Lustigerweise spielte ich Skull & Bones (also „Totenschädel und Knochen“) direkt nach meiner Anspiel-Session von Assassin‘s Creed Odyssey – wo ich einige Zeit mit Seegefechten verbracht hatte. Insoweit war ich für das Multiplayer-Piraten-Actionspiel gewappnet. Das bietet zwar Cutscenes und wohl auch optionale Quests, dreht sich aber letztlich darum, die meisten Abschüsse zu verbuchen.
Als Pirat 07 (von zehn) entschied ich mich zu Beginn für das wendigste von drei zur Verfügung stehenden Schiffen, die Black Horn. Aber auch die Jaeger (besonders starke Frontkanonen) und die langsame, aber mächtige Royal Fortune sollte ich kennenlernen. Vor Beginn der Partie zog ein Piraten-Schamane noch eine „Fortune“, quasi eine für alle Spieler geltende Regelbesonderheit. In unserem Fall waren das „günstige Winde“, vermutlich fuhren dadurch alle Schiffe etwas schneller als normal.
Man startet in einem fiktiven Südsee-Areal mit Küste, Wracks und anderen Schiffen. Das waren in der Demoversion (Spielmodus war Hostile Takeover) Händler, portugiesische Kriegsschiffe und eben die anderen Spieler. Mit dem Teleskop kann man Infos über ferne Pötte abrufen, darunter, ob es wohl ein Spieler ist.
Die Schlachten laufen im Prinzip so ab, wie es seit Sid Meier‘s Pirates! Usus ist: Unter Ausnutzung des Winds (ihr bekommt ständig eine genaue „Windrose“ angezeigt rechtsunten, nebst Pfeil, der eure aktuelle Fahrtrichtung symbolisiert) versuchen wir, unsere eigenen Breitseiten ins Ziel zu bringen und feindlichen auszuweichen. Während das Zielen und Feuern sehr an AC Black Flag oder eben auch Odyssey erinnern, ist das eigentliche Manövrieren etwas komplexer – aber weit von einer Segelsimulation entfernt. Ebenso gibt es einige Munitionstypen, etwa Kettengeschosse, um die feindliche Takelage zu zerfetzen.
Wracks im Wasser geben dem, der sie als erstes plündert, entweder ein Reparaturkit (um das Schiff in Windeseile wieder auf Vordermann zu bringen – die Reparatur wird aber sofort unterbrochen, sollte man neuen Schaden erleiden) oder Loot oder aber einen Tarnmantel. So segelte ich nach meiner ersten Wrackplünderung unter portugiesischer Flagge, sodass mich Händler und Kriegsschiffe nahe an sich herankommen ließen, und auch die anderen neun Spieler nicht erkannten, dass ich einer von ihnen bin.
Einige KI-Pötte konnte ich erfolgreich versenken und auch einen anderen Spieler, wurde selbst jedoch in den 30 Minuten dreimal von Pirat 04 versenkt. Das Jubelgeheul von der anderen Seite des Stands (wegen der großen Monitore nicht einsehbar für mich) ließ auf einen weiblichen Piraten schließen. Am Ende der Session kam selbiger weiblicher Pirat dann auf meine Seite der Spielstationen, gab mir die Hand und entschuldigte sich mit breitem Grinsen für die Qualen, die mir zugefügt worden waren...
Sieht es wirklich so aus, wie in dem Gamplaytrailer?
Warum sollte es nicht?
Die kam mir doch schon sehr übertrieben gut vor.
Ähnlich Watchdogs damals...
DAS schaut ja echt interessant aus. Ich vermisse ja immer noch Cloud Pirates.
Üblicher Ablauf des Spiels, wie ich ihn mir vorstelle: Ich greife Handelsschiff-Zug an, überlebe mit Müh und Not. Feindlicher 10-jähriger Pirat mit zu schlechtem und viel zu lautem Mikro erledigt mich und staubt den Loot ab. Lag den Kampf die ganze Zeit auf der Lauer, der Rotzlöffel.
aber schlauer Rotzlöffel :D
Als das Spiel vor über einem Jahr angekündigt wurde, war ich noch Feuer und Flamme. Inzwischen ist das leider vollkommen gewischen. Versteh ich das falsch, oder wurde der ursprünglich angedachte Einzespielermodus komplett gestrichen?
Ich finde die Entwicklung dahingehend extrem schade. Neben Skulls & Bones ja auch bei Fallout 76 sind das schon zwei Spiele, auf die ich mich extremst gefreut habe. Ich habe sicher nichts gegen Multiplayerspiele, auch wenn ich sie selbst jetzt nicht bevorzuge, verteufeln tue ich das aber sicher nicht.
Aber eigentlich dürfte es doch nicht so schwer sein, sowohl Einzel- als auch Koop- bzw. Multiplayerspieler anzusprechen. Mir kommt es eher so vor, als vernachlässigen immer mehr Hersteller den Einzelspielermodus um Geld zu sparen und eine vernünftige Geschichte zu entwerfen.
Das Spiel wurde doch gar nicht mit Einzelspielermodus angekündigt.
"Ubisoft announced the exciting and ambitious-looking pirate ship combat game Skull & Bones at E3. We played a portion of the multiplayer and enjoyed it. Fans are wondering if there is any single-player content, however. Ubisoft clarified that there will be some form of "narrative campaign," but we don't know a lot about it yet. We caught up with creative director Justin Farren recently, and we asked for more specifics about the campaign. He told us that the campaign elements will be woven into the multiplayer, so there may not be a distinct campaign as some would have wanted."
Das klang vor einem Jahr aber noch anders.
https://www.gamestar.de/artikel/skull-bones-piratenspiel-auch-fuer-einzelspieler-mit-story-kampagne,3316077.html
Genau daher war ich jetzt auch verwundert, das es wohl nur Multiplayer sein soll. Im hauseigenen UbiSoft Forum hatte ich heute mal angefragt, da hieß es man dürfe momentan noch nichts dazu sagen.
Jörg, könntest Du hier bitte noch eine Einschätzung abgeben wie weit es dir gefallen hat oder nicht? Ist zwar eine gute Beschreibung, aber mir fehlt ein wenig der subjektive Eindruck.
Stimmt, also ich war nicht so ganz begeistert. Ich mag grundsätzlich Multiplayer-Wettkämpfe nicht so sehr, und hier gibt es inklusive KI-Schiffe eine Schiffsdichte, die eher an eiine große Seeschlacht im Krieg erinnert als an Piraten. Das Kampfsystem gefällt mir gut: schnell, actionreich, dennoch leicht taktisch.
Danke für die Info!
Das Spiel ist mir egal, aber wie geht die Geschichte mit dem weiblichen Pirat weiter?
Ich hoffe ja, dass man zusammen einen Grog trinken gegangen ist.
Und hat dann angestoßen auf... Guybrush Threepwood. Dem größten aller Piraten :P.
Wann wird wohl die Heirat sein? In Fluch der Karibik habe ich gelernt, dass es Unglück bringt eine Frau an Bord zu haben. Seitdem buche ich keine Kreuzfahrten mehr.
Mit dem Schiff mit Shanty im Ohr übers Meer schippern ... das waren die besten Momente im tollen Black Flag. Skull & Bones sieht sogar noch eine ganze Ecke beeindruckender aus ... aber auf PvP hab ich eigentlich keine Lust. Schade, mal wieder.
Da stimme ich absolut zu. Ich hoffe insgeheim noch, Blue Byte bastelt da noch an Inhalten für Einzelspieler, so wie es ja auch eigentlich geplant war.
Potenzial hat im eigentlich auf jeden Fall.
*verklärter Blick* Ich stimme Dir voll und ganz zu. BF war klasse.
Ich mochte die Schiffskämpfe in Black Flag sehr. Aber da waren sie ein gutes Gegengewicht zu dem Gameplay an Land. Wenn dieses Gegengewicht fehlt, bin ich mir nicht sicher, ob das noch so gut funktioniert. Da MP aber eh einigermaßen uninteressant für mich.
Macht man abseits der Kämpfe in dem Spiel noch etwas?
Ehrlich gesagt hatte ich von den Seeschlachten in Assassin's Creed Origins schon genug. Das Feature wird zumindest für mich kein Spiel tragen.
Ganz anders als in Black Flag fand ich die Seeschlachten im Origins nicht so toll. Während man in BF dazulernen und einen Spielstil entwickeln könnte, war das in Origins nur ein seltenes und unvermittelt herausforderndes Ereignis.
Zugegeben, das sieht schon wirklich klasse aus und ich mag ja solche Piraten-Settings und spannende Seegefechte. Mit einem ansprechenden Singleplayer-Modus wäre ich sicher mit an Bord, momentan sieht das aber eher nach einem Sprung von der Planke aus. ;)