.

Pistolen sind sehr wirksam, aber laut und quälend langsam nachladend.
Auch besondere Gegenstände, die Boni auf unsere Gesundheit oder die Nachladezeit unserer Schießprügel geben, sind erhältlich. Letzteres können wir nur allzu gut gebrauchen, Pistolen und Musketen des frühen 17. Jahrhunderts haben bekanntlich keine allzu schnelle Schussfolge. Dieser Umstand verhindert, dass wir uns unseren Weg durch die Levels freischießen und die Gefechte mit den Gegnern zum Selbstläufer werden. Jedoch kann Betrayer nicht immer lautlos absolviert werden, bestimmte spielrelevante Areale müssen wir zunächst von Feinden säubern.

Das ist schade, weil es uns zu einem bestimmten Vorgehen zwingt, und dies zu Lasten des Grusel-Faktors geht. Dennoch überzeugt uns Betrayer insgesamt mit seinem stimmungsvollen Setting und der mysteriösen Geschichte. Diese ist ganz offensichtlich von den realen Ereignissen rund um die englische Kolonie Roanoke Island inspiriert. Es macht Spaß, den Survival-Detektiv zu mimen, die einzelnen Schicksale der Kolonisten aufzuklären und allmählich das ganze Puzzle zusammenzusetzen.

Autor: Stephan Petersen / Redaktion: Jörg Langer(GamersGlobal)
Stephan Petersen
Seit meinen frühen Uni-Tagen interessieren mich die Themen Konquistadoren und Kolonialisierung Amerikas. Aber auch abseits dieses kleinen Stimmungsbonusses hat mir die Detektivarbeit überwiegend gefallen. Es macht Spaß, über die Insel zu schleichen, Hinweise zu suchen und allmählich das Schicksal der Kolonie und ihrer Bewohner aufzuklären.

Allerdings gibt es auch Dämpfer. Bisweilen mutiert die Jagd nach Hinweisen und Objekten trotz der noch spät im Entwicklungsprozess eingebauten Komfortfunktionen zur berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Etwas einfacher ist es natürlich, wenn man zumindest in einer der beiden Spielwelten am Farbregler dreht, doch dadurch geht einiges an Atmosphäre verloren. Gerade die minimale Schwarzweiß-Optik trägt, zusammen mit dem tollen Sound, zum Gefühl der Verunsicherung bei. Wenn ich durch das Unterholz schleiche, der Wind durch die Farne streicht und plötzlich ein Geräusch ertönt, schießt das Adrenalin nur so in den Blutkreislauf. Schade nur, dass es im späteren Verlauf immer wieder zu offenen Konflikten kommt. Andererseits konnte mich Betrayer auch zu fortgeschrittener Spielstunde noch überraschen. Kurzum: Wer sich als Survival-Detektiv auf die mysteriöse Insel begibt, erhält ein überwiegend motivierendes Grusel-Action-Adventure.
 Betrayer
Pro
  • Tolle Gruselatmosphäre
  • Motivierende Detektivarbeit
  • Ernstzunehmende Gegner
  • Stimmungsvolle Schwarzweiß-Optik
  • Wahlweise in Farbe
  • Motivierendes Setting
  • Tadellose Steuerung
Contra
  • Später zunehmend offene Konflikte
  • Gameplay konterkariert stellenweise die Atmosphäre
  • Sucharbeit ufert öfters in Frust aus
  • Gegner-KI nicht die hellste

Maverick 34 GG-Veteran - - 1300034 - 24. März 2014 - 19:43 #

Wie lange ist denn die ungefähre Spieldauer ?

Stephan Petersen Redakteur - 4828 - 25. März 2014 - 8:55 #

ca. 8 Stunden

Maverick 34 GG-Veteran - - 1300034 - 25. März 2014 - 10:24 #

Ok, danke für die Rückmeldung. :)

fuzzytest 14 Komm-Experte - 1969 - 24. März 2014 - 19:56 #

Erscheinungsdatum: 14.08.2013
Besser einen späten Test als gar keinen...

Maverick 34 GG-Veteran - - 1300034 - 24. März 2014 - 19:59 #

Das Erscheinungsdatum ist nicht korrekt.

Sleeper1982 14 Komm-Experte - 2640 - 24. März 2014 - 20:08 #

Erscheinungstermin ist der 24.03.2014

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421399 - 24. März 2014 - 20:16 #

Habs eben geprüft und geändert.

Fabes 14 Komm-Experte - 2518 - 24. März 2014 - 22:09 #

Ist das Spiel schon komplett draußen? War das nicht auch ein Early Access Spiel?

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66879 - 24. März 2014 - 22:39 #

Von dem Early Access kam vermutlich das vorhin noch falsche Datum. Aber heute ist das Spiel erschienen.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110364 - 24. März 2014 - 23:03 #

Erschienen ist es damals schon, nur jetzt ist es "fertig" ;).

qkiazd (unregistriert) 24. März 2014 - 20:33 #

Keine deutsche Sprache, also hat sich das Spiel für mich schon erledigt. Merkwürdig warum man auf solche wichtigen Infos nicht eingeht.

Kainchen 13 Koop-Gamer - 1759 - 24. März 2014 - 21:27 #

Minime... wird bestimmt irgendwann mal nachgepatcht. Zu mal nun mehr ein Großteil der Titel auf Englisch veröffentlicht werden. Zu mal Englisch heutzutage noch als Hürde hinzustellen etwas suspekt erscheint.

Lord Lava 19 Megatalent - 14373 - 24. März 2014 - 21:40 #

Mini-Me? ^^

Anno Nymer (unregistriert) 24. März 2014 - 21:58 #

Arrogant much?

Sp00kyFox (unregistriert) 25. März 2014 - 9:51 #

arrogant ist es wohl eher fremdsprachige werke zu ignorieren ;)

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20220 - 24. März 2014 - 22:12 #

Hm. Ich kann nicht so ganz verstehen wieso jemand lieber die Version eines Übersetzers benutzt. Selbst wenn es ein Guter ist, hat man maximal die gleiche Qualität, wie im Original, mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar schlechtere...

In diesem Sinne: Isotopen Spielregeln!

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 25. März 2014 - 9:53 #

Manche Leute können Englisch halt eher schlecht als recht und haben bei einer Übersetzen Fassung halt einfach mehr Spaß, weil da auch die Übersetzung im Kopf entfällt.

Ich kann zwar sehr gut englisch, spiele aber in der Regel tatsächlich auch oft lieber auf Deutsch, weil es einfach für mich deutlich entspannter ist.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 265167 - 24. März 2014 - 20:57 #

Interessant.

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 24. März 2014 - 21:28 #

Danke fuer den Test. Klingt fantastisch. Und da ich persoenlich Ostereiersuche ohne detailgenaue Karte und Navpoints toll finde, duerfte sich der Nerv-Faktor fuer mich in Grenzen halten. Schoen, dass ein Entwickler noch den Mut hat, sowas zu kreieren. :)

Nokrahs 16 Übertalent - 5996 - 24. März 2014 - 21:35 #

Müsste wohl mal meine Early Access updaten dann. Momentan aber noch andere Eisen im Feuer. Betrayer muss noch ein wenig hinten anstehen, dann freue ich mich aber darauf.

maddccat 19 Megatalent - 14112 - 24. März 2014 - 23:42 #

Ich muss mir wohl mal ein Let's Play dazu ansehen, da ich noch immer nicht weiß, was ich von diesem Titel halten soll.^^

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75006 - 25. März 2014 - 0:37 #

Geht mir genauso. Aber da es ein Grusel-Spiel ist, ist es wohl eher nix für mich. :D

Rainer (unregistriert) 25. März 2014 - 19:47 #

Sucharbeit? Mit "x" ertönt ein "Echolot", dass einen zu den nächsten relevanten Punkten führt, um Rätsel zu lösen oder zu finden. Man muss damit überhaupt nichts suchen, man wird dahin geführt...

3D-Actionadventure
Blackpowder Games
24.03.2014 (PC)
Link
7.0
6.4
PC