Vielversprechender Noir-Krimi

Blacksad - Under the Skin: Neues Adventure der Runaway-Macher angespielt

PC Switch XOne PS4
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Benjamin Braun 440706 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A10,J10
PS3-Experte: Ist auf PS3-Spiele spezialisiert und kennt auch die Konsole selbst gutDarf als Pro-Gamer die seltene „30“-Medaille tragen.Sport-Experte: Kümmert sich bei GamersGlobal um Sport- und RennspieleAdventure-Experte; Kennt sich wie kaum ein Zweiter mit Adventures ausArtikel-Schreiber: Hat 15 redaktionelle Artikel geschriebenAlter Haudegen: Ist seit mindestens 5 Jahren bei GG.de registriertDieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2018 teilgenommenGold-Jäger: Hat Stufe 11 der Jäger-Klasse erreichtHow-to-Guru: Hat 10 How-tos / Lösungen geschriebenRollenspiel-Experte: Kaum ein RPG, bei dem er nicht das Ende gesehen hat...Dieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2017 teilgenommenAlter Haudegen: Ist seit mindestens 3 Jahren bei GG.de registriert

19. Juli 2019 - 10:00 — vor 4 Jahren zuletzt aktualisiert

Teaser

Der interaktive Krimi erinnert spielerisch an Telltale. Die Comic-Adaption im New York der 50er bietet mit seiner düster-atmosphärischen Welt voller Rassismus und Gewalt alles, nur kein Spiel von der Stange.
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Ihr kennt das sicherlich aus etlichen US-Sitcoms, wenn sich wieder mal jemand über seltsame Fragen von Psychologen wie „Wenn Sie ein Tier wären, welche Art Tier wären sie dann?“ echauffiert. Für John Blacksad stellt sich diese Frage nicht. Der Ex-Soldat und New Yorker Privatschnüffler ist ein schwarzer Kater. Ein Vorteil ist das in Johns Welt nicht gerade, denn damit zählt er zu den sogenannten Farbigen, auf die die weiße Oberschicht in den USA der 1950er Jahre dezent ausgedrückt mit Verachtung herabblickt.

Seine Fähigkeiten als Detektiv sind allerdings unbestritten, weshalb ihn zu Beginn von Blacksad - Under the Skin eine junge Frau mit einem neuen Fall betraut. Ihr Ziehvater Joe Dunn, Besitzer eines Boxclubs in Manhattan, soll sich selbst das Leben genommen haben. Da jedoch gleichzeitig der aufstrebende Amateurboxer Bobby Yale spurlos verschwunden ist, wittert die neue Klientin ein Verbrechen. Und wie so vieles in der düsteren Parallelwelt der Comic-Vorlage Blacksad, scheint der mögliche Mord etwas mit Rassismus und der organisierten Kriminalität zu tun zu haben.

Mehr als nur ein Telltale-Klon
Es gibt QTEs, aber nicht übertrieben viele.

Dem Spielkonzept, welchem Telltale Games bis zur Firmenpleite in Episoden-Adventures wie The Walking Dead oder The Wolf Among Us bis zuletzt fast nur noch folgte, eiferte seither so mancher Entwickler nach. Life is Strange (im Test: Note 8.0) zählt dabei gewiss zu den bekanntesten und erfolgreichsten Spielen dieser Art.

Blacksad - Under the Skin, das zwar auf der spanischen Comicbuchreihe von Juan Díaz Canales und Juanjo Guarnido basiert, jedoch eine eigene Geschichte erzählt, schlägt spielerisch grob in eine ähnliche Kerbe. Euch erwarten also Multiple-Choice-Dialoge unter leichtem Zeitdruck und teils konsequenzenreichen Entscheidungsmöglichkeiten, actionlastige Quick-Time-Sequenzen etwa mit einer kleinen Schlägerei mit einem Rhinozeros, aber eine allgemein vielseitigere Spielmechanik.

So gibt es in Blacksad nicht nur sporadisch Erkundungssequenzen, in denen ihr euch frei an den Schauplätzen, in den ersten zwei Stunden vornehmlich das besagte Boxstudio und Johns Büro bewegen könnt, die Umgebung untersucht oder mit NPCs sprecht. Darüber hinaus nutzt ihr in den Verhören eure Katzensinne, um in einer Art Untersuchungsmodus euer feines Gehör oder den nicht minder sensiblen Geruchssinn zur Erlangung wichtiger Erkenntnisse einsetzt. Zudem gibt so etwas wie ein Deduction-Board, ähnlich, aber deutlich simpler gestrickt als in den Sherlock Holmes-Abenteuern. Darin werden bestimmte Informationen oder Indizien wie eine im Mülleimer an der Hintertür aufgefundene leere Farbdose in Form eines Textblocks festgehalten. Die müsst ihr, um in der Story voranzukommen miteinander kombinieren, um richtige Schlüsse zu ziehen oder einfach nur eine Idee in Johns Kopf zu platzieren. Das Wissen der Spielfigur ist nämlich in Blacksad ziemlich wichtig, wenn auch nicht ganz so restriktiv, wie es etwa beim mehrfachen Untersuchen von Hotspots in der Runaway-Reihe teils der Fall war.
Die Story steht nicht im Zusammenhang mit der Comicvorlage, Szenen wie diese mit Blacksad und Weekly kennen Fans jedoch beispielsweise so ähnlich aus Band 2 von 5.


Atmosphärisch und linear
Die Story sowie die beteiligten Charaktere, allen voran Detektiv Blacksad selbst, erzeugen bei mir große Spannung. Ich will unbedingt mehr über die Beteiligten erfahren, wer welche schmutzigen Geheimnisse versteckt und wie genau der Kater oder sein Wieselkumpel Weekly es mit der Moral nehmen. In einem Telefonat mit Kommissar Smirnov, der offenbar für den Tod von Blacksads Geliebter Natalia verantwortlich ist und seither munter Polizeinformationen an John weitergibt, damit er sein Verbrechen weiterhin deckt, wird die vergleichsweise hohe Komplexität der Charakterkonstellationen angedeutet. Genauso spannend sind die kleineren und mittelgroßen moralischen Entscheidungen und wie genau sie sich auf den Verlauf, vor allem aber auf das Spielgefühl auswirken.
Bereits im Prolog stattet ein wütendes Nashorn John einen Besuch ab. Im Auftrag von dessen Ehefrau hat John ihm nachspioniert und Beweise für seine Untreue gefunden. Dass John im Quick-Time-basierten Kampf gegen den Hornträger sterben kann, ist vernachlässigbar, denn die Story geht dann nicht einfach weiter, das Spiel zwingt mich, die Sequenz bei einem erneuten Versuch erfolgreich zu überstehen.

Viel wichtiger ist die Entscheidung, nachdem ich den Riesen seinen Revolver abgenommen habe, bevor er mich erschießen kann. Das Nashorn bietet mir nämlich Schweigegeld an, damit ich seiner Frau nichts von seinem Fehltritt erzähle. Spannend daran ist, dass mir Blacksad schon hier verschiedene Optionen anbietet. Ich kann dem Fremdgänger gleich sagen, dass ich seiner Frau die Wahrheit sagen werde. Genauso gut kann ich aber auch sein Geld nehmen – und danach dennoch seiner Gattin reinen Wein einschenken.

Diese Entscheidungen beeinflussen später Spielszenen, denn wenn ich das Geheimnis nicht für mich behalte und damit das „Familienglück“ zerstöre, prügelt mir das Nashorn in einer späteren Szene womöglich die Seele aus dem Leib. Ich habe mich dazu entschieden, der Frau nichts zu sagen, aber gleichzeitig das Geld abzulehnen. Auch das könnte später in anderer Form auf mich zurückfallen. Wie komplex das System am Ende, trotz sechs unterschiedlicher Enden, ausfällt, bleibt abzuwarten. Ich habe aber bereits in den ersten zwei Spielstunden so manche meiner Entscheidungen bereut und möchte nur zu gerne sehen, was passiert, wenn ich mich anders verhalte.
In Multiple-Choice-Dialogen befragt ihr Zeugen wie diesen Gorilla.

Feine Animation und Unity-Problemchen
Zwei Monate vor dem Release am 26. September wäre es maßlos übertrieben, auf noch vorhandenen technischen Macken herumzureiten. Ich möchte aber dennoch nicht verschweigen, dass aktuell etliche Soundeffekte fehlen oder nicht abgespielt werden und gerade innerhalb der (eher seltenen) Quick-Time-Sequenzen oder den Multiple-Choice-Dialogen zwischendrin immer wieder mal kurz die Szene stehenbleibt, weil noch irgendwas geladen werden muss. Allgemein sind auch die Ladezeiten beim Wechsel zwischen den überschaubar großen Locations recht lang, was im Fall von Blacksad aber mit das auffälligste der typischen Probleme der Unity-3D-Engine darstellt – und sich eben auch noch ändern kann.
In einem Sherlock-Holmes-artigen Deduction-Board nutzt ihr Hinweise für Schlussfolgerungen.

Viel mehr fallen mir aber die positiven Punkte auf: Blacksad ist visuell recht nahe an der Comicvorlage und streut zudem immer wieder Szenen ein, die mehr oder minder aus den Visual Novel übernommen wurden. So sitzen in einer Szene etwa John und Weekly in einer Bar. Weekly bietet John einen Schluck aus seinem alkoholgeschwängerten Milkshake an, woraufhin Kater John nur anmerkt, dass er Milch nicht sonderlich mag.

Bemerkenswert sind aber auch die richtig guten Animationen der Charaktere, die bis hin zur Mimik ein Niveau erreichen, das im Zweifel das Budget des Spiels eigentlich deutlich übertrifft. Pendulo kann nur butterweiche 2D-Animationen, die einem  High-Budget-Zeichentrickfilm in kaum etwas nachstehen? Mitnichten, die Spanier beherrschen ihr Handwerk auch in 3D – von hakeligen und robotermäßigen Bewegungsabläufen wie bei Telltale Games ist in Blacksad nichts zu sehen. Da läuft (fast) alles so rund, dass Comic- und Anime-Fans das Schnalzen mit der Zunge schon bewusst unterdrücken müssten.
Erwischt: Weekly schnüffelt ohne unsere Zustimmung im Boxclub und stürzt durchs Fenster, wenn wir ihn nicht rechtzeitig retten.

Die Atmosphäre kommt aber auch nicht zuletzt aufgrund der starken Dialoge und englischen Sprecher sehr gut rüber. Eine vollständige deutschsprachige Lokalisation, und das darf man beim Verzicht selbst von einigen deutschen Entwicklerstudios darauf gar nicht genug hervorheben, wird es indes geben. Wie gut die sein wird, steht noch in den Sternen, da ich bislang nur in die englische, spanische und französische Fassung kurz reinschauen konnte. Aber die bereits verfügbare deutsche Textübersetzung deutet definitiv an, dass fähige Leute daran gearbeitet haben. Da heißt es in der deutschen Fassung etwa in erwähnter QTE-Sequenz mit dem Nashorn, dass er sich ans eigene Horn fassen sollte.

In der englischen Version heißt es sinngemäß, dass der Fremdgänger sich Gedanken über sein eigenes Verhalten machen solle. Wie mir der Producer bei Microïds (aka Anuman Interactive) versprochen hat, finden die deutschen Sprachaufnahmen in einem deutschen Studio statt. Eine Garantie für Qualität mag das allein noch nicht sein, aber besser als das früher bei Syberia 1 und 2 oder Fahrenheit konsultierte Pariser Tonstudio, das seine (meinem Empfinden nach) Handvoll semi-professionellen deutschen Muttersprachler ständig in denkbar schlechtester Form wiederverwurstete, dürfte es dadurch allemal werden. Wir werden es erleben.

Autor: Benjamin Braun

 

Meinung: Benjamin Braun

Ich kannte die Comicbuchvorlage zu Blacksad tatsächlich noch nicht, als sich die Möglichkeit ergab, die Pendulo-Adaption in Paris anzuspielen. Da ich vor Ort auf meinen Slot noch einige Zeit warten musste, habe ich mir einfach einen der fünf Bände zur Hand genommen und ihn regelrecht verschlungen. Ich weiß nicht, ob es die Parallelwelt mit den Tieren gebraucht hätte, um zentrale Themen wie den US-amerikanischen Rassismus der 1950er Jahre abzubilden. Aber vielleicht funktionieren die Geschichten des Katzen-Detektivs am Ende aufgrund dieser Parallelwelt noch viel besser.

Die düstere Stimmung und das ernste Setting fangen die Runaway-Macher in ihrem Spiel ziemlich gut ein und lockern es an den richtigen Stellen, wenn auch eher dezent, mit Humor auf. Die Geschichte finde ich jedenfalls sehr spannend und habe große Lust darauf, die wahren Hintergründe des vermeintlichen Selbstmords des Boxerclub-Besitzers aufzuklären. Dabei profitiert und leidet das Abenteuer in etwa gleichem Maße an der hohen Linearität, die der Dramaturgie zugute kommt, aber eben auch die Freiheiten gefühlt stärker einschränkt, als es in den (meines Erachtens eigentlich viel linearer angelegten) Telltale-Spielen der Fall ist.

Das ist aber letztlich ein für mich vernachlässigbarer Punkt. Denn die Atmosphäre stimmt, die Charaktere sind interessant und die Präsentation insbesondere aufgrund der hochwertigen Animationen und der sehr guten englischen Sprachausgabe ist über die meisten Zweifel erhaben. Die deutschen Untertitel deuten es zwar an, dass die Lokalisation für den hiesigen Markt mindestens gut werden wird. Letztlich aber wird es eben auch stark von den Sprechern abhängen, ob auch die deutsche Fassung dasselbe Niveau erreicht.

Noch weiß ich nicht, wie weit Pendulo beim Entscheidungssystem geht, ob die spielerischen Freiheiten später eher anwachsen oder sogar weniger werden. Aber ich bin, eben auch, da die Spielmechanik mehr als nur zeitkritische Multiple-Choice-Dialoge und Quick-Time-Events bieten, sehr zuversichtlich, dass am Ende ein Spiel herauskommt, dass ihr unbedingt im Hinterkopf behalten solltet. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt drauf!
 
Blacksad - Under the Skin PCSwitchXOnePS4
Gut
Userwertung7.0
Pro
  • Spannende Story
  • Sehr interessante Charaktere
  • Atmosphärisches Setting
  • Starke Animationen
  • Im Vergleich mit Telltale vielfältigere Spielmechanik
  • Sehr gute englische Sprecher (kommt auch komplett auf Deutsch)
Contra
  • Linearer, als es sein müsste
  • Noch ein paar kleinere technische Macken
FantasticNerd 24 Trolljäger - P - 47073 - 19. Juli 2019 - 10:25 #

Oh, das liest sich doch ganz gut. Gleich mal gemerkt. Die Runaway Adventures hab ich früher ganz gern gespielt.

advfreak 22 Motivator - - 32082 - 19. Juli 2019 - 10:38 #

Für mich klingt das alles nach einem Rundum-Gelungenen-Paket, toll auch das eine deutsche Synchronfassung enthalten sein wird. Könnte ein schöner Ersatz für das gecancelte The Wolf Among Us 2 werden. Habs vorbestellt. :)

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 19. Juli 2019 - 10:58 #

Ich bin zwar ein Katzenmensch, aber ob ich das auf Dauer so ansehen kann?

vgamer85 (unregistriert) 19. Juli 2019 - 10:59 #

Sieht ja mal skurril klasse aus. Bin gespannt...ist schon Vorfreude da :-)

Erdlöwe (unregistriert) 19. Juli 2019 - 11:02 #

Sehr schön geschriebene Vorschau. Danke dafür, Ben!

Spannende Story, interessante Charakteren und eine dichte Atmosphäre? Dazu ein Film Noir-/Detektiv Szenario? Prügeleien mit einem Nashorn? :D Das trifft mehr als nur einen Nerv bei mir!

Mit Linearität habe ich in dem Kontext kein Problem, solange ich gut unterhalten werde. Das hier, im Gegensatz zu Telltale, auch die Technik stimmt, macht mich sehr zuversichtlich. Von Pendulo hatte ich seinerzeit nur das erste Runaway gespielt. Das habe ich jedoch in guter Erinnerung behalten.

Blacksad kommt sofort auf die Merkliste. Werde mir auch mal die Comicvorlage zu Gemüte führen...

Golmo (unregistriert) 19. Juli 2019 - 11:34 #

Was eigentlich mit Ron? Thimbleweed Park ist nun auch schon wieder paar Jahre her...das hat mir richtig gut gefallen bis zum dämlichen Ende.

advfreak 22 Motivator - - 32082 - 19. Juli 2019 - 19:45 #

Der ist beleidigt weil ihm die Verkäufe nicht gut genug waren... Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, von einem Kickstarter Projekt!!! Vermutlich wurde sein Geldspeicher nicht gut genug gefüllt um hinein zu springen und darin herum zu wühlen. Arm! :(

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 19. Juli 2019 - 11:57 #

Mist, ich muss mir das ja wegen den Katzen prinzipiell zulegen ...

Steffi Wegener 21 AAA-Gamer - 26937 - 19. Juli 2019 - 12:47 #

50er-Jahre-Setting: spannend!
Gemixt mit ein paar Fantasy-Figuren: sehr spannend!

Aber ich habe keine Lust mehr auf solche negativen Geschichten! Rassismus und Tod kenn ich aus dem Alltag genug. Macht doch mal was Fröhlich-Positives, ihr eingeschränkt denkenden Entwickler! Ach, nee, verkauft sich ja nicht, sorry...

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20286 - 19. Juli 2019 - 17:27 #

Naja, da sind die Geschmäcker eben unterschiedlich. Fröhlicher Eskapismus ist mein Ding so überhaupt nicht. Und so ist es eben für viele Menschen. Konflikt treibt die Dichtung schon seit des Altertums, letzten Endes lassen sich auch heute noch fast alle Geschichten auf die wenigen Grundformen zurückführen (aristotelische Dramentheorie usw.). Wenn da dann noch ungewöhnliche Konfliktformen fehlen wird es leider sehr schnell langweilig.

Ich kann kaum noch Hollywoodkomödien schauen, weil es so vorhersehbar ist, insbesondere die Romantischen. "Ah, jetzt sind sie glücklich, fehlt noch das große Mißverständnis damit es dann zum Happy End kann".

Hast du Beispiele für fröhlich-positive Werke, die nicht schnell langweilig werden?

Steffi Wegener 21 AAA-Gamer - 26937 - 19. Juli 2019 - 18:29 #

Vornehmlich das neuere Yonder - The Cloud Catcher Chronicles oder das gute alte Little Big Adventure 2.

Rohrkrepierer 18 Doppel-Voter - - 12878 - 20. Juli 2019 - 13:19 #

LBA2? Verschwundene Kinder, Invasion von übermächtigen Außerirdischen, Monde die ganze Planeten zu vernichten drohen? Ich fand die LBA-Spiele bis auf den Look nie sonderlich fröhlich, oder lustig.
An sich kann ich den Wunsch nach lebensbejaenden Spielen aber nachvollziehen.
Ebenso wie das spielerische Auseinandersetzen mit unangenehmen Themen, wenn es gut gemacht ist und nicht mit aller Gewalt edgy sein will. Ich mache beides gern. Für den Seelenfrieden auch immer wieder abwechselnd.
Hübsche Spiele, die einem ein wohliges Gefühl vermitteln gibt es aber abseits von Nintendo tatsächlich nicht allzu viele. Außer die wunderbaren Kinderadventures von Ron Gilbert. Die waren alle toll!
Zuletzt hatte ich eine kindlich naive Freude an DONUT COUNTY, das hat zwar auf seiner Metaebene ebenso unangenehme Themen angesprochen, aber auf diese muss man sich ja nicht immer einlassen. Einfach genießen!

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36260 - 20. Juli 2019 - 8:53 #

Ich bin mir sicher, dass jedes Nintendo-Spiel mit den Verkaufszahlen eines Pendulo-Adventures den Boden aufwischt.

So viele Spiele, die Rassismus thematisieren, fallen mir spontan nicht ein. Dabei wäre es gerade in der aktuellen Zeit wünschenswert wenn die Entwickler etwas weniger unpolitisch wären.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75380 - 19. Juli 2019 - 14:23 #

Hab bisher jedes Pendulo-Adventure gespielt und schlecht fand ich keines, werd also auch Blacksad spielen. Und ich steh eh auf so Film-Noir-Kram. ;)

advfreak 22 Motivator - - 32082 - 19. Juli 2019 - 19:46 #

Naja, The Last big thing und Yesterday 2 waren leider nicht mehr so toll. Runaway 1 bleibt unerreicht, leider.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75380 - 19. Juli 2019 - 20:18 #

Ach, ich mochte auch die beiden Spiele. Als schlecht würde ich sie jedenfalls nicht bezeichnen.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20286 - 19. Juli 2019 - 17:22 #

Ahh, ich bin sehr gespannt. Die Comics sind hervorragend, eine gute Gelegenheit sie nochmal zu lesen und dann das Spiel zu spielen.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1330912 - 19. Juli 2019 - 18:05 #

Klingt nach einem interessanten Szenario, ich setze es mir mal auf die Wishlist. :)

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62104 - 19. Juli 2019 - 20:28 #

Das habe ich auch gerade gemacht. :)

Sausi 19 Megatalent - 18307 - 19. Juli 2019 - 22:30 #

Die Comics sind wirklich super!

Das Spiel habe ich sofort nach Freischaltung vorbestellt ;-) In der CE ist sogar eine schöne Figur von Blacksad enthalten.

Evoli 17 Shapeshifter - 8858 - 19. Juli 2019 - 23:47 #

Bei der Collector's Edition bin ich noch am Überlegen. Das Spiel ist auf jeden Fall interessant.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 20. Juli 2019 - 14:49 #

Ich kenne das Artbook nicht, aber die Figur fand ich deutlich zu klein. Hatte die auf dem Event in der Hand und schätze, dass sie mit Fuß maximal 15 cm hoch ist.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62104 - 20. Juli 2019 - 16:06 #

Die CE ist mir doch ein bischen zu teuer.

xan 18 Doppel-Voter - P - 11651 - 19. Juli 2019 - 23:13 #

Oh, da freue ich mich drauf! Allein überhaupt eine einigermaßen gute Umsetzung dieser grandiosen Comics. Freue mich.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 21. Juli 2019 - 14:23 #

Was mich ja persönlich interessieren würde: Reizt euch das Spiel mehr oder weniger, als es bei einem klassischen Adventure von Pendulo der Fall wäre? Und: kanntet ihr die Comic-Vorlage bereits oder hört ihr zum ersten Mal davon?

Rohrkrepierer 18 Doppel-Voter - - 12878 - 21. Juli 2019 - 18:01 #

Als Adventurefan seit DAY OF THE TENTACLE habe ich das Genre Jahrzehnte lang begleitet und geliebt. Ich bin mit ihm durch die goldenenen Zeiten, als auch den langsamen Niedergang und die sanfte Rückkehr gegangen.
Point and click adventures waren zu ihrer Hochzeit spielerisch, inhaltlich und nicht zuletzt technisch herausragend und standen an der Spitze der Spieleevolution. Vor allem Lucas Arts bestimmten den Markt und hantierten mit absoluten Spitzenbudgets. Daraus resultierten eben auch Spitzenprodukte. Poliert und geschliffen bis nahe an die Perfektion. Die heutigen point and click adventures können da mit dem Markt nicht mehr konkurrieren und verlassen sich auf Altbekanntes und Bewährtes. Das macht die meisten von ihnen aber redundant und uninspiriert.
Dazu kommt mein verändertes Spielverhalten. Der PC samt Maus wurde durch die Konsole abgelöst. Zwar habe ich immer mal wieder Freude an klassischen point and click adventures, zuletzt an THE INNER WORLD 2 auf dem Tablet, doch die unbändige Freude von früher stellt sich nicht mehr ein.
Untrügliches Zeichen für eine neue Zeit war für mich der Genuss mit dem ich GRIM FANDANGO auf der Konsole vor einem halben Jahr durchsuchtete. Es fühlte sich frisch an. Direkt. Kreativ. Groß!
Mitlerweile ziehe ich sogenannte "story driven experiences" dem behäbigen point and click adventure vor. Doch auch da braucht es Neues und Kreatives. Deswegen freue ich mich auf jeden neuen Impuls. Bleibe bei Pendulo aber skeptisch. Die RUNAWAY-Trilogie war technisch fein, aber inhaltlich mit jedem Teil murksiger.
Nun scheinen die Spanier ja einen Fremdeinfluss zu bemühen, der überall gelobt wird. Ich kenne die Vorlage nicht, werde das aber nach den bisherigen Kommentaren gerne nachholen. Prinzipiell klingt es für mich in seiner Gesamtheit interessant und ich werde das Projekt weiter im Auge behalten.
Denn gerade die tödliche Redundanz hat ja schon den Telltale-Spielen und sogar LIFE IS STRANGE mit seinem verwunderlich abfallenden Teil zwei nicht gut getan. Ich hoffe auf Neues!

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 23. Juli 2019 - 18:48 #

Wow, mit so einem langen Kommentar hätte ich jetzt nicht gerechnet. Vielen Dank jedenfalls und gerade aus Sicht eines anderen Adventure-Freunds sehr interessant. Danke aber natürlich auch an die anderen, die reagiert haben. Schätze eure Antworten nicht weniger wert, aber auf jeden einzeln will ich jetzt auch nicht antworten. ;)

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75380 - 21. Juli 2019 - 19:05 #

Ich spiele immer noch lieber Adventures mit schönen Rätseln, mich reizt es also etwas weniger. Bei solchen Story-getriebenen Adventures muss die Story richtig überzeugen, denn ansonsten bleibt ja nicht mehr viel. Naja, mal schauen, so richtig die Meister, was Rätsel angeht, waren Pendulo ja nie (man denke nur an das Runaway-Syndrom :D), vielleicht ist es bei denen ja sogar besser, wenn die größtenteils wegfallen. Bei Daedalic als Gegenbeispiel ging es mir aber so, dass mir keines ihrer story-getriebenen Adventures wirklich gefallen hat, ich fand sie alle eher mittelmäßig. Ihre klassischen dagegen fast alle super.

Und die Vorlage zu Blacksad kannte ich vor der Ankündigung des Spiels nicht.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62104 - 21. Juli 2019 - 20:17 #

Den Comic kannte ich vorher noch nicht und mir gefallen zur Zeit Storygetriebene Adventures besser.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 22. Juli 2019 - 11:27 #

Ab und zu spiele ich immer noch Point & Click, dann gerne so klassisch wie möglich und mit knackigen Rätseln. Genauso mag ich inzwischen aber die eher narrativen Spiele wie Heavy Rain oder Gone Home. Hat alles seinen Reiz, wenn es gut gemacht ist.

Blacksad kannte ich vor Ankündigung des Spiels nicht, spricht mich vom Szenario her aber auch nicht an. Außer der Runaway-trilogie habe ich von Pendulo nichts gespielt. Der erste Teil stand ja am Anfang einer europäischen Adventure-Renaissance, aber später gab es da bessere Vertreter wie Daedalic.

thoohl 20 Gold-Gamer - - 23477 - 21. Juli 2019 - 15:37 #

Das Comic steht im Schrank. Wenn das Spiel die Atmosphäre des Comics einfangen kann, wäre es sehr sehr interessant. Wenn es die Atmosphäre nicht einfangen kann, sehen die Screenshots jedoch auch schon gut aus und die Idee reizt. Werde wohl kaufen :-)

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40319 - 21. Juli 2019 - 18:30 #

Das klingt wirklich sehr gut. Freue mich auf einen ausführlichen Test :)

rammmses 22 Motivator - P - 32653 - 22. Juli 2019 - 14:42 #

Bin ich der einziger, der bei dieser Form von Anthropomorphismus sofort aussteigt? Das einzige, was ich halbwegs spielen konnte, war Wolf Among Us.

thoohl 20 Gold-Gamer - - 23477 - 22. Juli 2019 - 14:55 #

Ja

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 22. Juli 2019 - 15:45 #

Nicht grundsätzlich, aber dieser schwarze Kater sieht merkwürdig aus, mit dem massigen Körper und dem im Verhältnis zu kleinen Kopf.

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 22. Juli 2019 - 16:15 #

Mein Ding ist's ebenfalls nicht. Der Wolf war noch ok, aber "Blacksad" sagt mir auch stilistisch nicht zu. Sollte die Story bahnbrechend gut sein, würde ich es aber trotzdem mal ein Auge riskieren.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75380 - 22. Juli 2019 - 21:29 #

Mich stört sowas null.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62104 - 22. Juli 2019 - 17:41 #

Laut Ankündigung über Steam wurde es auf den 5. November verschoben.

ADbar 18 Doppel-Voter - 10064 - 23. Juli 2019 - 19:34 #

Schaut schon mal hübsch aus. Die Comics habe ich seinerzeit mal zufällig inner Bahnhofs-Buchhandlung entdeckt und schätzen gelernt. Vielleicht wird das ja das nächste Adventure, nach Thimbleweed Park, das ich spielen werde...

Kramer 12 Trollwächter - P - 925 - 23. Juli 2019 - 20:45 #

Vielen Dank für die ausführliche Vorschau. Heute hab ich in der Bibliothek Band 1 ausgeliehen - gefällt mir sehr gut.

Sorry, falls ich es überlesen habe, aber wie hast du gesteuert?
Maus? Maus+Tastatur? Gamepad?
Bzw. welche Version konntest du anspielen?

Liebe Grüsse

EDIT: Sorry, auf den Screenshots sieht man ja die Gamepad-Buttons. Deshalb anders gefragt. Ist das ein Gamepad-only-Spiel oder bauen sie auch eine Maus+Tastatur-Steuerung ein?

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 24. Juli 2019 - 17:09 #

Ich habe es mit Gamepad gespielt, aber man hätte es auch mit Maus und Tastatur spielen können. Letzteres habe ich nicht ausprobiert, Gamepad-only ist es aber definitiv nicht.

Kramer 12 Trollwächter - P - 925 - 24. Juli 2019 - 18:34 #

Danke!

Dawn 11 Forenversteher - 687 - 28. Juli 2019 - 13:24 #

Ich bin gespannt, ob Pendulo mal wieder Geld verdienen kann, denn trotz guter Qualität geht der Adventure Markt steil bergab.
Es ist schon fast ein Himmelskommando jetzt noch ein halbwegs teures Adventure zu produzieren und wirklich ich übertreibe nicht, es schmerzt als Fan das mitanzusehen, wie der Massenmarkt "intellektuelle" Spiele quasi langsam wie künstlerische Filme ausschließt. Es gibt einfach Genres die P&C Adventures deutlich überholt haben.
Von daher hoffe ich ,dass sie jetzt mal ein bisschen Glück haben mit mehr Cinematic, immerhin ein Traditionsstudio in dem Sektor.
Ich werds auf jeden Fall kaufen und bin damit dann hoffentlich nicht einer von ein paar Hundert zum Start. :)

Ich hab nix gegen Cinematic Adventures, war auch Fan von "Wolf among us" aber das GAmeplay muss unbedingt abwechslungsreicher und besser sein als bei Tell Tale, sonst wird das nix. Denke auch, dass das der hauptsächliche Grund war, warum Tell Tale pleite ging. Ein paar Punkte scheinen ja vom Gameplay immerhin drin zu sein.

Mitarbeit