Das PS5-exklusive Jump-and-run ist zwar eher ein Tutorial für den Dualsense-Controller, das tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch. So viele kreative Ideen in (relativ) kurzer Spielzeit sind selten!
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal
Das im Oktober erschienene PSVR-exklusive Astro Bot - Rescue Mission (im Test, Note: 9.0) wurde von vielen Spielern als „Super Mario 64 für VR“ bezeichnet. Diese überschwängliche Aussage machte mich skeptisch, also habe ich die Brille aufgesetzt und mir selber ein Bild gemacht. Bereits nach wenigen Minuten konnte ich nur zustimmen, denn so viele Ideen wie das Asobi-Team in das Jump-and-Run gepresst hatte, konnte ich davor tatsächlich zuletzt bei einem Nintendo-Titel feststellen. Mit Astro’s Playroom ist nun auf jeder Playstation 5 ein Quasi-Nachfolger vorinstalliert, der in eine ähnliche Kerbe schlägt.
Anstatt aber auf VR zu setzen, ist das neue Abenteuer des knuffigen Roboters vielmehr ein Lernkurs für den Dualsense-Controller. Die Funktionen des neuen Gamepads werden für zahlreiche Spielelementen genutzt und sorgen für eine Menge zusätzliche Immersion. Verpackt ist das abermals in charmante, kunterbunte Optik, die allerdings das Nextgen-Gefühl vermissen lässt. Wie aber bei Nintendo auch, steht hier der Spielspaß und die Kreativität klar im Vordergrund.
Um mein Fazit gleich vorweg zu nehmen, kann ich euch nur sagen: Auch wenn ihr auf der neuen Konsole verständlicherweise ein Spider-Man – Miles Morales (im Test) oder ein Demon’s Souls angehen wollt, solltet ihr dem Astrobot eine Chance geben – es lohnt sich! Die kurze Spielzeit von etwa drei bis vier Stunden ist hier sogar ein Vorteil, denn als kleiner Einstimmungshappen ist Astro’s Playroom perfekt geeignet.
Beim Bogenschießen spürt ihr den Sehnenwiderstand in den Triggern.
Einmal quer durch die Konsole
In Astro’s Playroom erkundet ihr fünf Welten. Diese sind an wichtige Bauteile der Playstation 5 angelehnt und können durch viele kleine und große Details punkten. So schlagt ihr euch durch den GPU-Dschungel, erkundet die Kühlen Quellen, heizt den SSD-Speedway entlang und vergnügt euch auf dem Speicherspielplatz. Dazu gesellt sich ein mysteriöses fünftes Level, das ihr nach dem Abschluss der vorherigen fünf Welten angehen könnt. Zusätzlich gibt es noch die Netzwerk-Speedruns, das sind eigens für den Modus entwickelte Levels, in denen ihr auf die Jagd nach Bestzeiten geht.
Die Welten sucht ihr über die Prozessor-Plaza auf, einen kleinen Hub-Level. Auch hier erwarten euch kleine Geheimnisse, beispielsweise findet ihr vier Puzzleteile. Diese vervollständigen wiederum Wandgemälde im Playstation Labo, einer Art Diorama-Ausstellung. Diese füllt ihr außerdem durch gefundene Artefakte, die in den Levels versteckt sind und jeweils an eine Playstation-Ära angelehnt sind. Ob die PS Classic, eine PS2-Speicherkarte oder die Eyetoy-Kamera, die volle Ladung Nostalgie ist euch gewiss.
Griff um Griff zieht ihr euch im Affenkostüm die Kletterwand hinauf.
Der Controller als Teil des Spiels
Am wichtigsten ist aber natürlich, wie Astro’s Playroom die Funktionen des Dualsense-Controllers ausnutzt. Allgegenwärtig ist die 3D-Vibration, die euch durch kleine Mikro-Rumbles Regen spüren lässt oder ein Gefühl erzeugt, als würde das Gamepad gleich wegfliegen, wenn ihr an einem Lüfter vorbeirennt. Das Mikrofon wird ähnlich wie beispielsweise bei Tearaway genutzt, wenn ihr hineinpustet treibt ihr Windräder an, die bestimmte Aktionen auslösen.
Das Touchpad hingegen verwendet ihr beispielsweise, um einen Ball durch die Spielwelt zu rollen, in dem sich der Astrobot befindet. Per Bewegung des Controllers neigt ihr in Abschnitten, in denen ihr ein Affenkostüm tragt, euch hin zu Klettergriffen. Die adaptiven Trigger lassen es euch genau spüren, wenn ihr mit Pfeil und Bogen hantiert. In solchen Fällen lassen sie sich deutlich schwerer drücken, ebenso wenn ihr die Triebwerke einer kleinen Rakete ansteuert. Das sind alles nur kleine Beispiele für die Ideen, die das Asobi-Team bei der Einbindung des Dualsense hatte.
Ein Jäger muss jagen. Auch in der kunterbunten Welt von Astro.
Nicht so ganz Nextgen
Bei all der schnuckeligen Optik und der gekonnten Verwendung des Gamepads muss ich allerdings sagen, dass Astro’s Playroom nicht wirklich nach Nextgen aussieht. Es gibt zwar immer wieder schicke Raytracing-Reflektionen und auch 4K mit 60 Bildern pro Sekunde sieht einfach zum Anbeißen aus. Aber insgesamt ist die grafische Qualität nichts, was die Leistung der PS5 zeigen würde. Oder anders gesagt, es sieht nicht wirklich nach etwas aus, was die PS4 Pro nicht auch hinbekommen hätte. Allerdings ist das aufgrund des durchgehend hohen Spaßniveaus durchaus zu verkraften.
Einen großen Teil zum Charme tragen auch die ganzen anderen Mini-Roboter bei, die ihr in den Levels seht. Manche treiben einfach nur Unfug, viele sind aber gekonnte Anspielungen auf andere (Playstation)-Spiele. Die prominentesten Beispiele, die mir aufgefallen sind, wären unter anderem Death Stranding, God of War, Until Dawn, Ratchet & Clank und mein persönlicher Favorit, Bloodborne. Und nun zum Mitmach-Teil dieses Tests: Könnt ihr alle im Video versteckten Cameos finden?
Redaktion: Dennis Hilla (GamersGlobal)
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Meinung: Dennis Hilla
Als Astro Bot – Rescue Mission im Jahr 2018 von manchen Spielern als „Mario 64 für VR“ betitelt wurde, war ich doch sehr skeptisch. Also habe ich mir die PSVR geschnappt und war innerhalb weniger Minuten vollends überzeugt von dieser Aussage. So viele fantastische Ideen in so wenig Zeit hatte ich zuletzt tatsächlich bei einem Nintendo-Spiel gesehen. Ähnlich verhält es sich auch bei Astro’s Playroom, der Dualsense-Lernkurs sprudelt nur so über vor fantastischen Einfällen und starkem Leveldesign. Ich wäre garantiert auch ohne die intensive Nutzung des neuen Gamepads begeistert. In Kombination bietet das Spiel aber eine super Jump-and-Run-Erfahrung, die dazu noch auf eurer PS5 vorinstalliert ist.
Was ihr allerdings nicht erwarten dürft, das ist Nextgen-Technik. Denn auch wenn der Soundtrack super-charmant ist und der Einsatz des Controller-Lautsprechers gut gelungen, so ist die Grafik unterm Strich maximal nett. Zwar gibt es immer wieder schicke Raytracing-Reflektionen und auch 60 Bilder pro Sekunde bei 4K sind eine Augenweide. Letztlich lässt die PS5 aber nicht mal ansatzweise die Technikmuskeln spielen. Außerdem sind drei bis vier Stunden Spielzeit schon sehr dünn und so tolle Bosse wie in Rescue Mission fehlen auch. Aber ich hatte so viel Spaß mit Astro’s Playroom, dass ich euch trotzdem nur empfehlen kann, den Gratis-Happen zu verspeisen. Und ein letztes Wort an das Asobi-Team: Bitte, macht weitere Spiele mit dem charmanten Roboter!
AntiTrust
20 Gold-Gamer - P - 20364 - 7. November 2020 - 22:28 #
Mein erstes wird wahrscheinlich Assassin's Creed: Valhalla. Aber Astro's Playroom wird ziemlich sicher die Nr. 2, weil ich für ein putziges und scheinbar liebevoll gemachtes Jump-and-run gern zu haben bin. Vor allem wenn das Durchspielen keine Ewigkeit dauert.
Sven Gellersen
23 Langzeituser - P++ - 45112 - 8. November 2020 - 12:31 #
Das Video schaue ich mir nicht an, mir reicht schon der Teaser-Text auf der Startseite, um zu wissen, dass Astro's Playroom das erste Spiel sein wird, welches ich auf der PS5 zocken werde.
Ich freu mich drauf!
Lobo1980
19 Megatalent - P - 13383 - 9. November 2020 - 16:10 #
Das Problem hier war aber, das es nie am Runble selber lag. Die haben die Funktion bei der PS3 doch nur ausgebaut, weil sie Angst hatten, das man wegen Lizensproblemen später auf einmal auch die Konsolen vom Markt nehmen muss, da sie Kontroller mit Rumblefunktion enthalten haben
Das Spiel hatte ich erst noch gar nicht wirklich auf dem Schirm. Ich dachte ohne VR kann es nur langweilig sein. Jetzt will ich es doch gleich spielen^^
rammmses
22 Motivator - P - 32639 - 16. November 2020 - 9:32 #
Das Spiel ist als Techdemo kostenlos auf jeder Konsole vorinstalliert. An wen richtet sich jetzt der Test und inwiefern soll "nur 3-4 Stunden Spielzeit" ein Kritikpunkt sein? Wie umfangreich müssen kostenlos verschenkte vorinstallierte Spiele denn so sein, damit es sich lohnt...
Jac
19 Megatalent - P - 15595 - 9. Dezember 2020 - 16:03 #
Ich finde es klasse, dass es das Spiel kostenlos vorinstalliert gibt. Gleichzeitig finde ich aber auch den Test gut, weil ich es ohne ihn eher nicht gestartet hätte wg. Erfahrungen mit solchem "Beiwerk" in der Vergangenheit.
Ob die Spielzeit ein echter Kritikpunkt ist? Gegenfrage aus meiner Sicht: Es gibt ja haufenweise F2P-Games da draußen, sollte bei diesen ansonsten der Umfang auch nicht bewertet werden? Ich nehme einfach an, dass hier der übliche Sprachgebrauch verwendet wurde, diese "Kritik" aber sicher anders gewichtet zu verstehen ist. Ich habe das beim Lesen tatsächlich so empfunden.
Jac
19 Megatalent - P - 15595 - 10. Dezember 2020 - 9:35 #
Bei den ganzen Spielen, die mich anderweitig interessieren, hätte ich mir das aus Zeitgründen und Erfahrungen aus der Vergangenheit höchstwahrscheinlich gespart. Was in diesem Fall schade gewesen wäre!
Ich kann Dennis nur zustimmen: Das Spiel hat einen ähnlichen Charme, wie sonst von Nintendo üblich. Konnte nun schon mehrfach schmunzeln und das Level Design ist auch wirklich schön. Das hätte ich mir sogar für ein bisschen Geld gekauft. Man kann echt nur hoffen, dass da noch mehr kommt!
Cyd
20 Gold-Gamer - P - 22600 - 21. November 2020 - 11:37 #
Gestern Abend beendet, was für tolles, kleines Spiel. Hat unwahrscheinlich viel Spaß gemacht. Auch die unzählige Anspielungen auf alle Playstation-Systeme und Playstation-Spiele waren klasse (bei weitem nicht alle gefunden). Eine tolle Einführung der PS5, mit einem wunderschönen Rückblick auf all die Playstation-Jahre.
Viel Spaß beim Ansehen, Lesen, Hören!
Und dran denken, wer alle Cameos auflisten kann gewinnt den Respekt der Community!
Controller und System Einführung a la Nintendo - Nintendoland lässt grüßen.
Das scheint mir deutlich besser als Nintendoland zu sein
Wird das erste Spiel sein, was ich auf der PS5 spielen werde. Schön, dass es bereits auf der Konsole vorinstalliert ist.
Mein erstes wird wahrscheinlich Assassin's Creed: Valhalla. Aber Astro's Playroom wird ziemlich sicher die Nr. 2, weil ich für ein putziges und scheinbar liebevoll gemachtes Jump-and-run gern zu haben bin. Vor allem wenn das Durchspielen keine Ewigkeit dauert.
Danke für den Test und ich denke, hier hat keiner grafischen Nextgen-Power erwartet
Super. Ich freue mich drauf! Danke für den Test!
Ich hasse Jump'n'Runs aber das schaue ich mir auf jeden Fall mal an. Alleine schon, um die ganzen Trigger-Features des Controllers kennen zu lernen.
Hüpf kleiner Bot, hüpf!
Hier hab ich mir das Video nicht angeschaut und nur Fazit + Note gelesen, da ich das Spiel mit Sicherheit zuerst auf der PS5 spielen werde.
Das Video schaue ich mir nicht an, mir reicht schon der Teaser-Text auf der Startseite, um zu wissen, dass Astro's Playroom das erste Spiel sein wird, welches ich auf der PS5 zocken werde.
Ich freu mich drauf!
Ist "zu schnell vorbei" für eine Controller-Demo wirklich ein Argument? ;)
Es ist ja dazu noch kostenlos!
Für mich eher nicht. ;)
Und das von einem Hersteller, der zu PS3 Zeiten noch folgendes Veröffentlicht hat:
Now, rumble I think was the last generation feature; it's not the next-generation feature
Der Vorteil an Menschen, sie lernen manchmal dazu. Ein gewisser Bill Gates meinte ja wohl auch mal, dass das Internet auch nur so ein Hype wäre.
Oder er meinte mal, dass Linux ein Krebsgeschwür ist und keiner braucht. Heute steckt ein Teil davon in Microsofts Betriebssystems ^^
Das war Steve ballmer
Das Problem hier war aber, das es nie am Runble selber lag. Die haben die Funktion bei der PS3 doch nur ausgebaut, weil sie Angst hatten, das man wegen Lizensproblemen später auf einmal auch die Konsolen vom Markt nehmen muss, da sie Kontroller mit Rumblefunktion enthalten haben
Wow. Alte Kamellen ausgraben wird wohl nie out sein.
Das Spiel hatte ich erst noch gar nicht wirklich auf dem Schirm. Ich dachte ohne VR kann es nur langweilig sein. Jetzt will ich es doch gleich spielen^^
Das Spiel ist als Techdemo kostenlos auf jeder Konsole vorinstalliert. An wen richtet sich jetzt der Test und inwiefern soll "nur 3-4 Stunden Spielzeit" ein Kritikpunkt sein? Wie umfangreich müssen kostenlos verschenkte vorinstallierte Spiele denn so sein, damit es sich lohnt...
An Leute, die sich überlegen ob sie schon jetzt eine PS5 kaufen sollen? Wobei diese aktuell ja eh nirgendwo verfügbar ist.
Der Umfang ist höher als ich vor einigen Monaten erwartet hätte.
Ich finde es klasse, dass es das Spiel kostenlos vorinstalliert gibt. Gleichzeitig finde ich aber auch den Test gut, weil ich es ohne ihn eher nicht gestartet hätte wg. Erfahrungen mit solchem "Beiwerk" in der Vergangenheit.
Ob die Spielzeit ein echter Kritikpunkt ist? Gegenfrage aus meiner Sicht: Es gibt ja haufenweise F2P-Games da draußen, sollte bei diesen ansonsten der Umfang auch nicht bewertet werden? Ich nehme einfach an, dass hier der übliche Sprachgebrauch verwendet wurde, diese "Kritik" aber sicher anders gewichtet zu verstehen ist. Ich habe das beim Lesen tatsächlich so empfunden.
Du hättest nicht mal reingeschnuppert, nicht mal aus Interesse?
Bei den ganzen Spielen, die mich anderweitig interessieren, hätte ich mir das aus Zeitgründen und Erfahrungen aus der Vergangenheit höchstwahrscheinlich gespart. Was in diesem Fall schade gewesen wäre!
Allerdings, dann ist ja gut, dass du hier entsprechend informiert wurdest :-)
Ich kann Dennis nur zustimmen: Das Spiel hat einen ähnlichen Charme, wie sonst von Nintendo üblich. Konnte nun schon mehrfach schmunzeln und das Level Design ist auch wirklich schön. Das hätte ich mir sogar für ein bisschen Geld gekauft. Man kann echt nur hoffen, dass da noch mehr kommt!
Gestern Abend beendet, was für tolles, kleines Spiel. Hat unwahrscheinlich viel Spaß gemacht. Auch die unzählige Anspielungen auf alle Playstation-Systeme und Playstation-Spiele waren klasse (bei weitem nicht alle gefunden). Eine tolle Einführung der PS5, mit einem wunderschönen Rückblick auf all die Playstation-Jahre.
Sehr schön, quasi das Wii Sports der PS5. :-)