Lost Horizon 2

Lost Horizon 2 Test

Solide Rätsel, sprunghafte Story

Benjamin Braun / 28. August 2015 - 11:16 — vor 8 Jahren aktualisiert

Teaser

Der erste Teil war eines der besten Adventures aus Deutschland. Im zweiten Teil bricht Animation Arts mit der gezeichneten Grafik, setzt auf vorgerenderte Hintergründe und schickt Hauptfigur Fenton Paddock mit seiner Tochter Gwen auf ein Indiana-Jones-esques Abenteuer rund um den Globus.
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Ihr Stern am Adventure-Himmel stieg im Jahr 2006 mit Geheimakte Tunguska auf. Seitdem lieferte die kleine Spieleschmiede Animation Arts aus Halle an der Saale regelmäßig neuen Stoff für Point-and-Click-Fans. Mit Lost Horizon (im Test, Note: 9.0) spielte sich das Studio aus Halle an der Saale schließlich selbst in die Herzen derer, die mit der Geheimakte-Reihe nicht so recht warm geworden sind.

Das Bemerkenswerte im Vergleich zu ihren bisherigen Spielen war aber gar nicht so sehr der deutliche Qualitätssprung bei Story, Inszenierung und Rätseldesign. Verzückt waren die Spieler besonders von der Grafik, die nicht auf vorgerenderte, sondern auf wunderschön gezeichnete Hintergründe setzte.

Knapp fünf Jahre nach dem Release des ersten Teils steht nun mit Lost Horizon 2 der Nachfolger in den Startlöchern – in einer runderneuerten Fassung. Denn ursprünglich sollte das neue Abenteuer von Fenton Paddock kein klassisches Point-and-Click-Abenteuer werden, sondern komplett in 3D stärker in Richtung Action-Adventure gehen. Bei der Unity-5-Engine ist es geblieben, nach einer massiven  Überarbeitung folgt Lost Horizon 2 aber wieder dem klassischen Adventure-Ansatz. Gleichzeitig hat es einige Elemente aus der ursprünglichen Konzeption behalten.

Von Nazi-Deutschland zum
nordischen Weltuntergang

Angespannt hockt Dr. Brunner vor dem Kamin und überlässt seine Aufzeichnungen den lodernden Flammen: Der Wissenschaftler hat im Dienste der Nazis eine höchst brisante Entdeckung gemacht. Er scheint seine Kollaboration mit den Schergen der selbsternannten "Herrenrasse" zu bereuen und will nun verhindern, dass die Informationen in die Hände seiner Auftraggeber gelangen. Doch schon bald taucht die SS vor dem Wohnhaus Brunners auf. Der hat nur eines im Sinn: seine beiden Töchter zu retten. Das gelingt ihm, er selbst aber bezahlt mit dem Leben. Schnitt!

Dr. Brunner will seine Entdeckung nicht mit den Nazis teilen.
Seit dem Tod Brunners im Prolog von Lost Horizon 2 sind gut 20 Jahre vergangen. Die Nazi-Diktatur in Deutschland ist längst vorüber, Fenton hat gemeinsam mit Kim, der anderen Hauptfigur aus Teil 1, eine Tochter namens Gwen.

Das Kästchen mit Brunners Entdeckung ist aber immer noch in Umlauf. Fenton Paddock, Ex-Soldat der Royal Army, ahnt nicht, dass es ihn in ein weiteres weltumspannendes Abenteuer verstricken wird. Fenton befindet sich im Jahr 1956 auf geheimer Mission im ägyptischen Port Said. Es ist die Zeit des Kalten Krieges und die Kommunisten bilden eine der Parteien, die unbedingt in den Besitz des Kästchens gelangen wollen. Seine Tochter Gwen wähnt er in einem Internat in Deutschland in Sicherheit, doch, ihr ahnt es natürlich alle: Es wird nicht lange dauern, und auch sie wird in das Abenteuer verstrickt, darf auch selbst eingreifen. Das Abenteuer selbst hat irgendwas mit Ragnarök, dem "Schicksal der Götter" aus der nordischen Mythologie, zu tun. Mehr verraten wir dazu erst mal nicht.
Die Story verläuft etwas sprunghaft und ähnelt darin eher aktuellen Blockbustern als etwa den alten Indy-Filmen.


Berlin-Moskau in nur zwei Minuten

Neben Fenton schlüpfen wir auch in die Rollen von Anna (hier) und Gwen.
Lost Horizon 2 unternimmt mit Kniffen wie dem Erzählen bestimmter Handlungsteile in spielbaren Rückblenden einiges dafür, den Spieler bei der Stange zu halten. Doch Animation Arts erzählt auf diese Weise eine sprung- und teils lückenhafte Geschichte. Besonders den beteiligten Charakteren wird zu wenig Raum gegeben, um sich zu entfalten. Während Fenton von seiner Vorgeschichte aus Teil 1 profitiert, bleiben die neuen Figuren recht oberflächlich. Eine spätere Wendung wirkt deshalb künstlich, statt uns zu erstaunen.

Wie kurz angebunden die Story teilweise ist, wird besonders bei einer Szene deutlich, die uns nach Berlin führt. In einer Selbstlaufsequenz erfahren wir dort, dass wir eigentlich nach Moskau müssen und eine Zwischensequenz im Indiana-Jones-Kartenstil später sind wir auch schon da. Wie wir einfach so als britischer Staatsbürger einreisen konnten und völlig unbehelligt über den Roten Platz stolzieren, behandelt Lost Horizon 2 nicht, obwohl gerade das den Verlauf und die Glaubwürdigkeit der Handlung deutlich erhöht hätte. Manche Details muss man also einfach hinnehmen.

Rätsel zwischen kreativ und Standard

Komplexere Inventarkombinationen gibt es oft in Form dieses Minispiels.
Lost Horizon 2 präsentiert sich überwiegend als klassisches Point-and-Click-Adventure. Ihr steckt also wie gewohnt Objekte in euer Inventar, kombiniert sie dort oder mit der Umgebung. Wie bei den Spielen von Animation Arts üblich, lässt auch Lost Horizon 2 nur Kombinationen zu, die von den Entwicklern als "logisch" eingestuft wurden. Versucht ihr also, zwei Items zu kombinieren, bei denen nichts Sinnvolles herauskommen kann, ist die Aktion schlichtweg gesperrt. Das ist schade, da es den Spieler um lustige Kommentare seines Helden bringt, wie es sie in anderen Adventures gibt.

Die Rätsel selbst steigern sich in der Qualität. Gerade im ersten Drittel wirken einige der Aufgaben künstlich oder bieten nur Standardkost, wie wir sie schon in dutzenden anderen Adventures gesehen haben. Es gibt aber später auch einige kreative Aufgaben, bei denen es immer wieder notwendig ist, zu Stift und Papier zu greifen. Wir finden das sehr gut und wünschten, der gute alte Notizblock käme in anderen Adventures ähnlich oft zum Einsatz! In einem herrschaftlichen Wohnhaus müssen wir etwa mehrere Gemälde manipulieren, um geheime Symbole zu finden, die einen Hinweis auf den Code für einen Tresor liefern. Auch eine Aufgabe hat uns gefallen, bei der es uns ins Lenin-Mausoleum in Moskau verschlägt. Dort müssen wir als Besucher gleich mehrere Durchgänge hintereinander absolvieren, da wir immer nur ein Objekt unbemerkt in unserem Portemonnaie hineinschleusen können. Am Ende entscheidet also die Reihenfolge, was wir bei welchem Durchgang verwenden. Ein schöner Lerneffekt, bei dem wir uns die Lösung nach und nach erschließen.

Harte Kopfnüsse gibt es in Lost Horizon 2 nicht. Notfalls hilft der Blick in die direkt ins Spiel integrierte Komplettlösung. Das sollte aber in einem Adventure nicht der Ersatz für hilfreiche Tipps in Kommentaren und ähnlichem sein!
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Eins der schönsten Rätsel im Spiel: Fenton muss diverse Objekte kombinieren, um einen rettenden Funkspruch abzusetzen.
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440704 - 28. August 2015 - 11:17 #

Viel Spaß beim Lesen!

Seraph_87 (unregistriert) 28. August 2015 - 11:25 #

Danke für den Test! Ich empfand das Spiel ähnlich, schöne Hintergründe, oft ganz nette Rätsel, aber eine schaurige und lieblose Inszenierung, die den Rest für mich ziemlich überschattet, die absolute Krönung war die peinliche Motorrad-Sequenz, die zum Glück schon am Anfang kommt. Sehr schade, da ich den ersten Teil auch noch ziemlich gut fand, aber nach dem schlechten Geheimakte 3 und der langen Entwicklung von Lost Horizon 2, das ja zwei Jahre in der Versenkung verschwunden ist und erst vor kurzem neu angekündigt wurde, war das schon irgendwie zu befürchten. In Zukunft kommen mir Spiele von Animation Arts maximal noch als Budget-Version ins Haus.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66903 - 28. August 2015 - 11:31 #

Ich fand den Vorgänger schon längst nicht so toll wie er überall gepriesen wurde. Teilweise war es richtig gut, keine Frage. Und dann kamen wieder Abschnitte, die einfach nur ein lahm waren und einen auch erstaunlich lang kaum selbst spielen ließen. Das fand ich in der Form für ein klassisches Point and Click Adventure ziemlich möglich und war wohl dem eher cineastischen Ansatz geschuldet. Mein letztliches Urteil zum Vorgänger war dann auch eher ein "Ganz nett". Ich glaube nicht, dass ich den zweiten Teil spielen werde.

Falcon (unregistriert) 28. August 2015 - 14:39 #

Dem kann ich so gar nicht zustimmen. Der erste Teil war eines der (oder das) beste(n) Point'n'Click Adventure(s) der letzten Jahre. Zugegeben gab es aber auch nicht viel interessantes in den letzten Jahren, zumindest wenn man diese ganzen "komischen" Adventures wie Deponia und Co. nicht mehr sehen kann.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 28. August 2015 - 15:24 #

Vor allem war es viel zu leicht :/

Mike H. 15 Kenner - 3076 - 28. August 2015 - 15:50 #

Nein, es waren nur gut im Großen und Ganzen gut designete Puzzles ohne völlig verquere Logik oder unfaire Stellen, so dass man auch mal ein Adventure vernünftig durchspielen konnte. Wem das "zu leicht" ist, der kann ja gerne ein altes Sierra-Spiel mit sämtlich möglichen Designsünden spielen. Viel Spaß beim ständigen Nachschlagen der Lösung.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 28. August 2015 - 20:07 #

Ich wüsste gerne welches Spiel Du mit LA verwechselst. Ein 2 Beispiele für schlechtes Rätseldesign wären, der gefrorene Lederriemen, eine Steingutschalle an einer Kette in Magma eintauchen

wilco96 15 Kenner - 3578 - 29. August 2015 - 7:39 #

"Überall" Bitte durch "bei gamersglobal und Falcon" ersetzen. Es gab durchaus kritische Stimmen. Der 4players-Test war zwar handwerklich ganz schlecht geschrieben.traf aber mit einigen Kritikpunkten ins Schwarze. Beim gamersglobal-Test hätte man meinen können man hätte ein Neues Indy4 vor sich. Es war dann aber doch nur ein ganz nettes sehr einfaches Adventure mit Schlefaz-Story.

ganga 20 Gold-Gamer - 22831 - 28. August 2015 - 11:35 #

Erinnert mich daran dass ich den Vorgänger nochmal nachholen muss. Es klingt auch so als wäre der insgesamt eher besser.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 28. August 2015 - 11:45 #

Habe ich auch vor, hab noch irgendwo eine Heft-Vollversion rumfliegen. Die müsste ich mal auf einen USB-Stick ziehen und auf meinen neuen Laptop installieren.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 28. August 2015 - 11:39 #

Ich habe eine Frage zu den Systemanforderungen. Die klingen hier ja sehr human, im verlinkten Amazon-Text steht aber:

"Systemvoraussetzungen:

Windows Vista/Windows 7/Windows 8/Windows 10
Intel Core i5 oder 100 % kompatibler Prozessor
2 GB RAM
DirectX 9-kompatible Grafikkarte mit 2 GB Speicher
DirectX 9-kompatible 16 Bit-Soundkarte (optional)
DVD-ROM-Laufwerk
6 GB freier Festplattenspeicher
Steuerung per Maus/Tastatur oder Gamepad"

Und das steht so schon dort seit der gamescom-Woche und wurde auch in Adventure-Foren diskutiert.

Anhand der Screenshots würde ich eher euch Recht geben, aber so viele Adventures mit der Unity-Engine kenne ich nicht. Dreamfall Chapters hat auch Performance-Probleme auf älteren Geräten.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 28. August 2015 - 12:08 #

2GB RAM klingt doch sehr human. Der Rest scheint der übliche Bullshit zu sein. Wenn die da nicht irgendwelche Tricks benutzt haben sollte es z.B. auch unter Win XP und irgendwelchen uralt Dualcores (oder noch älter) problemlos laufen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Spielehersteller in der letzten Zeit in der Regel immer viel zu hohe Anforderungen hinschreiben, wahrscheinlich um die Hardwarehersteller zu unterstützen ...

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 28. August 2015 - 12:21 #

Aber 2 GB VRAM klingt doch reichlich ungewöhnlich für ein Adventure. Selbst "The Vanishing of Ethan Carter", das deutlich hübscher aussieht, hat geringere Systemanforderungen.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 28. August 2015 - 22:50 #

Stimmt, das mit den 2GB Grafikspeicher hatte ich gar nicht gesehen. Das wäre allerdings völlig albern. Jede Onboard Karte mit 256MB Shared Memory müsste da locker reichen.

Falcon (unregistriert) 28. August 2015 - 14:40 #

Wer noch Windows XP benutzt gehört aus dem Netz verbannt.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 28. August 2015 - 22:54 #

Vorurteile aufgrund der Panikmache in den Medien!?

Es reicht wenn der Browser aktuell ist und ein guter Virenscanner bzw. eine gute Internet Security Suite drauf ist. Dann ist der XP Rechner genauso sicher wie jeder andere Windows Rechner.

Wenn im Browser Javascript und ggf. sogar noch Flash deaktiviert sind, dann wäre der XP Rechner sogar sicherer als 95 Prozent aller Win 7, 8 und 10 PCs!

Falcon (unregistriert) 29. August 2015 - 3:40 #

Nein, Fakten, weil ich tatsächlich Ahnung davon habe, von was ich rede. Windows XP ist ein Sicherheitsrisiko. Abgesehen davon ist es auch sonst ein vollkommen veraltetes Betriebssystem.

Deine weiteren Ausführungen... Nein. Einfach nur nein.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 29. August 2015 - 12:22 #

Begründe das mit dem Sicherheitsrisiko mal, bitte mit Belegen. Nur nachplappern kann jeder. Und sorry, ich habe zufällig auch Ahnung und rege mich jedes Mal wieder über diese Panikmacher auf.

Zeige mir die Sicherheitslücken die XP hat, die nicht durch den modernen Browser oder eine Internet Securtity Suite aufgefangen werden können und die dennoch beim Zugang zum Netz jeden XP Rechner in Sekunden zum Opfer von Hackerangriffen machen ...

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440704 - 28. August 2015 - 12:08 #

Mein Fehler, hatte vergessen das anzupassen. Meines Wissens nach sind das aber die empfohlenen Hardware-Spezifikationen.

rammmses 22 Motivator - P - 32647 - 28. August 2015 - 11:41 #

Ui, ist das arg hässlich. Wenn schon technisch nichts, hätte man vielleicht stilistisch was reißen können (Sepia-Look oder so). Das Szenario klingt sehr interessant allerdings.

monkeyboobs (unregistriert) 28. August 2015 - 11:47 #

Meine Güte, ist das BRACHIAL HÄSSLICH! Unfassbar, der 5 Jahre alte Vorgänger sieht UM LÄNGEN besser aus...

Ich verstehe nicht, wie man heutzutage noch solche emotionslose, sterile und - ich wiederhole mich - BRACHIAL HÄSSLICHE Rendergrafik verbrechen kann!?! Das hat schon die Atmosphäre der 25th Anniversary Edition von Gabriel Knight zunichte gemacht. Und da dachte sich Animation Arts: Was die falsch machen, können wir schon lange! Unfassbar. Arm. Bäh.

Ich habe das erste Lost Horizon trotz einiger Längen und kleinerer Schwächen wirklich gemocht, aber das hier täte ich mir nicht einmal an, wenn ich es geschenkt und obendrein auch noch Schmerzensgeld bekäme. Schade für das verschenkte Geld und die verschenkte Zeit, die Entwickler und Publisher in diesen Augenkrebs investiert haben.

Aiex 16 Übertalent - 4439 - 28. August 2015 - 19:28 #

Setz mal ne Brille auf

Warwick (unregistriert) 28. August 2015 - 11:49 #

Der Vorgänger war meiner Meinung nach gut, aber nicht mehr. Da lohnt sich für mich eher mal wieder ein Durchgang "Fate of Atlantis", insbesondere wenn LH2 jetzt noch schwächer als der erste Teil sein soll. Vielleicht mal irgendwann zum Budget-Preis.
P.S.: 1000! yeah ;-)

monkeyboobs (unregistriert) 28. August 2015 - 11:56 #

Erst kürzlich wieder dank ScummVM im Zug auf dem Smartphone durchgezockt. Indy 4 versprüht auch anno 2015 mit seiner immer noch sehenswerten Pixeloptik mehr Charme als der Großteil der aktuellen 08/15-Retorten-Adventures. Das hat nix mit der Nostalgiebrille zu tun - was Rätseldesign, Dialoge und Story angeht, kann dem Spiel keiner was vormachen.

advfreak 22 Motivator - - 32082 - 28. August 2015 - 11:51 #

Ich habe mir gestern noch ein LP auf Youtube angeschaut und erst dachte ich, ich hätte versehentlich die Einstellung auf 240p!

Doch dann hab ich bemerkt das es ja tatsächlich so gruselig ausschaut. :(

Wenn die Programmierer nicht fähig waren mit der neuen Unity vernünftig zu arbeiten warum hat man nicht die Alte verwendet? 4 Jahre Entwicklungszeit? Selbst Geheimakte 1 schaut besser aus. Schlimm!

Auch der Gamestar-Test spricht bände, den muss man sich wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Dann hat es von Seiten der Entwickler geheissen man nimmt sich die Kritik zu Herzen und macht aber dann doch wieder die verhassten Schwarzblenden.

Ich bin echt sauer, enttäuscht und wütend - dabei hätte ich mich so auf ein tolles Spieleabenteuer am Weekend gefreut.

Ich glaube ich krame zum Trost mein altes Indy 4 wieder heraus, daß waren noch Zeiten. Alleine schon das tolle Intro macht Laune - BTW: nicht mal ein fetziges Intro haben die Macher in LH 2 hinbekommen.

Heute ist wieder mal ein sehr sehr schwarzer Tag für alle Freunde des Adventure-Genres! :'(

bsinned 17 Shapeshifter - 8200 - 28. August 2015 - 11:52 #

Ich fand den Vorgänger schon nur "ok". Er war technisch und handwerklich sicher, aber es fehlte das Besondere, das Interessante.
Story und Charaktere waren einfach zu sehr Abziehbild.

Xalloc 15 Kenner - 3920 - 28. August 2015 - 17:55 #

Deinem Kommentar kann ich nur zustimmen. Ich weiß gar nicht, warum der erste Teil überall so gut wegkommt. Ich habe mich bei dem richtig gelangweilt, einfach weil mir Charaktere und Story so egal waren.

Wer nach einem ernsten Adventure sucht, soll mal Lost Chronicles of Zerzura spielen, dass hat mir deutlich besser gefallen (oder besser gesagt überhaupt) als Lost Horizon. Sonst wären da auch noch A New Beginning oder Gray Matter.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 28. August 2015 - 18:43 #

"A New Beginning" wird übrigens gerade für 99 Cent auf Steam verramscht.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 28. August 2015 - 12:29 #

Ich mache es wie mit dem erstem Teil und warte auf eine Heft -CD. AA Spiele sind mir nur zum Schrottwichtel noch Geld wert.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 28. August 2015 - 12:41 #

Die Wertung ist viel zu hoch für die Kritikpunkte des Tests!

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469820 - 28. August 2015 - 13:49 #

Aber nicht für die Positivpunkte des Tests...

Michel07 (unregistriert) 28. August 2015 - 13:55 #

Das ist ein Rückschritt, die Grafik ist erbärmlich, das taugt allenfalls als Dreingabe für 5 Euro.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 28. August 2015 - 14:30 #

Ich fand schon den ersten Teil entgegen der hohen Wertungen überall ziemlich mäßig. Da werde ich mir Teil 2 wohl sparen. Nach Geheimakte 2 bin ich eh sehr skeptisch, was Adventures von Animation Arts angeht. Das war nämlich furchtbar, vor allem was das Rätseldesign angeht.

Aiex 16 Übertalent - 4439 - 28. August 2015 - 19:25 #

Ich verstehe das Gemoser nicht, die Figuren sehen nicht besonders gut aus, aber die Szenen an sich sind nicht weniger detailliert als im Vorgänger.

EvilNobody 15 Kenner - 3141 - 28. August 2015 - 19:32 #

Geht ja auch nicht um Detailreichtum, sondern darum, dass es einfach scheiße aussieht. Die Technik ist ne Frechheit. Deutsche Adventures sind leider nicht nur vom Gameplay in der Steinzeit stecken geblieben.
Wie es aber auch anders geht, zeigt BouT2, das hat pfiffige Ideen und ne annehmbare Optik. LH2 ist nach dem guten ersten Teil einfach nur ein Rückschritt und eine große Enttäuschung für mich.

Aiex 16 Übertalent - 4439 - 28. August 2015 - 19:36 #

Ich finde es sieht größtenteils gut aus.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 29. August 2015 - 11:56 #

" Deutsche Adventures sind leider nicht nur vom Gameplay in der Steinzeit stecken geblieben."

Also ich spiele gerade "Goodbye Deponia" und sehe das völlig anders. Grafik, Musik und Vertonung sind etwas eigen, aber ausgesprochen stimmig. Und spielerisch ist die Deponia-Reihe z. B. durch den dreifachen Rufus oder Stimmungsschwankungs-Goal originell und nicht ganz einfach. Und da ich Pokis Humor (größtenteils) liebe, stehen die Deponias, Edna bricht aus oder Harveys neue Augen einigen LucasArts-Klassikern in nichts nach.

Dein Steinzeit-Vorwurf kann ich in Bezug auf "ernste" Adventures eher nachvollziehen. Besonders, wenn mal wieder die typischen Stock-im-Arsch-Charaktere ohne Gesichtsmimik im Schaufensterpuppenlook umherstaksen. Das ist aber kein exlusiv deutsches, sondern wohl eher ein Budgedproblem.

EvilNobody 15 Kenner - 3141 - 29. August 2015 - 14:23 #

Die meisten Point´n Clicks kommen ja aus Deutschland, aber du hast Recht und ich verbessere mich: P&C-Adventures allgemein sind in der Steinzeit stecken geblieben. Da fehlt mir einfach jegliche Dynamik. Selbst Indy 4 hatte damals mehrere Lösungswege und wirkt im Vergleich zu heutigen Vertretern ja schon modern. Adventures waren mal mein Lieblingsgenre, wenn ich dann aber so hingerotzte Grütze wie LH2 sehe, dann verstehe ich schon, warum diese Gattung quasi ausgestorben ist. Es braucht einfach ein riesen Schritt nach vorne, ganz neue Ideen und Elemente, um das Genre wieder interessant zu machen. Finde ich zumindest, leider habe ich das Interesse an diesen Spielen verloren. Aber ich bin ja nicht der Mittelpunkt des Universums und es gibt ganz sicher auch noch viele Liebhaber, die es genauso haben wollen. Ist ja auch ihr gutes Recht.

Sp00kyFox (unregistriert) 29. August 2015 - 14:46 #

sie haben sich doch weiter entwickelt. das ist vlt nicht so offensichtlich, weil das viele gar nicht als dieses genre auffassen. aber die telltale-esken spiele sind ja genau da oder man denke an die letzten beiden sherlock holmes spiele. und ich seh da auch nicht, dass das genre ausgestorben wäre. kommen doch immer noch regelmäßig neue spiele in dem genre raus, sowohl welche in diesem neuen cineastischen stil (life is strange, game of thrones, blues & bullets) als auch klassische (technobabylon, dead synchronicity, book of unwritten tales 2).

Seraph_87 (unregistriert) 29. August 2015 - 15:08 #

Ja, das sehe ich auch so, auch klassische Adventures können heute noch funktionieren, wenn die gesamte Verpackung stimmt, The Book of Unwritten Tales 2 ist da ein wunderbares Beispiel. Irgendwas muss bei Animation Arts ganz gewaltig im Argen sein, dass da (für ihre Verhältnisse) nach Lost Horizon 1 so ein starker Qualitätsabfall passiert ist, und dass das nur an kleinen Budgets liegt, kann ich mir nicht vorstellen. Geheimakte 3 und Lost Horizon 2 wirken größtenteils einfach nur lustlos, was man auch an so vielen Kleinigkeiten merkt, z. B. die im Gamestar-Test hervorgehobenen Dialogboxen, die einfach hingeklatscht sind und wo in Times New Roman schnell Stichwörter reingekritzelt wurden. Solche Sachen wirken selbst in den meisten Adventures aus den 80ern und 90ern stimmiger. Und an Lost Horizon 2 haben sie locker zweieinhalb oder drei Jahre gearbeitet.

Bei Daedalic und King Art ist das Qualitätslevel einfach um eine ganze Ecke höher, warum auch immer, und ich bin jetzt sehr gespannt, ob Animation Arts noch weitermachen darf oder ihnen endgültig der Hahn zugedreht wird.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83928 - 29. August 2015 - 17:34 #

Bei Lost Horizon 2 ist wohl das Problem, dass das Spielprinzip mitten in der Entwicklung noch einmal umgekrempelt wurde. Da war trotz der insgesamt langen Entwicklung vermutlich für viele Elemente wenig Zeit vorhanden.

Seraph_87 (unregistriert) 29. August 2015 - 18:13 #

Das spielt sicher mit rein, ich glaube aber, dass das relativ früh in der Entwicklung passierte. Vor zwei Jahren wurde auf der Gamescom der Wüstenabschnitt mit der direkten Steuerung per Gamepad vorgestellt. Im fertigen Spiel ist das das erste Kapitel und das hebt sich auch trotz Maussteuerung noch eigenartig vom Rest ab, auch vom Gameplay her etwas. Alles danach wirkt dann wieder klassischer. Hat aber bestimmt etwas Probleme gesorgt, es war nach der Ankündigung mit den verhaltenen Reaktionen darauf ja komplett vom Erdboden verschwunden.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 29. August 2015 - 18:02 #

Ich empfinde diese "spielerische Steinzeit" als gar nicht so schlecht. Ich mag klassische Rätselkost ohne QTEs, Minispiele oder Actionsequenzen. Genauso mag ich die quasi rätselfreien Telltale-Adventures - wenn die Story stimmt. Dabei ist mir Comiclook lieber als der immer etwas hölzern wirkende Real-Look. Für mich funktioniert auch die Pixeloptik der Blackwell-Reihe - wenn die Story stimmt.

Trotzdem hätte ich nichts dagegen, wenn Adventures mal eine neue Richtung einschlagen würden. "L.A. Noire" fand ich nicht schlecht, aber das war im Kern halt doch noch zu sehr Action. Ein klassisches Point 'n' Klick-Adventure mit der GTA V-Engine, das wär' mal was.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83928 - 29. August 2015 - 19:56 #

Das ist dann halt das Budget-Problem. Wenn klassische Point'n'Click-Adventures so viel Geld einbringen würde wie GTA V, hätten sie auch entsprechende Grafik. ;-)

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 30. August 2015 - 10:48 #

Dafür müsste die breite Zockermasse erstmal einen anständigen Spielegeschmack entwickeln. ;)

Falcon (unregistriert) 28. August 2015 - 21:50 #

Die Videosequenzen sind eine ziemliche Frechheit. Das UI ist auch eher grausam, vor allem in Dialogen. Manche Szenen sehen richtig gut aus, andere wiederum relativ Schauderhaft.

Zusammen mit der (bisher, nach meinem Anspielen bis in Kapitel 3 rein) sehr sprunghaften Story, und vielen Fragen, die offen bleiben (Ob die geklärt werden, sehe ich ja dann am Ende), bleibt LH2 weit hinter dem Vorgänger zurück. Schade, denn der ist meiner Meinung nach in allen Belangen sehr gut und eines der besten Adventures der letzten Jahre.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83928 - 29. August 2015 - 10:50 #

Das klingt ja alles sehr, sehr mau, die Wertung scheint mir für die im Text genannten Punkte noch zu hoch. Aber ich fand Teil 1 hier schon überbewertet (nicht schlecht, aber bei weitem keines der besten Adventures, die ich kenne), habe wohl einen anderen Adventure-Geschmack als Benjamin.
Wenn es so einfach wie Teil 1 und so lückenhaft und kurz wie Geheimakte 3 ist, dabei vor den immerhin hübschen Hintergründen potthässliche 3D-Modelle rumstehen... dann werde ich da nur für kleines Geld zuschlagen.

subert 10 Kommunikator - 510 - 29. August 2015 - 11:46 #

Danke fur adventure test.

selters 19 Megatalent - P - 14849 - 13. Januar 2016 - 15:45 #

Ich habe mir "Lost Horizon 2" erst gekauft, als es vor ein paar Wochen für 10 Euro im Angebot bei Steam war - und kann nur sagen, dass ich heilfroh darüber bin, nicht mehr dafür ausgegeben zu haben. Da ich den ersten Teil wirklich klasse fand, hat mich der zweite umso mehr enttäuscht - und zwar nicht nur vom Umfang her. Wirklich schade!