Wolfenstein - Youngblood

Wolfenstein - Youngblood Test+

Begrenzte Shooter-Freuden

Benjamin Braun / 25. Juli 2019 - 14:00 — vor 4 Jahren aktualisiert
Steckbrief
PCPS4SwitchXOne
Action
Egoshooter
ab 18
18
MachineGames
25.07.2019
Link
Amazon (€): 70,00 (Nintendo Switch), 29,89 (Windows), 14,00 (Xbox One)

Teaser

Im neuen Teil der Wolfenstein-Reihe zieht ihr mit BJs Töchtern gegen das Regime in den Kampf. Grinding-Mechaniken und mäßige KI schränken den Ballerspaß aber für Solisten und Koop-Spieler ein.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal

Der Apfel soll ja bekanntlich nicht weit vom Stamm fallen – und genau das kann man wohl auch von Sophia und Jessica Blazkowicz sagen. Die Töchter des Haupthelden aus der Wolfenstein-Reihe beweisen im Serien-Spin-Off Wolfenstein - Youngblood, dass sie es ebenfalls faustdick hinter den Ohren haben und den Umgang mit MG und Co. verstehen.

Auf der Suche nach ihrem verschollenen Vater begeben sie sich in den 1980er Jahren nach Paris, wo immer noch die Nazis, beziehungsweise "das Regime", das Zepter in der Hand halten. Das gemeinsam von Machine Games und den Arkane Studios in Lyon entwickelte First-Person-Actionspiel ist, anders als die Kernreihe, aber kein reines Solospiel. Wer möchte darf zwar auch mit einer KI-Schwester losziehen, ausgelegt ist Youngblood jedoch auf den Online-Koop-Modus. Dazu wurde dem Titel ein Levelsystem spendiert, durch das die Feinde nun auch Lebensbalken haben. Ob das "junge Blut" ähnliche Qualitäten zeigt wie Haudegen BJ und ob es vielleicht auch im Alleingang Spaß macht, erfahrt ihr in meinem Test.
Gegner wie dieser Wächter sind nicht unbedingt schwierig, aber dafür unnötig zäh. Irgendwie muss man die Spielzeit ja strecken...


Offene Levelstruktur

Wolfenstein - Youngblood beginnt zwar mit einer linear angelegten Storymission – von den versprochenen alternativen Lösungen aufgrund der Beteiligung der Dishonored-Macher Arkane Studios ist durchweg wenig zu spüren – lässt euch aber in den einzelnen Stadtbezirken von "New Paris" viele Freiheiten. Theoretisch dürft ihr sämtliche Hauptmissionen abseits des finalen Einsatzes nach dem Prolog in beliebiger Reihenfolge angehen.

Genau das kann sich allerdings äußerst negativ auf die ohnehin zweifelhafte Spielbalance auswirken. Denn im Rahmen jeder Hauptmission in Paris schaltet ihr eine spezielle Waffe frei, darunter das "Dieselkraftwerk", mit dem ihr so etwas wie Haftgranaten auf die Gegner abfeuert. Gerade auch das Elektrokraftwerk kann trotz begrenztem Munitionsnachschub von Vorteil sein, da ihr damit insbesondere Maschinengegner wie Panzerhunde und Ähnliches effektiver bekämpft, als mit Standardwaffe wie Schrotflinte, Maschinenpistole oder Sturmgewehr. Zwar kommt ihr so besser voran, allerdings beißt ihr dank der stellenweise extrem starken Maschinengegner speziell zu Spielbeginn auch sehr schnell ins Gras.

Die offene Levelarchitektur weckt zudem nur bedingt Lust auf die alternativen Lösungswege, sondern ruft oftmals ein Gefühl der Orientierungslosigkeit hervor. Allerdings irrt ihr nicht zwangsläufig Ziel- und planlos umher, sondern findet haufenweise optionale Nebenmissionen, die euch bei Laune halten. Gerade aufgrund des Grinding-lastigen Upgradesystems sind sie von großem Vorteil. Allerdings solltet ihr trotz der Vielzahl an Missionen nicht mit vielfältigen Aufgabentypen rechnen. Oftmals läuft ein Auftrag einfach auf mehr oder minder stumpfes und brutal inszeniertes Geballere auf Gegnermassen hinaus. Spaß macht die Nonstopaction aber durchaus, hier ist der solide Baller-Unterbau von Machine Games vorherigen Werken von Vorteil.
Das Fortschrittssystem ist sehr Grinding-lastig. Eine der Verbesserungen ermöglicht auch heimliche Takedowns bei Maschinensoldaten wie diesem.


Alternativ mit Hakenkreuzen

Erstmals in der Serienhistorie hat im Fall von Wolfenstein - Youngblood ein Serienteil auch in der internationalen Fassung offiziell eine USK-Freigabe erhalten. Interessierte müssen sich sowohl auf Steam als auch auf Konsole allerdings entscheiden – entweder für die internationale Version oder eben die deutsche Fassung.

Möchtet ihr also Zugriff auf die englische Sprachausgabe haben und auf die Verwendung verfassungsfeindlicher Symbolik wie Hakenkreuzen nicht verzichten, müsst ihr zur internationalen Version greifen, die wiederum ohne deutsche Sprachausgabe auskommt. Die Nazi-Soldaten sprechen allerdings auch dort überwiegend Deutsch – und das auch ohne die aus etlichen US-Filmen bekannten Akzente. Preislich nehmen sich die unterschiedlichen Versionen nichts, beide sind darüber hinaus kompatibel im Online-Modus.
Die KI in Youngblood ist Dreck, knifflig wird es teils nur aufgrund der Masse an Gegnern.


Kleiner Preis, fast alle Plattformen

Wolfenstein - Youngblood erscheint am 25. auf PC und am 26. Juli 2019 für PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch. Später im Jahr wird der Koop-Shooter auch über Googles Streaming-Dienst Stadia verfügbar sein. Crossplatform-Play wird nach aktuellem Stand nicht unterstützt.

Sowohl die deutsche Fassung als auch die internationale Version für den PC sind bereits zum Launch für jeweils 29,99 Euro verfügbar, also deutlich unter Vollpreis. Auch die Konsolenversionen liegen mit 39,99 Euro deutlich unter dem, was man sonst für die Neuveröffentlichungen großer Spielepublisher normalerweise auf den Tisch legen muss. Somit könnte Youngblood ein lohnenswerter Zwischensnack für Shooter-Fans sein, trotz der Schwächen des Spiels. Ein Pflichttitel für Ballerfreunde ist das neue Wolfenstein aber nicht geworden.

Autor: Benjamin Braun, Redaktion: Dennis Hilla (GamersGlobal)


 
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Meinung: Benjamin Braun

Nachdem Machine Games mit Wolfenstein - The New Colossus eine deutliche Steigerung im Vergleich zu ihrem Erstling The New Order gelungen war, hatte ich mich auf Youngblood wirklich gefreut. Das Ergebnis ist allerdings nur bedingt befriedigend. Die Story ist trotz einer gezwungenen Wendung todlangweilig, das Shooter-Gameplay zwar überaus solide, es krankt jedoch gleichzeitig an den tumben Feindmassen und dem allgemein ziemlich generischen Missionsdesign. Daran ändert das rein zahlenmäßig üppige Nebenmissionsangebot nichts.

Trotz der Beteiligung der Arkane Studios gibt es keine sonderlich vielfältigen Lösungsoptionen. Das stört mich persönlich allerdings weniger, als das Grinding-lastige Fortschrittssystem. Und die Ballerei macht ja Spaß, hier und dort kommen auch der Doppelsprung oder andere für die Reihe frische Mechaniken zum Tragen. Aber insgesamt ist das vergleichsweise generische Shooter-Ware mit einem Bezug zu Wolfenstein.

Nein, das Spiel ist keineswegs schlecht, nur richtig gut ist am Ende eben auch nicht. Die gute Nachricht aber ist, dass das Solospiel mit KI-Begleiter funktioniert, auch wenn ein echter Mitspieler im Kampf sicherlich effektiver agieren kann – ob er es dann auch tut, ist eine andere Frage. Kurzum: Wolfenstein - Youngblood ist ein Shooter, den man spielen kann, aber auch als Genre-Fan nicht spielen muss.
 
Wolfenstein - Youngblood PC
Einstieg/Bedienung
  • Schwierigkeitsgrad jederzeit anpassbar
  • Im Wesentlichen eingängige Shooter-Mechanik
  • Extrem langatmige, aber überspringbare Cutscenes (nur zu Beginn)
Spieltiefe/Balance
  • Meist gut funktionierende Mitstreiter-KI...
  • Offene Missionsstruktur nach Prolog
  • Ein paar coole Bonuswaffen
  • Gutes Gunplay mit hohem Tempo
  • Großes Angebot an optionalen Nebenmissionen
  • Wie gewohnt ein humorvoll-brutaler Nazi-Schlächter
  • ... die teils zu effektiv wiederbelebt
  • Stumpfe Gegner-KI
  • Grinding-lastiges Upgrade-System
  • Hauptmissionen eher kurz (ca. 5 Stunden)
Grafik/Technik
  • Gute, effektreiche Grafik
  • Vergleichsweise niedrige Hardware-Anforderungen
 
Sound/Sprache
  • Gute deutsche Sprachausgabe
  • Satte Soundeffekte
 
Multiplayer
  • Komfortables Drop-in-Drop-Out-System
  • Spielfortschritt erfolgt global
  • Zusätzlicher Bethesda-Account zum Online-Spielen notwendig (PC)
7.0
Userwertung7.4
Mikrotransaktionen
Hardware-Info
Minimum: Win 7 (64-Bit), AMD FX-8350/ i5-3570, 8 GB RAM, GTX 770, 40 GB HDD

Maximum: Win 10 (64-Bit), AMD FX-9370/ i7-4770, 16 GB RAM, GTX 1060, 40 GB HDD
 
Eingabegeräte
  • Maus/Tastatur
  • Gamepad
  • Lenkrad
  • Anderes
Virtual Reality
  • Oculus Rift
  • HTC Vive
  • Playstation VR
  • Anderes
Kopierschutz
  • Steam
  • uPlay
  • Origin
  • Hersteller-Kontoanbindung
  • Ständige Internetverbindung
  • Internetverbindung beim Start
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Benjamin Braun 25. Juli 2019 - 14:00 — vor 4 Jahren aktualisiert
Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 25. Juli 2019 - 14:02 #

Wie immer viel Spaß beim Lesen/Sehen/Hören!

Pat Stone 18 Doppel-Voter - - 12853 - 26. Juli 2019 - 14:11 #

Im Test erwähnenswert wäre noch die Tatsache, dass das Spiel über Mikrotransaktionen verfügt. Man kann z.B. 2500 Goldbarren für 20€ kaufen, um damit im Spiel Skins etc. zu erwerben.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 26. Juli 2019 - 15:29 #

War mir tatsächlich gar nicht aufgefallen. Scheint mir nach deiner Beschreibung aber spielerisch nicht relevant zu sein, von daher imo von mir aus nicht toll, aber vernachlässigbar.

vgamer85 (unregistriert) 25. Juli 2019 - 14:04 #

Enttäuschend. Danke für den Test :-)

Flammuss 21 AAA-Gamer - 28815 - 25. Juli 2019 - 14:07 #

Leider ja, aber das war ja voraus zu sehen.
Ich bin mal auf Cyberpilot gespannt!

vgamer85 (unregistriert) 25. Juli 2019 - 14:09 #

Youngblood eher so Salekandidat. Aber hey..vlt wirds spontan geholt :D Ist das eine VR Umsetzung?

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25071 - 25. Juli 2019 - 14:10 #

Cyberpilot ist VR.

Flammuss 21 AAA-Gamer - 28815 - 25. Juli 2019 - 15:25 #

Ja das ist für VR. Man sitzt in einem riesigen Mecha und ballert in der Gegend rum.
Wie gemacht für VR :)

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 26. Juli 2019 - 12:08 #

Wie gemacht für VR - könnte man meinen. Und doch haben die Entwickler bewiesen: Absolut nicht gemacht für VR. Cyberpilot ist kurz, langweilig aber immerhin hübsch. Es wirkt aber, als ob die Entwickler die gängigen Vorurteile gegenüber VR unbedingt umgehen wollten - daher eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit, runtergeschraubte Texturen und wenig Innovationen. Leider. Das Spiel ist in seinen guten Momenten eine durchschnittliche Schießbude und in den vielen schwachen Momenten einfach nur öde. Und so sehr für VR gemacht, dass es in VR absolut keinen Spaß bringt. Im Gegensatz zu vielen für VR gemachten Spielen, die seit Jahren Standards setzen :D .

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83926 - 26. Juli 2019 - 13:39 #

Dann wird es wohl keinen Test geben?

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 26. Juli 2019 - 13:41 #

Steht der nicht immer noch in der Vorschau?

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83926 - 26. Juli 2019 - 15:09 #

Hm, da steht zumindest was von "anspielen".
Dachte nur, wenn ein Test in Arbeit ist, würde Dennis nicht schon vorher seine Meinung hier in die Kommentare schreiben.

EDIT: Oh Mann! Habe Dennis Hilla statt Dennis Ziesecke gelesen!
Sorry, die Hitze, habe letzte Nacht auch deswegen schlecht geschlafen...

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 27. Juli 2019 - 14:06 #

Der falsche Dennis, kann passieren :D . Ich habs tatsächlich selbst getestet aber halt nicht für GG :D .

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25071 - 25. Juli 2019 - 14:11 #

Na ja passt doch.
Ich habe die Tage nach zwei Jahren endlich mal New Order fertiggespielt und werde mir Youngblood auf jeden Fall zulegen.
Danke für den Test Benjamin!

Altior 17 Shapeshifter - - 8904 - 25. Juli 2019 - 14:17 #

Ich habe alle Wolfenstein Spiele gespielt, aber dieses Werk interessiert mich nicht die Bohne.
Das hat auch nur noch wenig mit Wolfenstein zu tun.
Danke für den Test, diese Gurke bleibt mir von der Platte, vielleicht mal für 5 Euro im Sale.

Berndor 19 Megatalent - - 14287 - 25. Juli 2019 - 14:33 #

Hmm, interessant. Laut Bethesda bzw. Machine Games sollte das Spiel doch sogar länger als Wolfenstein 2 ausfallen. Hier liest es sich dann eher als "Zwischendurch-Snack".
Wahrscheinlich bringt erst ein echter 3. Teil wieder neue Impulse. Immerhin wird es den ja sicher geben, das hatte Bethesda schon gesagt.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 25. Juli 2019 - 14:50 #

Man kann das mit den ganzen Nebenmissionen natürlich auch extrem lang spielen. Nur lohnt sich imo nicht wirklich.

LandvogtTM 06 Bewerter - 69 - 25. Juli 2019 - 14:51 #

Puh. Früher möchte ich Wolfenstein. Die allerersten Teile, Return to CW und auch das "neue" Wolfenstein I haben mir gefallen. Aber seit dem New Colossus Teil mag ich die Story und die Spielelemente nicht mehr. Diese doofe Goldrüstung sieht furchtbar aus und mit den beiden Töchtern werde ich auch nicht warm.
Ich möchte wieder eine Abkehr von dem ganzen Hightech-Schmarrn und dem pseudo-modernen Frauen/Schwesternhelden-Zeugs. Die Beziehungskiste aus Teil 1 hat mich bereits genervt.
Da wäre mir ja eine weitere alternative Realität mit BJ und einem hineingebeamten Duke Nukem lieber gewesen. So aber lässt mich das Spiel kalt.

Specter 18 Doppel-Voter - 11710 - 25. Juli 2019 - 14:53 #

Ich hatte den Titel für Switch auf der Liste. Die laut Test durchschnittliche Qualität sowie die sinnlose "Retail-Version" für Switch halten mich aber doch vom Kauf ab: In der Switch-Handelsversion liegt lediglich ein Download-Code für das Spiel, kein Datenträger. Diese Entwicklung möchte ich nicht unterstützen.

Erdlöwe (unregistriert) 25. Juli 2019 - 14:56 #

Klingt nach solider Unterhaltung im Koop mit meinem Bruder. Wenn ich jedoch "grindlastig" lese, drehen sich mir die Fußnägel hoch. Da vertreiben wir uns lieber die Zeit mit der Gears-Serie bis Anfang September endlich Teil 5 erscheint.

Player One 16 Übertalent - 4429 - 25. Juli 2019 - 15:05 #

Ich habe extra nochmal den Vorgänger angespielt, der mich seinerzeit nach wenigen Stunden gelangweilt hatte und ich musste feststellen, dass ich mit Wolfenstein in seiner jetzigen Form, nicht mehr viel anfangen kann.

Gorkon 21 AAA-Gamer - - 30193 - 25. Juli 2019 - 15:38 #

Passt für mich ja zur Entwicklung zu New Order. Das fand ich im Vergleich zum Vorgänger auch nicht wirklich gut. Gerade weil sie dort alles gestrichen hatten, was mir beim Vorgänger Spass gemacht hat. Und Young Blood scheint ja auch eher für Koop gedacht sein. Gibt es eigentlich ein Splitscreen Modus. Der könnte das Spiel interessant machen.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 25. Juli 2019 - 16:06 #

Wundert mich ja, dass Benjamin Teil 2 als deutliche Steigerung gegenüber TNO empfand. Ging mir genau andersrum. Von daher bestätigt Youngblood für mich den Abwärtstrend. Kann ich guten Gewissens auslassen.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 25. Juli 2019 - 17:48 #

Würde mich jetzt einfach mal interessieren: Wo war denn The New Colossus schlechter als Teil 1? Ich sage ja nicht, dass ich den gravierend besser gefunden hätte. Aber zu meiner 7.5 für The New Order stehe ich, The New Coloussus hätte von mir aber auch eher 'ne 8.0 bekommen und keine 90er-Wertung.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 25. Juli 2019 - 18:19 #

Das Pacing war insgesamt schlechter und die ganze Stimmung schwankte total unpassend zwischen Schindlers Liste und Iron Sky, so als wüsste man selbst nicht als ob man nun ein Drama, Parodie oder Groteske sein wollte. Und ja, das war im Vorgänger teils auch schon so, empfand ich dort aber nicht als so extrem.

Durchballern ging schlecht, weil man zu wenig Lebensenergie hatte, schleichen war aber auch kaum effektiv möglich, weil man wegen der unberechenbaren KI ständig gesehen wurde. Man hätte sich mal bei Doom ansehen sollen, wie man eine alte Serie mit dem gleichen Spirit wiederbelebt. Dort werde ich für schnelles vorgehen belohnt, wenn ich mich aus der Deckung wage und die Gegner mit Finishern wegklatsche. TNC klopft dir da noch auf die Finger und ratzt dich gnadenlos weg. Das recht schwammige und "luftige" Gunplay half da auch nicht besonders.

Es wirkte für mich insgesamt wie ein Spiel der großen Widersprüche. So als würde es voll in der Identitätskrise stecken.

Sowas ist mir bei The New Order nicht wirklich negativ aufgefallen. Kann auch eigentlich nicht an Verklärung liegen, da ich das auch erst vor paar Jahren gespielt hatte.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 25. Juli 2019 - 18:37 #

Nun, aber es war auch das erste richtige Wolfenstein seit Jahren, von dem sich manch einer, auch ich, viel erhofft hatte. Insbesondere nach dem meines Erachtens sehr starken Return to Castle Wolfenstein, das sogar in der deutschen USK-Fassung mit Heinrich Höller und Co. storytechnisch gelungen war und für damalige Verhältnisse eine ziemlich gute Feind-KI geboten hat. Aber Raven Software (wobei auch Gray Matter Interactive oder so damals beteiligt war) mag ich eh, bin bis heute ein großer Fan von Soldiers of Fortune 2 (internationale Version) und dem Wolverine-Action-Adventure, das die vor einigen Jahren mal für 360 und PS3 (vielleicht auch für PC) gemacht hatten. Nicht nur, weil die Spiele allesamt saumäßig brutal waren, sondern eben auch bei Inszenierung und vor allem der Spielmechanik einiges hermachten.

Bzgl. Wolfenstein fand ich tatsächlich, dass Ernst und Nazi-Groteske in Teil 1 (von Machine Games) erheblich schlechter harmoniert haben, zumal mir BJ viel zu oft einen auf Duke Nukem gemacht hat. Da war der zweite Teil (das Midprice-Zwischending vergessen wir mal) imho konsequenter und konsistenter, auch wenn so manche Szene gegen Ende hin es dann auch wieder maßlos übertrieben hat. Ich sage nur Babybauch...

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33459 - 25. Juli 2019 - 21:40 #

Geht mir genauso. Ich fand "The New Colossus" in so ziemlich jeder Hinsicht schlechter als "The New Order".

Bei Aspekten wie Story, Gameplay, Levels etc. ist das sicher Geschmackssache, aber der Schwierigkeitsgrad war meiner Meinung nach völlig missraten. Auf Easy war es viel zu leicht, auf Normal hatte man ständig Sequenzen die enorm viel schwerer waren (z.B. das New Yorker Penthouse oder den Gerichtshof) als der Rest.

Die kleinen Nebenmissionen im Geheimquartier-Hub bei TNO waren eine nette Abwechslung, das U-Boot von TNC war in der Hinsicht schon wieder zuviel des Guten.

Das Schleichsystem war bei Teil 2 komplette Grütze. Ich hab die viel zu vielen Levels mit Commander dann immer so gelöst, dass ich mich erst durchgestorben habe, um die Position der Commander zu finden und dann bin ich im nächsten Anlauf so schnell es ging zu ihnen gerannt, hab sie getötet und dann in aller Ruhe die anderen Soldaten nach und nach eliminiert. Großer Immersionskiller, aber die einzige Variante, um keinen Megafrust aufzubauen, weil unendliche Gegnermassen nachwachsen (sogar im U-Boot... also wirklich...).

Und der nette "No one lives forever"-Flair, den TNO noch hatte, war bei TNC auch sehr abgeschwächt.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28819 - 26. Juli 2019 - 0:34 #

Perfekt! Stimme dir in allen Punkten zu.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 26. Juli 2019 - 21:48 #

Ich kann jetzt nur vom in beiden Fällen von höchsten Schwierigkeitsgrad ausgehen. Was mich an meisten störte, war das unsaubere Feedback, ob ein Feind abgearbeitet ist. Der Gerichtshof war ein unverhältnismäßiger Anstieg und man hätte ihn besser lösen können.
Einen unendlichen Gegnernachschub kann ich nur für 2 Stellen bestätigen: Wenn man Hitler erschießt und im Endbosskampf. An allen anderen Stellen kam am Ende der Kommandant als letzter Gegner selbst angerannt.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33459 - 27. Juli 2019 - 11:53 #

Interessant, das müssen aber davor trotzdem irrsinnige Gegnermengen sein bis Schluss ist. Ich hab an manchen Commander-Leveln eine halbe Stunde mit konstantem Gegnernachspawnen gesessen.

In der einen U-Boot-Mission sind bei mir soviele Gegner gespawnt, dass das ganze U-Boot bis zur Decke mit Soldaten hätte vollgestapelt gewesen sein müsste. :-)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 27. Juli 2019 - 13:46 #

Die Gegnermenge weiß ich nicht mehr, aber sie kam mir nicht so schlimm vor.... also nichts was ich mit einer sicheren Ecke und einem Sturmgewehr nicht hätte lösen können und deutlich unter einer halben Stunde. Schätzungensweise waren es eher so 5 Minuten Gegnerandrang.

Jetzt können unsere unterschiedlichen Erfahrungen natürlich vielfältige Ursachen haben. Ich habe zum Beispiel noch im Rollstuhl angefangen die Fähigkeiten zu farmen.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75372 - 27. Juli 2019 - 14:13 #

Kann man das im zweiten Teil immer noch über Save & Load machen? So hab ich es nämlich in den Vorgängern gemacht. :D

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 27. Juli 2019 - 15:13 #

Ja dies geht immer noch.

Player One 16 Übertalent - 4429 - 26. Juli 2019 - 11:59 #

Sehr schön zusammengefasst, so habe ich das ebenfalls empfunden. Im Gegensatz zum Vorgänger habe ich es auch nicht durchgespielt.

Michl 16 Übertalent - 4299 - 25. Juli 2019 - 16:09 #

Gefällt mir irgendwie gar nicht und die ganzen Kritikpunkte machens nicht besser.
Und diese Koop Pflicht schließt es selbst in nem Sale aus.

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161771 - 25. Juli 2019 - 17:14 #

Hatte Bedenken wegen dem Solomodus aber der scheint ja ganz ok zu sein. Wird bestimmt irgendwann mal gespielt. Hab aber erst noch New Colossus vor mir.

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25071 - 25. Juli 2019 - 17:52 #

Eventuell liest ja Jörg hier mit. Warum ist es nicht möglich den Test von The New Order zu öffnen und zu lesen?
"Die angeforderte Seite konnte nicht gefunden werden."

Edit: Okay über die Testverlinkung im The Old Blood komme ich zum The New Order Test.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 25. Juli 2019 - 18:10 #

Es gab da, glaube ich, mal ein Linkproblem bei der Umstellung auf Test+ und Co. Kann es sein, dass du seit Jahren deinen Browsercache nicht geleert hast? Ich komme über den Steckbrief zu The New Order jedenfalls direkt zu meinem damaligen Test.
https://www.gamersglobal.de/test/wolfenstein-the-new-order

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25071 - 25. Juli 2019 - 18:19 #

Browsercache leere ich immer mal wieder... daran kanns nicht liegen. Habe es aber gerade nochmal gemacht mit demselben Ergebnis. Ich bin aber ja ein schlauer Fuchs und auch anders ans Ziel gekommen. :D

rammmses 22 Motivator - P - 32644 - 25. Juli 2019 - 18:08 #

Kann ich einfach nur die Storymissionen spielen oder wird man zum Grind gezwungen?

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 25. Juli 2019 - 18:16 #

Du wirst nicht wirklich gezwungen, wobei du in den ersten Storymissionen nach dem Prolog (kannst da ja quasi frei wählen, in welchem Bezirk du loslegen willst) in der Charakterstufe (von der ja auch Schaden und maximale Gesundheit abhängen) leicht unterlevelt bist. Grinden muss man aber im Wesentlichen nur, wenn man mehr als ein paar wenige zusätzliche Fähigkeiten freischalten will. Stufe 30 erreicht man allein durch Kills später locker, Münzen für Waffenverbesserungen findet man auch in den Hauptmissionen zuhauf. Wenn du aber die Vorteile der Skills haben willst, brauchst du zusätzlich Punkte, die du nur in ausreichendem Maße über Missionen erhältst. Man braucht die nicht wirklich, aber es ist halt schon irgendwie doof, dass man schwere Waffen von Feinden nicht einfach so nutzen kann usw. Es ist halt der zweifelhafte Versuch, die Leute dazu zu bringen, viel Zeit in Youngblood zu verbringen. Aber so gerne man bestimmte Skills auch vielleicht gerne hätte, lohnt sich dieser Aufwand nicht.

rammmses 22 Motivator - P - 32644 - 25. Juli 2019 - 18:26 #

Immer dieses künstliche Aufblasen, schon im Vorgänger waren die Nebenmissionen überflüssig. Werde das Spiel höchstens mal ausleihen. Mal schauen, ob Cyberpilot mehr taugt.

direx 22 Motivator - - 37041 - 25. Juli 2019 - 19:01 #

Hab ich das richtig verstanden? Es gibt nur am Anfang und am Ende Storymissionen und der Rest in der Mitte ist einfach nur ödes Geballer?

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 25. Juli 2019 - 20:04 #

Nein, es gibt Storymissionen und Nebenaufträge in einer nach dem Prolog größtenteils frei zugänglichen Spielwelt. Die Nebenmissionen sind aber zu 90 Prozent generischer Dreck, den man auch igonrieren kann, es sei denn man will die Vorteile freischalten. Ein bisschen aufleveln muss man zwar, aber das geht relativ fix. Nur die Hauptmissionen dürften so maximal für 5-6 Stunden beschäftigen. Aber relativ ödes Geballer gibt es so oder so die ganze Zeit, auch in den Hauptmissionen.

BIOCRY 17 Shapeshifter - - 7405 - 25. Juli 2019 - 19:04 #

Na da setze sogar ich mal aus, Danke für die tiefen Einblicke.
Ich persönlich mochte TNO sehr, den letzen Teil aber dann eher nicht so, weil der Hub-Level so grausam verwinkelt war und die Außenbezirke teils richtig hässlich wirkten(für mich).

Sh4p3r 16 Übertalent - 4995 - 25. Juli 2019 - 19:21 #

Darauf kann ich gut und gerne verzichten. Sollte Youngblood mal in den PC-Gamepass kommen, schaue ich mal rein.

paschalis 31 Gamer-Veteran - P - 446340 - 25. Juli 2019 - 19:26 #

Das klingt nicht so überzeugend. Mal sehen, vielleicht kaufe ich mir die Deluxe Variante (ein Spiel kann für zwei Spieler im Kopp genutzt werden) in einem Sale und teile mir mit meinem Bruder die Kosten.

The_Trooper 15 Kenner - P - 3752 - 25. Juli 2019 - 21:04 #

Für 5 Stunden Spielzeit, Hauptmission, sind mir 40€ zu viel. Auch wenn das Spiel ganz gut sein sollte/ist.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61475 - 25. Juli 2019 - 21:56 #

Joa, das sieht ja garnicht mal so gut aus. Und schön sieht Youngblood auch nicht aus. Vor allem die Lebensbalken sind ja mal das Gegenteil von atmosphärisch gelungen. Wobei die wahrscheinlich optional sind, oder?

Ich hätte mir gedacht, dass der Koop-Modus das herausstechende Merkmal sein könnte, durch das sich Youngblood von anderen Shootern erfrischend abhebt. Aber nicht einmal diese Option scheint richtig spaßig zu sein.

Der scheinbar geringe Preis zu Release relativiert sich bei einer Kampagne von ca. 5 Stunden auch wieder. Dann erhält man noch einen durchschnittlichen Receycling-Shooter. Ehrlich gesagt, sind € 40,00 da schon zu viel. Wäre Youngblood nicht besser ein Add-On zu einem der Vorgänger geblieben?

Na ja, bislang haben mich die neuen Wolfensteins eh nicht wirklich angemacht, dabei wird es bleiben...

Keppel 16 Übertalent - P - 4284 - 25. Juli 2019 - 22:40 #

Zwischen Preview und Test liegen 5 Tage. Die Test-Meinung von Dennis würde mich da auch interessieren, immerhin klang die Preview so kurz vor Release optimistischer als dieser Test.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83926 - 25. Juli 2019 - 23:43 #

Das sieht ja wirklich sehr stupide aus. Im Koop macht ja eigentlich alles mehr Spaß, aber scheinbar haben sich die Entwickler etwas zu sehr darauf ausgeruht. Braucht man wohl nicht unbedingt.

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86768 - 26. Juli 2019 - 8:37 #

Da kann ich mir ja mit dem Durchspielen bei The New Colossus noch etwas Zeit lassen und hier auf einen Sale warten... Danke für den Test.

Dukuu 15 Kenner - 3473 - 26. Juli 2019 - 14:07 #

Och, ich hab es zwar erst kurz angespielt, aber als Shooter-Liebhaber holt es mich durchaus jetzt schon ab. Die Ballereien machen Spaß, meine KI-Schwester nervt nicht und alles läuft schön flüssig und sieht ganz gut aus. Für 30€ will ich da gar nicht groß meckern.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40313 - 26. Juli 2019 - 15:32 #

Sale-Kandidat und dann mit einem Freund zusammen zocken :)

roxl 18 Doppel-Voter - P - 12796 - 29. Juli 2019 - 14:44 #

Ups, da habe ich mir mehr erhofft. Danke für den Test.

Kaschbar01 11 Forenversteher - 623 - 29. Juli 2019 - 16:41 #

Also ich weiß nicht was ihr mit der KI habt. Im Endkampf war die struntzdoof.
Ich wünsche mir das mich noch mehr belebt und schlauerer werden.