GG-Kurztest: The Wonderful 101

WiiU
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31. August 2013 - 14:00 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
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Ursprünglich sollte The Wonderful 101 zeitnah zum Launch der WiiU erscheinen. Ein Dreivierteljahr später ist es nun so weit: Als Superhelden sind wir für euch durch die Straßen von Blossom City gezogen und haben die Außerirdischen wieder auf ihren Heimatplaneten zurück befördert.


Alle Screenshots stammen von GamersGlobal
 
Durch Spiele wie Bayonetta (GG-Test: 8.5) und Vanquish (GG-Test: 8.0) ist Platinum Games für einzigartiges und abgedrehtes Design sowie schnelles Gameplay bekannt. Trotzdem – oder vielleicht deswegen – blieb Hideki Kamiya (Devil May Cry) und seinem Team der ganz große kommerzielle Erfolg bisher verwehrt. Mit seinem ersten WiiU-exklusiven Spiel The Wonderful 101 betritt das Studio nun die Bühne der Superhelden-Universen. Allerdings greifen sie hierfür nicht auf eine bestehende und zugstarke Marke zurück. Zudem gibt es nicht nur einen oder eine Handvoll Superhelden, sondern ganze 100 – den Spieler miteinbezogen wird die im Titel enthaltene Zahl 101 erreicht. Wie das spielerisch umgesetzt wurde, und ob der Titel ein Pflichtkauf für WiiU-Besitzer ist, verraten wir euch im Folgenden.
Hier seht ihr drei der 100 Superhelden, die den Planeten vor der Alieninvasion retten – die Punktzahl lässt schon mal Gutes hoffen.

Die Aliens kommen
Bereits vor 20 Jahren startete die Alienrasse "Geathjerk" eine erste Invasion auf die Erde, die aber noch gründlich schiefgegangen war. Nun starten sie einen neuen Versuch, die Menschheit zu versklaven und die Herrschaft über den Planeten zu erlangen. Zum Sieg führen soll sie ein verwöhnter und eingebildeter Prinz, der als überdimensionierte Echse auf zwei Beinen mit einem roten Barett daherkommt. Dummerweise liegen sowohl das Hauptquartier des weltweit operierenden Geheimdienstes "Centinels" als auch alle Verteidigungssysteme der Erde in Blossom City, auf das die Fieslinge nun ihre Angriffe konzentrieren. Jetzt kann nur noch die Spezialeinheit "Wonderful 100" aushelfen, die aus überall auf der Welt verteilten Superhelden besteht. Die führen ansonsten ein normales Privatleben – doch wenn sie in ihr Ektoskelett-Kostüm schlüpfen, erlangen sie ungeahnte Superkräfte.

Wer jetzt eine langweilig präsentierte Geschichte um ein paar Superhelden erwartet, kennt Platinum Games schlecht: Handlung und Figuren werden mit einer gehörigen Portion Humor präsentiert. Der Superheld Wonder-Green etwa spricht mit französischem Akzent und führt eine innige Beziehung mit seiner Waffe namens Christine Daaé (so heißt die weibliche Hauptfigur aus Das Phantom der Oper). Wonder-Pink wiederum stammt aus Transsilvanien und verwandelt sich in einen Vampir, wenn sie genervt ist. Wonder-Blue hält sich für einen unwiderstehlichen Frauenaufreißer. Ferner tritt der Erzähler die Geschichte in den Zwischensequenzen absichtlich breit und wirft mit irgendwelchen – teils auch erfundenen – Fachbegriffen um sich. Das ist selbst den Helden zu viel, sodass sich etwa Wonder-Blue während der Erklärungen gerne mal an seinem Hinterteil kratzt.
Die Zwischensequenzen sind toll inszeniert: Hier verwenden wir das Schwert, dessen Form wir zuerst per Stick zeichnen, zum Stabhochsprung.

Gemeinsam sind wir stark
Zwar machen die Kostüme ihre Träger stärker, doch erst im Verbund mit ihren Kollegen kommt die wahre Stärke der Heldentruppe zum Tragen. Wie bei den Power Rangers erstrahlt jeder der sieben besonderen Superhelden in seiner jeweiligen Farbe und steht für einen der einzigartigen Morphs. Hierfür vereinen sich die Helden zu einer überdimensionierten Waffe, deren ungefähre Form ihr mit dem rechten Stick direkt in die Spielwelt oder mit dem Stylus auf den Touchscreen zeichnet. Für Wonder Reds Roboterhand malt ihr etwa einen Halbkreis auf den Bildschirm, für Wonder Blues Schwert einen geraden Strich. Jedoch stehen euch nicht alle Waffen von Anfang an zur Verfügung, die entsprechenden Figuren findet ihr im Verlauf der Handlung, sodass ihr behutsam an die Mechanik herangeführt werdet.

Die restlichen 93 Helden dienen als Gefolgschaft und gehören einer der Farben an; sie haben auch eigene Namen wie Wonder-Saurus Rex oder Wonder-Gamer. Allerdings reden sie in Zwischensequenzen nicht und werden in der Geschichte nicht weiter charakterisiert.
 
Wie in Pikmin 3 (GG-Test: 8.5) steuert ihr in Wonderful 101 in isometrischer Perspektive einen Einzelhelden – der Rest von maximal 99 Mitstreitern folgt euch automatisch. Bis ihr die 100 "echten" Helden eingesammelt habt, rekrutiert ihr einfach gerettete Zivilisten für eure Dienste. Hierfür zieht ihr einfach eine Linie an den Personen entlang. Zusätzlich kann jeder Anführer eine Kette oder einen Gleiter formen, um zum Beispiel an Häuserfassaden hochzuklettern oder Abgründe zu überwinden. Anfangs ist diese Vorgehensweise noch ungewohnt und will nur bedingt klappen. Doch schon nach kurzer Eingewöhnungszeit geht das System in Fleisch und Blut über, auch weil das Spiel nicht zu pingelig ist und auch ungefähre Zeichnungen richtig deutet.
Beim Zeichnen einer Form verlangsamt sich das Spielgeschehen.

Die Mischung macht's
Dieses außerirdische Gefährt bekommt gleichzeitig unseren Schwert- und Faustangriff zu spüren.
Die Kämpfe sind anspruchsvoll und taktisch fordernd, da die Alienarmee aus unterschiedlichen organischen und mechanischen Truppen besteht. Einen Panzer mit Strahlenkanone und Schutzschild an der Vorderseite könnt ihr zerstören, indem ihr ihn lange genug beackert und so seinen Schild zerbröselt. Effektiver ist es natürlich, ihn an seiner Rückseite anzugreifen.

Gleichzeitig haben die Kämpfe eine angenehme, wenn auch nicht zu flache Lernkurve, weil die Widersacher Schritt für Schritt eingeführt werden. Verhilft euch anfangs sogar simples Buttonmashing zum Erfolg, müsst ihr eure Morphs schon wenig später gezielt einsetzen. So werft ihr Feinde per Schwert oder Kette in die Luft, drescht dort weiter auf sie ein und schmettert sie per Hammer auf den Boden der Tatsachen zurück.

Neben den sieben großen Morphs stehen auch noch weitere wie ein Pudding zur Verfügung, der – zeitlich richtig eingesetzt – Aliens für kurze Zeit wehrlos macht oder Angriffe wieder zum Absender schickt. Außerdem könnt ihr eurer Gefolgschaft befehlen, eigenständig für eine kurze Zeit als einer der Morphs zu agieren – je nach Anzahl der Leute dreschen so bis zu fünf Waffen gleichzeitig auf die Alienbrut ein. Jedoch müsst ihr auf eure Energieanzeige achten, die sich entweder langsam von alleine regeneriert oder durch Batterien aufgeladen wird. Allerdings ist das Spielgeschehen von Anfang an recht hektisch. Und je mehr Helden und Waffen ihr einsetzt, desto unübersichtlicher wird das bunte Treiben auf dem Bildschirm. Das Gefühl, die Kontrolle über unsere Gruppe zu verlieren, hatten wir dennoch nie.
 
Das eigentliche Missionsziel lautet immer gleich: Alle Aliens innerhalb der Mission vernichten. Monotonie wird dank Rätsel, abwechslungsreicher Kämpfe und witziger Ideen so weit wie möglich vermieden. So bewegt ihr euch zum Beispiel unter einem riesigen American-Football-Helm vorwärts, um vor Artilleriebeschuss sicher zu sein. Bei den Rätseln kommt meistens der Bildschirm des Gamepads zum Einsatz. So ändert ihr im Inneren eines Gebäudes die Zahlenfolge an Drehtafeln, um die richtige Kombination einzustellen.

Welche Zahlen derzeit angezeigt werden, seht ihr auf dem Fernseher. Jedoch nervt die Kamera in den engen Innenräumen, wodurch die Steuerung etwas fummelig wird. In den Kämpfen leistet sie zwar meist gute Arbeit, ist abseits davon aber zu nah an unserer Heldentruppe dran. Zwischen den Missionen wird die Geschichte auf dem Gleiter Virgin weitererzählt. Dort gibt es per Menü auch nützliche Gegenstände für Lebensregeneration oder Batterien sowie neue Morphs zu kaufen.
 
Das Highlight von Wonderful 101 sind die in mehrere Phasen unterteilten Bosskämpfe. Deren Stärke liegt zum einen am Design der monströsen Bosse, zum anderen aber auch am abwechslungsreichen Verlauf. Unter anderem verfolgt ihr eine metallene, dreiköpfige Hydra zuerst in einer Railshooter-Passage und nehmt euch dann jeden Kopf einzeln vor. Ein anderes Mal befördert ihr riesige Artilleriegeschosse mit einem Baseballschläger zurück.
Die Kämpfe strotzen nur so vor Effekten, worunter manchmal die Übersicht leidet.

Eine Frage des Stils
Das Geschehen auf dem Bildschirm in Wonderful 101 erinnert aufgrund des Wuselfaktors und der Größenverhältnisse erneut an Pikmin. Die Comic-Grafik ähnelt hingegen stark Viewtiful Joe, vor allem auf Grund der Charaktere mit ihrer Mimik und den kleinen Ärmchen und Beinchen. Der Stil wird sicherlich nicht bei jedem auf Gegenliebe stoßen – uns hat er sehr gut gefallen. In jedem Fall versprüht der Titel seinen eigenen Charme und ist nicht – wie sonst so oft – die Kopie einer anderen Kopie. Über die schwachen Texturen kann aber auch der Stil nicht hinwegtäuschen – da hat die WiiU technisch mehr drauf! Das Effektgewitter in den Kämpfen ist dagegen fantastisch anzusehen, trägt aber mit zu der fehlenden Übersicht bei. Makellos sind Sounduntermalung und Sprachausgabe, die es in Englisch oder Japanisch mit deutschen Untertiteln gibt.
 
Neben der Hauptgeschichte dürft ihr auch noch sogenannte Wonderful-Missionen angehen, in denen ihr mit bis zu vier anderen Spielern Gebiete von Aliengesocks säubert. Zusätzlich findet ihr in den normalen Missionen Geheimverstecke – hier bekämpft ihr Gegner in einer Arena unter Zeitdruck.
 
Autor: Julian Minke / Redaktion: Christoph Vent (GamersGlobal)

Julian Minke
The Wonderful 101 sieht putzig aus, doch lasst euch von der Bonbon-Optik nicht täuschen: Das Spiel ist ein vollwertiges Actionspiel mit taktisch fordernden Kämpfen und zahlreichen Kombo-Möglichkeiten. Es macht unheimlich Spaß, den Aliens effektvoll eins auf die Mütze zu geben. Das funktioniert, nachdem ihr das Zeichnen der Waffen erlernt habt, sogar überraschend flüssig. Hinzu kommen die abwechslungsreichen und gigantischen Bosskämpfe. Kleinere Rätsel verschaffen einem dazwischen die genau richtige Pause. Stil, Humor und Design sind sicherlich Geschmackssache. In jedem Fall sind sie neben dem Kampfsystem ein Alleinstellungsmerkmal, das Charaktere und Geschichte zusätzlich aufwertet.

Es gibt aber auch ein paar Störfaktoren. So würde ich zu Gunsten der Übersichtlichkeit gerne ab und an die Kamera manuell justieren können. Die Kämpfe sind ohnehin schon häufig genug zu hektisch und unübersichtlich. Außerdem hätten die Entwickler bei den Missionszielen mehr Einfallsreichtum zeigen können. Nichtsdestotrotz ist The Wunderful 101 ein richtig gutes Spiel geworden, das sich WiiU-Besitzer mit einem Faible fürs Genre nicht entgehen lassen sollten.
 The Wonderful 101
Pro
  • Zeichensystem funktioniert gut
  • Taktisch fordernde und abwechslungsreiche Kämpfe
  • Morphs vielfältig kombinierbar
  • Großartige Bosskämpfe
  • Volle Kontrolle über das Geschehen
  • Angenehme Lernkurve
  • Stil- und humorvoll
Contra
  • Kamera in Räumen oft suboptimal
  • Kämpfe teils hektisch und unübersichtlich
  • Schwache Texturen
  • Missionsziel lautet immer gleich

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 31. August 2013 - 16:01 #

Schöner Test. Mir gefällt das Spiel sehr und bietet einen schönen Vorgeschmack auf das zweite Abenteuer der sexy Hexe Bayonetta, anfangs 2014.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36171 - 31. August 2013 - 17:25 #

Warum ist das ein Kurztest? Scheint mir doch recht umfangreich zu sein, hätte man auch auf zwei Seiten als normalen Test veröffentlichen können.

Default (unregistriert) 1. September 2013 - 20:46 #

Nun, das ist ganz einfach mein Freund. TW101 erscheint für die WiiU Konsole, die nicht sonderlich erfolgreich ist. Und hinzu kommt das TW101 sich bisher nicht sonderlich gut verkauft hat. Das bedeutet, es gibt nur wenig potenzielle Kunden für das Spiel und damit für GG nur wenige potentielle Clicks.

Guldan 17 Shapeshifter - 8554 - 31. August 2013 - 18:09 #

Habs gestern Nacht durchgespielt, klasse Spiel mit genialen XChars vor allem Pink udn super Story, wird am Ende so episch. Aber das Gameplay hat echt ein paar Macken, manchmal weiß man auch gar nicht was man tun muss oder andre Rätsel sind einfach nervig. Der finale Bosskampf dauert imo viel zu lange.

Trotzdem 8.5 würd ich auch geben, ich liebe die Truppe :)

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20218 - 31. August 2013 - 18:26 #

Hmmm, das hab ich ja noch gar nicht auf dem Radar gehabt. Vielleicht schau ich mir das mal an :)

Wiisel666 15 Kenner - 2895 - 31. August 2013 - 19:22 #

Tu es;)

Farang 14 Komm-Experte - 2621 - 2. September 2013 - 7:01 #

hatte ich auch nicht ..bis ich die demo gezockt hab....das spiel hat echt was ..ich hoffe das der erfolg noch kommt

oojope 15 Kenner - 3084 - 31. August 2013 - 18:30 #

Kommt auf meine "Hol ich mir bestimmt mal, wenn ich ne WiiU habe"-Liste!

Grohmbart 12 Trollwächter - 874 - 31. August 2013 - 19:13 #

dass ist eher "endlich habe ich einen Grund die WiiU zu kaufen" Artikel :) Endlich kommt mal Leben in die Olle Konsole! Wird Zeit dass der Preissturz nach Europa kommt.

Wiisel666 15 Kenner - 2895 - 31. August 2013 - 19:24 #

kommt er, am 4.10 zusammen mit dem Wind Waker und dem Lego City WiiU Bundle.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 31. August 2013 - 19:33 #

Lego City Undercover kann ich empfehlen. Tolles Spiel mit tollem Humor inklusive.

Grohmbart 12 Trollwächter - 874 - 31. August 2013 - 19:30 #

aber nen fix preis gibts noch nicht, oder? bis jetzt nur die Vermutungen über 299$ aus'm Amiland, richtig?
Das Wind Waker Bundle wirds dann wohl werden, denke ich. :)

Dies sollte eigentlich als Antwort- Post gelten :( bin da wohl in der Zeile verrutscht.

Donolaf43 08 Versteher - 172 - 1. September 2013 - 7:47 #

So gut es sein mag: Das Spiel wird der Wii U leider auch nicht mehr Verkaufszahlen bescheren. Im Miiverse sind die Nutzerzahlen auch nicht so groß...da fehlen wohl "echte" Superhelden...

Skeptiker (unregistriert) 1. September 2013 - 14:16 #

Tilt Shift (oder genauer die Tiefenunschärfe) zwingt den Spieler genau da hinzugucken, wo die 3 scharfen Pixel sind. Beim ersten Mal, beim zweiten Mal, beim dritten Mal, ...

Das ist so nervig!

Ich will ein scharfes Bild bei dem ich bestimme, wohin ich den Blick wende. Gerade wenn ich eine Szene zum x-ten Mal spiele und einfach mal woanders hingucken will, oder ich den Blick schon auf das Ziel meines Weges richten will und da nur Matsche sehen will.

Kann man den Mist ausschalten,Sonst rege ich mich wieder nur auf, so wie bei Call of Juarez oder 3D Dot Game Heroes.