Mein Fitness-Coach von Ubisoft bietet bessere Grafik, anspruchsvollere Übungen und Boot-Camp-Atmosphäre.

Mein Fitness-Coach: Der Nüchterne

Nach WiiFit traute sich Ubisoft als erstes, mit Mein Fitness-Coach - Gut in Form einen Konkurrenten auf den Markt zu bringen. Mittlerweile hat der französische Konzern eine ganze Produktserie daraus gemacht. In Sachen Menüführung und Aufmachung ist das Programm auch bereits einen Schritt weiter als WiiFit. Dazu kommt eine leicht verbesserte Grafik und mehrere Trainingshintergründe (z.B. Sportstudio oder Wüsten-Ressort). Eine Unterstützung für 16:9 Bildschirme fehlt aber auch hier und führt wiederum zu unschönen Verzerrungen sowie schwarzen Balken. Auch gibt es nur eine einzige virtuelle Trainerfigur mit dem Namen Maya -- die sich immerhin ab und an umzieht. 

Fitness-Coach kommt ohne Zubehör.

Das Spiel geht anders an die Trainingsziele heran als seine Konkurrenten. Zuerst wird eine umfangreiche Messung durchgeführt, um die Fitness des Spielers zu ermitteln. Danach erwarten euch unterschiedlich schwere Übungen. Dank unterstützter Zusatzgeräte (Pulsmesser, Stepboard und Gewichte) sind diese auch mit zusätzlicher Intensität durchführbar. Nachdem ihr einen Trainingsschwerpunkt (Oberkörper, Körpermitte, Unterkörper, Beweglichkeit, Cardio) und die Länge der Übung (15, 30, 45, 60 Minuten) gewählt habt, geht es in einem Rutsch und ohne viele Erklärungen durch das Programm. Das ist gleichzeitig die große stärke, aber auch die größte Schwäche des Spiels. Fortgeschrittene Spieler werden keine Probleme haben, aber Einsteiger erhalten nur auf Nachfrage während einer Übung Erklärungen dazu. Ansonsten spult es ein gutes, abwechslungsreiches und durchaus forderndes Programm ab. Durch kontinuierliche Nachfrage (Wie war die Übung? Zu leicht, passend, zu schwer?) und Abfrage des gefühlten Leistungsstandes zu Beginn der Übung, in Kombination mit den anfangs ermittelten Fitnesswerten wird ein recht gut angepasstes Programm ermittelt. Einsteiger erhalten leichtere Übungen (z.B. Pushups / Liegestütze auf Knien), Fortgeschrittene freuen sich über variantenreiche Handpositionen oder einen Wechsel zwischen langsamer und normaler Bewegungsgeschwindigkeit. Dabei feuert die Trainerin einen forsch und fast schon ein wenig pampig an (Unser Liebling: „Bewegung, Bewegung, Bewegung!“), und gibt euch eher das Gefühl, beim Militär zu sein als in einer Gymnastikstunde.

Die Übungen selbst sind echte Klassiker. Von diversen Aerobic-Übungen, vielen Situp-Varianten über gute Oberkörper-Trainings und Stretchings / Yoga ist alles dabei, was den Trainingserfolg bringt. Periodisch wird der Fitness-Test überprüft, was die Fortschritte transparent macht. Und wo Wii Fit mit eher spielerischen Einträgen agiert, ist der Fitness Coach in allen Aspekten nüchtern und sachlich. Es scheint fast so, als wäre das Programm eher durch das Abhaken einer Fitness-Checkliste entstanden, als mit dem Hintergedanken an spielerische Motivation.

Der Fitness-Coach geht eher traditionell an die Sache heran, macht dafür aber auch nicht viel falsch.