Wie es zum Wettskandal kam

Starcraft: Südkoreas Ersatzreligion Report

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Public-Viewing in Südkorea. Allerdings nicht bei einem Fußball-Spiel, sondern einer Starcraft-Live-Übertragung.

Starcraft und das Fernsehen

Allein der Umstand, dass Starcraft sich in Südkorea so massiv durchsetzte, hätte den jetzigen Wettskandal wohl noch nicht ermöglicht. Es brauchte auch noch die Komponente Geld. Geld kam in die Starcraft-Ligen durch das Fernsehen. Denn auch die südkoreanischen TV-Sender mussten Ende der 90er die Asienkrise überstehen. Also versuchten die Senderchefs, Programme zu finden, die möglichst billig zu produzieren waren, aber dennoch eine breite Masse ansprachen – und damit wiederum die Werbekunden ansprangen. Da Starcraft in allen Schichten beliebt war, lag die Idee von Live-Übertragungen wichtiger Partien nahe. Nach ein paar Tests stellte sich schnell heraus, dass es
Während eines Live-Matches sitzen die Spieler in schalldichten Kabinen.
reges Zuschauerinteresse an den Matches gab. Von da an nahmen einige TV-Sender die Starcraft-Live-Spiele in ihr Programm auf.  Ab 2002 gab es den ersten Sender, der sich voll auf die Übertragung von eSport konzentrierte; die beiden aktuell größten Spiele-TV-Sender sind Ongamenet (OGN) und MBCGame.

Mit dem Aufschwung des eSports im öffentlichen TV fingen Firmen wie Samsung, KTF und SK Telecom an, sich als Sponsoren zu betätigen. Sie pumpten Geld in den eSport, weil es die einfachste und gleichzeitig auch günstigste Form der Massen-Werbung war. Die Produktionskosten für eSport-Spiele sind gering, es werden weder riesige Stadien benötigt, noch erreichen die Gehälter, Boni und Preisgelder der eSport-Größen auch nur annähernd die Regionen, die im europäischen Fußball üblich sind. Dennoch sind die Werbemöglichkeiten aufgrund des breiten Publikumsinteresses groß.

Die Kontrahenten sitzen sich im Live-Studio gegenüber und tragen Overalls, die ähnlich wie in der Formel 1, von oben bis unten mit Werbung und Slogans zugepflastert sind. Bei größeren Veranstaltungen werden große Public-Viewings organisiert, in denen Tausende von Menschen ihre Idole anfeuern. Im Vergleich zum Fußball wird die Fangemeinde zudem nicht von Männern dominiert: Da vor allem junge, überwiegend männliche  Talente im Fernsehen gezeigt werden, interessieren sich auch viele Mädchen und junge Frauen für den Sport. Um Top-10-Starcraft-Spieler in Südkorea wird ein ähnlicher Rummel gemacht wie um Stars der Fußballbundesliga mit ihrem gelgetränktem Haupthaar...

Welches Mädchen will da schon ein Autogramm von Messi, Toni oder Lahm? In Südkorea kreischen sie zum Beispiel für Jae-Ho "Moon" Jang, dreifacher Gewinner des koreanischen eSport-Awards (hier im Trikot von WeMade FOX).


Endlich hausgemachte Idole

Südkorea war zur Zeit des Aufschwungs des eSports nicht gerade für seine kulturellen Export-Güter bekannt. Die Südkoreaner schauten sich lieber die englische Premiere League an statt Übertragungen der eigenen Fußball-Ligen. Auch im Kino- und Musikbereich waren es vor allem die amerikanischen Stars, die zu Idolen in Südkorea wurden. Und genau in diesem Vakuum an hausgemachten Ikonen rutschten die Starcraft-Spieler. Wenn sie außerhalb Südkoreas auf Veranstaltungen wie den World Cyber Games antraten, wurden sie in der Heimat als inoffizielle Botschafter angesehen, insbesondere dann, wenn sie – was oft genug vorkam – siegten oder in siegreichen Clans mitspielten. Auch heute gehören den besten internationalen Clans in Starcraft und Warcraft 3 meist Südkoreaner an.
Als 2002 in Japan und Südkorea die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde, konnten die Südkoreaner im Viertelfinale Spanien schlagen. Vor dem Halbfinale gegen Deutschland – und damit der Chance, als erste asiatische Nation überhaupt in ein Finale der WM zu gelangen – musste das Team natürlich noch mal öffentlichkeitswirksam unterstützt werden. Doch während in solchen Fällen in Deutschland der jeweilige Bundeskanzler oder ein Popstar in die Kabine stiefelt, entschieden sich die südkoreanischen Offiziellen für eine andere Motivationstruppe: Die Top-Starcraft-Spieler des Landes sollten den Fußballern Zuversicht einflößen!  Sparringpartner für Brasilien wurde aber dann doch Deutschland.


Umschwung im südkoreanischen eSport?

Natürlich würde es die Firma niemals zugeben, aber es ist davon auszugehen, dass Blizzard bei der Entwicklung des Multiplayer-Parts von Starcraft 2 – das dieses Jahr weltweit das erfolgreichste Nicht-MMO-Spiel auf PC werden dürfte – vor allem auf Südkorea geschielt hat. Würde der weltweit klar wichtigste "Aftersale-Markt" für Starcraft 1 überhaupt auf den zweiten Teil umschwenken? Beispiele im Westen zeigen, wie schwer sich die Counterstrike-Szene anfänglich damit getan hat, von Counterstrike auf Counterstrike Source umzuschwenken: Was man kennt und worin man gut ist, will man nicht aufgeben, nur weil es eine grafisch schönere Neufassung davon gibt. Doch just der Wettskandal könnte die Sorgen Blizzards unnötig machen. Denn die logische Konsequenz aus den Schiebereien wäre ein Neu-Anfang – mit neuen Regeln und Einschränkungen. Und warum nicht auch mit einem neuen Spiel? Starcraft 2 könnte mit seinem Release im Juli 2010 kein besseres Timing erwischen...

Es muss sich etwas tun in Südkorea und seiner eSport-Szene.  Nach der Eskalation des Wettskandals wurden einige Turniere abgesagt, für andere wurden neue Regeln aufgestellt. Da die gesamte eSport-Szene darauf basiert, dass die Teams in den Ligen von Sponsoren unterstützt werden, muss die Glaubwürdigkeit wieder hergestellt werden. Wie üblich, zeigen sich die direkt Betroffenen nicht sonderlich einsichtig. So meckert der Protoss-Spezialist Song Byung Go: „Anstatt über das Problem zu reden, hat es nur ein paar Regeländerungen gegeben in der Pro-Liga." Er stört sich daran, dass neben Handys neuerdings auch MP3-Player (die oft eine Internetverbindung herstellen können und somit ebenfalls für Manipulationen genutzt werden könnten) während der Turniere verboten sind. Das schade den Spielern, weil die MP3-Player "den Spielern helfen, ihre Gedanken zu sortieren." Bei solchen Aussagen fällt auf, dass das Durchschnittsalter von professionellen Spielern der KeSPA (des koreanischen eSport-Spieler-Verbands) doch noch mal um einiges geringer ist als das von Bundesligaprofis, die vor Kamera und Diktiergerät ja auch nicht immer mit allergrößter Um- und Weitsicht glänzen.

Fassen wir zusammen: Dadurch, dass Starcraft-Spieler zu Helden im eigenen Land wurden und Konzerne mit Sponsoren- und Preisgeldern einen kleinen eSport-Kreis zu einem Massenspektakel machten, wurde der Weg für den Wettskandal erst vorbereitet. Denn richtig reich wurden trotz der großen Popularität die meisten Spieler nicht; typische Preisgelder bewegen sich im vier- bis fünfstelligen Bereich (pro Spieler) und damit weit unter denen, die etwa im Spitzentennis gezahlt werden, von den Multimillionen-Summen im Fußball ganz zu schweigen. So war wohl für den einen oder anderen Profi der Schritt zum Betrug nicht weit – wieso nicht endlich richtig verdienen mit der eigenen, vielfach bejubelten Leistung? Doch für die Verfehlungen mancher sollten nicht alle verantwortlich gemacht werden, und eines ist den Südkoreanern nicht zu nehmen: Die Begeisterung für eSport und für Starcraft, und das erstaunliche Können, dass ihre Spieler in diesem neuen Breitensport an den Tag legen. Das dürfte bei Starcraft 2 kaum anders werden.

Autor: Sebastian Conrad / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)
Sebastian Conrad 9. Mai 2010 - 0:23 — vor 13 Jahren aktualisiert
Nazjatara 10 Kommunikator - 546 - 9. Mai 2010 - 1:04 #

Absolut fantastischer Beitrag. Ich habe mich schon immer gefregt wieso die Koreaner auch heute noch so auf Starcraft 1 abgehen.
Und btw: first ! Hab ich noch nie schreiben können, also entschuldigt das bitte.

Sebastian Conrad 16 Übertalent - 4790 - 10. Mai 2010 - 0:15 #

Es sei dir verziehen :D

guybrush 07 Dual-Talent - 104 - 9. Mai 2010 - 1:06 #

Das lustige Koreaner verstehen oftmals selbst nicht warum SC so beliebt ist^

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 9. Mai 2010 - 1:21 #

Sehr gelungener und interessanter Artikel, Malle. Schon extrem, wie der eSport dort zelebriert wird.

Ridger 22 Motivator - P - 34726 - 9. Mai 2010 - 2:15 #

Sehr gut geschriebener und leicht verständlicher Einblick in die südkoreanische eSports Szene.

Jacob Klein 09 Triple-Talent - 270 - 9. Mai 2010 - 7:44 #

Der wahre Grund warum SCII in Südkorea scheitern könnte findet sich hier:
http://starcraft2.ingame.de/content.php?c=95553&s=971
Wie wir alle wissen hat die KeSPA ihre Drohungen ja wahr gemacht -.-'

Arno Nühm 18 Doppel-Voter - 9327 - 9. Mai 2010 - 8:07 #

Schöner Artikel, der einem einen kleinen Einblick in die südkoreanische eSport-Szene verschafft.

Loco 17 Shapeshifter - 8999 - 9. Mai 2010 - 9:16 #

Wenn ich mal in Korea bin werd ichs überprüfen ;) hehe

Benjamin Ginkel 18 Doppel-Voter - 11152 - 9. Mai 2010 - 9:52 #

Verrücktes Volk ;) - Und ein netter Einblick, wie's in Südkorea so zu- und abgeht.

JakillSlavik 17 Shapeshifter - 7253 - 9. Mai 2010 - 10:04 #

Danke für den Artikel, Malle = )

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 9. Mai 2010 - 10:17 #

Sehr, sehr guter Artikel, vielen Dank!

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 9. Mai 2010 - 11:10 #

"Starcraft 2 könnte mit seinem Release im Juli 2010 kein besseres Timing erwischen..." -> "voraussichtlichem release im juli 2010" :P

aber gutes ding, malle

Carsten 18 Doppel-Voter - 12406 - 9. Mai 2010 - 12:22 #

Wieso? Ist doch offiziell bestätigt. Ich glaube da nicht mehr an eine Verschiebung.

Kappi 15 Kenner - 3287 - 9. Mai 2010 - 11:12 #

ich find deren begeisterung für Starcraft und eSports nachvollziehbarer als die Begeisterung der Deutschen für Fussball..

nja auf alle fälle super Artikel^^ sehr interessant

SirDalamar (unregistriert) 9. Mai 2010 - 11:38 #

Wirklich? Selbst wenn man Fußball nicht mag (wieso auch immer ;)), so sollte man doch erkennen, dass es deutlich zugänglicher ist als SC :)

Kappi 15 Kenner - 3287 - 10. Mai 2010 - 2:41 #

findest du? ich habe bis heute den mis... Fußball nichtverstanden.. also regeln schon aber das ganze theater drum is mir zu hoch.. rennen halt 22 leute dem ball hinterher.. toll... ich find das langweilig und nich zugänglich..

und starcraft hab ich übrigens in dem moment verstanden als ichs zum ersten mal gespielt hab... ich bau mich hier auf, der gegner da udn wir versuchen uns freundschaftlich zu vernichten^^ einfach und dennoch amüsant und ansprechend

vicbrother (unregistriert) 10. Mai 2010 - 14:50 #

Fussball lebt von seiner Einfachheit und Klarheit.

SC1 kann dies nicht bieten, es ist einfach zu hektisch und man hat nie den gesamten Überblick über die Karte. Es wundert mich, dass Blizzard für die TV-Übertragung nicht einfach eine Art Gott-Modus fürs TV implementiert hat: Wenn die Zuschauer alles sehen können, steigt die Spannung doch ungemein.

Sh4p3r 16 Übertalent - 4994 - 9. Mai 2010 - 11:31 #

Schade das es bei uns sowas nicht gibt, ein bisschen öffentlichen eSport kann nie schaden. Bei uns sind die extremen Video/Computerspieler ja alle Aussenseiter, und manch ein Gutachter hält es sogar für äusserst schädlich.

Damals hatte einzig GigaLiga (oder so ähnlich) über diese Szene im TV berichtet, und auch da nur über Satellit und KabelDigital zu ganz später Stund'. Aber seit derem Abgang hab ich darüber nix mehr gesehen/erfahren.

@Bericht:
Schön geschrieben^^
Bei denen scheint Starcraft wirklich eine Religion zu sein, wusste nicht das es dort 'schlimm' ist :)

Und Wettbetrügereien sind shice! Machen das sportliche nur kaputt.

Vin 18 Doppel-Voter - 11879 - 9. Mai 2010 - 11:30 #

Ich muss sagen, es gibt durchaus Starcraft (2)-Matches, die spannender und tief gängiger sind als normale Fußballspiele. Wenn man mal ein bisschen Zeit hat, sollte man sich wirklich mal das ein oder andere moderierte Replay oder einen Live-Stream anschauen, vor allem weil ein Spiel doch um einiges kürzer ist als die 90 min. Ballgetrete.

Raokhar 06 Bewerter - 976 - 9. Mai 2010 - 14:42 #

Die Videos auf YouTube vom Nutzer "HDStarCraft" sind sehr gut. Erstens sind sie in HD verfügbar und zweitens sind sie sehr gut kommentiert und die Stimme ist angenehm.

Vin 18 Doppel-Voter - 11879 - 9. Mai 2010 - 18:51 #

Ich muss ja schon bei den deutschen Kommentatoren immer wieder überlegen, was jetzt was bedeutet, da trau ich mich noch nicht an englische ran :D
Kennst du, oder jeder andere, vielleicht noch ein paar gute deutsche Streams/Replays?

Deathlife 12 Trollwächter - 1168 - 9. Mai 2010 - 23:11 #

Ich kenne:

http://www.youtube.com/user/HDHomerJ
http://www.youtube.com/user/bodomReaper89

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 9. Mai 2010 - 22:37 #

find husky leicht besser.

General_Kolenga 15 Kenner - 2869 - 9. Mai 2010 - 12:01 #

Man darf sich auf den eSports-Boom in Deutschland freuen ;)

Morlock 13 Koop-Gamer - 1754 - 9. Mai 2010 - 12:27 #

Danke für den Artikel. Kleine Korrektur. Das BIP sank *um* 6,7%. "auf 6,7%" macht keinen Sinn.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83905 - 9. Mai 2010 - 12:51 #

Super Artikel, mit dem GG mal wieder seine hohe Qualität beweist. Ich wusste ja, wie populär die StarCraft-Matches in Korea sind, aber die Geschichte, wie es dazu kam, ist hoch interessant.
Ob sich Teil 2 dor durchsetzen wird, ist sicher eine spannende Frage, ich freue mich trotzdem mehr auf den Soloteil. :-)

Vaedian (unregistriert) 9. Mai 2010 - 13:00 #

Ich bin ja eigentlich kein Fan des Stein/Schere/Papier-Prinzips, aber Starcraft-Matches sind tausend Mal interessanter als ein ödes Fußballspiel oder das ewige brumm-brumm im Kreis fahren vom Motorsport, ganz zu schweigen vom bekloppten Tennis oder Golf.

Trotz der ersten Skandale wird im eSport noch "gespielt", während Leistungssport unter realen Lebensbedingungen völlig dem Kommerz verfallen ist.

Außerdem kann halt jeder mitmachen, der das Spiel für 40-50€ kauft und einen Internetanschluss hat, ohne Wartezeit, ohne Schlange stehen (naja, meistens hehe).

Ich hoffe nur, dass es nicht irgendwann als "Legitimation als Sport" gesehen wird, wenn Spieler für Millionensummen das Team wechseln.

Sebastian Conrad 16 Übertalent - 4790 - 9. Mai 2010 - 13:07 #

Vielleicht nicht für Millionen von Summen, aber im europäischen Counterstrike werden die Spieler mit Verträgen an den Clan gebunden. Man kann nur noch rausgekauft werden. Aktuell werden Spieler sogar ausgeliehen. Sooo weit entfernt sind wir nicht ;)

Vaedian (unregistriert) 9. Mai 2010 - 13:35 #

Ich sag ja, noch.

Ein Hoffnungsschimmer könnte aber der stetige Wandel im eSport sein. Fußball hat sich kaum geändert, Tennis wird auch in 100 Jahren noch Tennis sein, Golf kann höchstens neue Golfplätze liefern.

Aber bei Computerspielen gibt es alle paar Jahre neue Features, neue Möglichkeiten und komplett neue Szenarien. Dadurch werden sich ständig neue Communitys bilden und alte aussterben, wodurch hoffentlich der Kommerz in gewissen Grenzen gehalten werden kann.

Hoschimensch 15 Kenner - 2775 - 9. Mai 2010 - 13:04 #

Bevor ich auf GIGA, E-Sport sah wusste ich auch noch nicht wie unglaublich wichtig StarCraft für Korea ist. Auf jeden Fall gefällt mir als Sportmuffel E-Sport wesentlich besser als alle anderen Sportarten auch wenn die Games dort eigentlich völlig anders gespielt werden als von "normalen" Gamern.

McStroke 14 Komm-Experte - 2276 - 9. Mai 2010 - 14:28 #

" Um Top-10-Starcraft-Spieler in Südkorea wird ein ähnlicher Rummel gemacht wie um Stars der Fußballbundesliga mit ihrem gelgetränktem Haupthaar"

Ach herrlich, das ist mir ja wie von der Seele geschrieben! Ich finde, dass dieser Artikel wirklich einer der fundiertesten ist, die ich je zu diesem Thema gelesen habe, dafür meinen Respekt!

Ich finde oben genanntes Zitat übrigens überaus beschreibend für die koreanischen/asiatischen Esportler. Bei uns kommen einige Sportler ja schon etwas abgehoben daher, und wenn man einen Christiano Ronaldo sieht sogar sehr abgehoben...aber die Esportler in Korea (mittlerweile auch in Europa) toppen ja echt alles in meinen Augen. Da fallen dann in vielen Fällen alle Hemmungen und man fühlt sich wie ein Megastar, weil man, zugegeben, sehr gut Computer spielt. Dass so ein Rummel dann natürlich alle Dämme brechen lässt und Einige meinen sie wären über jeglichen Anstand erhaben und könnten jetzt durch Manipulation das große Geld machen ist einleuchtend. Ein bisschen Bescheidenheit würde den Spielern schon gut tun, besonders in Asien, wo man sehr schnell mal zum "Star" gemacht wird.

Anonymous (unregistriert) 9. Mai 2010 - 15:49 #

Es hat mich gewundert, dass die Leute so überrascht auf den Wettskandal reagiert haben. Man muss nur mal in Deutschland in die Regionalligen gucken. Dort wird auch geschoben und bestochen, dass die Geldbörse glüht.
Sicher einige Spieler verdienen in Südkorea soviel, dass sie wohl nicht primär anfällig sind, aber die meisten arbeiten doch eher für sehr wenig Geld.

Was das Ersetzen von Broodwar durch Starcraft 2 angeht, bin ich immoment noch sehr skeptisch.
Ein Grund dafür, dass Starcraft so lange gespielt wird, ist doch, dass selbst jemand der mit 8 Jahren anfängt und unter Profibedingungen trainiert, das Spiel nie perfekt beherschen kann.
Broodwar ist einfach extrem schwierig.
Starcraft 2 hingegen stellt vergleichweise niedrige Anforderungen ans Micro / Multitasking.
Um ein Spiel, das nach 3 Jahren gelöst ist, kann sich aber keine Profiszene, wie man sie bei Broodwar sieht, entwickeln.

Blizzard hat hier noch einiges an Arbeit vor sich.

Jacob Klein 09 Triple-Talent - 270 - 9. Mai 2010 - 23:45 #

Wer behauptet, SC2 bräuchte weniger Micro oder Multitasking, der liegt falsch :]
Man braucht definitiv weniger APM, da so gut wie jedes Manöver mit weniger Klicks zu realisieren ist. Dadurch verschiebt sich aber nur das Micro-Niveau nach oben, den Gegner "aus-zu-micron" ist dadurch kein bisl einfacher (gibt immer noch meeeeeehr als genug zu tun :> ). Kann mir keiner erzählen dass SC II jetzt Kinderkacke in Sachen Micro ist, nur weil ich, um mit 4 High Templars 4 Storms zu setzen, nicht mehr jeden HT einzeln anwählen und dann den Storm setzen muss, sonder stattdessen alle 4 in einer Gruppe haben kann und nur 4x den Hotkey drücken muss mit anschließendem Klick für das Gebiet - der Gegner kann ja z.B. auch deutlich schneller alle Einheiten (auch präventiv) wegbewegen. Dadurch dass man jetzt zwar für gewöhnlich sehr viel weniger Basen hat, aber mehr Macrofunktionen (Chronoboost und Co.) und sich außerdem gefühlt öfter "abtastet" und viel schneller bei der Sache sein muss (0,5 Sekunden nicht anwesend im Fight und Forcefields beenden das Spiel an der Stelle^^), nimmt sich das Ganze nicht viel. Hat auch Artosis so postuliert und ich denk mal der kennt sich jetz schon ganz gut aus :>

JohnnyJustice 13 Koop-Gamer - 1474 - 10. Mai 2010 - 11:01 #

Ein wirklich sehr guter Artikel, sowohl formell als auch inhaltlich. Ich bin immer wieder erstaunt, wie hoch das sprachliche Niveau im Vergleich zu anderen Seiten bei GamersGlobal ist.

Scorp.ius 17 Shapeshifter - 8303 - 10. Mai 2010 - 14:55 #

;) nur ein kleiner Vorschlag: "erste Generation der Heim-Spielekonsolen (Nintendo Entertainment System sowie Sega Mega Drive)" das macht so irgendwie keinen Sinn... erste Generation waren im Grunde die Pong Konsolen, danach kamen dann solche wie Atari2600 oder Intelliviesion. NES ist da eher schon 3. Generation und Mega Drive ja sogar 4.

Sebastian Conrad 16 Übertalent - 4790 - 10. Mai 2010 - 15:47 #

*niederknie um um Verzeihung fleh*

Faxenmacher 16 Übertalent - 4395 - 10. Mai 2010 - 17:36 #

Schöner Artikel, gut geschrieben! Weiter so :)!

Anonymous (unregistriert) 10. Mai 2010 - 18:41 #

Vielleicht sind die Koreaner neuen Medien gegenüber einfach deutlich aufgeschlossener, als andere. Man kommt sich in Deutschland ja fast wie ein Ausgestoßener vor, wenn man sich als Computerspieler outet. Gleich gilt man als Freak.

Avrii (unregistriert) 12. Mai 2010 - 13:49 #

Toller Artikel.

:>

Rechen 19 Megatalent - 16112 - 13. Mai 2010 - 16:26 #

Top, Malyce! ein wirklich sehr lesenswerter, interessanter artikel: kudos for you :)

Felix 11 Forenversteher - 707 - 14. Mai 2010 - 11:54 #

Ein absolut lesenswerter Artikel!

Purzel 08 Versteher - 201 - 25. Mai 2010 - 17:10 #

Ein sehr schöner Artikel!