Zombies sind an sich ja keine große Innovation im Videospielbereich. Die Dying Light-Reihe von Techland peppt den Überlebenskampf gegen die lebenden Toten mit gut funktionierenden First-Person-Parcour-Elementen auf und bietet so ein ganz eigenes Erlebnis. Neben Dying Light 2 befindet sich mit Dying Light: Bad Blood auch ein Battle-Royale-Ableger in der Entwicklung, bei dem ihr nicht nur gegen Zombies, sondern auch menschliche Mitspieler bestehen müsst. Ich konnte auf der Gamescom 2018 probespielen.
Die Prämisse hebt sich deutlich von bekannten Genre-Kollegen wie PUBG oder Fortnite ab. Zwölf statt 100 Spieler auf der Karte, dafür tummeln sich noch einige "KI"-gesteuerte Zombies auf der Map – die auch nicht stetig verkleinert wird. Das Ziel ist zwar auch irgendwie als letzter zu überleben, allerdings ist der Weg dorthin ein etwas anderer. In der Spielwelt verteilt finden sich Blutpakete, die geborgen werden müssen, hat ein Spieler genug gesammelt, kommt der Hubschrauber zur Abholzone, zu der dann alle verbleibenden Spieler rennen.
Um das Blut zu ernten brauche ich allerdings etwas Zeit, je nach Größe der Ansammlung können das schon mal mehrere Sekunden werden. Doof nur, dass rund um die heiß begehrten Konserven Untote darauf lauern, einen Biss von mir abzuknabbern. Und die echten Mitspieler gibt es ja auch noch, freundlich gesinnt sind mir die auch nur bedingt.
Erste Schritte und Kills
Nach dem Startschuss geht es relativ klassisch los, ich muss so schnell wie möglich gute Ausrüstung looten. Es gibt Äxte, Beile, Sicheln, Granaten, Medipacks, Minen, Bögen und noch etwas mehr. Aufgeteilt sind die Items in zwei Kategorien, Waffen und Hilfsobjekte. Wie schon im Hauptspiel liegt der Fokus klar auf Nahkampf, wenn alle Stricke reißen kann ich mein gerade gehaltenes Messer dem fliehenden Gegner auch einfach hinterher schmeißen. Nach ein bis zwei Minuten habe ich meine ersten Waffen zusammen und begebe mich auf die Suche nach Blutpacks. Die kleinen sind von weniger Zombies belagert, ich brauche aber doch einiges an Lebenssaft, um am Ende in den in Sicherheit fliegenden Helikopter zu dürfen.
Also wage ich mich an ein mittelgroßes Paket, das von einem dicken Goon bewacht wird, eine der großen Zombiearten. Dank einer Tretmine, sowie einer Granate kann ich ihn jedoch schnell loswerden. Blöd nur, dass ein Spieler das Spektakel beobachtet hat und mir meine Beute streitig machen will. Er hat allerdings nur einen Schraubenschlüssel, nach zwei Treffern von meiner zweihändigen Feuerwehraxt sucht er schnell das Weite. Er klettert eine Wand herauf und springt über das nächste Dach, ich beschließe ihn nicht weiter zu verfolgen. Zwei andere Gegner kann ich mit etwas Glück durch zwei wuchtige Hiebe in den Rücken erlegen, als schließlich ein Spieler die benötigte Blutmenge eingesammelt hat und es heißt: Los zur Abholzone!
Glorreicher Sieg
Als ich den Hubschrauberlandeplatz erreiche, sind außer mir noch zwei andere Spieler am Leben. Die bekämpfen sich auch bereits, sobald sie mich sehen gehen sie aber gemeinsam auf mich los. Nicht gerade die feine Art, zumal ja so oder so nur einer lebend raus kommt. Glücklicherweise habe ich noch meine Feuerwehraxt in der Hand, mit einem glücklichen Schwung treffe ich beide, woraufhin einer direkt zu Boden geht. Schnell seinem irgendwie-Verbündeten noch einen Schlag aufstreichen und zack, sitze ich im Flugobjekt. Der Sieg ist mein, die Hände zittern vor Adrenalin.
Dying Light: Bad Blood bin ich zunächst sehr skeptisch gegenüber gestanden, für mich roch es einfach zu sehr nach "Schnell auf den Zug aufspringen". Daran änderte auch der martialische Titel Brutal Royale nichts. Doch meine Anspielsession hat mich eines Besseren belehrt, das extrem flotte Gameplay bringt schnelle Partien mit sich, meinen Sieg beispielsweise konnte ich nach gerade einmal zehn Minuten verbuchen. Ein paar mehr Zombies dürften sich auf der Map noch finden, ansonsten scheinen zwölf Wettstreiter genau die richtige Anzahl für die Kartengröße zu sein. Insofern kann ich nur hoffen, dass Techland sich durch den Ansatz, Bad Blood als Free-to-Play-Titel zu konzipieren nicht auf dumme Mikrotransaktions-Ideen bringen lässt, und diese auf kosmetische Items beschränkt. Dann habe ich nämlich meinen neuen Genre-Liebling gefunden.
Hat mir auch sehr gut gefallen, kurzweilig und spannend, auch wenn ich in meiner Runde nur 2. geworden bin
Wann hast du denn gespielt? Nicht dass ich dich zersägt habe ;)
Dienstag in der Entertainment-Arena und wenn du da mit dabei gewesen wärst, hätte ich dich bestimmt angesprochen ;-)
Sehr anschaulich beschrieben, ich hörte förmlich das Sausen der Axt :-)
Schön geschrieben und mal wirklich was anderes im Battel-Royale-Bereich.
Ich beobachte das mal, wenn es hier kommt, schaue ich mal rein. Aber Dead Island 2 hat sehr viel mehr Priorität:D
Und ich warte dann lieber auf Dying Light 2! ;)
Mein ich ja xD
Das klingt tatsächlich ziemlich interessant. War bisher der Annahme es wäre ein "normaler" Vollpreistitel und hatte mich daher schon darauf eingestellt hier auszusetzen. Im Grunde habe ich mit PUBG genug Battleroyale. Wenn der F2P-Ansatz fair wird werde ich aber wohl mal rein schauen. Mit Zombies kann ich mich immer anfreunden ;)
Mein Eindruck in der Demo war, die Zombies wollen gar nicht dein Freund sein :-)
Hehe, das wäre allerdings auch mal etwas neues ;)
Wobei, sie wollen dich ja zu ihresgleichen machen.....
Klingt, kann man sich mal anschauen, wenn es da ist.
Das Spielprinzip holt mich nach wie vor nicht ab. Zudem sehe ich keinen (großen) Unterschied zu den diversen Last Man Standing Versionen der gängigen AAA-Shooter. Die unterdurchschnittliche Grafik nahezu jedes dieser Spiele tut ihr übriges, mich vom Kauf abzuschrecken - ebenso wie die fehlenden SP-Modi (Bots anyone?!).